März 1934 - 2. Ausbürgerungsliste
Die zweite Ausbürgerungsliste vom 24. März
enthielt wieder zahlreiche Journalisten,
Schriftsteller und vor allem KPD- und SPD-Politiker
wie Hans Vogel, der seit 1919 MdR und seit 1931 2.
Vorsitzender der SPD war. Gemeinsam mit Otto
Wels leitet er den Exilvorstand der SPD in Prag.
Auch der inzwischen in die USA emigrierte Physiker
Albert Einstein der 1921 den Nobelpreis erhielt,
wurde als Jude ausgebürgert und verlor somit seine
deutsche Staatsbürgerschaft. Unter den
Schriftstellern wurden Rudolf Leonhard, Theodor
Plivier, Johannes R. Becher und Oskar Maria Graf
ausgebürgert.
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Wichtige Ereignisse im
März 1934
1. März
Als Partei aller Saarländer, die sich den Anschluss
an das Deutsche Reich wünschten, wurde die Deutsche
Front als „deutsche Einheitspartei“ gegründet.
1. März
In Berlin erschien beim Verlag Mittler & Sohn das
Buch „Aufbau einer Nation“ des preußischen
Ministerpräsidenten Hermann Göring (NSDAP). In der
Presseankündigung hieß es, dass Göring den
„nationalen Umschwung kämpferisch fortreißend und
bezwingend“ darstelle.
1. März
Pu Yi, der letzte Kaiser von China, wurde zum Kaiser
von Mandschukuo gekrönt.
2. März
Die Kriminalpolizei beschlagnahmte in Düsseldorf
Flugblätter, die von Mitgliedern der katholischen
Jugend verteilt worden waren. Laut Behördenangaben
wurde darin „Propaganda für die katholischen
Jugendverbände“ gemacht. Die Polizei verfügte an
selben Tag ein „Betätigungsverbot“ für
konfessionelle Jugendverbände.
2. März
Der US-Bürger Harley Edwards, der wegen Mordes zum
Tod auf dem elektrischen Stuhl verurteilt worden
war, verübte vor der Hinrichtung einen
Selbstmordversuch. Als er mit aufgeschnittenen
Pulsadern sterben aufgefunden wurde, erhielt er
mehrere Bluttransfusionen, damit das Urteil später
korrekt vollstreckt werden konnte.
3. März
Bei dritten und vierten Kindern aus „erbgesunden
Familien“ übernahm die Stadt Berlin die
Ehrenpatenschaft.
3. März
Dem US-amerikanischen Bankräuber John Dillinger
gelang die Flucht aus dem Crownpoint-Gefängnis im
US-Bundesstaat Indiana.
3. März
In einem Aufruf an die arbeitende Bevölkerung rief
Staatsrat Willi Börger (NSDAP) zu mehr Weingenuss
auf. Das Weintrinken sei durch marxistische
Gleichmacherei als kapitalistische Genusssucht
verpönt worden.
4. März
In Leipzig wurde von dem deutschen Reichsminister
für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels
die Frühjahrsmesse eröffnet.
5. März
In Indien war die Pest ausgebrochen. In der
vorletzten Woche starben nach offiziellen Angaben
daran 918 und in der letzten Woche 1210 Menschen.
6. März
In Leipzig legte der deutsche Reichskanzler Adolf
Hitler (NSDAP) den Grundstein zum
Richard-Wagner-Nationaldenkmal.
6. März
Das Deutsche Reich beantragte die Beschlagnahmung
des Buches „Mein Kampf“ von Adolf Hitler (NSDAP) in
der französischen Ausgabe. Hitler hatte keine
Genehmigung für eine französische Übersetzung
erteilt.
7. März
Mit Unterzeichnung eines Zollfriedensabkommens von
deutschen und polnischen Regierungsvertretern in
Warschau wurde der Zollkrieg zwischen den beiden
Ländern endgültig beendet.
7. März
Nach mehreren Streiks wurde in Spanien der
verschärfte Alarmzustand verhängt.
8. März
In London fanden Wahlen zum County Council statt.
Die Labour Party erreichte erstmals die Mehrheit.
8. März
In Berlin wurde die Internationale Automobil- und
Motorrad-Ausstellung eröffnet.
9. März
Nachdem die Häftlinge „freiwillige
Loyalitätserklärungen“ abgegeben hatten, wurden aus
den badischen Konzentrationslagern Kislau und
Anckerbuck 40 Häftlinge entlassen. Die Häftlinge
hatten angegeben, dass sich Ihre Meinung über den
Nationalsozialismus gründlich geändert hätte und
dass sie nun erkannten, das nur er allein das
deutsche Volk retten kann.
9. März
Wegen Fortführung der verbotenen SPD verurteilte das
Sondergericht für das Land Sachsen in Dresden neun
Angklagte zu mehrjährigen Zuchthausstrafen. U. a.
wurde den Angeklagten vorgeworfen, die in Prag
herausgegebene SPD-Exilzeitung, den „Neuen Vorwärts“
ins Deutsche Reich eingeführt und dort vertrieben zu
haben.
