Filmjahr 1975 – Orient-Express
mit Starbesetzung
Das Filmjahr 1975 hat einige Filmklassiker im
Repertoire. Ausnahme-Regisseur Steven Spielberg, der
schon mit 22 Jahren einen Hollywood-Vertrag hatte und
eine seiner Regiearbeiten mit „Der weiße Hai“
ablieferte, schuf damit einen Filmklassiker. Mit diesem
super heftigen Erfolg, der auch kommerziell einer war,
hatte anfangs keiner gerechnet. Ganz Deutschland zog in
die Kinos, um den Film zu sehen. Die Story: Der kleine
und beschauliche Badeort Amity Island an der Ostküste
der USA wird von einem menschenfressenden
Terror-Hai
belagert. Die Badesaison steht vor der Tür und der Ort
ist auf die Touristen und deren Geld angewiesen. Sollte
die Anwesenheit des Hais wirklich verschwiegen werden
oder sollte man die Menschen warnen. Die Produktion des
Kinofilms kostete sieben Millionen US-Dollar. Knapp 500
Millionen spielte er weltweit ein. „Der weiße Hai“ wurde
mit drei Oscars, einem Golden Globe Award und einem
Grammy ausgezeichnet. Für Spielberg war es übrigens der
erste Mega-Film-Hit.
Das Filmjahr 1975 brachte u.a. auch den zweiten Teil von
„Der Pate“ von Francis Ford Coppola in die deutschen
Kinos. „Der Pate II“ ist die Fortsetzung des
Super-Erfolgsfilms „Der Pate“ aus dem Jahr 1972. Der
Mafia-Film zeigt das Leben der New Yorker Mafia-Familie
Corleone. Der zweite Teil wurde eine gelungene
Fortsetzung und somit ein Kassenknüller. Die Rolle des
Vaters Don Vito wurde von Robert De Niro gespielt. „Der
Pate II“ war insgesamt für elf Oscars nominiert, wovon
er sechs tatsächlich bekam.
Gänsehaut-Feeling gab es ebenfalls im Kinojahr 1975.
Hollywood brachte „Giganten am Himmel“ auf die deutschen
Leinwände. In der spannenden Geschichte befindet sich
eine Boeing 747 auf dem Flug von Washington nach Los
Angeles. Während des Fluges kommt es zu einem Unfall mit
einem Privatflieger, weil der Pilot der kleinen Maschine
einen Herzinfarkt erlitt. Dadurch kam es zur
Katastrophe. Die gesamte Cockpit-Besatzung der Boeing
starb bei dem Crash. Jetzt muss der Riesenflieger von
einer Stewardess weiter geflogen werden.
Unglücklicherweise befindet sich die Maschine auf dem
Direktflug in Richtung Wasatch-Mountains.
Es gab auch Komik und Komödien im Filmjahr 1975. Hier
stellte sich der zweite Teil von „Plattfuß räumt auf“
vor. Der erste Teil lief bereits ein Jahr zuvor in den
Kinos. Im Mittelpunkt des Films steht der friedliebende
Kriminalkommissar Manuele Rizzo (gespielt von Bud
Spencer), der auch Plattfuß genannt wird. Auch die
Filmmusik wurde erfolgreich, die von den „Oliver Onions“
komponiert und produziert worden war. In dem Sujet
kämpft Rizzo in Neapel gegen den gesamten Drogensumpf
und gerät selbst hinein. Ihm werden Drogen zugesteckt.
Um sich davon wieder reinzuwaschen, ermittelt Rizzo u.
a. in Thailand, Hongkong und Macao. Am Ende gelingt es
Kommissar Rizzo, den Schuldigen zu stellen und ins
Gefängnis zu bringen.
Auch Terence Hill meldete sich im Kinojahr 1975 zurück
und zwar mit „Nobody ist der Größte“. Der stellt sich
dieses Mal auf die Seite eines Indianerstammes, der von
einem korrupten Major ausgenommen und betrogen wird.
Nobody macht sich auf, um den Major zur Strecke zu
bringen. Die Fans von Terence Hill waren von dem
Klamauk-Western begeistert. Die Kritiken hielten sich
damals mit positiven Beschreibungen zurück. Auch
finanziell war der Streifen ein Desaster geworden.
