August 1921 - Über 300.000 Tiere für die Siegermächte

Kalender August 1921
Die alliierte Reparationskommission gab am 4. August 1921 in Paris bekannt, dass das Deutsche Reich trotz seiner wirtschaftlichen Probleme gemäß Artikel 238 des Versailler Vertrages in den nächsten sechs Monaten 29,400 Pferde, 130,000 Schafe und 175,000 Rinder an die Siegermächte des Weltkriegs abzuliefern hatte, sofern nicht mit einzelnen Staaten Sonderregelungen getroffen wurden. Artikel 238 regelte die Wiedergutmachung für im Weltkrieg beschädigte Güter und Gegenstände.
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Wichtige Ereignisse im August 1921

1. August
Max Amann, ein Gefolgsmann Adolf Hitlers, übernahm die Geschäftsführung der NSDAP. Amanns Kompetenzen im Presse- und Verlagsbereich der Partei wurden in den nächsten Jahren stetig erweitert.
1. August
Max Amann, ein Kriegskamerad Hitlers, übernahm die Geschäftsführung der NSDAP.
1. August
Die 2. Reichskonferenz der Arbeiterjugendvereine (SPD) wurde in Bielefeld durch Heinrich Schulz gegründet. Der Verband zählte 1200 Vereine mit 90000 Mitgliedern.
2. August
In München stirbt der Textilfabrikant Johann Baptist Frey (*1852 München), der das Verfahren zur Herstellung des wasserabstoßenden Strichlodens erfand.
2. August
In Neapel stirbt der berühmte Tenor Enrico Caruso (*1873 Neapel). Seit 1904 trat er auch in Amerika und Deutschland mit großem Erfolg auf.
2. August
In New York fand eine Parade von 15,000 Schwarzen statt, die für die Verbesserung der Lage der Schwarzen in der ganzen Welt demonstrierten. Ihr Vorsitzender Marcus Garvey, der sich selbst provisorischer Präsident Afrikas nannte, erklärte, dass nach dem Willen von 400 Millionen Schwarzen „Afrika den Afrikanern“ gehöre.
3. August
Die Hamburger Polizei veranstaltete eine Razzia im sogenannten Chinesenviertel, bei der sie in den Hinterräumen einer Wäscherei und eines Gemüsegeschäfts „Opiumhöhlen“ entdeckte. Insgesamt wurden 100 Personen beim Drogenkonsum ertappt. Das Rauschgift und die Opiumpfeifen wurden beschlagnahmt.
3. August
Die NSDAP bildet eine eigene Turnund Sportabteilung, die sich später Sturmabteilung (SA) nennt.
4. August
Der badische Landtag wählt den bisherigen Staatspräsidenten Gustav Trunk (Zentrum) wieder.
4. August
Die alliierte Reparationskommission gab bekannt, dass das Deutsche Reich in den nächsten sechs Monaten 29,400 Pferde, 130,000 Schafe und 175,000 Rinder an die Siegermächte des Weltkriegs abzuliefern hatte.
5. August
Eine Kommission des Internationalen Roten Kreuzes rief alle Regierungen, den Völkerbund und die Hilfsorganisationen Amerikas und Europas auf, sich an einer gemeinsamen humanitären Aktion für das hungernde Sowjetrussland zu beteiligen.
6. August
Aufgrund der andauernden Hitzewelle verfügte die bayerische Staatsregierung in München eine vorübergehende Zwangsbewirtschaftung für Heu. Die Viehhaltung war durch die große Trockenheit vor große Probleme gestellt.
7. August
Die Kellner in allen größeren Städten in den Niederlanden waren seit vier Tagen im Streik. Sie wollten die Trinkgelder abschaffen und feste Löhne sichern.
8. August
In Paris trat der Oberste Rat der Alliierten bis zum 12. August zusammen, um über die Teilung Oberschlesiens und die Zukunft des besetzten Rheinlandes zu beraten.
9. August
In Frankfurt am Main entschied ein Schöffengericht, dass Arbeitgeber sich strafbar machten, wenn sie ihre Angestellten länger als acht Stunden am Tag beschäftigten, auch bei Einwilligung der Angestellten. Der Besitzer eines ortsansässigen Kaffeehauses wurde zu 100 Mark Strafe verurteilt, weil der die Achtstundenregelung nicht eingehalten hatte.
10. August
Der Oberste Rat der Alliierten, der am 8. August zusammengetreten war, beriet das Problem des 1919 begonnenen griechisch-türkischen Krieges. Es wurde beschlossen, Neutralität zu wahren. Der Waffenhandel mit beiden Ländern sollte jedoch keinen Einschränkungen unterworfen werden.
10. August
Mit dem Vertrag von Sèvres zwischen den Staaten der Entente und dem Osmanischen Reich wird der letzte der Pariser Vorortverträge unterzeichnet
11. August
Der Journalist Dietrich Eckart wurde Schriftleiter des NSDAP-Organs „Völkischer Beobachter“. Von 1918 bis 1921 gab er die antisemitische und antirepublikanische Zeitschrift „Auf gut deutsch“ heraus.
12. August
Der Oberste Rat der Alliierten beschloss in seiner Schlusssitzung, die Zölle im seit März besetzten Rheinland zum 15. September 1921 wieder aufzuheben.
13. August
