Juni 1922 -
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Wichtige Ereignisse im
Juni 1922
1. Juni
Der Vorstand des Reichsverbandes der Deutschen
Presse verabschiedete eine Entschließung über die
Unterdrückung der Pressefreiheit in den besetzten
Gebieten, worin er gegen die Einflussnahme der
Besatzungsbehörden protestierte.
1. Juni
Einem Bericht der „Frankfurter Zeitung“ über die
Berufschancen von Frauen in den USA zufolge bestand
dort ein Überangebot an Arbeitskräften in den
üblichen Berufen für weibliche Arbeitnehmer. Die
Zeitung warnte damit die „auswanderungslustigen
deutschen Frauen“ vor allzu großen Illusionen.
2. Juni
Der Landtag von Oldenburg beschloss die Aufhebung
der Standesvorrechte des herzoglichen Hauses von
Oldenburg.
2. Juni
50 000 faschistische Schwarzhemden erzwangen in
Bologna unter Benito Mussolinis Führung den
Rücktritt des linksorientierten Präfekten.
4. Juni
Ein Angehöriger der rechtsextremen Organisation
Consul verübte auf Philipp Scheidemann (MSPD), den
Oberbürgermeister von Kassel und ersten Präsidenten
der Deutschen Republik (13. 2. 1919 – 20. 6. 1919)
ein Säure Attentat.
5. Juni
In Moskau wurde ein Bulletin veröffentlicht, das
besagte, dass Waldimir I. Lenin schwer erkrankt sei
und völlige Ruhe brauchte.
5. Juni
In Darmstadt wurde „Stürme“ von Fritz von Unruh am
hessischen Landestheater uraufgeführt.
6. Juni
In Helsingfors (Helsinki) unterzeichneten Finnland
und Sowjetrussland einen Vertrag, in dem sich beide
Staaten gegenseitig die Unverletzbarkeit ihrer
Grenzen garantieren.
6. Juni
die Delegierten des polnischen Parlaments (Sejm)
griffen die Regierung von Anton Ponikowski wegen des
russisch-deutschen Vertrages heftig an. Ponikowski
trat daraufhin zurück. Staatspräsident Josef
Pilsudski ernannte am 25. Juni Artur Sliwinski zu
seinem Nachfolger.
7. Juni
Im US-Bundesstaat Ohio wurden erstmals Schädlinge
aus der Luft bekämpft. Von einem Luftschiff aus
wurden von Raupen befallene Bäume mit Bleiarsenat
bestäubt.
7. Juni
Von Berlin aus wurden erstmals drahtlos Bilder in
die USA telegrafiert.
8. Juni
In Wiesbaden wurden 17 ehemalige deutsche Offiziere
wegen ihrer Zugehörigkeit zu einem deutschen
Offiziersbund vor dem Kriegsgericht der
französischen Rheinarmee zu Gefängnis und
Geldstrafen verurteilt.
8. Juni
In Belgrad wurden die rumänische Prinzessin Marjola
und Alexander I., König der Serben, Kroaten und
Slowenen, getraut.
9. Juni
In einer Denkschrift veröffentlichte die deutsche
Regierung die bisherigen Kosten für die
Besatzungstruppen. Demnach musste das Deutsche Reich
seit dem Waffenstillstand von 1918 bis zum 31. März
1922 5,5 Milliarden Goldmark und 14 Milliarden
Papiermark aufwenden.
9. Juni
Der schon seit einigen Monaten verschobene Prozess
gegen rechtsgerichtete Sozialrevolutionäre begann in
Moskau vor dem Revolutionstribunal.
10. Juni
In Paris endetet die am 24. Mai begonnene Tagung des
internationalen Anleiheausschusses ohne ein
Ergebnis. Frankreich war zu keiner Begrenzung der
deutschen Verpflichtungen bereit, sodass keine
Grundlagen für mögliche Anleihen geschaffen wurden.
11. Juni
Die Schweizer lehnten drei zur Abstimmung gelangte
Volksbegehren ab. 1. Die Forderung nach
Einschränkung der Einbürgerung von Ausländern, 2.
die Forderung nach Ausweisung gefährlicher Ausländer
und 3. die Forderung nach dem Recht für Beamte, in
den Nationalrat gewählt werden zu können.
11. Juni
Bei einer Volksbefragung in dem tschechischen
Hultschiner Ländchen sprach sich die Mehrheit der
Bevölkerung für den Anschluss an das Deutsche Reich
aus.
12. Juni
Joseph Smeets, ein Führer der rheinischen
Separatistenbewegung, wurde wegen Beleidigung des
Reichspräsidenten Friedrich Ebert (MSPD) von einem
Gericht in Köln zu sieben Monaten Gefängnis
verurteilt.
12. Juni
Wolfgang Kapp, der Initiator des Kapp Putsches von
1920 starb nach einer Augenoperation in der
Untersuchungshaft.
13. Juni
Frankreich gewährte Österreich einen Kredit über 55
Millionen Francs (Rund 148 Milliarden Mark) und
sprach sich gleichzeitig entschieden gegen eine
Vereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich aus.
13. Juni
Die Regierung des Freistaats Irland veröffentlichte
den Entwurf für eine Verfassung des Landes, worin
der Dominion-Status von Irland innerhalb des
britischen Commonwealth anerkannt wurde.
14. Juni
Das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz wurde vom deutschen
Reichstag in zweiter Lesung genehmigt. Durch das
Gesetz wurden u. a. die Rechte der staatlichen
Jugendhilfe gegenüber den erziehenden Eltern
festgelegt.
