Juli 1922 -

Kalender Juli 1922
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Wichtige Ereignisse im Juli 1922

1. Juli
Das US-Repräsentantenhaus in Washington befürwortete das Heimstättenwerk von Juden in Palästina, nachdem einige Bedingungen für die Möglichkeiten eines Zusammenlebens zwischen Juden und Arabern zugesichert wurden.
1. Juli
Die sächsische Landesregierung beschloss, dass die Ernennung und Entlassung aller höheren Staatsbeamten in Zukunft nicht mehr nur vom Ministerpräsidenten, sondern vom Gesamtministerium vorgenommen wurde.
2. Juli
In Finnland errang die finnische Koalitionspartei bei den Parlamentswahlen die Mehrheit. Sie gewann sieben neue Mandate hinzu. Die Kommunisten, die zum ersten Mal an der Wahl teilnahmen, erhielten 27 Mandate.
2. Juli
In Bochum endete das 39. Fußballländerspiel der deutschen Nationalmannschaft 0:0 gegen Ungarn.
3. Juli
Der jüdische Publizist Maximilian Harden wurde in Berlin von Rechtsradikalen überfallen und misshandelt.
3. Juli
Die Berliner Kaufhäuser begannen mit den diesjährigen Inventurausverkäufen von Sommerartikeln.
4. Juli
Das französische Finanzministerium berichtete dem Parlament in Paris über die bisherigen Reparationszahlungen des Deutschen Reiches an Frankreich.
4. Juli
Überall im Deutschen Reich demonstrierten Hunderttausende von Menschen gegen die monarchistische Reaktion und für ausreichende Gesetze zum Schutz der Republik.
5. Juli
In Berlin begann eine Konferenz der internationalen Arbeiterhilfe (IAH). Bis zum 11. Juli berieten die Teilnehmer über weitere Hilfsmaßnahmen für die Hungernden in Sowjetrussland.
6. Juli
Nach zweitägigen Debatten im französischen Parlament über die Ursachen des Weltkrieges sprach die Mehrheit der Abgeordneten der Regierung das Vertrauen aus, die das Deutsche Reich als allein schuldig bezeichnete.
6. Juli
In Frankfurt am Main wurden mit 37 und in Berlin mit 36 Grad die höchsten Temperaturen dieses Sommers gemessen.
7. Juli
In der US-amerikanischen Presse wurde über Torpedos, die von Flugzeugen aus abgeschossen werden konnten berichtet. Diese neue Erfindung wurde zurzeit erfolgreich von der US-Marine getestet.
8. Juli
Vertreter der spanischen und der französischen Regierung schlossen in Madrid einen Handelsvertrag ab. Dadurch wurde der seit einigen Monaten andauernde Zollkrieg zwischen den beiden Ländern beendet.
10. Juli
Angehörige des islamischen Glaubens aus Syrien und Palästina protestierten in Hedschas und Mekka gegen die Begünstigung des Zionismus in Palästina.
11. Juli
In Hamburg-Fuhlsbüttel stürzte ein Postflugzeug der Linie Berlin-Hamburg vor der Landung ab. Der Pilot Lothar von Richthofen, ein Bruder des berühmten Kampffliegers aus dem Weltkrieg, starb an seinen Verletzungen.
11. Juli
In Groden bei Cuxhaven kam es zu einer Explosion im dortigen Marinedepot. Sieben Menschen wurden getötet und mehrere verletzt. Etliche Siedlungshäuser in Groden wurden gänzlich zerstört.
12. Juli
Das italienische Parlament beriet über die schlechte Finanzlage Italiens. Das Haushaltsdefizit für 1922/23 wurde auf 4 Milliarden Lire (etwa 7872 Milliarden Mark) geschätzt.
12. Juli
Ein Ausschuss, der vom Deutschen Reichstag ernannt wurde, sollte einen Kostenvoranschlag für notwendige Veränderungen am Reichstagsgebäude im Berlin erstellen. Nach einer längeren Debatte hatten die Abgeordneten beschlossen, die am Gebäude sehr reichlich vorhandenen monarchistischen und kriegerischen Symbole zu reduzieren oder umzugestalten.
