August 1996 - Eine royale Scheidung und mehr
Als die Ehe von
Prinz Charles und
Lady Diana Spencer
am
29. Juli 1981 in der St. Paul's Cathedral in
London mit großem Zeremoniell geschlossen wurde,
hatte sie wohl schon unter einem wackeligen Stern
gestanden. Die 20-jährige gutaussehende Braut des
Thronfolgers lächelte zuversichtlich, obwohl sie
letztendlich für Prinz Charles nur eine
Kompromisslösung war. Sein Herz gehörte Camilla
Parker Bowles. Nun, im August 1996, wurde die
königliche Ehe nach 15 Jahren geschieden. Das Paar
hat zwei gemeinsame Söhne. Diana hatte genug
gelitten, ihre unglückliche Ehe lag nun hinter ihr.
Da hatten die Bergarbeiter im Fernen Osten Russlands
ganz andere Sorgen. An den royalen Ereignissen
nahmen sie gewiss kaum Anteil. Ihnen waren seit
langer Zeit schon keine Löhne für ihre schwere
Arbeit gezahlt worden. Nun war das Maß voll. Die
Bergarbeiter traten in den Streik, der drei Wochen
dauerte. Dann endlich hatte sich der Energieminister
Juri Schafranik durchgerungen und die Teilzahlung
der seit langem ausstehenden Löhne zugesagt. Mehr
wollten die Kumpel ja auch nicht, nur das, was ihnen
zustand. Nach dem Versprechen des Politikers nahmen
sie ihre Arbeit wieder auf. Und auch die
Tschetschenien-Frage war zu einem vorerst guten
Ergebnis gekommen. Der Tschetschenienbeauftragte von
Boris Jelzin, Alexander Lebed und der
Generalstabschef der tschetschenischen
Unabhängigkeitskämpfer, Alsan Maschadow, hatten ein
Friedensabkommen unterzeichnet. Die Entscheidung
über den politischen Status Tschetscheniens war
allerdings bis Ende 2001 aufgeschoben worden. Doch
der Frieden war ein erster wichtiger Schritt.
Wichtige Ereignisse im
August 1996
1. August
BRD 1996 – In der Bundesrepublik Deutschland hatten
drei- bis sechsjährige Kinder einen Rechtsanspruch
auf einen Kindergartenplatz erhalten.
1. August
Italien 1996 – Der wegen Kriegsverbrechen angeklagte
frühere SS-Offizier Erich Priebke war von einem
italienischen Militärgericht freigesprochen worden.
1. August
Großbritannien 1996 – In Großbritannien war ein
Gesetz in Kraft getreten, wonach rund 3.300 Embryos,
die in 32 Kliniken des Landes tiefgefroren gelagert
wurden, zu vernichten waren.
2. August
Israel 1996 – Das israelische Kabinett hatte die
Aufhebung des seit 1992 geltenden Baustopps für
jüdische Siedlungen in den palästinensischen
Autonomiegebieten beschlossen.
3. August
BRD 1996 – Eine Durchführung der sogenannten
Chaostage war von 6.000 Polizisten unterbunden
worden. Bei dem Punker-Treffen war es 1995 in der
niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover zu
viertägigen Straßenschlachten gekommen.
4. August
Somalia 1996 – Drei Tage nach dem Tod von Mohamed
Farah Aidid, einem der mächtigsten Clan-Chefs des
ostafrikanischen Landes, hatte sich dessen Sohn
Hussein Mohamed Aidid zum neuen „Staatspräsident“
ausrufen lassen.
5. August
USA 1996 – US-Präsident Bill Clinton hatte ein
Gesetz unterzeichnet, das Sanktionen gegen
ausländische Firmen gestattete, die im Iran oder in
Libyen investierten. Diesen beiden Ländern wurde
seitens der USA eine Unterstützung des Terrorismus
vorgeworfen.
6- August
Russland 1996 – Die Bergarbeiter im Fernen Osten
Russlands hatten nach einem dreiwöchigen Streik
wieder die Arbeit aufgenommen. Energieminister Juri
Schafranik hatte die Teilzahlung der seit langem
ausstehenden Löhne zugesagt.
7. August
Russland 1996 – Zum Vorsitzenden eines Bündnisses
von mehr als 40 linken, nationalistischen und
patriotischen Organisationen war der bei der
Präsidentenwahl unterlegene KP-Chef Gennadij
Sjuganow gewählt worden.
8. August
Spanien 1996 – Eine Lawine aus Schlamm- und Geröll
hatte in den spanischen Pyrenäen mindestens 83
Urlauber das Leben gekostet.
