April 1925 -
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Wichtige Ereignisse im April 1925
2. April
Wilhelm Höpker-Aschoff (DDP) lehnte das Amt des
preußischen Ministerpräsidenten b. Am 31. März war
er von der Mehrheit des Landtages für dieses Amt
gewählt worden.
2. April
Gegen die Stimmen der Demokraten, Sozialdemokraten
und Kommunisten verabschiedete der thüringische
Landtag ein Notgesetz über die Erhebung von
Schulgeld, das eine Erhöhung des Beitrags
beinhaltete.
5. April
Bei den Walen in Belgien konnten erstmals auch
Frauen teilnehmen, und zwar nicht wiederverheiratete
Witwen, deren Männer während des Krieges gefallen
oder während patriotischer Handlungen gegen den
Feind ums Leben gekommen waren. Einen überragenden
Wahlsieg konnten die belgischen Sozialisten
erringen.
6. April
Eine Konferenz im Innenministerium mit Vertretern
des Gaststättengewerbes der Hauptstadt endete in
Berlin ohne Ergebnis. Die forderten die Verlängerung
der Polizeistunde in Groß-Berlin über 1.00 Uhr
hinaus.
6. April
Infolge des am vergangenen Montag begonnenen
Metallarbeiterstreiks in Berlin hatten die Firmen „Schwartzkopff“
und „Orenstein & Koppel“ ihre Betriebe geschlossen.
Bei AEG, in der Lokomotivfabrik Henningsdorf sowie
bei Borsig wurden etwa 4 000 Arbeiter entlassen.
7. April
Bei einer Arbeitslosenversammlung, die von den
Kommunisten veranstaltet wurde, kam es auf dem
Rathausplatz in Wien zu blutigen Zusammenstößen mit
der österreichischen Polizei.
7. April
Das Unterhaus in London genehmigte den Antrag der
britischen Regierung auf Beseitigung der
Reparationsabgabe. Das bedeutete eine Normalisierung
des Handels mit dem Deutschen Reich.
8. April
Die Deutschnationale Volkspartei, die Deutsche
Volkspartei, die Bayerische Volkspartei und der
Bayerische Bauernbund bildeten einen „Reichsblock“.
Als gemeinsamen Kandidaten für die Wahl des
Reichspräsidenten stellten sie Paul von Hindenburg
auf.
8. April
In einem aufsehenerregenden Flug überquerte Pilot
Brauer mit dem Junkers-Flugzeug „G 23 Baden“ die
Ostsee von Kopenhagen über Malmö, Bornholm, der
Halbinsel Hela bis nach Königsberg. Für die etwa 600
km, davon 150 km über See, benötigte Brauer
dreieinhalb Stunden.
9. April
Der Verein Deutscher Chemiker erließ eine
öffentliche Warnung vor der Aufnahme eines
Chemiestudiums, da der Bedarf an ausgebildeten
Chemikern in Deutschland gedeckt sei.
9. April
Als Kandidaten für das Amt des Reichspräsidenten
stellten die Parteien der Weimarer Koalition
(Zentrum, SPD, DDP), die sich zum „Volksblock“
zusammengeschlossen hatten, Wilhelm Marx (Zentrum)
auf.
11. April
Der seit 31. März andauernde Verkehrsstreik in
Hamburg wurde beendet. Man einigte sich auf die
Beibehaltung des Achtstundentages und eine
Lohnerhöhung von fünf Pfennigen pro Stunde.
11. April
Auf dem Messegelände der spanischen Hauptstadt
Madrid begann eine internationale Ausstellung für
Lebensmittel und verwandte Gewerbe. Sie dauerte bis
zum 26. April.
12. April
Die griechische Nationalversammlung beschloss die
Herabsetzung der Militärdienstzeit von 24 auf 18
Monate.
12. April
Der Gouverneur des US-Bundesstaates Tennessee hatte
ein Gesetz erlassen, das jedem Lehrer oder Professor
an Schule oder Universität die Behauptung verbot,
der Mensch stamme von tierischen Wesen ab. Es werde
kein Zweifel an der biblischen Schöpfungsgeschichte
zugelassen.
13. April
Der Reichsbannerbund veranstaltete in Rheinsberg in
der Mark einen republikanischen Tag. Dabei kam es zu
Auseinandersetzungen mit völkischen Gruppen, die von
der Ortspolizei unterstützt wurden.
13. April
Nicht zuletzt durch das schöne Osterwetter
verzeichnete Berlin den stärksten Ausflugsverkehr
seit zehn Jahren. Mehr als elf Millionen Ausflügler
suchten an den Feiertagen die Vororte der Hauptstadt
auf. Allein auf den Straßenbahnen zählte man vier
Millionen Fahrgäste.
14. April
Ein vom Observatorium in Lindenberg bei Berlin
gestarteter Registrierballon erreichte eine Höhe von
32 000 m. Es war der bisher höchste unbemannte
Ballonaufstieg.
14. April
In Ungarn kam es zur Gründung der linksorientierten
Ungarländischen Arbeiterpartei (USAP).
15. April
Der am 19. Dezember 1924 vom Schwurgericht Hannover
wegen 24fachen Mordes zum Tode verurteilte Fritz
Haarmann wurde im Hof des Hannoverschen
Gerichtsgefängnisses durch das Fallbeil
hingerichtet.
15. April
In den Messehallen am Berliner Kaiserdamm ging nach
zehn Tagen die Kolonialwoche zu Ende. Sie war
verbunden mit einer umfangreichen Ausstellung
kolonialer Produkte.