Der berühmte Orient-Express war ebenfalls im Filmjahr
1975 unterwegs, diesmal auf dem Weg
nach
Istanbul. An
Bord des Zuges befanden sich u. a. ein amerikanischer
Multi-Millionär, einige Diplomaten, Adelspersonen und
der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot. Mitten auf
seinem Weg gerät der Zug in einen Schneesturm und bleibt
stecken. Es sieht so aus, als würde es eine lange und
kalte Nacht werden. Für einen Fahrgast endet das Ganze
dann sogar tödlich. Am Morgen wird die Leiche des
Multimillionärs gefunden, der mit 12 Messerstichen
ermordet wurde. Hercule macht sich daran, den oder die
Mörder zu enttarnen. Der Streifen entstand nach einem
Roman von Agatha Christie und wartete mit einer echten
Starbesetzung auf. Neben Ingrid Bergmann und Sean
Connery spielten auch Martin Balsam und Jacqueline
Bisset mit.
Zu guter Letzt zeigte das Kinojahr 1975 den
Volker-Schlöndorff-Film „Die verlorene Ehre der
Katharina Blum“ nach einer Buchvorlage von Heinrich
Böll. Die junge Katharina Blum lernt auf einer Party den
smarten Ludwig Götten kennen und verbringt mit ihm die
Nacht. Was sie nicht weiß ist, dass Götten als Deserteur
und Anarchist gesucht wird. Kurz darauf wird ihre
Wohnung durchsucht, sie wird verhaftet und beim Verhör
erniedrigt. Auch die Presse veröffentlicht intime
Details aus ihrem Leben. Um ihre Ehre beraubt, wird
Katharina zur Mörderin. Der Regisseur Billy Wilder
meinte über den Film: „Einfach der beste deutsche Film
seit Fritz Langs ,M’ “.
Neuerscheinungen und Film-Debüts
Der erfolgreiche deutsche Produzent
Bernd Eichinger gab in "Falsche Bewegung"
sein Debüt und kassierte gleich den deutschen Filmpreis.
Richard Gere gab sein Filmdebüt in "Der einsame
Job".
Die erfolgreichsten Filme 1975 Kinocharts
Film
Besucher ca.
Der weiße Hai
7.000.000
Zwei Missionare
4.500.000
Der Unverbesserliche
4.000.000
Frankenstein Junior
4.000.000
Nobody ist der Größte
3.500.000
Die Geschichte der O
3.500.000
Mandingo
3.000.000
Flammendes Inferno
3.000.000
Erdbeben
2.000.000
Rollerball
1.700.000
Die erfolgreichsten Filme 1975 Kinocharts
Bester Film
Der Pate – Teil II
Beste Regie
Francis Ford Coppola – Der Pate – Teil II
Bester Hauptdarsteller
Art Carney – Harry und Tonto
Beste Hauptdarstellerin
Ellen Burstyn – lebt hier nicht mehr
Bester Nebendarsteller
Robert De Niro – Der Pate – Teil II
Beste Nebendarstellerin
Ingrid Bergman – Mord im Orient-Expreß
Bestes adaptiertes Drehbuch
Der Pate – Teil II
Bestes Original-Drehbuch
Chinatown – Robert Towne
Beste Kamera
Flammendes Inferno
Bestes Szenenbild
Der Pate – Teil II
Bestes Kostüm-Design
Der große Gatsby
Bester Schnitt
Flammendes Inferno
Bester Ton
Erdbeben
Beste Filmmusik
Der Pate – Teil II
Bester Song
„We May Never Love Like This Again“
Flammendes Inferno – Al Kasha, Joel Hirschhorn
Bester animierter Kurzfilm
Closed Mondays – Will Vinton, Bob Gardiner
Bester Kurzfilm
Les… borgnes sont rois – Paul Claudon
Bester kurzer Dokumentarfilm
Don’t – Robin Lehman
Bester Dokumentarfilm
Hearts and Minds – Peter Davis, Bert Schneider
Bester fremdsprachiger Film
Amarcord von Federico Fellini – Italien
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