Das Filmjahr 2017 - Bahnbrechendes aus Hollywood
Bei der Beobachtung politischer Ereignisse im Jahr
2017 wirkt das Leben fast selbst wie ein
actiongeladener Film. Schauspielerische Leistung
brachten die typischen führenden Politiker wie
Donald Trump,
Erdogan oder
Putin, die sich
abwechselnd in einer spektakulären Rolle
überraschender Entscheidungen präsentierten.
So kündigte Trump im Juni den Austritt aus dem
„Pariser Klimaschutzabkommen“ an, machte einen Teil
der unter Verschluss gehaltenen Akten zur Ermordung
von John F. Kennedy publik und erklärte Jerusalem im
Dezember eigenmächtig zur israelischen Hauptstadt,
was auf allgemeine Ablehnung durch die
„Generalversammlung der Vereinten Nationen“ stieß.
Putin rühmte sich in üblicher Selbstinszenierung,
den IS besiegt und die Atomkatastrophe in Nordkorea
abgewendet zu haben, blieb dabei aber weiterhin
einflussreicher Akteur in Syrien, und Erdogan schlug
sich durch die gegen Ende des Jahres stark
aufkommenden Proteste im
Iran auf die Seite des
Regimes, zeigte sich bekannt erbost über jede
Karikatur, die vielleicht ihm gelten könnte, und
wurde gegen Ende des Jahres lammfromm, um den Weg zu
neuen Überraschungen zu ebnen.
Kein Wunder, dass im Internet mittlerweile Seiten
kursieren, auf denen Anwälte erklären, wie es
möglich ist, Erdogan, Trump oder Putin legal zu
beleidigen. In Deutschland ist ein Gesetz erlassen
worden, das Straffreiheit garantiert, wenn
ausländische Staatsoberhäupter oder Diplomaten in
künstlerischer Form beleidigt werden. Das freut alle
Satiriker, Musiker und Karikaturisten.
Die Film- und vor allen Dingen Hollywood-Welt konnte
2017 allerdings auch mit bahnbrechenden Ereignissen
aufwarten, die nicht Teil eines Drehbuchs waren,
sondern real für Aufsehen und Skandale sorgten.
Gegenüber vielen Stars wurden schwere Anklagen
erhoben, die besonders die sexuelle Belästigung und
sogar Vergewaltigung betrafen. Im Vordergrund stand
der berühmte Regisseur Harvey Weinstein, der im
Oktober 2017 von zwei Journalistinnen der „New York
Times“ der sexuellen Belästigung bezichtigt wurde,
worauf bald auch Vorwürfe von bekannteren
Schauspielerinnen wie
Gwyneth Paltrow, Ashley Judd
oder
Angelina Jolie laut wurden. Ebenso musste sich
Kevin Spacey mit einer ähnlichen Anklage
auseinandersetzen, die ihn die Rolle in der US-Serie
"House of Cards" kostete, in der er einen
amoralischen Politiker verkörperte. Es hieß, er
hätte homosexuelle Kontakte zu Minderjährigen
gehabt.
Bereits zu Beginn des Jahres bei der
Oscar-Verleihung im Februar machte sich ein stark
politischer Ton bemerkbar, was schon durch die
zahlreichen Anspielungen des Moderators Jimmy Kimmel
bedingt war, der mitunter verkündete, dass im
letzten Jahr die Oscar-Figur rassistisch geprägt
gewesen wäre, da kein einziger Afroamerikaner
nominiert war. 2017 gewann dann endlich der erste
muslimische Schauspieler den begehrten Preis für die
beste Nebenrolle in dem Film „Moonlight“. Es
handelte sich um Mahershala Ali, der einen
Drogendealer spielte.
Die „Goldene Himbeere“ für den schlechtesten Film
ging an Dinesh D’Souha für „Hillary’s America“. Der
beste Film der „Berlinale“ war „Körper und Seele“
von Idiko Enyedi, in dem die Außenseiterin Alexandra
Borbély von Hirschen träumt und sich nach der Liebe
sehnt.
Ansonsten gab es im Kino- und Filmgewimmel spannende
Inszenierungen, dabei auch auf künstlerischer Ebene
wie den Kunstfilm „Beuys“, der sich dokumentarisch
mit dem Leben des Künstlers
Joseph Beuys
auseinandersetzte, der so schön sagte, dass jeder
Mensch ein Künstler sei und immer danach streben
sollte, sich komplett zu verschleißen und zu Asche
zu verbrennen.
Mit der sexuellen Befreiung der Frau und der
68-Bewegung beschäftigte sich das schweizerische
Drama „Die göttliche Ordnung“ aus den Händen der
Regisseurin Petra Biondina Volpe. Und mit „Blade
Runner 2049“ lieferte Denis Villeneuve eine
hervorragende Fortsetzung des bekannten Klassikers
von Ridley Scotts. Die Hauptrollen spielten Ryan
Gosling, Harrison Ford, Robin Wright, Ana de Armas,
Wood Harris und Jared Leto.
Weitere Kassenreißer waren Remakes wie „Baywatch“
mit Dwayne Johnson, Zac Efron, Alexandra Daddario
und Kelly Rohrbach in Anlehnung an die beliebte
Kult-Serie der Achtziger, die Comic-Verfilmung „Wonder
Woman“ mit Gal Gadot als Retterin der Welt oder der
Thriller „Elle“ von Paul Verhoevens.
Auch die Umsetzung von „Die Schöne und das Biest“,
gespielt von Emma Watson, und das Musical „La La
Land“ machten Eindruck. In letzterem Spektakel
tanzen und singen Emma Stone und Ryan Gosling in
einem farblich sehr bunt gestalteten
Technicolor-Format. Auch das gehörte zu den
Ereignissen des Jahres 2017. Das
Technicolor-Verfahren feierte seinen 100.
Geburtstag.
Die
erfolgreichsten Filme 2017
Film / Zuschauer
Fack ju Göhte / 3 6.073.208
Star Wars: Die letzten Jedi / 5.891.816
Ich – Einfach unverbesserlich / 3 4.646.845
Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe / 3.446.759
Die Schöne und das Biest / 3.426.749
Fast & Furious 8 / 3.240.803
Es 3. / 170.231
Pirates of the Caribbean: Salazars Rache / 2.693.004
Guardians of the Galaxy Vol. 2 / 2.515.251
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