9. August
Russland 1996 – Der wiedergewählte russische
Präsident Boris Jelzin hatte im Kreml seinen Eid auf
die Verfassung abgelegt. Er hatte damit seine zweite
vierjährige Amtszeit begonnen.
10. August
Boxen 1996 – Die
Halbschwergewichts-Box-Weltmeisterschaft des
Verbandes WBO hatte mit einem Skandal zwischen dem
polnisch-deutschen Boxer Dariusz Michalczewski und
Graciano „Rocky“ Rocchigiani (Deutschland) geendet.
Nach einem irregulären Niederschlag hatte das
Kampfgericht auf „Technisches Unentschieden“
entschieden.
11. August
Russland/Tschetschenien 1996 – Einen Tag nach seiner
Ernennung zum Tschetschenien-Bevollmächtigten war
Alexander Lebed, der Sicherheitsberater von
Präsident Boris Jelzin, in den Kaukasus gereist.
11. August
Musik 1996 – Im englischen Knebworth hatte die
britische Rockband „Oasis“ mit 250.000 Besuchern an
zwei Tagen einen Rekord für die meisten Besucher
gebrochen.
12. August
USA/Iran/Türkei 1996 – Bei einem Besuch des
türkischen Regierungschefs Necmettin Erbakan im Iran
war ungeachtet der heftigen Kritik der USA die
Lieferung von iranischem Erdgas im Wert von 20
Milliarden US-Dollar (29,9 Milliarden DM) an die
Türkei vereinbart worden.
12. August
Indien 1996 – Durch die „Corporation Resolution
No.512“ sowie den „Maharashtra Act XXV of 1996“ war
der Name der Hauptstadt des indischen Bundesstaates
Maharashtra von Bombay in Mumbai geändert worden.
13. August
Greenpeace 1996 – Die Umweltschutzorganisation
Greenpeace hatte ein eigenes Drei-Liter-Auto, einen
umgebauten Renault „Twingo Easy“ präsentiert. Nach
Angaben von Greenpeace verbrauchte er nur 3,2 l
Kraftstoff auf 100 km.
13. August
Belgien 1996 – Wegen des Verdachts auf Entführung
von Sabine Dardenne und Laetitia Delhez waren der
Belgier Marc Dutroux und zwei Komplizen verhaftet
worden. Bei den weiteren polizeilichen Ermittlungen
waren mehrere Kindesentführungen zum Zweck sexuellen
Missbrauchs der Opfer und Ermordungen aufgedeckt
worden.
14. August
Zypern 1996 – Auf Zypern waren schwere Unruhen
ausgebrochen, nachdem ein griechischer Zypriote an
der Demarkationslinie zum türkischen Teil der
Mittelmeerinsel von Türken erschossen worden war.
15. August
USA 1996 – Der Wahlkonvent der Republikaner war mit
der Nominierung des früheren Senators Robert „Bob“
Dole zum Präsidentschaftskandidaten zu Ende
gegangen.
16. August
Fußball 1996 – Der FC Bayern München hatte 2:1 gegen
den FC St. Pauli im offiziellen Auftaktspiel zur 34.
Saison der Fußball-Bundesliga gewonnen.
16. August
Dominikanische Republik 1996 – Der Politiker Dr.
Leonel Fernández Reyna war Staatspräsident der
Dominikanischen Republik geworden.
17. August
Dschibuti 1996 – Fünf oppositionelle Politiker waren
wegen Beleidigung des Staatspräsidenten Hassan
Goudel Aptidon zu je sechs Monaten Haft verurteilt
worden.
17. August
USA 1996 – Der texanische Milliardär Ross Perot
hatte sich auf dem Konvent seiner von ihm selbst
gegründeten Reformpartei zum Kandidaten nominieren
lassen. Er war bereits 1992 als Bewerber um die
Präsidentschaft der USA angetreten.
17. August
Raumfahrt/International 1996 – Die erste
französische Raumfahrerin Claudie André-Deshays war
mit der Mission Sojus TM-24 zur russischen
Raumstation „Mir“ gestartet.
18. August
Belgien 1996 – Im Keller eines Hauses des belgischen
Kinderschänders Marc Dutroux waren die Leichen von
zwei Mädchen gefunden worden, die der Mann entführt
hatte und verhungern ließ. Noch mindestens zwei
weitere gekidnappte Mädchen waren gefunden worden.
19. August
Australien 1996 – Vor dem Gebäude des australischen
Bundesparlaments in Canberra war eine Demonstration
von 15.000 Menschen gegen die Sparpläne der
konservativen Regierung außer Kontrolle geraten.
Etwa 1.000 Personen hatten das Gebäude gestürmt. Als
die Polizei eingriff, waren 60 von ihnen verletzt
worden.