13. Juli
In Paris bestätigte der Botschafterrat offiziell den Status des nordwestlich von Albanien gelegenen Gebirgslandes Montenegro. Dieses Land sei ein Teil Südslawiens und gehöre damit zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Jugoslawien).
13. Juli
Infolge der Belastungen, die der Druckerstreik für die Verlage hatte, wurden die Preise für Zeitungen heraufgesetzt. So kostet z. B. die Berliner „Vossische Zeitung“ nun drei Mark.
14. Juli
Nach dem Inkrafttreten des Yap-Abkommens, ein zwischen Japan und den USA geschlossener Vertrag über die Yapinseln, ist die Inselgruppe US-amerikanisches Treuhandgebiet.
14. Juli
In Paris scheiterte ein Attentat auf den französischen Staatspräsidenten Alexandre Millerand.
15. Juli
Die Reichsregierung stellte den Antrag auf Herabsetzung der monatlich zu zahlenden Reparationen.
15. Juli
In den Hanomag-Werken in Hannover verließ die 10 000. dort gebaute Lokomotive die Fabrik.
16. Juli
In der italienischen Stadt Cremona verwüsteten Faschisten das Haus des Führers der Volkspartei. In den folgenden Tagen kam es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Faschisten und Sozialisten in weiten Teilen Italiens.
16. Juli
In Schanghai fand die zweite Konferenz der 1921 gegründeten kommunistischen Partei Chinas statt, die bis zu 18. Juli dauern sollte.
17. Juli
Die Mörder Walther Rathenaus, Hermann Fischer und Erwin Kern, wurden auf der Burg Saaleck bei Bad Kösen entdeckt. Kern wurde während eines Feuergefechts erschossen und Fischer beging vor seiner Festnahme Selbstmord.
17. Juli
In der italienischen Regierung kam es aufgrund von Übergriffen faschistischer Gruppen zu einer Krise. Das Kabinett überreichte daraufhin dem König seine Demission.
18. Juli
Nach langen Debatten im Reichstag wurde vom Abgeordnetenhaus in Berlin das Gesetz zum Schutz der Republik, das am 23. Juli in Kraft trat, verabschiedet.
18. Juli
In der St.-Margaret's-Kirche in London heiratete Edwina Ashley, eines der reichsten Mädchen Englands, Lord Louis Mountbatten.
19. Juli
Vertreter der Reichstagsfraktionen der Deutschen Volkspartei (DVP), des Zentrums und der Demokratischen Partei (DDP) berieten über die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft innerhalb des Reichstages, die ein Gegengewicht zur Arbeitsgemeinschaft der Sozial Demokraten (USPD und MSPC) bilden sollte.
19. Juli
Die Stadtverordnetenversammlung in Berlin beriet über den Antrag der Groß-Berliner Volkshochschulen zur Erhöhung der jährlichen Zuwendung von 600 000 auf 900 000 Mark. Da das Weiterbestehen der Bildungseinrichtung gefährdet war, genehmigte das Stadtparlament diese Mittel noch im August.
20. Juli
Vertreter aus dem Deutschen Reich und Polen einigten sich über ein Programm für künftige wirtschaftliche Verhandlungen zwischen beiden Ländern.
20. Juli
In Rom kamen im britischen archäologischen Institut italienische, britische, US, belgische, französische und niederländische Wissenschaftler zusammen, um ein internationales Institut für Archäologie zu gründen.
21. Juli
Die mit Sowjetrussland verbundenen Gebiete Grusinien, Armenien und Aserbaidschan schlossen sich zu der Gemeinschaft Transkaukasien zusammen.
21. Juli
Ahmad Dschamal Pascha, der frühere türkische Marineminister, wurde in der grusinischen Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) von armenischen Extremisten ermordet.
