„Wir
alle billigen immer das, was unser Führer tut."
Hermann Göhring
8. Juli
Das „Frontkämpferparlament“ lehnte auf dem
Jahreskongress der französischen Frontkämpfer in
Paris mit großer Mehrheit die Sparmaßnahmen der
Regierung Gaston Doumergue ab. Es beschloss jedoch,
die Bewährungsfrist für die Regierung bis zum Herbst
zu verlängern.
9. Juli
Bei Hausdurchsuchungen in Singen, Radolfzell und
Konstanz nahm die Geheime Staatspolizei (Gestapo)
mehr als 70 Personen fest „wegen Besitzes
verbotener, durchweg aus der Schweiz
eingeschmuggelter Druckschriften kommunistischen
Inhalts oder wegen kommunistischer Zellenbildung“.
9. Juli
Die Konzentrationslager im Deutschen Reich wurden
der Befehlsgewalt von Reichsführer SS, Heinrich
Himmler (NSDAP) unterstellt und erhielten
SS-Wachmannschaften.
10. Juli
Konstantin Freiherr von Neurath (parteilos), der
deutsche Reichsaußenminister, empfing in Berlin die
Botschafter Großbritanniens, Frankreichs, Italiens
und Japans und wies sie auf die unwürdigen
Verhältnisse für die deutsche Minderheit im Memel
Gebiet in Litauen hin. Er Forderte das Eingreifen
der Signatarmächte des Memel Status.
10. Juli
In einer Rundfunkrede wandte sich Propagandaminister
Joseph Goebbels (NSDAP) gegen die Berichterstattung
zur sog. Röhm-Revolte im Ausland. Er bezeichnete die
Zeitungsberichte als „deutschfeindliche“ Hetze.
11. Juli
Die deutschen Kreuzer „Königsberg“ und „Leipzig“
trafen zu einem Besuch in der britischen Hafenstadt
Portsmouth ein.
11. Juli
In der Sowjetunion wurde Genrich G. Jagoda Leiter
des neu geschaffenen Volkskommissariats für Innere
Angelegenheiten.
12. Juli
Das Reichsgericht in Leipzig fällte eine
Grundsatzentscheidung über die Anfechtbarkeit
arisch-nicht arischer Mischehen.
12. Juli
In Mettmann wurden zwei Jugendliche zu je 150 RM
Geldstrafe verurteilt. Sie hatten im Anschluss an
einen Gottesdienst eine Zeitschrift des katholischen
Jugendverbands verteilt, die am Vortag vom
Regierungspräsidenten verboten worden war.
13. Juli
In einer Rede vor dem deutschen Reichstag in Berlin
rechtfertigte Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) die
Niederschlagung der sog. Röhm-Revolte.
13. Juli
Ein Landwirt wurde in Liegnitz „wegen unsozialen,
arbeitnehmerfeindlichen Verhaltens und dauernder
Sabotage des Aufbauwerkes der
nationalsozialistischen Regierung“ in Schutzhaft
genommen.
14. Juli
Der neu eingerichtete Volksgerichtshof trat erstmals
im Preußenhaus in Berlin zusammen.
14. Juli
Reichspräsident Paul von Hindenburg stiftete ein
Ehrenkreuz für alle deutschen Kriegsteilnehmer.
14. Juli
am 14./15. Juli wurde im Deutschen Reich der „Tag
der deutschen Rose„ begangen. 20 Millionen Rosen
wurde zugunsten der „Mütterschulung“ und des
Hilfswerks „Mutter und Kind“ an die Bevölkerung
verkauft.
15. Juli
Ein preußisches Gesetz verlieh Berlin am 15. Juli
den vollen Rang einer Provinz. Die Verwaltung war
nach dem Führerprinzip aufgebaut. Ihr stand der
Oberbürgermeister vor, der von der preußischen
Regierung berufen wurde.
15. Juli
In Italien übernahm der Schwiegersohn von
Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini,
Galeazzo Ciano das neu gegründete Presseamt des
Regierungschefs.
16. Juli
Eine Aussage von Polizeigeneral Kurt Daluege, dem
Befehlshaber der preußischen Polizei, wurde in der
Presse klargestellt. Der General hatte nicht
erklärt, dass jeder Polizeibeamte Parteigenosse
werden müsste, sondern von echt
nationalsozialistischem Geist erfüllt werden müsste.
