Januar 1925 - Räumung des nördlichen
Rheingebietes
Die Reichsregierung in Berlin erhielt am 5.
Januar 1925 von den Botschaftern Großbritannien,
Frankreichs, Japans und vom belgischen Gesandten
eine Kollektivnote zur Frage der Räumung des
nördlichen Rheingebietes. Darin lehnten sie die
vereinbarte Räumung vorerst ab, da Deutschland die
Entwaffnungsbedingungen verletzt habe.
Reichspostminister Anton Höfle trat am 9. Januar
1925 wegen des
Korruptionsskandals um Julius Barmat zurück. Der
Reichstag setzte einen parlamentarischen
Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Affäre
ein.
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Wichtige Ereignisse im Januar 1925
1. Januar
Österreich 1925 – In Opponitz nahm das erste Wiener Wasserkraftwerk seinen
Betrieb auf.
1. Januar
Deutsches Reich 1925 – In Dortmund war es zur Gründung der Vereinigten
Elektrizitätswerke Westfalen GmbH (VEW) gekommen.
1. Januar
Deutsches Reich 1925 – Auf der Bahnlinie München-Garmisch-Partenkirchen fand die
erste Probefahrt statt.
22. Januar
Albanien 1925 – Albanien wurde Republik und mit italienischer Hilfe wurde Achmed
Zogu Präsident des Landes.
2. Januar
Die von Stjepan Radic 1904 gegründete kroatische
republikanische Bauernpartei wurde von der Regierung
des jugoslawischen Königreichs der Serben, Kroaten
und Slowenen in Agram (Zagreb) verboten.
2. Januar
Häftlinge durften im Wiener Landgericht erstmals
Radiosendungen hören. Die Musik machte einen äußerst
positiven Eindruck auf die Gefangenen, weswegen
Wachpersonal und Gefängnisleitung in Erwägung zogen,
das Radio als Mittel der Erziehung einzusetzen.
3. Januar
Laut Ankündigung von Italiens Ministerpräsident und
Duce Benito Mussolini sollten anti faschistische
Organisationen stärker unterdrückt werden.
3. Januar
Das Stück „Der Kreidekreis“ des deutschen Autors
Klabund wurde im Schauspielhaus in Frankfurt
aufgeführt.
4. Januar
Antonio Salandra, der italienische Vertreter im
Völkerbund und Vorsitzende der Nationalliberalen
Partei, kündigte seinen Rücktritt aus der
Organisation an, weil seine liberalen Auffassungen
nicht mit der Regierungspolitik Benito Mussolinis
übereinstimmten.
4. Januar
Die meisten geplanten Wintersportkämpfe mussten
wegen der milden Witterung in Europa verschoben
werden. Nur das erste große Skispringen in Davos in
der Schweiz konnte stattfinden. Bei den Senioren
siegte Kasper Buol und bei den Junioren Christian
Meißer. Meißer erreichte mit 35 m die größte Weite.
5. Januar
Der am 7. Dezember 1924 neu gewählte Reichstag
beriet auf seiner ersten Sitzung in Berlin den
Haushaltsplan für 1925. Der Reichstag hatte in
bereits im November 1925 verabschiedet.
6. Januar
Die Minister der Deutschen Volkspartei (DVP)
verließen die preußische Regierung in Berlin und
beendeten damit die Große Koalition.
6. Januar
Das in Paris tagende internationale Komitee der
Metallarbeiter hatte u. a. eine Resolution
angenommen, worin die Durchführung eines
Achtstundentages in allen Ländern geFordert wurde.
7. Januar
Die deutsche Reichsregierung sprach sich in einer
Antwortnote an die alliierten Regierungen gegen die
Nichträumung der Rheinlandzone aus.
7. Januar
Der im Dezember 1924 neu gewählte Reichstag wählte
mit 231 Stimmen den Sozialdemokraten Paul Löbe zum
neuen Reichstagspräsidenten.
8. Januar
Beim 1919 in Berlin gegründeten Rowohlt-Verlag
erschien nur zwei Wochen nach der Erstausgabe der
Roman „Napoleon“ von Emil Ludwig in der zweiten
Auflage.
8. Januar
Der Antrag auf Aufnahme Deutschlands in den
internationalen Eishockeyverband wurde vom 12.
Kongress des Verbandes in Prag vom 7. bis 9. Januar
abgelehnt, da das Deutsche Reich nicht Mitglied des
Völkerbundes und des Internationalen Olympischen
Komitees sei.
9. Januar
Die August-Thyssen-Hütte erhielt von dem New Yorker
Bankhaus Dillon, Read & Co. eine Anleihe in Höhe von
zwölf Millionen US-Dollar.