22. Juli
Die Beamten des Deutschen Reiches erhielten eine Teuerungszulage von 55,5 Prozent, ab 1. August von 80 Prozent.
22. Juli
In Den Haag fand vom 18. Juli an eine Petroleumkonferenz statt. Die beiden größten Ölkonzerne Shell und Standard Oil verhandelten über die Ausbeutung der russischen Ölfelder mit Vertretern der Moskauer Regierung.
23. Juli
In Aachen trafen die Delegierten der rheinischen Sonderbünde zu einer Konferenz zusammen, zu der Joseph Smeets, einer der bedeutendsten Führer der rheinischen Separatistenbewegung eingeladen hatte.
23. Juli
Die Skuptschina, das Parlament des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (Jugoslawien) genehmigte die Annahme einer US-amerikanischen Anleihe von 100 Millionen US-Dollar (Etwa 50 Milliarden Mark).
25. Juli
In Anwesenheit des badischen Staatspräsidenten Hermann Hummel (DDP) wurde in Heidelberg die neue medizinische Klinik eingeweiht. Die Baukosten für das 400 Räume umfassende Krankenhaus betrugen 18 Millionen Mark.
25. Juli
Nach der Rückkehr mit dem dänischen Forschungsschiff „Dana“ berichtete der Meeresforscher Johannes Schmidt über seine wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Aal Forschung. Schmidt entdeckte die Laichplätze dieser Fischart vor dem Golf von Mexiko.
26. Juli
Auf der Tagung des internationalen Friedenskongresses in London vom 25. bis zum 27. Juli forderten die Delegierten die Einstellung der militärischen Rüstung.
26. Juli
Um die wirtschaftlichen Schäden, die durch den lang andauernden Streik der Eisenbahner in den USA entstanden waren, bewältigen zu können, veranlasste US-Präsident Warren G. Harding die Bundes-amtliche Verwaltung der Bahnen in den USA.
27. Juli
In Moskau gründeten Deutsche aus den Gebieten an Wolga, im Kaukasus, auf der Krim und aus der Ukraine einen deutschen Zentralverband innerhalb Sowjetrusslands.
27. Juli
Die Ergebnisse der Ausgrabungen deutscher Archäologen in Samarra (Mesopotamien) wurden der Öffentlichkeit in einer Ausstellung des Berliner Kaiser-Friedrich-Museums gezeigt.
28. Juli
Vor dem britischen Oberhaus wurden Tatsachen über die Luftverschmutzung bekannt gegeben. Allein über London gingen monatlich pro Quadratmeter 25 Tonnen Ruß nieder.
28. Juli
Die Berliner Kriminalpolizei veröffentlichte eine Statistik ihrer Einsätze. Danach wurden im Mai und Juni allein 23 illegale Spiellokale ausgehoben.
29. Juli
Der preußische Landtag erließ ein Gesetz zur Erhaltung des Baumbestandes und das Gesetz zur Erhaltung und Freigabe von Uferwegen im Interesse der Volksgesundheit.
29. Juli
Das polnische Parlament (Sejm) genehmigte ein neues Wahlgesetz. Es begünstigte große Parteien durch das Verbot von Listenverbindungen.
30. Juli
Weltweit versammelten sich Millionen von Menschen zu Friedensdemonstrationen anlässlich des achten Jahrestages des Beginns des Weltkrieges.
30. Juli
In München hielt der Führer der Nationalsozialisten Adolf Hitler einen Vortrag zum Thema „Freistaat oder Sklaventum“, in dem er u. a. die bayerische Regierung aufforderte „Steif nackig“ zu bleiben gegenüber den Berliner „Regierungsbolschewisten“.
31. Juli
Nach weiteren blutigen Auseinandersetzungen mit den Faschisten in Oberitalien riefen die italienischen Sozialisten in ganz Italien den Generalstreik aus.
31. Juli
Nach einer seit dem 7. Juli andauernden Regierungskrise in Polen bildete Julian Nowak in Warschau ein neues Kabinett.

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