Sportchronik 1982 - Eiskunstlaufbegeisterung in Deutschland

Auch der deutsche Eiskunstläufer Norbert Schramm konnte seinen Ruf ausbauen. Nachdem er im Vorjahr den dritten Platz der Europameisterschaften geholt hatte, schaffte er es bei den diesjährigen Meisterschaften auf den ersten Platz. Im Gegensatz zum Vorjahr qualifizierte er sich somit für die Weltmeisterschaften in Kopenhagen. Hier belegte er den zweiten Platz und sorgte in Deutschland für eine Eiskunstlauf-Manie.
Walter Röhrl
Motorsport
1982 machte vor allem der Rallye-Fahrer Walter Röhrl im Bereich der motorisierten Sportarten Schlagzeilen. Der noch heute als Fahrer des Jahrhunderts geltende Regensburger meisterte bereits zum zweiten Mal das schwerste Rennen der Welt. Er fuhr seinen Gegnern aber nicht nur auf der Rallye Monte Carlo davon, sondern wurde ebenfalls zum zweiten Mal auch Weltmeister im Rallye-Fahren.
Eiskunstlauf

Tennis
Eine kleine Sensation brachte auch der Tennissport der Damen mit sich. Mit Sylvia Hanika begann 1982 das deutsche „Fräuleinwunder“. Schon länger hatte diese durch grandiose Siege auf sich aufmerksam gemacht und stand auf dem Masters-Turnier in Wimbledon nun der alteingesessenen Favoritin Martina Navratilova gegenüber. Das - als eines der spannendsten der Geschichte des Frauentennis bezeichnete - Match verlief nicht gut für die Titelverteidigerin. Nach 1:6 und 1:3 Sätzen verlor diese gegen den neuen Liebling Sylvia Hanika.

Fußball
Im Fußball gab es das erste Mal seit Jahren einige Überraschungen. Der Favorit Bayern München verlor den Titel des Landesmeisters bei der deutschen Fußballmeisterschaft und der Hamburger SV konnte den Rang des Europameisters ebenfalls nicht verteidigen. Kleiner Trost für die Bayern: Sie gewannen den DFB-Pokal. Der HSV schöpfte durch den Gewinn der Bundesliga-Meisterschaft neue Hoffnung. Zweiter wurde der 1. FC Köln. Spielerlegende Franz „Kaiser“ Beckenbauer wechselte vom Spielfeld auf die Bank und begann seine neue Karriere als Trainer-Ikone und Werbestar. Bei der Weltmeisterschaft konnten sich die Deutschen bis ins Finale spielen, unterlagen dort aber der Mannschaft aus Italien. Der Vize-Titel tat der Freude daheim im Land aber keinen nennenswerten Abbruch.

Schwimmen
Den etwas feuchteren - aber nicht unattraktiven – Weltmeistertitel im Schwimmen gewann der Offenbacher Michael Groß für sich. Insgesamt hatte der 18-jährige Deutsche schon fünf Medaillen gewonnen. Er erhielt Gold im 200-Meter-Freistil und wurde auch im 200-Meter-Schmetterlingstil erster. Neben dem Spitznamen „Albatros“ gewann Groß auch den Titel zum Sportler des Jahres. Sportlerin des Jahres wurde Ulrike Meyfahrt. Diese hatte bei der Europameisterschaft in Leichtathletik einen neuen Weltrekord im Hochsprung aufgestellt.