Filmjahr 1974 – Der
DEFA-Klassiker um Paul und Paula
Im Filmjahr 1974 wurde einer der erfolgreichsten
DDR-Spielfilme gezeigt – „Die Legende von Paul und
Paula“. Damals lief dieser in den Kinos der DDR und
begeisterte das Kinopublikum. Die Geschichte erzählt von
dem unglücklich verheirateten Paul (gespielt von
Winfried Glatzeder), der sich in seine alleinstehende
Nachbarin Paula (Angelica Domröse) verliebt. Das Ganze
nimmt eine dramatische Wendung, als Paula schwanger
wird. Die Ärzte raten ihr dringend von einer
Schwangerschaft ab, da sie diese aus gesundheitlichen
Gründen wahrscheinlich nicht überleben würde. Paula
entscheidet sich aber trotzdem für das Baby. Interessant
ist, dass beide Hauptdarsteller etwas später in den
Westen gegangen waren. Deshalb wurde „Die Legende von
Paul und Paula“ in der DDR nicht mehr aufgeführt. Die
Regierung wollte damit prominente Republikflüchtige
bestrafen und diese gleichzeitig aus dem
Bewusstsein der
Öffentlichkeit streichen.
Im Jahre 1993 wurde der
Kinofilm dann noch einmal (ur)aufgeführt – zum 20.
Jahrestag der „Legende von Paul und Paula“.
James Bond und der Clou
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Agent 007 war auch im Kinojahr 1974 wieder in Aktion –
James-Bond-Darsteller
Roger Moore ist in „Der Mann mit
dem goldenen Colt“ zum zweiten Mal als britischer
Geheimagent unterwegs. Diesmal muss Bond Informationen
über einen Sonnengenerator herausbekommen. Dieses Gerät
ist in der Lage, Sonnenenergie in Strom zu wandeln. Das
war zu damaliger Zeit absolut gigantisch und neu. Für
Bond ist eine goldene Pistolenkugel vorgesehen. Diese
steht für den Auftragsmörder Scaramanga (gespielt von
Christopher Lee). Diesmal trägt sie die Gravur „007“.
Für den Geheimdienst ist damit klar: Scaramanga ist
beauftragt, den britischen Agenten zu töten. Um den
Auftragsmörder aufzuspüren, macht sich Bond nach
Hongkong auf. Scaramangas kleinwüchsiger Assistent
Schnick Schnack wird von dem Schauspieler Hervé
Villechaize gespielt. Was keiner geglaubt hätte, ist
nach diesem Kinofilm geschehen: Die Erfolgsproduzenten
Albert R. Broccoli und Harry Saltzman haben sich nach
„Der Mann mit dem goldenen Colt“ getrennt. Der Grund
dafür waren u. a. Meinungsverschiedenheiten in Sachen
Bond-Entwicklungen.
Im Filmjahr 1974 unterhielt ebenfalls die Gauner-Komödie
„Der Clou“ von George Roy Hill das deutsche
Kinopublikum. Darin geht es um zwei Trickbetrüger, die
gemeinsam einen Plan entwickeln, um sich an einen fiesen
Mafia-Boss zu rächen. Der hatte einen guten Freund der
beiden umbringen lassen. Mit einem fingierten Wettbüro
wollen Johnny und Luther nun dem Gangsterboss die
Geld-Taschen leeren. Der Film zeigt das Chicago der
1930er Jahre und war an den Kinokassen ein echter
Renner. „Der Clou“ spielte mehr als 160 Millionen
US-Dollar ein und wurde somit zum „erfolgreichsten Film
des Jahres 1974“. In den Hauptrollen sind u. a. Stars
wie Robert RedFord und Paul Newman zu sehen. Obwohl die
Presse damals eher verhalten auf den Film reagierte,
erhielt „Der Clou“ sieben Oscars und war in drei
weiteren Kategorien nominiert. Zusätzlich gab es auch
noch andere Auszeichnungen wie z.B. „Die goldene
Leinwand“.