16. April
Bei einem Sprengstoffanschlag in der
Sopienkathedrale „Sveta Nedelja“ in Sofia fanden
über 200 Menschen den Tod. Der Anschlag erfolgte
während eines Trauergottesdienstes für einen
ermordeten Vertreter der bulgarischen Regierung.
König Boris III. hatte seine Teilnahme kurzfristig
abgesagt.
16. April
Das deutsche Forschungsschiff „Meteor“ verließ
Wilhelmshaven in Richtung Südatlantik.
17. April
In Paris konstituierte sich die neue Regierung.
Neuer Ministerpräsident war Paul Painleve, neuer
Außenminister (Nachfolger von Edouard Herriot)
Aristide Briand.
17. April
In Frankfurt am Main wurde die diesjährige
Frühjahrsmesse eröffnet. Sie dauerte bis zum 22.
April.
18. April
Griechenland und Österreich schlossen in Wien einen
Handelsvertrag.
18. April
Bei einem transpazifischen Versuch wurde ein neuer
Rekord in der Radioübermittlung erreicht. Während
dieser Probe konnte man in Melbourne in Australien
die Glocken von Long Island bei New York in den USA
hören. Das war die weiteste Strecke, über die bisher
Radiosendungen übermittelt werden konnten.
19. April
In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon
scheiterte der am 17. April begonnene Militärputsch
unter Cunha Leal.
19. April
Im Rahmen der Frankfurter Frühjahrsmesse wurde die
bis zum 22. April stattfindende Buchmesse eröffnet.
20. April
Der ehemalige Reichspostminister Anton Höfle
(Zentrum) starb in einem Berliner Krankenhaus. Er
war im Januar wegen einer Korruptionsaffäre, dem
sog. Barmat Skandal, zum Rücktritt gezwungen worden.
20. April
Die vierte rheinisch-westfälische Tabakmesse, die
seit dem 16. April in Essen stattfand, ging zu Ende.
21. April
Der deutsche Außenminister Gustav Stresemann (DVP)
stellte Strafantrag gegen Ernst Prigge vom rechten
Flügel der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).
Dieser hatte in Saalfeld Stresemann wegen seiner
Außenpolitik als Landesverräter bezeichnet.
21. April
George Ambrose Lloyd of Dolobran wurde zum neuen
britischen Oberkommissar Ägyptens und Nachfolger von
Edmund Henry Hynmann Allenby ernannt. Lloyd war
zuvor längere Zeit Gouverneur von Bengalen.
22. April
Der Reichsrat in Berlin verabschiedete verschiedene
Steuer- und Aufwertungsvorlage, u. a. ein Gesetz
über die Erhöhung der Bier- und Tabaksteuer und
einen Gesetzentwurf über den Finanzausgleich.
22. April
Am letzten Tag des zehn Wochen andauernden
Tscheka-Prozesses sprach der Leipziger
Staatsgerichtshof seine Urteile. Von den 16
Angeklagten erhielten drei die Todesstrafe, sieben
eine Zuchthausstrafe und sechs eine Gefängnisstrafe.
Den Angehörigen der Tscheka, einer Organisation
innerhalb der Kommunistischen Partei, wurde
Staatsgefährdung vorgeworfen.
23. April
In Paris kam es zu heftigen Auseinandersetzungen
zwischen nationalistisch und kommunistisch gesinnten
Demonstranten. Dabei wurden vier Menschen getötet.
23. April
Die polnische und die tschechische Regierung
unterzeichneten in Warschau einen Handels-,
Liquidierungs- und Schiedsgerichtsvertrag, worin u.
a. auch Grenzprobleme geklärt wurden.
24. April
Vor der Reichstagswahl hielten die Kandidaten Paul
von Hindenburg und Wilhelm Marx um 8.00 bzw. 9.30
Uhr eine Rundfunkrede. Erstmals wurde hier der
Hörfunk als Propagandainstrument benutzt. Dem
kommunistischen Kandidaten Ernst Thälmann
verweigerte das Innenministerium die Sendezeit.
24. April
In Berlin fand die Uraufführung des
deutsch-französischen Gemeinschaftsfilms „Der Maler
und sein Modell“ statt.
27. April
In verschiedenen deutschen Städten, u. a. in Berlin,
kam es im Anschluss an die Wahl des
Reichspräsidenten zu blutigen Zusammenstößen
zwischen rechten und linken Gruppierungen.
27. April
In der Eifel wurde mit den Bauarbeiten für eine
Automobilrennstrecke, dem Nürburgring, begonnen. Er
sollte 1927 fertiggestellt sein.
28. April
In London übernahm Arthur James, Earl of Balfour,
als Nachfolger des am 20. März verstorbenen George
Nathaniel Curzon das Amt des Lordpräsidenten im
Geheimen Rat und die Führung des Oberhauses.
28. April
Der bulgarische Bauernbund verzichtet unter dem
Eindruck des Attentats vom 16. April in Sofia auf
seine bisherige oppositionelle Haltung gegenüber der
Regierung.
29. April
In Anwesenheit von Reichskanzler Hans Luther trat in
Berlin der Deutsche Industrie- und Handelstag zu
seiner 45. Vollversammlung zusammen. Das Treffen
dauerte bis zum 30. April.
29. April
In Paris begann eine internationale Weltausstellung
für das Kunstgewerbe, die „Exposition Internationale
des Arts Decoratifs (Art deco)“. Die imposante
Schau, Treffpunkt bedeutender Gestalter, war
Anziehungspunkt für viele interessierte Touristen.
30. April
Die Verhandlungen über deutsche Kredite in New York,
deren Höhe insgesamt auf 35 Millionen US-Dollar
geschätzt wurde, waren infolge der Wahl von Paul von
Hindenburg zum neuen Reichspräsidenten zunächst ins
Stocken geraten.
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