20. August
Korea 1996 – Acht Tage nach dem Beginn der Unruhen
in der Yonsei-Universität der südkoreanischen
Hauptstadt Seoul hatten mehrere tausend Polizisten
das Hochschulgebäude gestürmt. Sie waren mit
Knüppeln und Tränengas gegen die Studenten
vorgegangen. Diese hatten sich für eine
Wiedervereinigung ihres Landes mit dem
kommunistischen Nordkorea eingesetzt.
21. August
Südafrika 1996 – Der frühere südafrikanische
Staatspräsident Frederik Willem de Klerk hatte sich
bei der Wahrheits- und Versöhnungskommission des
Parlaments für die Menschenrechtsverletzungen
während der Herrschaft des weißen Apartheid-Regimes
entschuldigt.
22. August
BRD/Justiz 1996 – Der US-amerikanische Neonazi Gary
Rex Lauck, der 1995 in Dänemark festgenommen und
nach Deutschland ausgeliefert wurde, war vom
Landgericht wegen Volksverhetzung und Aufstachelung
zum Rassenhass zu vier Jahren Haft verurteilt
worden.
22. August
BRD 1996 – Weil sich die Moderatorin Margarete
Schreinemakers in ihrer Sendung „Schreinemakers
live“ über ihre privaten Steuerangelegenheiten
äußern wollte, hatte SAT.1 die Sendung abgebrochen.
23. August
Frankreich 1996 – Eine Sondereinheit der Polizei war
in die Kirche Saint Bernard in Paris eingedrungen
und hatte die 300 Afrikaner festgenommen, die wegen
der drohenden Abschiebung vor knapp zwei Monaten in
die Kirche geflüchtet waren.
23. August
Peru 1996 – Das Parlament des Landes hatte ein
Gesetz gebilligt, das – entgegen dem Wortlaut der
Verfassung von 1933 – eine Wiederwahl von Präsident
Alberto Fujimori im Jahr 2000 möglich machte.
24. August
BRD/Neufundland 1996 – Bei einem Übungsflug über
Neufundland waren zwei Tornado-Kampfflugzeuge der
Bundesmarine kollidiert. Dabei war einer der Piloten
ums Leben gekommen.
25. August
Frankreich 1996 – Am Rathaus eines Dorfes an der
Ostküste der französischen Insel Korsika war ein
Sprengsatz detoniert, der wahrscheinlich von
korsichen Separatisten gelegt worden war.
26. August
Südkorea 1996 – Ein Bezirksgericht in der
südkoreanischen Hauptstadt Seoul hatte den früheren
Präsidenten des Landes, Chun Doo-Hwan, zum Tode
verurteilt.
27. August
Georgien 1996 – Der georgische Staatschef Eduard
Schewardnadse und der Präsident der zu Georgien
gehörenden Republik Südossetien hatten eine erste
Vereinbarung über den künftigen Status der nach
Unabhängigkeit von Georgien strebenden Republik
unterzeichnet. Bisher waren bei den 1992 begonnenen
Kämpfen in Südossetien rund 2000 Menschen
umgekommen.
28. August
Großbritannien 1996 – Das britische Thronfolgerpaar
Prinz Charles und Prinzessin Diana waren nach 15
Ehejahren geschieden worden.
28. August
BRD 1996 – In Hannover (Niedersachsen) war die erste
CeBit Home Electronics eröffnet worden.
29. August
USA 1996 – Die US-amerikanischen Demokraten hatten
Präsident Bill Clinton einmütig für eine zweite
Amtszeit nominiert.
29. August
Russland/Norwegen 1996 – Beim Absturz einer
russischen Tupolew Tu-154, die in Spitzbergen
(Norwegen) gegen einen Berg geprallt war, waren alle
141 Insassen ums Leben gekommen.
30. August
Fußball 1996 – Der frühere deutsche Nationaltorhüter
Bodo Illgner hatte wenige Minuten vor Ablauf der
Wechselfrist einen Vertrag beim spanischen
Fußballverein Real Madrid unterschrieben. Illgner
hatte für den 1. FC Köln 326 Bundesligaspiele
absolviert.
31. August
Russland/Tschetschenien 1996 – Der
Tschetschenienbeauftragte von Präsident Boris
Jelzin, Alexander Lebed und der Generalstabschef der
tschetschenischen Unabhängigkeitskämpfer, Aslan
Maschadow, hatten ein Friedensabkommen
unterzeichnet. Der Vertrag hatte die militärischen
Auseinandersetzungen für beendet erklärt, hatte aber
die Entscheidung über den politischen Status
Tschetscheniens bis Ende 2001 aufgeschoben.
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