Das Autojahr 1924 - Der deutsche „Laubfrosch“
In Deutschland brachte der Automobilkonzern Opel im
Jahr 1914 den Opel 4 PS, der liebevoll „Laubfrosch“
genannt wurde, auf den Markt. Dieser äußerst
populäre Kleinwagen wurde in der Produktionsstätte
Rüsselsheim hergestellt. Bis er im Jahr 1931 durch
den Opel 1.2 Liter, der als direkter Vorläufer des
berühmten ersten Opel Kadetts in die Geschichte
Opels einging, ersetzt wurde, verließen fast 120 000
Stück des kommerziell äußerst erfolgreichen 4 PS
Laubfrosch die Opel-Fabriken.
Die Mailänder Marke Isotta Franchini, die im Jahr
1949 ihre Produktion einstellte und einige der
luxuriösesten Pkws der Automobilgeschichte
anfertigte, stellte im Jahr 1924 mit dem Tipo 8A das
Automobil mit dem zu seiner Zeit weltweit stärksten
Motor und einer
Höchstgeschwindigkeit von über 150
km/h der Öffentlichkeit vor. Dieser exklusive Wagen,
der unter anderem in dem Hollywood-Film „Sunset
Boulevard“ im Jahr 1950 zu Berühmtheit gelangte,
wurde zu zwei Dritteln in den USA verkauft. Im Jahr
2013 wurde ein Isotta Franchini Tipo 8A im Zuge
einer Auktion für 473 000 US-Dollar versteigert.
Ab dem Jahr 1924 erzeugte der im englischen
Wolverhampton ansässige Konzern Sunbeam nach den
Entwürfen seines innovativen Chefingenieurs Louis
Hervé Coatalen das viertürige Sportcabriolet Sunbeam
3-Litre, das erstmals im Zuge der London Motor Show
der Öffentlichkeit präsentiert wurde und bis 1930 zu
erwerben war.
Die fünftürige Limousine Triumph 13/35 kam ebenfalls
im Jahr 1924 auf den Markt und verkaufte sich etwa
2500 Mal, bevor sie 1926 durch das Nachfolgemodell
15/50 ersetzt wurde.
Der britische ehemalige Fahrraderzeuger William
Morris brachte im Jahr 1924 mit seinem Unternehmen
Morris Garages Limited, das später zu MG Motors
umbenannt wurde, sein zweites MG-Modell, das
Sportcabriolet MG 14/28 auf den Markt. Sein
Chefingenieur Cecil Kimber entwickelte das Design,
indem er etliche Morris-Oxford-Karosserien der
Bullnose-Edition mit neuen Teilen versah und sie ab
1924 als „Unsere beliebte MG Limousine“ bewarb. Drei
Jahre später wurde der MG 14/28 durch das ähnliche
Modell 14/40 ersetzt.
In Frankreich präsentierte Peugeot im Jahr 1924 mit
dem neuen 5CV und dem Typ 177 gleich
zwei
erfolgreiche Autos erstmals der Öffentlichkeit. Das
erste Modell der 5CV-Reihe war der Typ 172 BC, der
in Aussehen und Größe der Quadrilette sehr ähnlich
war und als kleiner Zweisitzer in den Jahren 1924
und 1925 produziert wurde. Fast 7100 Stück verließen
die Fabriken, bevor der Typ 172 BC durch den
nächsten 5CV, den Typ 172 R ersetzt wurde. Mit dem
Mittelkasse-Familienauto Typ 177B machte Peugeot ab
dem Jahr 1924 dem Citroen B2 Konkurrenz. Fast 60 000
Fahrzeuge dieses Typs wurden erzeugt und verkauft,
bevor Peugeot die Produktion zugunsten des
Nachfolgemodells 301 im Jahr 1929 auslaufen ließ.
Auf der Automobil-Weltausstellung des Jahres 1924 in
Paris stellte Louis
Renault seinen NN erstmals der
Öffentlichkeit vor. Bis 1930 wurden 150.000 Stück
dieses familienorientierten und in Design und
Technik einfach gehaltenen Automobils mit einer
Höchstgeschwindigkeit von etwa 60 km/h verkauft.
In den USA bedeutete das Jahr 1924 das Existenzende
für ein 1889 gegründetes Traditionsunternehmen, das
seit 1915 den legendären Dort hergestellt hatte. Bis
1924 baute die Dort Motor Company unter der Führung
von Josiah Dallas Dort dieses Automobil. Nachdem
insgesamt etwa 107.000 Stück die Produktionsstätten
verlassen hatten, konnte sich das Unternehmen die
steigenden Kosten für Marketing und Investitionen in
technische Entwicklung nicht mehr leisten und musste
den Betrieb einstellen.
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