August 1934 - Führer und Reichskanzler
Am 2. August 1934 um 9 Uhr verstarb
Reichspräsident Generalfeldmarschall Paul von
Hindenburg auf seinem Anwesen Neudeck in
Ostpreußen. Durch das Reichsgesetz wurde am selben
Tag das Amt des Reichspräsidenten und des
Reichskanzlers vereinigt. Adolf Hitler nannte sich
jetzt „Führer und Reichskanzler". Hitler ordnete,
gegen Hindenburgs ausdrücklichen Wunsch dennoch ein
Staatsbegräbnis an. Durch das
Reichspropagandaministerium wurde am selben Tag das
Tannenberg-Denkmal in Ostpreußen als Begräbnisstätte
für Hindenburg bestimmt.
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Wichtige Ereignisse im
August 1934
1. August
Der Volksgerichtshof, der durch Gesetz vom 24. April
geschaffen wurde, nahm in Berlin seine Tätigkeit in
allen drei Senaten auf. Die ersten zur Verhandlung
anstehenden Fälle waren Fälle von Vorbereitung zum
Hochverrat durch Versuche der Zersetzungspropaganda
bei Angehörigen der Polizei bzw. Reichswehr.
1. August
Papst Pius XI. war seit 1870 der erste Papst, der
sich in die außerhalb Roms gelegene päpstliche
Sommerresidenz Castel Gandolfo begab.
2. August
Deutschland 1934 – Am Tag des Todes von Reichspräsident Paul von Hindenburg fand
sofort die Vereidigung der Reichswehr auf Reichskanzler Adolf Hitler statt.
3. August
Der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg
(Christlich soziale Partei) gab vor der Presse
Hintergründe des Putschversuchs vom 25. Juli
bekannt.
3. August
Auf einer Kundgebung des Erzbischofs von Canterbury
wurde die Zahl der in den vergangenen Jahren in der
Sowjetunion verhungerten Menschen mit sechs
Millionen angegeben. Wegen der Missernte von 1934
wurde eine neue Katastrophe befürchtet.
3. August
Peking hatte als erste chinesische Stadt die neue
Verfassung mit entsprechenden Wahlen verwirklicht.
4. August
In Frankfurt am Main fand eine zweitägige
Arbeitstagung des nationalsozialistischen
Lehrerbundes statt. Reichserziehungsminister
Bernhard Rust (NSDAP) bezeichnete es als
Hauptaufgabe der deutschen Erzieher, an die Stelle
der allgemeinen Bildung die nationalsozialistische
Erziehung treten zu lassen.
4. August
In Constantine im Nordosten Algerien kam es zu
blutigen Zusammenstößen zwischen Juden und Moslems.
5. August
Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) wies der
britischen Zeitung „Daily Mail“ gegenüber Gerüchte
über angeblich deutsche Kriegspläne zurück.
5. August
US-Präsident Franklin D. Roosevelt kündigte in einer
Rundfunkansprache neue Maßnahmen zur Verbesserung
der wirtschaftlichen Situation an
6. August
Der Platz vor dem Brandenburger Tor in Berlin wurde
im Gedenken an den verstorbenen Reichspräsidenten in
„Hindenburg-Platz“ umbenannt.
6. August
In der Berliner Krolloper trat der deutsche
Reichstag zu einer Trauerkundgebung für den am 2.
August verstorbenen Reichspräsidenten Paul von
Hindenburg zusammen.
7. August
Der am 2. August verstorbene deutsche
Reichspräsident Paul von Hindenburg wurde im sog.
Hindenburg-Turm des Tannenbergdenkmals im westlichen
Masuren in Anwesenheit des Führers und
Reichskanzlers Adolf Hitler (NSDAP) beigesetzt.
7. August
Zu Ehren des verstorbenen Reichspräsidenten Paul von
Hindenburg ruhte im Deutschen Reich um 11.45 Uhr für
eine Minute der gesamte Verkehr und in den Betrieben
wurde für eine Minute die Arbeit niedergelegt.
7. August
Die deutsche Reichsregierung beschloss eine Amnestie
für geringfügige Straftaten, die hauptsächlich
nationalsozialistischen Straftätern zugutekam.
8. August
Auf einer Gedenkfeier für den am 25. Juli ermordeten
Bundeskanzler Engelbert Dollfuß auf dem Heldenplatz
der Wiener Hofburg bezeichnete der österreichische
Bundeskanzler Kurt Schuschnigg (DP) den
Putschversuch des 25. Juli als „vorbedachten und
gewollten Dolchstoß in das Herz Österreichs“.