16. Juli
Die von Missernten betroffenen Gebiete der
Tschechoslowakei wurden von der Regierung zu
Notstandsgebieten erklärt.
17. Juli
Die Auflösung der nationalsozialistischen
Kampforganisation wurde vom ungarischen
Innenministerium verfügt.
18. Juli
In Großbritannien eröffnete König Georg V. den
Mersey-Sraßentunnel, der Liverpool mit Birkenhead
verbindet.
18. Juli
Die vormilitärische Ausbildung wurde in Italien von
zwei auf drei Jahre erhöht. Sie dauerte jetzt vom
18. bis zum 21. Lebensjahr.
19. Juli
Nach Angaben von Reichsbischof Ludwig Müller waren
bereits 22 der 28 Landeskirchen in der evangelischen
Reichskirche aufgegangen. Bei drei weiteren
verliefen die Verhandlungen ohne Probleme. Die
Landeskirchen von Bayern, Württemberg und Hannover
bereiteten jedoch noch Schwierigkeiten.
20. Juli
Im Rahmen der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei (NSDAP) wurde die SS eine
selbstständige Organisation.
21. Juli
Von Baden-Baden aus starteten 1700 Fahrzeuge zu
einer zweitägigen Wertungsrundfahrt „2000 Kilometer
durch Deutschland“. Etwa 60 Prozent der Fahrer
erreichtem am nächsten Tag das Ziel.
21. Juli
In Polen verursachten tagelange wolkenbruchartige
Regenfälle eine Überschwemmungskatastrophe. Rund 150
Menschen kamen dabei ums Leben und rund 50 000
Familien wurden obdachlos.
22. Juli
In Bayreuth begannen die Wagner-Festspiele. Richard
Strauss dirigierte das Bühnenweihfestspiel
„Parsifal“.
23. Juli
Ein Erlass gegen Denunzianten und Ehrabschneider
wurde vom deutschen Reichsminister und
Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß (NSDAP)
unterzeichnet.
23. Juli
Aus Madrid wurde bekannt, dass sich ein Wiener
Abenteurer namens Kossiner unter dem Namen König
Boris I. zum Herrscher von Andorra hatte ausrufen
lassen. Nach Auseinandersetzungen mit der Polizei
flüchtete er auf spanisches Territorium und erließ
hier eine neue Verfassung für Andorra. Die
spanischen Behörden verhafteten den Mann.
24. Juli
Die Sowjetunion und Bulgarien tauschten in der
türkischen Hauptstadt Ankara Noten aus und nahmen so
diplomatische Beziehungen auf.
25. Juli
Österreich 1934 – Der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß war beim
nationalsozialistischen Putschversuch („Juliputsch“) getötet worden.
26. Juli
Der italienische Ministerpräsident und Duce Benito
Mussolini entsandte Truppen an die
italienisch-österreichische Grenze.
26. Juli
Durch die Entsendung als Sondergesandter nach Wien
durch Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) schied
Franz von Papen (parteilos) aus dem Reichskabinett
auf.
26. Juli
Der österreichische Vizekanzler Ernst Rüdiger
Starhemberg (Heimwehr) übernahm die Geschäfte des
Bundeskanzlers.
27. Juli
Um eine weitere Vereinheitlichung von Partei und
Staat zu erzielen muss laut Reichspressestelle der
NSDAP, Reichsminister und Stellvertreter des
Führers, Rudolf Heß (NSDAP) künftig an der
Bearbeitung von Gesetzentwürfen sämtlicher
Reichsressorts beteiligt werden.
28. Juli
Die Beisetzung des ermordeten österreichischen
Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß (CP) fand in Wien
statt.
28. Juli
In den USA stürzte ein Stratosphärenballon mit drei
Mann an Bord aus der Rekordhöhe von 17 000 m ab.
29. Juli
Der Franzose Antonin Magne gewann die Tour de
France.
30. Juli
Österreich 1934 – Das Amt des neuen österreichischen Bundeskanzlers übernahm der
Unterrichtsminister Dr. Kurt Schuschnigg.
Wer hat im Juli 1934 Geburtstag >>