10. Januar
Die Bestimmungen des Versailler Vertrages über die
meistbegünstigte Zollbehandlung trat außer Kraft.
Gleichzeitig wurde das Saargebiet aus dem deutschen
Zollsystem herausgenommen und gezwungen, mit
Frankreich eine Zollunion einzugehen.
10. Januar
Die Nationalsozialistische Freiheitspartei brachte
im Reichstag einen Antrag ein, worin sie die
Absetzung von Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD)
Forderte. Als Begründung führte sie ein Urteil des
Magdeburger Schöffengerichts vom Dezember 1924 an,
das Ebert des Landesverrats bezichtigte.
11. Januar
In Nürnberg besiegte der ungarische Fußballmeister
MTK Budapest den deutschen Meister 1. FC Nürnberg
mit 4:2.
11. Januar
In Berlin wurde die Radrennbahn am Kaiserdamm
eingeweiht.
12. Januar
In der chinesischen Stadt Schanghai kam es zu
heftigen Kämpfen zwischen den Truppen des ehemaligen
Militärgouverneurs der Provinz Kiangsui, Schi
Sie-juin und den ausländischen Soldaten.
12. Januar
Auf der Sitzung der Stadtverordneten Leipzigs
stimmten die Teilnehmer für die Schließung aller
öffentlicher Häuser. Zurzeit gab es in Leipzig noch
31 Bordelle mit 135 Beschäftigten.
13. Januar
Die in Kairo neu gegründete Partei Al Ittehad hatte
die vollständige Unabhängigkeit Ägyptens als
erklärtes Ziel.
13. Januar
Der D-Zug Berlin-Köln verunglückte bei Herne. Dabei
kamen 23 Menschen ums Leben und viele wurden
verletzt.
14. Januar
Die am 7. Januar begonnene Konferenz der
interalliierten Finanzminister ging in Paris mit der
Unterzeichnung eines Abkommens zu Ende, das u. a.
die weiteren Reparationszahlungen durch das Deutsche
Reich modifiziert.
14. Januar
Die sowjetische Regierung verabschiedete ein Gesetz,
das die Freiheit des Arbeitsmarktes
wiederherstellte.
15. Januar
In Berlin stellte der parteilose Reichskanzler Hans
Luther sein neues Kabinett vor. Es war das zwölfte
seit der Gründung der Weimarer Republik im Jahr
1919. Der Regierungskoalition gehören erstmals auch
Abgeordnete der rechen extrem nationalistisch
ausgerichteten Deutschnationalen Volkspartei (DNVP)
an.
15. Januar
Der bayerische Landtag nahm mit 73 gegen 52 Stimmen
das Mantelgesetz zum Konkordat und zu den
Staatsverträgen mit der evangelischen Kirche an.
16. Januar
Die Aufführung des Films „Wilhelm Tell“ wurde von
den alliierten Besatzungstruppen in allen Kinos der
Stadt Duisburg verboten.
16. Januar
In New York verbesserte der finnische
Langstreckenläufer Paavo Nurmi bei einem
Hallenwettkampf den inoffiziellen Hallenrekord des
US-Amerikaners Joe Ray über 3000 m um vier Sekunden.
Der 27-jährige Paavo Nurmi lief diese Strecke in
8:26,8 min.
17. Januar
Die französische Regierung in Paris beschloss die
Gründung eines Sachgliederungsamtes. Ein solches Amt
sei durch den erhöhten Anteil der Sachlieferungen
bei den deutschen Reparationszahlungen in letzter
Zeit notwendig geworden.
17. Januar
Die US-Regierung gab den Rücktritt des
Außenministers Charles E. Hughes bekannt. Sein
Nachfolger wurde der bisherige Botschafter in
London, Frank Billings Kellogg.
18. Januar
Etwa 25 000 Menschen nahmen in Berlin an einer
Demonstration der Kommunistischen Partei teil, die
zum Gedenken der Ermordung von Karl Liebknecht und
Rosa Luxemburg im Januar 1919 veranstaltet wurde.
18. Januar
In der finnischen Stadt Helsingfors (Helsinki) ging
die am 15. Januar begonnene Außenministerkonferenz
der ehemaligen russischen Ostseestaaten, Finnland,
Polen, Estland und Lettland mit der Willensbekundung
zu einem ständigen Dialog zu Ende.
19. Januar
Im Deutschen Reichstag in Berlin erläuterte der
parteilose Reichskanzler Hans Luther sein
Regierungsprogramm. Die Debatte darüber endete erst
am 22. Januar mit einer Billigungsformel.