8. August
In Costa Rica streikten die Plantagenarbeiter der
US-Gesellschaft „United Fruit Company“. Die Arbeiter
protestierten gegen Lohnsenkungen und forderten die
Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen, vor
allem die Versorgung mit Trinkwasser und eine
medizinische Betreuung. Am 25. August handelten sie
mit dem Unternehmen einen Kompromiss aus, der jedoch
nicht erfüllt wurde.
9. August
Die schwedische Zeitung „Goeteburg Handels- und
Sjofärts-Tidning“ wurde im Deutschen Reich für sechs
Monate verboten wegen „unerhörter Beschimpfung des
Führers und Reichskanzlers sowie anderer Mitglieder
der deutschen Reichsregierung“ in einem Artikel nach
dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg.
9. August
Nachdem es in der Gegend der Hafenstadt Futschou in
der Provinz Fukien zu erbitterten Kämpfen zwischen
Regierungstruppen und kommunistischen Aufständischen
um Reis- und Salzlager gekommen war, übernahm
Marshall Chiang Kai-shek das Kommando über die
chinesischen Regierungstruppen.
10. August
Im Deutschen Reich wurde die seit Dezember 1933
bestehende Sperre für Neugründungen von Zeitungen
und Zeitschriften bis zum 31. März 1935 verlängert.
10. August
Der Reichswehrminister Werner von Blomberg
(parteilos) teilte in einem Heeresbefehl mit, dass
Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler (NSDAP)
als Oberbefehlshaber der Wehrmacht befohlen habe,
die
Anrede aller Soldaten an Ihn solle „Mein Führer“
lauten.
11. August
Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
(NSDAP) ernannte den pfälzischen Gauleiter Joseph
Bürckel (NSDAP) zum Saar Bevollmächtigten der
Reichsregierung als Nachfolger von Franz von Papen
(parteilos).
11. August
Der US-amerikanische Tiefseeforscher William Charles
Beebe tauchte in einer Taucherkugel bei den
Bermudainseln 830 m tief.
12. August
In Prag protestierte die deutsche Reichsregierung
gegen „die Hetze“ der Emigrantenpresse.
12. August
In Magdeburg an der Elbe fanden die
Schwimm-Europameisterschaften statt. Deutsche
Sportler errangen sechs Siege.
12. August
Gottfried Freiherr von Cramm gewann das Herreneinzel
der Deutschen Tennismeisterschaften. Siegerin bei
den Damen wurde die Deutsche Hilde
Krahwinkel-Sperling.
13. August
Auf einer Veranstaltung im Stadion Neukölln in
Berlin sprach der deutsche Reichsminister für
Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels über
die Autorität der nationalsozialistischen Regierung.
14. August
Zwischen Frankreich und Rumänien wurde ein
Defensivabkommen abgeschlossen.
14. August
Paraguay begann eine neue Offensive gegen Bolivien
im Chacogebiet.
15. August
Der ehemalige deutsche Vizekanzler Franz von Papen
(parteilos) überbrachte dem Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler (NSDAP) das politische Testament des
verstorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg
und machte es dann öffentlich bekannt.
16. August
Der ehemalige deutsche Vizekanzler Franz von Papen
(parteilos) überreichte in Wien dem österreichischen
Bundespräsidenten Wilhelm Miklas sein
Beglaubigungsschreiben als deutscher Gesandter. Er
bezeichnete es als seine vornehmste Aufgabe, dahin
zu wirken, dass in den staatlichen Beziehungen der
beiden Länder die Gefühle der Freundschaft
wiederhergestellt wurden.
17. August
In Moskau fand bis zum 1. September der erste
Allunionskongress der sowjetischen Schriftsteller
statt. Der sozialistische Realismus wurde zur
Grundlage von Literatur und Literaturkritik
bestimmt.
17. August
In Berlin fand die Eröffnung der elften
Funkausstellung statt.
18. August
Pressemeldungen aus
Polen besagten, dass in den
letzten Wochen 4500 polnische Arbeiter aus
Frankreich in ihre Heimat zurückgekehrt waren. Zum
Teil waren sie von den französischen Behörden
ausgewiesen worden.
19. August
Deutschland 1934 – Über die Zusammenlegung der Ämter des Reichspräsidenten und
des Reichskanzlers in der Person Adolf Hitlers fand eine Volksabstimmung statt.