Herbie auf großer Fahrt
Das Kinojahr 1974 brachte auch den Streifen „Herbie groß
in Fahrt“ von Regisseur Robert Stevenson in die Kinos.
Der Film war die Fortsetzung des Disney-Erfolges „Ein
toller Käfer“. Die Hauptrolle in beiden Filmen spielt
der VW Käfer mit Namen „Herbie“. Die Geschichte ist
einfach und unterhaltend. Um einen
riesigen
Wolkenkratzer bauen zu können, will der Immobilienmagnat Alonzo Hawk einen ganzen Gebäudezug abreißen lassen.
Wenn da nicht Großmutter Steinmetz wäre, die dort in
einem Feuerwehrhaus lebt und mit dem Abriss nicht
einverstanden ist. Und diese agile alte Dame ist im
Besitz eines ganz besonderen VW Käfers namens Herbie.
Der setzt sich für seine betagte Besitzerin ein und
zeigt dem Immobilienhai, was alles mit einem alten
VW-Steuerknüppel machbar ist. Die Macher des zweiten
Herbie-Films hatten gehofft, mit diesem Film wieder
einen Kassenschlager zu erschaffen. Das misslang. Der
Film hatte ein Budget von ca. 38 Millionen
US-Dollar
verschlungen und konnte in den USA gerade einmal die
Hälfte der Kosten einspielen. Dessen ungeachtet wurde
das Werk für einen Golden Globe-Award („Beste
Hauptdarstellerin“) nominiert.
Der Exorzist - Horror 1974
Natürlich durfte sich die Kino-Community im Filmjahr
1974 auch gruseln und zwar bei dem Horror-Schocker „Der
Exorzist“. Der Film löste damals weltweit viele
Diskussionen aus. In der Geschichte geht es um die
12-jährige Regan (gespielt von Linda Blair), die von
auffälligen und merkwürdigen Verhaltensstörungen
heimgesucht wird. Scheinbar ist Regan von einem Dämon
besessen. Der Film schockierte zu jener Zeit, zog das
Publikum aber gleichzeitig auch in die Kinos.
Interessant ist, dass die damals zwölfjährige Linda
Blair auch in der englischsprachigen Originalfassung
partiell von einer erwachsenen Schauspielerin
synchronisiert werden musste. Grund dafür waren die
teilweise harten Obszönitäten. Nach „Der Exorzist“ kamen
weitere Fortsetzungen in die Kinos – u. a. „Exorzist II
– Der Ketzer“ (1977) und „Der Exorzist III“ (1990). Der
erste Teil erhielt im Kinojahr 1974 zwei Oscars für das
„Beste Drehbuch“ und für den „Besten Ton“. Insgesamt gab
es dazu noch weitere acht Oscar-Nominierungen.
Filmdebüt
1974 gab der Schauspieler Nick Nolte im Film „California
Kid“ sein Debüt. Maria Furtwängler gab ihr Filmdebüt in
„Zum Abschied Chrysanthemen“.
Neue Fernsehsendungen und Fernsehdebüt 1974
Eine der erfolgreichsten Fernsehshow der 70er Jahre "Am
laufenden Band" mit
Rudi
Carrell und Heinz Eckner startete am 27. April
1974 in der ARD. Gäste waren
Theo Lingen, Heinz Schenk,
Ilja Richter und
Roy Black.
Maria Furtwängler gab ihr Filmdebüt in "Zum
Abschied Chrysanthemen".
Die erfolgreichsten Filme 1974 Kinocharts
James Bond 007 - Der Mann mit dem goldenen Colt
4.500.000
Zwei wie Pech und Schwefel
4.200.000
Ein Mann sieht rot
3.600.000
Die große Sause
3.300.000
Sie nannten ihn Plattfuß
2.634.000