Dezember 1952 – Niederländer in Deutschland
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilte am
22. Dezember 1952 mit, dass
im Bundesgebiet 446.700 Ausländer leben. Das sind
100.000 weniger als 1950 und gegenüber 1951 ein Rückgang
um 40.000. Mit jeweils etwa 76.000 stellten Polen und
Niederländer die größten Volksgruppen. Danach folgten
Österreicher, Italiener, Jugoslawen, Franzosen und
Letten. Die IRO (International Refugee Organization),
die für die Betreuung der Ausländer zuständig waren,
hatte Anfang des Jahres ihre Arbeit eingestellt.
Wichtige Ereignisse
im Dezember 1952
1. Dezember
Bundesfinanzminister Fritz Schäffer (CSU) präsentierte
den Bundeshaushalt 1953/54, der mit 26,5 Milliarden DM
um 14 Prozent größer ist als die Ausgaben im laufenden
Finanzjahr.
2. Dezember
Der neu gewählte US-Präsident
Dwight D. Eisenhower traf
in Korea ein. Er wollte sich ein Bild von der Lage an
der Front machen und die festgefahrenen Verhandlungen
für einen Waffenstillstand neu beleben.
3. Dezember
Elf ehemals führende tschechoslowakische Kommunisten
wurden in Prag durch den Strang hingerichtet.
4. Dezember
Die Polizei trieb einige hundert Demonstranten
auseinander, die vor dem Bundeshaus in Bonn gegen die
Ratifizierung des Deutschland- und EVG-Vertrages
protestierten.
5. Dezember
London 1952 – In der britischen Hauptstadt London kamen durch eine
Smog-Katastrophe, die bis zum 9. Dezember anhielt, mehrere tausend Menschen ums
Leben.
6. Dezember
Der Deutsche Bundestag ratifizierte in zweiter Lesung
den Deutschlandvertrag und den Beitritt der
Bundesrepublik zur Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft.
7. Dezember
Bundesweit durften an drei Sonntagen vor Weihnachten die
Geschäfte von 10.30 bis 17 Uhr öffnen.
8. Dezember
Das israelische Parlament, die Knesset, wählte Isaac Zwi
zum Nachfolger des am 9. November verstorbenen
Staatspräsidenten Chaim Weizmann.
9. Dezember
Die North Atlantic Treaty Organization (NATO) legte die
Militärstrategie der „massiven Vergeltung“ fest.
10. Dezember
Der israelische Gesandte Arieh Kubovi wurde erst von der
Tschechoslowakei, dann von Polen zur unerwünschten
Person erklärt, da er Spionageverbindungen zu Rudolf
Slánský unterhalten haben sollte.
11. Dezember
Spanien wurde neues Mitglied der UNESCO, der
UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur.
Polen erklärte seinen Austritt, weil die UNO ein
Werkzeug des kalten Kriegs und des amerikanischen
Imperialismus sei.
12. Dezember
Der Rat der französischen Republik Forderte von der
Regierung, gegen wiederauflebende nationalsozialistische
Tendenzen in der Bundesrepublik einzuschreiten.
13. Dezember
Die DDR nahm Rentner und Blinde von der Zahlung der
Rundfunkgebühren aus.
14. Dezember
Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, dass im Koreakrieg
bislang 2.129.310 Menschen ums Leben kamen, davon etwa
1,75 Millionen Nordkoreaner.
15. Dezember
Die DDR beschränkte die Reisefreiheit von Einzelpersonen
auf einen Umkreis von 100 km, „um das Privatleben zu
sozialisieren“. Weitere Fahrten durften nur mit einer
Sondergenehmigung unternommen werden.
16. Dezember
In West Berlin wurde der schwedische Film „Eva“ des
Regisseurs Gustav Molander uraufgeführt. Das Drehbuch
stammte von Ingmar Bergman.
17. Dezember
Bayern schaffte durch eine Änderung des
Landeswahlgesetzes Neuwahlen ab. Wie im Deutschen
Bundestag trat das Nachrückverfahren über Parteilisten
an deren Stelle.
18. Dezember
Der bayerische Landtag stimmte nach einer heftigen
Debatte einer 20 prozentigen Gehaltserhöhung für
Kabinettsmitglieder zu. Das Jahreseinkommen eines
Ministers betrug jetzt 31.800 DM.
19. Dezember
Die Devisenbestimmungen für den Reiseverkehr wurden vom
Bundesfinanzministerium gelockert. Dadurch durften
höhere DM- und Devisenbeträge ein- und ausgeführt
werden.
20. Dezember
In Wien endete der neuntägige Kongress des
Weltfriedensrates, an dem 1875 Delegierte aus 85 Ländern
teilnahmen, mit einem Aufruf an die Großmächte, einen
Friedenspakt zu schließen.
21. Dezember
DDR 1952 – In der DDR begann das Fernsehzeitalter mit der Ausstrahlung der
Nachrichtensendung „Aktuelle Kamera“.
22. Dezember
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilte mit, dass
im Bundesgebiet 446.000 Ausländer leben. Das sind
100.000 weniger als 1950 und gegenüber 1951 ein Rückgang
um 40.000. Mit jeweils etwa 76.000 stellten Polen und
Niederländer die größten Volksgruppen.
23. Dezember
Johannes Hoffmann von der Christlichen Volkspartei (CVP)
wurde von neuen saarländischen Landtag als
Ministerpräsident bestätigt. Er bildete eine
Koalitionsregierung mit der Sozialistischen Partei Saar
(SPS).
24. Dezember
In Deutschland ist nur an sehr wenigen Orten eine weiße
Weihnacht angesagt. Viele alliierte Soldaten verbrachten
das Fest in deutschen Familien.
25. Dezember
Der Gesetzentwurf von Staatspräsident Adolfo Ruiz
Cortines, der Frauen das aktive und passive Wahlrecht
zubilligte, wurde von der Abgeordnetenkammer und dem
Senat Mexikos gebilligt.
26. Dezember
Der tschechoslowakische Ministerpräsident Antonín
Zápotocky sagte in seiner Weihnachtsansprache, dass man
heute den Stern von Bethlehem nicht mehr brauche, denn
der Sowjetstern führe heute die Menschheit einer
besseren Zukunft entgegen.
27. Dezember
Jugoslawien nahm mit den neuen NATO-Mitgliedern
Griechenland und Türkei Gespräche über eine militärische
Zusammenarbeit auf.
28. Dezember
Der „Zweckverband für Kanalisationsförderung“ gab an,
dass nur jede fünfte Wohnung in der Bundesrepublik
Deutschland eine Badewanne besaß. Zentralbeheizt waren
lediglich sieben Prozent.
29. Dezember
und Großbritannien schlossen ein
Luftverkehrsabkommen ab. Erstmals seit dem Ende des
Zweiten Weltkriegs konnten ische Fluglinien dadurch
einen regelmäßigen Flugdienst in Richtung Westen
einrichten.
30. Dezember
Die am 6. Februar zur britischen Königin proklamierte
Elisabeth II. wurde vom US-amerikanischen „Time“-Magazin
zur „Frau des Jahres 1952“ gewählt.
31. Dezember
Die bundesdeutsche Außenhandelsbilanz verzeichnete mit
einem Überschuss von 700 Millionen DM erstmals ein
positives Ergebnis.
Dezember 1952 in den
Nachrichten
Zum 100. Geburtstag ein Orden
Neue Presse Coburg
Im Dezember 1952 heirateten beide in Jever, wagten
gleich ein Jahr später den Umzug nach Köln und bauten
sich dort ein Häuschen. Die Kinder ...
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