19. Januar
Die US-amerikanische Marine präsentierte
Pressevertretern eine neu entwickelte
Startmöglichkeit für Militärflugzeuge, den
sogenannte Katapultstart
20. Januar
Die ungarische Nationalversammlung beschloss die
Aufhebung des Ausschlusses von 25 oppositionellen
Abgeordneten. Die im linken Block vertretenen
oppositionellen Parteien boykottierten jedoch
weiterhin aus Protest gegenüber der
Regierungspolitik das Parlament in Budapest.
20. Januar
In Warschau lehnte das polnische Parlament einen
Antrag der deutschen Abgeordneten ab, worin die
Beherrschung der polnischen Sprache nicht für alle
unterrichtenden Lehrer obligatorisch sein sollte.
21. Januar
In Albanien proklamierte die Nationalversammlung
feierlich die Republik. Am 31. Januar wählte sie
Achmed Zogu zum Präsidenten für sieben Jahre.
21. Januar
Anlässlich des Todes von Wladimir I. Lenin vor einem
Jahr wurde in der Sowjetunion eine Lenin-Woche
durchgeführt.
22. Januar
In Chile revoltierten die Offiziere der Garnison von
Santiago de Chile gegen das Regime und Forderten die
Rückkehr des nach einer Militärrevolte emigrierten
Präsidenten Arturo Alessandri.
22. Januar
Fast täglich veröffentlichten sowjetische Zeitungen
Berichte über sensationelle Goldfunde in Sibirien.
23. Januar
Nachdem fünf Parteien des preußischen Landtages der
Regierung das Misstrauen ausgesprochen hatten, trat
Ministerpräsident Otto Braun (SPD) in Berlin von
seinem Amt zurück.
23. Januar
In Berlin verabschiedete der Reichstag das Abkommen
zwischen Polen und dem Deutschen Reich über die
Staatsangehörigkeiten.
24. Januar
Nach Absprache mit den Börsenvorständen in Essen und
Düsseldorf stellte die Dortmunder Börse ihre
Tätigkeit wegen der schlechten Wirtschaftslage in
dem vergangenen Jahr ein.
24. Januar
In New York und weiten Teilen der Vereinigten
Staaten war eine totale Sonnenfinsternis zu
beobachten.
25. Januar
Landwirte und Winzer aus den mittelrheinischen
Gebieten versammelten sich in Mainz zu einer
Kundgebung, auf der sie u. a. von den Politikern
eine für deutsche Landwirtschaftserzeugnisse
günstige Zollpolitik Forderten.
25. Januar
In Luxor wurde das vor elf Monaten während der
Ausgrabungsarbeiten geschlossene Grab des Pharaos
Tutanchamun wieder geöffnet.
26. Januar
Der Siemens-Konzern erhielt von einer New Yorker
Bank einen Kredit über zehn Millionen US-Dollar.
26. Januar
Über die Stadt Herrin im US-Bundesstaat Illinois
wurde der Belagerungszustand verhängt. Es war dort
wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit
der Organisation des Ku-Klux-Klan gekommen.
27. Januar
Auf der bis zum 29. Januar stattfindenden Tagung des
Reichstages wurden die Aufwertungsfrage, der
Haushaltsetat und die Außenpolitik besprochen.
27. Januar
Die Rallye Monte Carlo, bei der Teilnehmer aus 15
europäischen Staaten gestartet waren, endete mit dem
Sieg des Franzosen François Rupusseau auf Renault.
28. Januar
Im Deutschen Reichstag in Berlin kam es zu heftigen
Debatten über die Entschädigung für
Ruhrindustrielle, da die Regierung ohne Kenntnis des
Parlaments 715 Millionen Goldmark an die Konzerne
zahlte.
28. Januar
In Mainz bildeten deutsche und französische Lehrer
eine Arbeitsgemeinschaft zum Ausbau der
republikanischen und pazifistischen Schule.
29. Januar
Die „Frankfurter Zeitung“ berichtete von einem Flug
in die Höhen des Himalaya-Gebiets.
30. Januar
Die Abgeordneten des preußischen Landtages wählten
den am 23. Januar zurückgetretenen Otto Braun (SPD)
wieder zum Ministerpräsidenten.
30. Januar
Nach dem Sieg des Führers der Rifkabylen, Abd
el-Krim, über seinen Rivalen Cayd Raysuli zeichnete
sich für die spanischen Truppen in Spanisch-Marokko
eine kritische Situation ab.
31. Januar
Die nationalen Organisationen Stahlhelm,
Jungdeutscher Order und Nationalverband deutscher
Berufsverbände gründeten den sog. Nationalausschuss.
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