Februar 1934 - Reichslichtspielgesetz tritt in
Kraft
Das Reichskabinett stimmte dem neuen
Reichslichtspielgesetz zu. Es trat zum 1. März 1934
im Deutschen Reich in Kraft. Demnach mussten die
Drehbücher vor der Verfilmung vom
Reichsfilmdramaturgen gesichtet und genehmigt werden
und mit einem von drei Prädikaten versehen sein.
Prädikat 1: Film der Nation, staatspolitisch und
künstlerisch besonders wertvoll. Prädikat 2:
Staatspolitisch wertvoll, künstlerisch wertvoll und
volkstümlich wertvoll sowie anerkennenswert.
Prädikat 3: Für die Jugend wertvoll oder Lehrfilm.
Zeitgleich wurden Filme von und mit Juden oder
Emigranten verboten.
Wichtige Ereignisse im
Februar 1934
1. Februar
In Starnberg wurde die nationalsozialistische
Deutsche Oberschule für den Führernachwuchs durch
die Oberste SA-Führung eröffnet.
1. Februar
Die preußischen Landjäger werden in Zukunft
Gendarmen genannt.
1. Februar
Die Geheime Staatspolizei töteten vier Mitglieder
der illegalen kommunistischen Bezirksleitung
Berlin-Brandenburg, Erich Steinfurtz, Rudolf
Schwarz, Eugen Schönhar und Schehr. Offiziellen
Angaben zufolge geschah das nach einem Überfall auf
die Wachmannschaft bei der Überführung der
Gefangenen von Gefängnis zum Gerichtsgebäude.
2. Februar
Die erste Verordnung über den Neuaufbau des Reichs
vom deutschen Reichsinnenminister Wilhelm Frick
(NSDAP) verlieh den Landesbehörden Hoheitsrechte „im
Auftrage und Namen des Reiches“.
2. Februar
Auf Anweisung von Reichsinnenminister Wilhelm Frick
(NSDAP) mussten die Landesregierungen alle
monarchistischen Verbände sofort auflösen und
verbieten.
2. Februar
In Wien fand eine Demonstration von rund 100 000
österreichischen Bauern gegen die Terroranschläge
der österreichischen Nationalsozialisten statt.
3. Februar
Die „Deutsche Luft-Hansa“ begann mit einem
Postflugdienst nach Südamerika.
3. Februar
Zum 15. Jahrestages der Eroberung von Bratislava in
der Slowakei durch tschechische Truppen fanden in
der Stadt Feiern statt. Bratislava, das ehemals
ungarische Pressburg, fiel 1919 an die
Tschechoslowakei.
3. Februar
In
Österreich wurde das Alpenkasino Semmering
eröffnet, in dem nur Ausländer spielen durften.
4. Februar
Sikhs, Mohammedaner, Hindus und Kolonialstreitkräfte
lieferten sich in der britisch-indischen Provinz
Pandschab blutige Kämpfe.
4. Februar
Die vierten Deutschen Winterkampfspiele wurden
beendet.
4. Februar
Bei den Weltmeisterschaften in Engelberg gewann Bob
Rumänien II. Der zweite Platz ging an Bob
Deutschland II.
5. Februar
Nach einer Verordnung des deutschen
Reichsinnenministers Wilhelm Frick (NSDAP) sollte es
in Zukunft nur noch die deutsche Staatsangehörigkeit
gegen anstatt der Staatsangehörigkeit der deutschen
Länder.
5. Februar
Der österreichische Schriftsteller und
Kulturphilosoph Richard Kralik starb in Wien im
Alter von 81 Jahren.
5. Februar
Der neue Rennwagen der deutschen Auto-Union, der
Porsche-Wagen, der nach seinen Konstrukteur
Ferdinand Porsche benannt worden war, erreichte auf
einer Probefahrt auf der Auto-Strada von Mailand
eine Geschwindigkeit von 252 km/h.
6. Februar
In
Paris fand ein Aufstand der französischen Rechten
gegen die radikalsozialistische Regierung Édouard
Daladiers und gegen den Parlamentarismus statt. Bei
dem Aufstand fanden zahlreiche Menschen den Tod.
6. Februar
In Rom wurde ein Abkommen über die Aufnahme
diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetunion
und Ungarn unterzeichnet.
6. Februar
Der deutsche Reichspräsident
Paul von Hindenburg
empfing in Berlin den schwedischen König Gustav V zu
einem Besuch.
7. Februar
Die Verfassung der Reichsschaft der Studierenden
wurde im Deutschen Reich verkündet.
7. Februar
Der deutsche Reichspräsident
Paul von Hindenburg
empfing in Berlin den dänischen König Christian X zu
einem Besuch.
7. Februar
Nach dem Aufstand vom 6. Februar trat der
radikalsozialistische Ministerpräsident Edouard
Daladier von seinem Amt zurück.
8. Februar
Das „Gesetz zum Schutz von Volk und Staat“ wurde in
Litauen erlassen.
