Politikjahr 1925 - Hindenburg nach Eberts Toch
neuer Reichspräsident
Tod des Reichspräsidenten Ebert (Januar / Februar /
März)
Am 15. Januar stellt der parteilose Reichskanzler
Hans Luther sein Kabinett vor. Zum ersten Mal erhält
auch die DNVP eine Beteiligung an der Regierung. Im
Landtag Preußens wird der ehemalige Reichskanzler
und Zentrumspolitiker Wilhelm Marx, am 10. Februar
zum Ministerpräsidenten gewählt. Reichspräsident
Ebert verstirbt am 28. Februar an den Folgen eines
Bilddarmausbruchs. Bei der Reichspräsidentenwahl vom
29. März kann keiner der aufgestellten sieben
Kandidaten eine dafür notwendige Mehrheit erlangen,
woraufhin die Wahlen wiederholt werden müssen.
Hindenburg wird neuer Reichspräsident (April / Mai /
Juni)
Am 3. April wird der Sozialdemokrat Braun erneut zum
Ministerpräsidenten Preußens gewählt. Er war im
Januar dieses Jahres von diesem Amt zurückgetreten.
Unter der Bezeichnung "Weimarer Koalition" wird ein
Minderheitskabinett aus DDP, Zentrum und SPD
gebildet. Der neu aufgestellte Kandidat
Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, kann bei
der Wiederholung der Reichspräsidentenwahlen am 24.
April eine Mehrheit von 48,3% der Stimmen erzielen
und wird somit neuer Reichspräsident. Knapp hinter
ihm lagen Marx mit 45,3% und Ernst Thälmann mit
6,4%. Am 7. Mai reicht die SPD einen Einspruch gegen
diese Wahlergebnisse ein und beruft sich darauf,
dass die Bevölkerung in den ländlichen Gebieten
durch Entlassungsdrohungen dazu genötigt worden sei,
für Hindenburg zu stimmen. Am 4. Juni wird der
"Österreichisch-Deutsche Volksbund Wien" gegründet,
der es sich zum Ziel macht, Österreich an das
Deutsche Reich anzuschließen.
Besatzungstruppen räumen das Ruhrgebiet (Juli /
August / September)
Am 14. Juli wird mit der Räumung des Ruhrgebiets
begonnen. Bis zum 31. Juli werden die belgischen und
französischen Besatzungstruppen abgezogen und das
Ruhrgebiet vollständig geräumt. Am 25. August
erfolgt auch die Räumung Ruhrorts, Düsseldorfs und
Duisburgs. Durch das EKKI (Exekutivkomitee der
Kommunistischen Internationale) wird Ruth Fischer am
1. September der Parteivorsitz der KPD entzogen. An
seine Stelle tritt Ernst Thälmann, der den Einfluss
Stalins auf die KPD erweitert.
Gründung der "SS" (Oktober / November / Dezember)
Die Minister der DNVP, legen am 25. Oktober aus
Protest gegen die Verträge von Locarno ihre Ämter
nieder. Am 9. November wird auf Anweisung Hitlers,
der inzwischen die
NSDAP
wieder gegründet hatte,
die SS (Schutzstaffel) gegründet, welche seinen
persönlichen Schutz gewährleisten soll. Nach der
Tradition des im Jahre 1923 gegründeten "Stoßtrupp
Hitler", wird die SS dem jeweiligen Oberbefehlshaber
der SA (Sturmabteilung) unterstellt. Am 30. November
wird auch die Räumung der Kölner Zone eingeleitet.
Reichskanzler Luther tritt am 5. Dezember von seinem
Amt zurück. Grund dafür war der vorangegangene
Austritt der Minister der DNVP und die daraus
resultierende Krise in der Regierung. wwwaprw46
<<
Politjahr 1924
|
Politjahr
1926 >>