10. März
Der preußische Ministerpräsident Hermann Göring
(NSDAP) verlangte, dass die Maßnahmen gegen die
Schwarzarbeit verschärft würden.
10. März
Der Stellvertreter des Führers der NSDAP, der
Reichsminister Rudolf Heß gewann den Zugspitzflug
1934.
10. März
In Berlin fand die Gründung des Reichsvereins für
Sippenforschung und Wappenkunde statt.
11. März
Der deutsche Reichskanzler und NSDAP-Führer Adolf
Hitler, sagte in München, das München die Hauptstadt
der Kunst und der Bewegung der
NSDAP sei und immer
bleiben würde.
11. März
Das Staatsschutzgesetz wurde von der Schweizer
Bevölkerung in einer Volksabstimmung abgelehnt.
11. März
Die Schutzhaftbestimmungen wurden vom preußischen
Ministerpräsidenten Hermann Göring (NSDAP) geändert.
12. März
Japan 1934 – Während einer Übung kenterte das japanische Torpedoboot „Tomozuru“
vor Sasebo im Sturm. Etwa 100 Mann von den 113 Besatzungsmitgliedern waren ums
Leben gekommen.
13. März
In Berlin wurde die Zusammenfassung der gewerblichen
Wirtschaft im Deutschen Reich in Fachgruppen bekannt
gegeben.
13. März
Der Magdeburger Scharfrichter richtete den
23-jährigen Kommunisten Richard Bah in Berlin
Plötzensee hin. In der Urteilsverkündung hieß es, er
hätte gestanden, planmäßig kommunistische Terrorakte
verübt zu haben. Er hätte beispielsweise Scheunen
und Kuhställe in Brand gesteckt.
14. März
Die „Reichspost“ meldete, dass in Österreich rund
100 Lehrer und Schuldirektoren entlassen worden
waren, weil sie der Sozialdemokratischen
Arbeiterpartei angehört hatten, die nach den
Februarunruhen verboten worden war.
15. März
Um den bürokratischen Apparat zu verkleinern, die
„einheitliche Befehlsgewalt“ und die persönliche
Verantwortung der leitenden Persönlichkeiten zu
stärken, erließen das Zentralkomitee der
Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und
der Rat der Volkskommissare ein Dekret über den
Umbau der Sowjetbehörden und Wirtschaftsorgane.
15. März
Im Beisein von Danzigs Senatspräsident Hermann
Rauschning (NSDAP) fand die Eröffnungssitzung der
Danziger Gesellschaft zum Studium Polens statt.
15. März
Die gegenseitigen Zeitungsverbote im Deutschen Reich
und Polen wurden aufgehoben.
16. März
In einer Grundsatzrede unterstrich der deutsche
Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht, dass die
deutschen Schulden politische Schulden seine.
16. März
In Lettland wurde der Führer des lettischen
Bauernbunds, Karlis Ulmanis, zum fünften Mal
Ministerpräsident. Er löste die Übergangsregierung
von Adolf Blodneek ab.
17. März
Die Regierungschefs Italiens, Österreichs und Ungarn
unterzeichneten die römischen Protokolle.
17. März
Da Kinder unter zehn Jahren nicht mehr in einer
Organisation zusammengeschlossen werden sollten,
wurde die Deutsche Kinderschar aufgelöst. Kinder ab
zehn Jahre konnten dem Deutschen Jungvolk in der
Hitler-Jugend beitreten.
18. März
In Rom fand wie alle fünf Jahre eine Gesamttagung
des Partito Nazionale Fascista (PNF) statt. In
seiner Rede bezeichnete der italienische
Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini
Demokratie, Sozialismus, Liberalismus und
Freimaurertum als überholte Erscheinungsformen des
19. Jahrhunderts.
18. März
Um die Privatwirtschaft zu unterstützen schlug
US-Präsident Franklin D. Roosevelt dem Kongress die
Gründung von zwölf Kreditbanken vor. Das
Gründungskapital soll aus dem Gewinn kommen, der dem
Schatzamt aus der Entwertung des Dollars entstanden
war.
19. März
Die Vorlage über die Unabhängigkeit der Philippinen
wurde von US-Repräsentantenhaus in Washington
genehmigt.
19. März
Im Beisein von SA-Stabschef Ernst Röhm fand in
München der feierliche Revolutionsappell der alten
Kämpfer statt. Die Vorgänge des November 1918 wurden
von Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) als
Regierungswechsel und die Machtübernahme des Jahres
1933 als Revolution bezeichnet.
„Der Sieg einer Partei ist ein
Regierungswechsel, der Sieg einer Weltanschauung
ist eine Revolution, und zwar eine Revolution,
die den Zustand eines Volkes tiefinnerlich und
wesenhaft umgestaltet".
