Filmjahr
1960 – Hichcocks „Psycho“ und Jules Verne
Das Filmjahr 1960 war ein ganz Besonderes. In jenem
Zeitraum wurden echte Welt-Klassiker in den
deutschen Kinos gezeigt. Das Sensationsjahr begann
mit einem Streifen, der seiner Zeit damals um
einiges voraus war: „Die Reise zum Mittelpunkt der
Erde“. Henry Levin verfilmte den gleichnamigen Roman
von Jules Verne auf eine ganz besondere Art und
Weise. Die Geschichte: Geologie-Professor
Lindenbrook (James Mason) macht sich mit einem
Experten-Team – darunter auch die Gans Gertrud – auf
die lange Reise ins Erdinnere. Das Ganze wird auch
heute noch zum faszinierenden Abenteuer für Crew und
Zuschauer gleichermaßen. Der Film war bereits im
Vorjahr in den USA entstanden.
Nach der gleichnamigen Oper „Porgy and Bess“ von
George Gershwin entstand ebenfalls im Vorjahr in den
USA die Verfilmung des Meisterwerks in der Regie von
Otto Preminger. Der Film,
für den DuBose das Libretto schrieb und Ira Gershwin
die Liedtexte, wurde ein großer Kino-Erfolg. Die
Presse schrieb damals: „Der Film ist glänzend
inszeniert, hat hervorragende Darsteller und
faszinierende Musik!“. Die Story: Die leichtlebige
Bess findet – nachdem ihr Lebensgefährte einen Mann
erstach – Unterschlupf bei dem behinderten Porgy.
Der Streifen zeigt eine Liebesgeschichte, die kein
echtes Happy End hat. Heute gehört das Werk zu den
besten Musikfilmen. Im Jahr 1960 bekam der Film
dafür den Golden Globe verliehen.
In Schwarzweiß zeigte sich Federico Fellinis
italienisch-französischer Film „La Dolce Vita – Das
süße Leben“. Dabei geht es um den Klatsch- und
Tratsch-Reporter und Paparazzo Marcello Rubini. Er
hat sich dem Leben des so genannten Jet-Sets
verschrieben. Immer mit der Hoffnung, eine
eigentlich geheime Geschichte der italienischen
Schönen & Reichen ausmachen zu können. Doch der
unendlich coole Partyrausch wird durch existenzielle
Fragen des Lebens gestört! Interessant ist, dass der
Film einerseits das dekadente Leben der „Haute-Volée“
der 1950er Jahre entlarvt – aber andererseits auch
die (manchmal) zweifelhafte Arbeit der Medien
anprangert.
Wer hat sich das nicht schon einmal selbst
gewünscht: mit einer Zeitmaschine durch die
Geschichte der Welt zu düsen!? H.G. Wells schrieb
diese Geschichte bereits im 19. Jahrhundert. Ein
Londoner
Wissenschaftler baut sich seine eigene
Zeitmaschine und begibt sich damit auf eine „Reise
in die Zukunft“. Regisseur George Pal erhielt mit
seinem Team für die gleichnamige
aufwendig inszenierte Filmversion einen heiß
begehrten Oscar in Hollywood und zwar für die damals
sensationellen Spezialeffekte.
Legendär ist auch Alfred Hitchcocks US-Filmklassiker
„Psycho“. Dieser Horrorstreifen gehört wohl zu den
bekanntesten Filmen überhaupt und wurde gleich für
vier Oscars nominiert. Beeindruckend ist vor allem
die Grusel-Duschszene. Schauspieler Anthony Perkins
spielt in „Psycho“ den psychopatischen Serienmörder
Norman Bates, der darauf wartet, dass junge und
attraktive Frauen in dem von seiner „Mutter“ und ihm
geführten Motel übernachten wollen.
Es wurden im Jahre 1960 noch weitere Auszeichnungen
und Preise vergeben. Der Film „Ben Hur“ bekam im
März den Golden Globe als „Bestes Drama“, zusätzlich
gab es noch einen Oscar (Bester Film) dazu. Die
„Beste Komödie“ wurde der Film „Manche mögen´s heiß“
von Billy Wilder. Dafür gab es ebenfalls einen
Oscar. Und weil´s so heiß war, bekamen Jack Lemmon
und Marilyn Monroe gleich noch einen Golden Globe
dazu für ihre schauspielerische Leistung. Auch „Das
süße Leben“ von Federico Fellini wurde auf den
Internationalen
Filmfestspielen von Cannes 1960
geehrt und zwar mit der Goldenen Palme.
1960 lernte Bud Spencer Terence Hill kennen. Von
diesem Film-Duo sollte man in den folgenden Jahren
noch viel hören und vor allem sehen. Im Jahre 1960
wurde das erste Autokino „Autokino Gravenbruch“ bei
Frankfurt am Main eröffnet. In den USA gab es
Autokinos bereits seit 1933.
Die erfolgreichsten Kinofilme der 60er Jahre -
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