14. Juni
Der Verein deutscher Motorfahrzeug-industrieller
beschloss, die diesjährige Berliner Autoausstellung
wegen des langen Streiks der süddeutschen
Metallarbeiter abzusagen.
15. Juni
Die Hamburger Bürgerschaft genehmigte einstimmig die
Senatsvorlage zum Ausbau des Hamburger Hafens. Für
die Arbeiten mussten als erste Rate 150 Millionen
Mark zur Verfügung gestellt werden.
15. Juni
In Den Haag fand eine Vorkonferenz der Teilnehmer an
der internationalen Sachverständigenkonferenz statt.
Das Deutsche Reich wurde wegen des mit der
Sowjetunion geschlossenen Vertrages von Rapallo
ausgeschlossen.
16. Juni
In London tragen der französische Ministerpräsident
Raymond Poincaré und sein britischer Kollege David
Lloyd George zusammen, um über die Haltung
Frankreichs in der Reparationsfrage zu sprechen.
16. Juni
Beim Ausdocken im Hamburger Hafen kenterte der
brasilianische Dampfer „Avaré“. In dem überfluteten
Teil des Schiffes ertranken 37 Menschen.
17. Juni
Der britische Rennfahrer Malcolm Campbell erreichte
in Saltburn am Steuer des Sunbeam einen neuen
Geschwindigkeitsrekord mit 216,87 km/h. Da die Zeit
von Hand und nicht mit dem vorgeschriebenen
elektrischen Messgerät vorgenommen wurde,
verweigerte die internationale Motorsportbehörde in
Paris die Anerkennung des Rekordes.
17. Juni
Im Rahmen des Automobil- und Motorradturniers von
Bad Homburg gewann ein Opel-Sportwagen mit einer
Karosserie der Kruckwerke den Wettbewerb um das
schönste Automobil.
18. Juni
Auf dem Friedhof von Bremen wurde ein Denkmal für
die Gefallenen der Novemberrevolution von 1918
enthüllt.
18. Juni
Bei einem Volksbegehren in Sachsen sprachen sich die
erForderlichen 30 Prozent der Stimmberechtigten für
die Einführung des Volksentscheids als eine Form
demokratischer Mitbestimmung in ihrem Land aus.
19. Juni
In der „Berliner illustrierten Zeitung“ wurde über
das neue Vorhaben des norwegischen Polarforschers
Roald Amundsen, den Nordpol zu überfliegen,
berichtet.
20. Juni
Die Reichsregierung beschloss die Erhöhung der
Beamtenbezüge um etwa 20 Prozent.
20. Juni
Der ungarische Reichsverweser Miklos Horthy
eröffnete die nach den Wahlen vom 12. Juni neu
gebildete Nationalversammlung, in der die
bürgerlichen Parteien die Mehrheit hatten.
21. Juni
Großbritannien beschloss, auf die Einfuhr eines
großen Teils deutscher Waren künftig einen
Importzoll von 33,3 Prozent zu erheben, da die
deutschen Produkte durch eine andauernde Abwertung
der deutschen Mark billig auf den Markt kamen und so
eine immer stärkere Konkurrenz für die einheimischen
Hersteller bedeuteten.
21. Juni
Nach einem Nonstopflug aus Moskau landete eine
Maschine der Deutsch-Russischen
Luftfahrtgesellschaft auf dem Flugplatz der
Deutschen Luftreederei in Staaken.
23. Juni
Der Fachausschuss des deutschen Reichstages lehnte
den Antrag auf Getreideumlage ab, da eine Erhöhung
der Preise die unausweichliche Folge wäre.
25. Juni
Reichskanzler Joseph Wirth (Zentrum) übernahm
zusätzlich das Amt des ermordeten Außenministers
Walther Rathenau (DDP).
25. Juni
Im Saargebiet erlangten die deutschen Parteien bei
den Landtagswahlen 28 und die Kommunisten zwei
Sitze. Die frankophilen Parteien konnten keinen
Landtagssitz erringen.
26. Juni
In den Haag begann die Sachverständigenkonferenz,
die sog. Haager Konferenz. Hauptthema der
Zusammenkunft, die ohne deutsche Vertretung
stattfand, war die Regelung der Schuldenzahlungen
Sowjetrusslands an die Alliierten. Sie stammten noch
aus der Zarenzeit vor und während des Weltkrieges.
26. Juni
Reichspräsident Friedrich Ebert (MSPD) erließ
bereits zwei Tage nach der Ermordung von
Reichsminister Walther Rathenau die Notverordnung
zum Schutz der Republik.
27. Juni
In Berlin fanden die Beisetzungsfeierlichkeiten für
den ermordeten Außenminister des Deutschen Reiches,
Walther Rathenau (DDP) statt.
27. Juni
Der Zeitungsverleger Randolph Hearst schrieb in der
US-amerikanischen Zeitung „Evening Standard“, dass
Frankreich eine Bedrohung für den Weltfrieden wäre.
Der Grundgedanken und die Ziele des Vertrages von
Versailles müssten geändert werden.
29. Juni
Der Student Ernst Werner Techow, der am Attentat auf
Walther Rathenau beteiligt gewesen war, wurde bei
Frankfurt am Main verhaftet.
29. Juni
In der oberschlesischen Stadt Hindenburg (Zabrze)
wurden bei Zusammenstößen mit französischen
Besatzungstruppen 20 Menschen getötet. Anlass waren
Aktionen deutscher Jugendlicher gegen die alliierten
Soldaten.
30. Juni
In Berlin wurde im Großen Schauspielhaus das Stück
„Maschinenstürmer“ des Schriftstellers Ernst Toller
uraufgeführt.
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