20. August
In einem Dankschreiben an Reichswehrminister Werner
von Blomberg (parteilos) betonte Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) seine Absicht,
„die Armee als einzigen Waffenträger in der Nation
zu verankern“.
20. August
In Wien verurteilte das Standgericht zwei Männer
wegen Aufbewahrung von Sprengstoffen zum Tod durch
den Strang. Das Urteil wurde noch am selben Tag
vollstreckt.
21. August
Das Standrecht, das am 25. Juli in Wien verhängt
wurde, wurde aufgehoben.
21. August
In „Maskerade“ gab Paula Wessely ihr Filmdebüt und
wurde fast über Nacht zu einem gefeierten Star. Der
Film, der im Jahr 1905 zur Faschingszeit in Wien
spielt, wurde in Berlin uraufgeführt und erhielt das
Prädikat „künstlerisch“. Der Film war die zweite
Regiearbeit des Schauspielers Willi Forst.
22. August
Ein Gesetz der Reichsregierung schrieb vor, dass
alle Beamten auf den Führer und Reichskanzler
vereidigt werden mussten. Der Diensteid lautete:
„Ich schwöre: Ich werde dem Führer des Deutschen
Reiches und Volkes, Adolf Hitler, treu und
gehorsam sein, die Gesetze beachten und meine
Amtspflicht gewissenhaft erfüllen, so wahr mir
Gott helfe.“
22. August
Die Industrie- und Handelskammern des Deutschen
Reiches wurden der Aufsicht des
Reichswirtschaftsministeriums unterstellt. Sie wurde
künftig nach dem Führerprinzip geleitet.
23. August
Die Eingliederung in die nationalsozialistisch
orientierte Reichskirche wurde auf der Landessynode
der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern
abgelehnt.
24. August
Nachdem in Griechenland eine Verschwörung zum Sturz
der Republik und zur Errichtung einer
Militärdiktatur unter General Nikolaos Plastiras
aufgedeckt worden war, wurden zahlreiche Offiziere
verhaftet.
24. August
Auf der dänischen Nordseeinsel Fano fand bis zum 30.
August die Tagung des ökumenischen Rats der
Protestantischen Kirche statt. Gegen den Protest der
meisten Mitglieder bekundete der Kongress der
deutschen Delegation seine Sympathie mit der
oppositionellen bekennenden Kirche im Deutschen
Reich.
25. August
Wegen Sabotage, Anschlägen, Diebstählen u. a. wurden
in den vergangenen Tagen 70 sowjetische Beamte der
Ostchinesischen Eisenbahn von mandschurischen
Polizeibehörden verhaftet.
26. August
Die deutsche Reichsregierung veranstaltete auf der
Feste Ehrenbreitstein bei Koblenz eine
„Treuekundgebung für das Saargebiet“.
26. August
Die Leipziger Herbstmesse wurde von dem deutschen
Reichsbankpräsidenten Hjalmar Schacht (parteilos)
als kommissarischer Reichswirtschaftsminister
eröffnet.
27. August
In Rom forderte der italienische Ministerpräsident
und Duce Benito Mussolini die Militarisierung des
gesamten Lebens in Italien.
28. August
Die belgische Nationalbank in Brüssel senkte den
Diskontsatz von 3 auf 2,5 Prozent, um die
Kreditvergabe der Banken und damit das
wirtschaftliche Leben anzukurbeln.
29. August
In einer Rundfunkrede „an die deutschen Eltern“
bezeichnete Reichsjugendführer
Baldur von Schirach
(NSDAP) das Elternhaus, die Schule und die
Hitlerjugend (HJ) als die drei Faktoren, die an der
Gestaltung der jungen Generation in
kameradschaftlicher Verbundenheit zusammenarbeiten
müssten.
30. August
In Riga unterzeichneten Lettland, Estland und
Litauen den „Vertrag über das Einvernehmen und die
Zusammenarbeit der drei baltischen Staaten“. Der
Vertrag sah u. a. enge außenpolitische
Zusammenarbeit vor.
30. August
In Wien erklärte der österreichische Vizekanzler
Ernst Rüdiger Starhemberg (Heimwehr), dass er den
Frieden in Österreich nach wie vor für gefährdet
halte.
31. August
Nach Angaben der deutschen Reichsanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung gab
es im Deutschen Reich nur mehr 2 398 000 Arbeitslose
gegenüber 4 124 000 im August 1933.
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