9. Februar
Griechenland 1934 – Gegen bulgarische Vormachtbestrebungen war in Athen
(Griechenland) der Balkanpakt geschlossen worden, ein Militärbündnis von Staaten
der Region.
10. Februar
In einer Rede vor Filmschaffenden in Berlin
verlangte der deutsche Reichsminister für
Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels
(NSDAP), dass die Filmschaffenden denselben
Gesetzten gehorchen, wie jeder andere Deutsche auch.
11. Februar
In Aden wurde von Großbritannien und dem Jemen ein
Freundschaftsvertrag unterzeichnet.
11. Februar
In Mailand wurde die deutsche Eishockey-Mannschaft
mit einem 2:1 Sieg über die Schweiz Europameister.
11. Februar
Die deutschen Skimeisterschaften fanden in
Berchtesgaden statt.
12. Februar
Österreich 1934 – In Österreich hatte der Februar-Aufstand begonnen.
13. Februar
Der sowjetische Eisbrecher „Tscheljuskin“ wurde auf
dem Seeweg von Murmansk nach Wladiwostok im Eis
eingeschlossen. Rettungsmannschaften begannen mit
der Bergung der Besatzung.
13. Februar
In der deutschen Hochschule für Politik in Berlin
stellte Staatssekretär im deutschen
Reichsministerium für Finanzen, Fritz Reinhardt
(NSDAP) geladenen Gästen das von ihm entwickelte
Reinhardt-Programm vor. Es handelte sich dabei um
ein Zehn-Punkte-Programm zur Beseitigung der
Arbeitslosigkeit durch Maßnahmen zur
Arbeitsbeschaffung.
14. Februar
Per Gesetz hob die deutsche Reichsregierung den
Reichsrat auf. Nach der Weimarer Verfassung war er
die Vertretung der deutschen Länder bei der
Gesetzgebung und der Verwaltung des Reichs. An
Stelle des Reichsrates traten die Reichsstatthalter.
14. Februar
In einer Rede in Berlin beschrieb Joseph Goebbels
(NSDAP), deutscher Reichsminister für
Volksaufklärung und Propaganda, die Stellung der
Frau im Nationalsozialismus.
14. Februar
Kaufhäusern und jüdischen Firmen wurde im Deutschen
Reich der Verkauf von Symbolen, Bildern und
Uniformen der „nationalen Bewegung“ verboten.
Mitglieder der
NSDAP durften Warenhäuser nicht mehr
in Uniform betreten.
15. Februar
Der pazifistische Publizist Carl von Ossietzky wurde
in das Konzentrationslager Esterwegen eingeliefert.
15. Februar
In Genf fand die erste Sitzung des
Saarabstimmungsausschusses des Völkerbundes statt.
15. Februar
In einer Rede sprach der deutsche
Reichsinnenminister Wilhelm Frick (NSDAP) über die
Rassengesetzgebung des Dritten Reiches.
16. Februar
In Berlin fand die Stillhaltekonferenz statt. Das
Stillhalteabkommen wurde um ein Jahr bis zum 28.
Februar 1934 verlängert. Der Schuldenabbau des
Deutschen Reiches in den vergangenen drei Jahren
wurde von dem Gläugiberkomitee der Siegermächte als
sehr zufriedenstellend gewertet.
16. Februar
Ein neues Lichtspielgesetz der deutschen
Reichsregierung sah grundlegende Änderungen bei der
Filmprüfung vor.
16. Februar
Als Vorbereitung zur Vereinheitlichung der Justiz im
Deutschen Reich wurden die Länder drei Gruppen
zugeteilt.
17. Februar
Die ersten Urlaubszüge der nationalsozialistischen
Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ starteten.
17. Februar
In der lettischen Hauptstadt Riga wurde zwischen
Lettland und Estland ein Bündnisvertrag
unterzeichnet. Die beiden Länder vereinbarten eine
engere Zusammenarbeit in der Außenpolitik.
17. Februar
Der belgische König Albert I. stürzte bei einer
Bergtour ab und verstarb.
18. Februar
Vom 16. Februar bis zum 16. März wurde vom
österreichischen Bundeskanzleramt in Wien ein Verbot
für die gesamte reichsdeutsche Presse wegen
anti-österreichischer Propaganda verfügt.
18. Februar
Wie das städtische Presseamt der Stadt Köln
mitteilte, war in die Amtskette des
Oberbürgermeisters als Symbol für das Deutsche Reich
das Hakenkreuz eingefügt worden.
18. Februar
Auf dem Titisee im Hochschwarzwald fand beim
Internationalen Eisrennen ein Vergleichswettkampf
zwischen Flugzeug, Rennwagen und Kraftrad statt.
Ernst Udet siegte mit dem Flugzeug.
19. Februar
Im britischen Unterhaus wurde von Außenminister John
Allsebrook Simon eine gemeinsame Erklärung der
Regierungen von Großbritannien, Italien und
Frankreich verlesen, in der sie die Unabhängigkeit
und Integrität Österreichs gemäß den geltenden
Verträgen garantieren.
