Juni 1958 – Bundestag familienfreundlich

Juni 1958
Der Bundestag verabschiedete am 20. Juni 1958 eine Steuerreform, die u. a. die Möglichkeit des Ehegattensplittings vorsah. Finanzminister Franz Etzel (CDU) bezeichnete die neue Gesetzgebung, die zum 1. September in Kraft trat, als Mittelstands- und Familienfreundlich.
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe erklärte am 24. Juni 1958 die Steuerbegünstigungen für private Spenden an politische Parteien für grundgesetzwidrig.
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Wichtige Ereignisse im Juni 1958

1. Juni
Die französische Nationalversammlung in Paris billigte mit 329 gegen 224 Stimmen die Ernennung von General Charles de Gaulle zum Ministerpräsidenten.
2. Juni
Die Bundesregierung erklärte zur Ernennung des französischen Ministerpräsidenten Charles de Gaulle, dass sie alles tun werden, um die bisherige freundschaftliche Zusammenarbeit mit dem westlichen Nachbarn Frankreich fortzusetzen.
3. Juni
Der sowjetische Parteiführer und Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow forderte den US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower schriftlich auf, Verhandlungen über einen amerikanisch-sowjetischen Handelsvertrag aufzunehmen.
4. Juni
Bei einem Besuch in Algerien erklärte der französische Ministerpräsident Charles de Gaulle, es werde von nun an nur noch Franzosen mit gleichen Rechten und Pflichten geben.
5. Juni
Der stellvertretende Vorsitzende des Wohlfahrtsausschusses für Algerien und die Sahara, Léon Delbecque, erklärte im Radio, die Ausschüsse wollten die am 13. Mai mit dem Putsch in Algier begonnene Revolution gegen die französische Regierung bis zur Vollendung fortsetzen.
6. Juni
Während seines viertägigen Staatsbesuchs in den USA betonte Bundespräsident Theodor Heuss, dass die Bundesrepublik zum Westen gehöre und es in diesem Punkt keine Neutralität gegen könnte.
7. Juni
Nachdem der französische Ministerpräsident Charles de Gaulle aus Algerien zurückgekehrt war, ernannte er den Oberbefehlshaber in Algerien, General Raoul Salan, der auch am Putsch vom 13. Mai beteiligt gewesen war, zum General-Delegierten in der französischen Kolonie Algerien.
8. Juni
In Portugal wurde der Kandidat der Regierung, Admiral Americo Tomas, mit 76,4 Prozent der abgegebenen Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt. Er trat sein Amt am 9. August an.
9. Juni
Die Bundesregierung beantragte beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Einstweilige Verfügungen gegen die Länder Bremen und Hesse, um die Volksbefragungen zur atomaren Bewaffnung der Bundeswehr zu verschieben.
10. Juni
Verteidigungsminister Duncan Sandys befürwortete vor dem britischen Unterhaus ein umfassendes Abrüstungsabkommen.
11. Juni
Der neu gewählte ische Reichstag in Tokio bestätigte den bisherigen Ministerpräsidenten Nobosuke Kischi in seinem Amt.
12. Juni
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe untersagte in einer Einstweiligen Verfügung dem Land Bremen die Durchführung einer Volksbefragung zur atomaren Aufrüstung der Bundeswehr.
13. Juni
Luftfahrt 1958 – Mit dem Hubschrauber erreichte Jean Boulet mit 10.984 Metern eine Rekordhöhe.
14. Juni
BRD 1958 – Den ersten Wagen der Baureihe „Kapitän“ lieferten die Opel-Werke aus.
14. Juni
München 1958 – Der Oberbürgermeister von München, Thomas Wimmer, eröffnete die 800-Jahrfeier der Stadt.
15. Juni
Der jugoslawische Staatspräsident Josip Tito äußerte in einer Rede in Labin in Istrien, dass die neue Kampagne der Ostblockstaaten gegen Jugoslawien weniger auf ideologischen Differenzen als auf der Weigerung Jugoslawiens beruhe, in das „sozialistische Lager“ einzutreten.
16. Juni
UNESCO 1958 – Neues UNESCO-Mitglied wurde Malaysia.
17. Juni
Tunesien und Frankreich einigten sich darauf, dass die französischen Truppen innerhalb von vier Monaten aus allen Stützpunkten in Tunesien außer der Hafenstadt Biserta abgezogen würden.
18. Juni
Die Algerische Befreiungsfront FLN gab bekannt, dass sie auch mit der neuen französischen Regierung unter Charles de Gaulle keine Kompromisse schließen wolle, sondern weiterhin für die Unabhängigkeit Algeriens kämpfen wurde.
19. Juni
Der britische Premierminister Harold Macmillan legte im Unterhaus einen Plan zur Lösung der Zypernfrage vor.
21. Juni
UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld verhandelte mit den Regierungen Israels und Jordaniens, um eine Lösung im Konflikt um die israelische Enklave am Scopusberg bei Jerusalem zu finden.
22. Juni
Politiker der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) verabschiedeten zum Abschluss der zweitägigen Konferenz in Straßburg, das „Straßburger Manifest“, das den politischen Zusammenschluss der EWG-Staaten vorsah.
23. Juni
Der libanesische Ministerpräsident Sami as-Sulh erklärte in einem Interview, dass man nicht mehr von einer Infiltration sprechen könne, sondern dass Syrien und Ägypten einen offenen Krieg gegen sein Land führten.
25. Juni
In Belgien bildete Gaston Eyskens eine Minderheitsregierung aus Mitgliedern der Christlich-Sozialen Partei, die über 104 der 212 Abgeordnetensitze in Brüssel verfügt, nachdem die belgische Koalitionsregierung aus Sozialisten und Liberalen bei den Parlamentswahlen am 1. Juni ihre Mehrheit verloren hatte.
26. Juni
In der Bürgergemeinde Riehen im Halbkanton Basel-Stadt in der Schweiz wurde den Frauen per Volksabstimmung das Stimmrecht eingeräumt.
27. Juni
Der französische Ministerpräsident Charles de Gaulle bezeichnet in einer Rundfunkrede die Algerienfrage, die wirtschaftliche Lage des Landes und die Staatsreform als dringlichste Aufgaben seiner Regierung.
28. Juni
Der polnische Parteiführer Wladyslaw Gomulka erkannte in einer Rede vor Danziger Werftarbeitern die führende Rolle der Sowjetunion und die Unantastbarkeit des „Sozialistischen Lagers“ an.
29. Juni
Fußball 1958 – Im Finale der Fußball-WM unterlag die Gastgeber-Mannschaft Schweden mit 2:5 gegen Brasilien. Dabei wurden 2 Tore von dem 17-jährigen Brasilanier Pelé geschossen.
30. Juni
Der US-Senat beschloss mit 64 gegen 20 Stimmen, das bisherige Territorium Alaska als 49. Staat in die Union aufzunehmen.

Juni 1958 in den Nachrichten

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