September 1934 - Rassenkunde und Vererbungslehre

Kalender September 1934
Der Reichsfachschaft Hochschullehrer im NS-Lehrerbund wird empfohlen, die humanistische Bildungsidee durch einen griechisch-deutschen Geistesbegriff zu ersetzen. Der Reichsfachschaft der Lehrer an Höheren Schulen werden Rassenkunde und Vererbungslehre als Inhalte einer Schulreform aufgetragen. Der Reichsfachschaft Sonderschulen wird aufgetragen, »kostspielige und von vornherein aussichtslose Versuche« in Behindertenschulen zu unterlassen.
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Wichtige Ereignisse im September 1934

1. September
Hjalmar Schacht (parteilos), der deutsche Reichsbankpräsident forderte einen mehrjährigen Aufschub für die Rückzahlung der deutschen Auslandsschulden.
1. September
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) ordnete an, dass die Motor-SA in das nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK) eingegliedert und dem Führer direkt unterstellt wurde. Leiter des NSKK wurde SA-Obergruppenführer Adolf Hühnlein.
2. September
Der Zuzug von Arbeitern nach Bremen, Hamburg, Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Delmenhost, Nordenham und Wesermünde (Bremerhaven) wurde von der deutschen Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung untersagt, da in diesen Städten keine weiteren Arbeitskräfte gebraucht wurden.
2. September
Hans Stuck gewann auf einem Wagen der Auto-Union den Großen Berg-Preis von Deutschland auf der Schauinsland Strecke bei Freiburg im Breisgau.
3. September
Trotz massiver Widerstände wurden die evangelischen Landeskirchen Bayerns und Württembergs der deutschen Reichskirche eingegliedert.
3. September
Das „Prager Montagsblatt“ veröffentlichte ein Interview mit dem früheren österreichischen Vizekanzler Franz Winkler (Landbund), der schwere Vorwürfe gegen die Politik der österreichischen Regierung vor und nach dem Putschversuch vom 25. Juli erhob. Die Regierung habe durch Artillerie mit Maschinengewehren auf Sozialdemokraten und Nationalsozialisten schießen lassen.
4. September
Die Verwendung von Kontrollkarten, mit denen die Anwesenheit von NSDAP-Mitgliedern bei Parteiversammlungen überprüft wurde, wurde von Reichsminister und Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß (NSDAP) verboten. Die NSDAP sei auf freiwilliger Mitarbeit und freiwilligem Gehorsam aufgebaut, nicht auf Zwang.
4. September
In Nürnberg wurde der sechste Reichsparteitag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) eröffnet.
5. September
Die Konkordats Verhandlungen zwischen Spanien und dem Vatikan wurden ohne Ergebnis abgebrochen.
5. September
In einem Appell anlässlich der Eröffnung des Reichsparteitages der NSDAP, verkündete der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, die nationalsozialistische Revolution als abgeschlossen.
6. September
Auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg sagte der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler bei einem Appell von 52 000 Arbeitsmännern, dass die ganze deutsche Nation künftig durch die Schule des Arbeitsdienstes gehen werden.
6. September
Die Neugründung von Geldinstituten und Zweigstellen wurde per Verordnung des deutschen Reichswirtschaftsministeriums unter Leitung von Reichsbandpräsident Hjalmar Schacht (parteilos) bis zum 31. Dezember 1936 untersagt.
7. September
Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) nahm auf dem Reichsparteitag in Nürnberg einen Appell von 181 000 Amtswaltern der NSDAP ab.
7. September
52 000 Menschen waren an den 51 Reichsautobahnstellen und weiter 100 000 in den Lieferwerken beschäftigt, wie der Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen, Fritz Todt (NSDAP) bekannt gab. Bis Ende des Jahres sollte die Zahl der Beschäftigten nahezu verdoppelt werden.
8. September

USA 1934 – In der Nacht hatte der US-amerikanische Luxusdampfer „Morro Castle“ vor der Küste von New Jersey Feuer gefangen und war innerhalb kürzester Zeit abgebrannt. Es waren 137 Menschen ums Leben gekommen.
9. September
Laut deutschem Reichsluftfahrtministerium ist die Mitnahme und Verwendung von Fotoapparaten in Flugzeugen verboten.