20. März
Der preußische Ministerpräsident und deutsch
Reichsminister der Luftfahrt, Hermann Göring (NSDAP)
gab der Pariser Zeitung „Le Jour“ ein Interview. In
diesem nannte er die Regelung der
deutsch-französischen Beziehungen die Grundlage für
einen dauerhaften Frieden in Europa und schlug ein
Treffen der führenden Staatsmänner beider Länder
vor.
20. März
In Den Haag in den Niederlanden starb Emma, die
Königin der Niederlande, im Alter von 75 Jahren.
20. März
Die Einkommensmindestgrenze für Kolchosen-Bauern in
der UdSSR wurde per Verordnung aufgehoben. In
Zukunft sollten die Bauern entsprechend ihrer
Leistung entlohnt werden.
21. März
Im Deutschen Reich wurde durch Reichskanzler Adolf
Hitler (NSDAP) die zweite Arbeitsschlacht eröffnet.
21. März
In Niederfinow wurde das Schiffshebewerk feierlich
eingeweiht. Es ersetzte die Schleusenanlage zwischen
dem Hohenzollernkanal und der Alten Oder.
21. März
Die japanische Hafenstadt Hakodate wurde von einem
Großfeuer zerstört.
22. März
In Berlin fand eine Konferenz der Reichsstatthalter
statt. Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) sagte, die
Aufgaben der Reichsstatthalter seinen den Willen der
obersten Führung des Reiches zu tragen und nicht
Sachwalter der einzelnen Länder zu sein.
22. März
In Berlin wurde der Reichshaushalt 1934 vom
Reichskabinett verabschiedet. Er war mit 6,458
Milliarden in Einnahmen und Ausgaben um 500
Millionen Reichsmark höher als der Etat von 1933.
23. März
Um den Fremdenverkehr zu fördern beschloss das
Deutsche Reichskabinett in Berlin ein Gesetz zur
Änderung der Kraftfahrzeugsteuer. Darin wurden
Steueränderungen bzw. Steuerbefreiungen für
ausländische Kraftfahrzeuge festgesetzt.
23. März
In Bukarest erklärte der bulgarische
Ministerpräsident Nikolaaus Muschanow, dass er nicht
daran denke diplomatische Beziehungen zwischen
seinem Land und der Sowjetunion aufzunehmen.
24. März
Zwischen dem Jemen und Saudi-Arabien brach ein
Grenzkrieg aus.
24. März
In Berlin wurde zwischen dem Deutschen Reich und
Finnland ein neuer Handelsvertrag unterzeichnet.
25. März
In Italien fanden Wahlen zur italienischen
Abgeordnetenkammer statt. Über zehn Millionen Wähler
stimmten für die faschistische Einheitsliste. In
Italien waren nur 25 Prozent der Bevölkerung
wahlberechtigt.
25. März
Vor dem Gesamtverband der Reserveoffiziere in Paris
Forderte der französische Kriegsminister Marschall
Philippe Pétain die Wehrerziehung der Jugend.
26. März
Die Beschimpfung ausländischer Staatsmänner wurde in
der Schweiz verboten.
26. März
In Paris wurden Waffenrazzien durchgeführt, wobei
das Waffenverbot auf Gummiknüppel und Dolche
ausgedehnt wurde.
27. März
In Cannes wurde das Großlogengebäude der Freimaurer
Ziel eines Bombenanschlags. Die Polizei brachte
diesen mit der Stavinsky-Affäre in Verbindung.
27. März
Reichsarbeitsminister Franz Seldte (NSDAP) hielt
eine Rede vor Vertretern der Auslandspresse in
Berlin. Darin machte der das Vertrauen des deutschen
Volkes in die NS-Führung verantwortlich für die
wirtschaftlichen Erfolge der Regierung.
28. März
Musik 1934 – In Wien wurde im Theater an der Wien die Operette „Märchen im
Grand-Hotel“ von Paul Abraham uraufgeführt.
29. März
Albert Einstein und Oskar Maria Graf wurden aus dem
Deutschen Reich ausgebürgert.
29. März
In Berlin fand die Uraufführung des Ufa-Films „Gold“
statt, in dem Hans Albers die Hauptrolle spielte.
30. März
Der italienische Ministerpräsident und Duce Benito
Mussolini gab der französischen Zeitung „Paris-Soir“
ein Interview, in dem er erklärte, dass sich das
Verhältnis zwischen Italien und Frankreich in
letzter Zeit gebessert habe. Er glaube nicht an den
Ausbruch eines Krieges in Europa.
31. März
Die Sperre für Neugründungen von Zeitungen und
Zeitschriften im Deutschen Reich wurde um ein Jahr
verlängert. Sie galt ursprünglich bis zum 31. März
1934.
31. März
Von der 1617 gegründeten „Vossischen Zeitung“
erschien die letzte Nummer.
31. März
Die Zahl der Übernachtungen von Ausländern im
Deutschen Reich ging vom 1. April 1933 bis zum 31.
März 1934 stark zurück.
Wer
hat im März 1934 Geburtstag >>
März 1934 in den Nachrichten
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