19. Februar
Auf Anordnung von Reichspräsident Paul von
Hindenburg übernahm die deutsche Wehrmacht auf den
Mützen bzw. Stahlhelmen das Hoheitszeichen der
NSDAP.
20. Februar
Eine in Berlin veröffentlichte Statistik zeigte,
dass 1933 412 meist jüdische Ärzte aus dem Deutschen
Reich ausgewandert waren. 248 kamen aus Berlin. 117
der aus Berlin Ausgewanderten hatten Palästina als
Ziel, 25 Frankreich und 22 Großbritannien.
20. Februar
In Berlin empfing der deutsche Reichskanzler Adolf
Hitler den britischen Lordsiegelbewahrer Robert
Anthony Eden zu einem Meinungsaustausch.
21. Februar
Um die Beziehungen zwischen der deutschen
evangelischen Kirche und den befreundeten Kirchen im
Ausland zu pflegen, richtet der deutsche
Reichsbischof Ludwig Müller ein kirchliches Amt für
auswärtige Angelegenheiten ein.
21. Februar
Der Inhaber einer Kaffeegroßhandlung in Rostock,
Heinrich Böttcher, wurde in Schutzhaft genommen. Er
hatte sich mehrfach geweigert, die Gründung einer
nationalsozialistischen Betriebszelle zuzulassen.
Die nationalsozialistischen Angestellten, die als
Betriebsobmänner vorgesehen waren, habe er aus
Ansicht der Behörden aus nichtigen Gründen
entlassen.
22. Februar
In Managua wurde der nicaraguanische
Freiheitskämpfer Augusto César Sandino von Soldaten
ermordet.
22. Februar
Bei einem Vortrag in der Lessing-Hochschule
bezeichnet der Generalinspekteur für das deutsche
Straßenwesen, Fritz Todt (NSDAP) den Bau von 12 000
km Autobahn als Ziel. 7000 km sollen in etwa sechs
Jahren fertiggestellt werden.
23. Februar
Des vierte Jahrestages des Todes des
nationalsozialistischen Kampflieddichters Horst
Wessel wurde in deutschen Reich feierlich gedacht.
23. Februar
In Worcester starb der britische Komponist Sir
Edward Elgar im Alter von 76 Jahren.
24. Februar
Die Parteigründungsfeier der
NSDAP fand im großen
Festsaal des Münchener Hofbräu Hauses statt.
24. Februar
Die Ratifizierungsurkunden des deutsch-polnischen
Nichtangriffspaktes wurden in Warschau ausgetauscht.
25. Februar
Im nationalsozialistischen Deutschen Reich war der
25. Februar erstmals ein Heldengedenktag.
25. Februar
Um auf ihre Lage aufmerksam zu machen,
veranstalteten mehrere Tausende von Arbeitslosen in
London einen Hungermarsch.
26. Februar
In der Nacht auf den 27. Februar fanden in Paris
Straßenschlachten zwischen rechts- und
linksradikalen Gruppen statt. Die Polizei musste
eingreifen, um die Kämpfe zu beenden. Bei den
Auseinandersetzungen kamen zwei Menschen ums Leben.
26. Februar
Ein Hausbesitzer aus Weimar, der seine Wohnung nicht
an eine kinderreiche Familie vermieten wollten,
wurde vom thüringischen Innenministerium auf einige
Zeit in das Konzentrationslager in Bad Sulza
eingewiesen.
27. Februar
Das Feiertagsgesetz, das u. a. den 1. Mai zum
Nationalfeiertag erklärte, wurde von der deutschen
Reichsregierung in Berlin verabschiedet.
27. Februar
Am ersten Jahrestag des Reichstagsbrandes in Berlin
wurden die freigesprochenen bulgarischen Kommunisten
Georgi M. Dimitrow, Blagoi Popow und Wassil Tanau
aus dem Deutschen Reich in die Sowjetunion
abgeschoben. Eine Beteiligung an der Brandstiftung
konnte ihnen vor Gericht nicht nachgewiesen werden.
27. Februar
Die britische Regierung gab bekannt, dass die Zahl
der Arbeitslosen um 500 000 auf 2,3 Millionen
zurückgegangen war.
28. Februar
Vertreter der Auslandspresse wurden in Berlin vom
deutschen Reichsminister für Volksaufklärung und
Propaganda, Joseph Goebbels (NSDAP) empfangen.
28. Februar
Der autoritär regierende König Boris III. von
Bulgarien besuchte Berlin, um Gespräche mit der
NS-Führung zu führen.
28. Februar
Reichsbischof Ludwig Müller verkündete bei einer
Kundgebung des Gaus Großberlin der deutschen
Christin im Sportpalast von Berlin, dass die
Deutschen Christen nicht eher ruhen würden, bis auf
den Kanzeln der Kirchen nur Nationalsozialisten
säßen. Die Rede wurde von großem Beifall begleitet.
Wer
hat im Februar 1934 Geburtstag >>
Februar 1934 in den Nachrichten
>>>
Werbung 1934 Reklame
<< Das geschah 1933
|
Das geschah 1935 >>