9. September
Vor allem in den spanischen Provinzen Viscaya und Guipuzcoa dauern die Unruhen und Streiks weiter an, obwohl ein Abkommen zwischen Kommunisten und Sozialisten geschlossen worden war.
10. September
Nach einem Appell von 110 000 Mitgliedern der SA, SS und des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps vor dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) ging der Parteitag der NSDAP in Nürnberg zu Ende.
10. September
Laut Mitteilung des amtlichen Deutschen Nachrichtenbüros (DNB) in Berlin hatte die deutsche Reichsregierung den Abschluss eines Ostpakts mit Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen und der Sowjetunion abgelehnt. Die Reichsregierung war nicht bereit, einem solchen internationalen Paktsystem beizutreten, solange die „Gleichberechtigung des Deutschen Reiches auf dem Gebiet der Rüstung nicht international anerkannt war“.
11. September
Die evangelischen Kirchen Bayerns und Württembergs lehnten ihre Eingliederung in die Reichskirche ab. Die Eingliederung war am 3. September durch Reichsbischof Ludwig Müller auf dem Verordnungsweg erfolgt.
12. September
Bei der Übernahme des Amtes des Reichspräsidenten empfing der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) in Berlin erstmals das Diplomatische Korps. Hitler führte aus, „nicht Macht und Gewalt sollen die Beziehungen unter den Völkern bestimmen, sondern der Geist der Gleichberechtigung sowie die Achtung vor der Arbeit und Leistung eines jeden anderen Volkes“.
12. September
Die litauischen Behörden verfügten, dass im überwiegend von Deutschen besiedelten Memel Gebiet Aushängeschilder sowie Bekanntmachungen ab dem 15. Oktober in litauischer Sprache gehalten sein mussten.
13. September
Das Einfuhrverbot für alle im Deutschen Reich erscheinenden Tageszeitungen sowie zahlreiche deutsche Zeitungen wurde vom österreichischen Bundeskanzleramt in Wien verlängert.
13. September
Zum zweiten Mal in diesem Jahr forderte Polen vor dem Völkerbund in Genf eine internationale Regelung für den Schutz der Minderheiten.
14. September
In Berlin wurde das Deutsche Opernhaus mit einer Aufführung von Richards Wagners Oper „Tannhäuser und der Sängerkreis auf der Wartburg“ eröffnet.
15. September
In Australien fanden Parlamentswahlen statt. Die regierende Vereinigte Australische Partei von Joseph Alois Lyons verlor die absolute Mehrheit. Die Labour Party konnte ihren Stimmenanteil halten und der Labour Party von Neu Süd Wales gelang der Sprung ins Parlament. Auch die Radikalen stellten erstmals sieben Abgeordnete.
16. September
In Schweden fanden Wahlen zu den Provinziallandtagen statt. Die Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten erzielten erhebliche Gewinne, während die Volkspartei, der Bauernbund und die Konservativen große Verluste hatten.
17. September
Das Königreich Albanien die Sowjetunion nahmen diplomatische Beziehungen auf.
17. September
Um an Manövern der tschechoslowakischen Armee teilzunehmen, traf der französische General Maurice Gustave Garnelin, der Chef des Generalstabs der Armee, in Prag ein.
18. September
International 1934 – Die UdSSR wurde 59. Mitglied im Völkerbund und trat so aus ihrer bisherigen politischen Isolation heraus.
19. September
Das Gesetz über die vor- und nachmilitärische Ausbildung von Jugendlichen und Männern wurde vom italienischen Ministerrat beschlossen.
19. September
Nachdem die Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher sich aufgelöst hatte, übernahm die Abteilung für kulturellen Frieden der NSDAP. Reichsparteileitung ihre Aufgaben. Der ehemalige Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft und frühere Vizekanzler, Franz von Papen (parteilos) sah die Aufgaben der Konfessionellen als erfüllt an, nachdem das Reichskonkordat von 1933 zustande gekommen war.
20. September
Ab dem Wintersemester 1934/35 mussten die Studienneulinge im Deutschen Reich zwei Semester an derselben Hochschule studieren.
