Sportchronik 1988 - Fußball-EM in der
Bundesrepublik
Leichtathletik
Zum schnellsten Menschen der Welt kürte sich der
kanadische Sprinter Ben Johnson am 24. September
1986. Bei der Austragung der XXIV. Olympischen
Spiele in Seoul stellte er im Finale der 100 Meter
mit 9,79 Sekunden einen neuen Weltrekord auf. Seine
dadurch errungene Goldmedaille wurde ihm aber zwei
Tage später wieder abgenommen, da in seiner
Urinprobe das Anabolikum Stanozol entdeckt worden
war und Johnson somit des Dopings überführt wurde.
Er wurde daraufhin umgehend disqualifiziert und für
zwei Jahre gesperrt. Stattdessen erklärte man Carl
Lewis nachträglich zum Sieger, der die Strecke in
9,92 Sekunden überwand.
Fußball
Bayer Leverkusen sorgte 1986 für einen
internationalen Erfolg in der deutschen
Fußballgeschichte. Neben Borussia Mönchengladbach
und Eintracht Frankfurt konnte es als dritte
deutsche Mannschaft den bedeutsamen UEFA-Cup
gewinnen. Nachdem man sich noch im Halbfinale gegen
den ebenfalls deutschen Vertreter
Werder Bremen
durchsetzen musste, sah man sich im Finale dem
Espanyol Barcelona gegenüber. Hier zeigte das Team,
das von Erich Ribbeck betreut wurde, eine große
Moral und konnte eine 0:3 Hinspiel-Niederlage noch
durch Tore von Tita, Falko Götz und Cha Bum-kun im
Rückspiel egalisieren. Im darauf folgenden
Elfmeterschießen setzte man sich schließlich mit 3:2
durch und durfte somit den größten Erfolg der
Vereinsgeschichte feiern.
Als Gastgeber der 8. Fußball-Europameisterschaft
agierte vom 10. bis 25. Juni zum ersten Mal die
Bundesrepublik Deutschland. Sieger dieses Turniers
wurden die Niederlande, die das Finale gegen die
Sowjetunion mit 2:0 für sich entscheiden konnten.
Deutschland musste sich im Halbfinale geschlagen
geben, in dem es den Niederlanden knapp mit 1:2
unterlag.
Tennis
Ein seltenes Kunststück gelang in diesem Jahr Steffi
Graf. Nach Siegen in in Melbourne, Paris und
Wimbledon, ging das deutsche Ausnahmetalent auch bei
den US Open am 10. September als Siegerin vom Platz.
Damit gewann sie sämtliche Grand Slam-Turniere
innerhalb eines Kalenderjahres.
Steffi Graf war die
erste Deutsche und die dritte Spielerin überhaupt,
die diese Leistung schaffte. Doch damit nicht genug:
Bei den in Südkorea ausgetragenen Olympischen
Spielen in Seoul konnte sie darüber hinaus die
Goldmedaille im Einzel erringen und somit als erste
Spielerin in die Geschichte eingehen, die einen
sogenannten Golden Slam schaffte. Ein einzigartiger
Erfolg im Tennissport, der bis heute nicht
wiederholt wurde.
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