In Spanien wurde der liberale Antonio Mauro Nachfolger von Ministerpräsident Manuel Allende Salazar (konservativ). Antonio Mauro wurde damit zum fünften Mal Ministerpräsident. Die Gebietsgewinne der aufständischen Rif-Kabylen in Marokko hatten eine Regierungskrise ausgelöst und den Rücktritt Allende Salazars herbeigeführt.
13.-25. August
Die Schlacht von Warschau, bekannt auch als "Wunder an der Weichsel" (poln.
"Cud nad Wisłą"), entscheidet den Polnisch-Sowjetischen Krieg
14. August
Der vorläufige Präsident der irischen Republik, Eamon de Valera, wies die Vorschläge des britischen Premierministers David Lloyd George zurück, Irland zukünftig den Status eines Dominion (Kronland) innerhalb des Commonwealth zu geben.
15. August
An der Devisenbörse in Frankfurt kam es zu einem dramatischen Kursverfall der deutschen Mark. Die Reichsbank hatte im großen Umfang Deviseneinkäufe getätigt, die den Wert der Goldreserven des Deutschen Reiches überstiegen. Der Wert des US-Dollar stieg auf 88 Mark an.
16. August
Nach dem Tod von König Peter I. trat Alexander I. seine Nachfolge als König der Serben, Kroaten und Slowenen (Jugoslawien) an.
17. August
Die Medizinische Fakultät der Universität Königsberg verlieh dem früheren General Erich Ludendorff die Ehrendoktorwürde. In der Schlacht von Tannenberg Ende August 1914 hatte der „Meister der Feldherrenkunst die ostpreußische Heimaterde rein gefegt von plündernden und sengenden russischen Horden“.
18. August
Der italienische Faschistenführer Benito Mussolini trat als Parteivorsitzender zurück, nachdem einzelne regionale Verbände seiner Organisation sich der Vereinbarung mit den Sozialisten über den Verzicht auf Gewaltanwendung widersetzt hatten.
19. August
Reichsfinanzminister Joseph Wirth (Zentrum) legte in Berlin den Entwurf eines neuen Steuergesetzes vor. In diesem Entwurf waren eine Verdoppelung von Zöllen und Verbrauchssteuern und eine Verzehnfachung der Kraftfahrzeugsteuer vorgesehen. Weiterhin waren eine Vermögenssteuer, eine Vermögens-Zuwachssteuer und eine Nachkriegsgewinnsteuer geplant.
20. August
Beginn des zweiten polnischen Korfanty-Aufstandes in Oberschlesien.
20. August
Die Angestellten des öffentlichen Dienstes und die Beamten forderten in Berlin von der Reichsregierung die Zahlung einer jährlichen Teuerungszulage von 70 Prozent.
21. August
In Kopenhagen fand der internationale demokratische Jugendkongress statt. Vertreter aller westeuropäischen und skandinavischen Staaten waren anwesend. Bei der Abschlusskundgebung forderten der deutsche und der französische Sprecher, einen Schlussstrich unter die Feindschaft der Völker zu ziehen.
22. August
Im Rheinland wurden von den französischen Militärbehörden Geldstrafen bis zu 1000 Mark gegen Bürger verhängt, die die alte kaiserliche Reichsflagge Schwarz-Weiß-Rot an ihren Häusern gehisst hatten.
23. August
Faisal I. wurde in Bagdad zum König des Irak ausgerufen. Der Sohn des Scherifen von Mekka aus der Familie der Haschimiden wurde von der britischen Regierung protegiert.
24. August
Bei Hull in Großbritannien explodierte das britische Luftschiff „ZR 2“ während einer Probefahrt. 41 der 47 Besatzungsmitglieder wurden dabei getötet.
25. August
Reichsaußenminister Friedrich Rosen (parteilos) und der US-amerikanische Geschäftsträger in Berlin, Ellis L. Dresel, unterzeichneten den Friedensvertrag zwischen den USA und dem Deutschen Reich.
26. August
Frauen erhalten in den USA das Wahlrecht
26. August
In Chemnitz wurden sämtliche Polizisten der Landespolizei entlassen, weil sie sich geweigert hatten, im Stahlhelm zu einer Übung auszurücken.
27. August
In Anwesenheit des päpstlichen Nuntius Eugenio Pacelli, des späteren Papstes Pius XII. wurde in Frankfurt am Main der 61. Katholikentag eröffnet, der bis zum 30. August dauerte.
28. August
Die Abtretung des Burgenlandes an Österreich, die im Vertrag von Trianon festgelegt worden war, führte zum bewaffneten Widerstand der ungarischen Bevölkerung gegen die einrückenden österreichischen Truppen.
29. August
Nach dem Mord an Matthias Erzberger verhängte Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) den Ausnahmezustand über das Deutsche Reich. Unter Anwendung des Art. 48 der Verfassung wurden in Einzelfällen die Presse- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt.
31. August
Am Tag der Beerdigung von Matthias Erzberger fanden im ganzen Reich Protestdemonstrationen gegen rechtsgerichtete Kreise statt.

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