20. September
In Österreich fanden mehrere Razzien gegen Kommunisten statt. Allein in Wien wurden 87 und in Linz 50 Kommunisten festgenommen.
21. September
In einem Schreiben an das britische Wirtschaftsministerium warf der Außenhandelsausschuss der Federation of British Industries der deutschen Reichsregierung vor, die deutschen Firmen daran zu hindern, ihren ausländischen Verpflichtungen nachzukommen. Das Deutsche Reich wäre in der Lage, erheblich größere Auslandszahlungen zu leisten als von den amtlichen Stellen zugegeben.
21. September
Aufgrund einer Scharlach Epidemie wurden in Magdeburg alle Schulen geschlossen.
22. September
Großbritannien 1934 – Ein schweres Bergwerksunglück hatte sich im walisischen Ort Gresford ereignet, als bei einer Explosion mit einem anschließenden Brand 266 Bergleute sowie Rettungskräfte ums Leben gekommen waren.
23. September
Im Dom von Berlin wurde Ludwig Müller offiziell in sein Amt als deutscher Reichsbischof eingeführt.
23. September
In der finnischen Hauptstadt Helsingfors (Helsinki) wurde gegen die Aufnahme der UdSSR in den Völkerbund demonstriert.
24. September
Der deutsche Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Richard Walther Darre (NSDAP) nannte in einer Rundfunkrede über „Ein Jahr nationalsozialistischer Agrarpolitik“ das Reichsnährstandgesetz den Grundpfeiler der neuen Agrarpolitik.
25. September
In Genf fand eine Konferenz der Goldblockländer statt. Hauptthema der Gespräche war die Wiederbelebung der internationalen Zusammenarbeit.
25. September
Ein am 1. September begonnener Streik der Textilarbeiter ging in den USA zu Ende.
26. September
Offiziellen Angaben zufolge waren im österreichischen Anhaltelager (Konzentrationslager) Wöllersdorf nur noch 740 Personen interniert gegenüber 5230 im August.
26. September
In allen deutschen Schulen wurde des 20. Todestages des Schriftstellers Hermann Löns als eines „Künstlers des Dritten Reiches“ gedacht.
27. September
Der schweizerische Bundesrat in Bern gab eine weitere Förderung des freiwilligen Arbeitsdienstes bekannt. Es werde jedoch nicht an die Einführung eines obligatorischen Arbeitsdienstes gedacht.
27. September
Die Regierungen Großbritanniens, Frankreichs und Italiens veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung über die Notwendigkeit, die Unabhängigkeit und Integrität Österreichs zu erhalten.
28. September
In Berlin nahm die Geheime Staatspolizei (Gestapo) vier führende KPD-Funktionäre, darunter der ehemalige Reichstagsabgeordnete Thielen aus Koblenz, fest.
28. September
Das Reichstabakforschungsinstitut in Forchheim gab bekannt, dass gegenwärtig auf den Feldern von etwa 250 Pflanzern im Deutschen Reich nikotinfreier Tabak angebaut wurde: „Um die Herstellung dieser Produkte beneidet uns die Welt“.
29. September
Der Kommunist Johann Wilhelm Jasper, der in Hamburg von hanseatischen Sondergericht zum Tode verurteilt worden war, wurde durch das Beil hingerichtet. Jasper war laut Urteil beteiligt an mehreren Feuerüberfällen auf Angehörige der SA und der Hitlerjugend (HJ), bei denen zwei Menschen ums Leben kamen.
29. September
Die Schweiz führte einen einheitlichen Benzinpreis von 35 Rappen (Reichsmark) je Liter ein. Bisher lagen die Preise zwischen 35 und 43 Rappen.
30. September
Bei Hameln auf dem Bückeberg wurde das NS-Erntedankfest von Propagandaminister Joseph Goebbels (NSDAP) eröffnet. Laut offiziellen Angaben nahmen an dem Festakt 700 000 Menschen teil.
30. September
Das internationale Arbeitsamt in Genf gab bekannt, dass Ende September die Niederlande mit 30,2 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in Europa vor Österreich mit 23,4 und Belgien mit 17,4 Prozent hatten. Das Deutsche Reich hatte eine Quote von 13,0 Prozent und die Schweiz von 11,9 Prozent.

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