April 1983 - Kohl
verweigert sich
Günter Mittag, das für Wirtschaftsfragen
zuständige SED-Politmitglied, besuchte am 17.
April 1983 die
Hannover-Messe. Mittags reiste er nach Bonn
weiter und führte dort Gespräche mit
Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff
und Vertretern der deutschen Wirtschaft. Am 18.
April wurde er von den Fraktionsvorsitzenden von
CDU/CSU. SPD und FDP empfangen. Bundeskanzler
Helmut Kohl weigerte sich aus Protest gegen den
bislang ungeklärten Tod eines Transitreisenden,
Mittag zu empfangen.
Rückblick April 1983
1. April
Als erster ägyptischer Staatspräsident reiste
Muhammad Husni Mubarak zu einem dreitägigen
Staatsbesuch in die Volksrepublik China.
2. April
Die US-amerikanische Zwischenlösung zu den
Genfer Abrüstungsverhandlungen wurde von der
Sowjetunion als unannehmbar zurückgewiesen.
3. April
Papst Johannes Paul II. wünschte vom Balkon der
Peters Basilika in Rom „allen Menschen guten
Willens“ in 43 Sprachen ein gesegnetes
Osterfest.
4. April
Zu seinem Jungfernflug im Rahmen der Mission STS-6 der NASA startete die
Raumfähre „Challenger“. Das Space Shuttle war im Oktober 1983 fertiggestellt
worden.
5. April
Die französische Regierung wies 47 Bürger der
Sowjetunion, darunter hohe Diplomaten, wegen des
Verdachts militärischer Spionage aus dem Land
aus.
6. April
Die Internationale Baumaschinenfachmesse „bauma
83“ wurde in München eröffnet. Bis zum 14. April
besuchten 170.000 Besucher die in ihrer Art
größte Messe. Die Exponate der 1225 Aussteller
stießen im Ausland auf großes Interesse.
7. April
In Prag fanden zweitägige Beratungen der
Außenminister der Warschauer-Pakt-Staaten statt.
In einem gemeinsamen Schlussbericht bekräftigten
sie ihr Angebot eines Gewaltverzichtsabkommens.
8. April
Die Nachrichtenagentur Deutscher Depeschen
Dienst (ddp) nahm ihre Arbeit in der
Bundesrepublik vorläufig wieder auf, nachdem sie
einen neuen Investor gefunden hatte. Am 19.
April wurde bekannt, dass die Agentur als
Aktiengesellschaft weitergeführt wurde.
9. April
In den Städten Trier, Köln und Bonn kam es durch
starke Regenfälle zu Überschwemmungen.
10. April
Issam Sartawi, der als gemäßigter Vertreter der
PLO galt, nahm als Beobachter am 16. Kongress
der Sozialistischen Internationale Teil. Im
Kongresshotel bei Albufeira in Portugal wurde er
von Mitgliedern einer radikalen
Palästinenserorganisation aus Damaskus
erschossen. Der Kongress wurde am Abend mit
einem Aufruf zu verstärkten Abrüstungsbemühungen
beendet.
11. April
Die Literaturredaktion der „Frankfurter
Allgemeinen“ erhielt den Alfred-Kerr-Preis für
Literaturkritik des Börsenvereins des Deutschen
Buchhandels.
12. April
In Hannover fand bis zum 20. April die
Hannover-Messe statt. Rund 6000 Firmen und
Organisationen aus 47 Ländern präsentierten den
neuesten Stand der technischen Entwicklung. Aus
116 Ländern kamen 650.000 Fachinteressenten. Die
27 Tagungen, Symposien und Kongresse wurden von
mehr als 4500 Fachleuten besucht.
13. April
Mit einer einstweiligen Verfügung stoppte das Bundesverfassungsgericht die in
der Bundesrepublik Deutschland geplante Volkszählung.
13. April
Die Philippinen und die Bundesrepublik Deutschland schlossen ein Kulturabkommen,
das am 20. September 1985 in Kraft trat.
14. April
Nach langem Tauziehen mit Präsident Ronald
Reagan stimmte die US-Regierung der Ernennung
von Kenneth Adelman zum neuen Chef der
US-Abrüstungsbehörde zu. Der konservative
Adelman wurde Nachfolger von Eugene Rostow,
dessen Einstellung Reagan zu liberal war.
15. April
Der Nestle-Konzern aus der Schweiz meldete einen
Jahresgewinn von 1,098 Milliarden SFr (1,372
Milliarden DM) und erhöhte die Dividende.
16. April
Der Staatsminister im Auswärtigen Amt und
Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft,
Jürgen Möllemann (FDP) reiste nach Libyen. Er
wollte sich über die Lage der acht Bundesbürger
informieren, die der Spionage beschuldigt worden
waren. Bei ihnen handelte es sich um Mitarbeiter
deutscher Firmen.
18. April
Mehr als 60 Menschen fielen im Bürgerkrieg geplagten
Libanon dem Bombenanschlag
eines Selbstmordattentäters zum Opfer, den dieser auf die US-Botschaft in Beirut
verübte.
19. April
In Madrid begann die letzte Verhandlungsrunde
des dort seit 1980 tagenden zweiten
Folgetreffens der Konferenz über Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (KSZE).
20. April
In Schanghai rollte der erste in der
Volksrepublik China gebaute VW, ein „Santana“
vom Band. Bis Ende 1983 sollten hier 600 Wagen
dieses Typs mit aus Deutschland gefertigten
Teilen zusammengebaut werden.
21. April
Die Wartburg wurde nach Beendigung der
Restaurierungsarbeiten anlässlich des
Luther-Jahres wiedereröffnet.
22. April
In Ost Berlin trafen sich Schriftsteller aus Ost
und West zur „2. Berliner Begegnung“ mit dem
Thema Frieden und Abrüstung.
23. April
Mit dem Lied „Si la vie est cadeau“ gewann Corinne Hermès in München den 28.
Eurovision Song Contest.
24. April
In Österreich fanden Nationalratswahlen statt. Die SPÖ (Sozialdemokratische
Partei Österreichs) mit Bundeskanzler Bruno Kreisky erhielt die meisten Stimmen,
konnte aber die absolute Mehrheit nicht halten. Bundeskanzler Kreisky trat
zurück.
25. April
Das deutsche Magazin „stern“ gab den Fund der Hitler-Tagebücher bekannt. Diese
Tagebücher wurden nach wenigen Wochen von Konrad Kujau selbst als eine Fälschung
enttarnt.
26. April
Acht Golfstaaten kamen zu keiner Einigung über
gemeinsame Maßnahmen zur Bekämpfung des
Ölteppichs im Persischen Golf. Der Ölteppich
entstand durch wochenlanges Auslaufen von Öl aus
iranischen Quellen, die im irakisch-iranischen
Krieg bombardiert worden waren.
27. April
In Afghanistan feierte die
afghanisch-sowjetische Regierung den fünften
Jahrestag der Machtübernahme durch die
Kommunisten.
28. April
Die argentinische Regierung erklärte, dass die
mindestens 6000 Menschen, die während der 70er
Jahre verschwunden waren, als tot betrachtet
werden müssten.
29. April
In Italien trat Ministerpräsident Amintore
Fanfani mit seiner Regierung zurück. Die
Sozialisten hatten am 22. April die
Regierungskoalition von Christdemokraten,
Liberalen und Sozialdemokraten aufgekündigt.
30. April
In Westmont (US-Bundesstaat Illinois) starb die Blues-Legende
Muddy Waters. Der
Musiker war am 4. April 1913 in Issaquena County (US-Bundesstaat Mississippi)
geboren worden.
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