1920
1921
1922
1923
1924
1925
1926
1927
1928
1929
Das Filmjahr
1910 Kinofilme
Zwischen 1900 und 1910, steckte die Filmindustrie
noch in den Kinderschuhen. Zwar war es bereits vor
1900 möglich, bewegte Bilder festzuhalten, dennoch
brauchte es noch einige Zeit, bis der Film für den
kommerziellen Gebrauch bereit war. Durch die
Erfindung des Kinetoskopen, der durch einen
Mitarbeiter des Erfinders Thomas Edison entwickelt
wurde, war es seit
1892
möglich, Filme zu betrachten. Um 1895 wurde dieses
Gerät kommerziell vertrieben. Edison produzierte
daraufhin in seinem Filmstudio "Black Maria", die
ersten Kurzfilme, die kleine Alltagsszenen zeigten.
In Frankreich und Deutschland entstanden noch
weitere Projektoren, die es ab 1896 besonders
Schaustellern und Wanderzirkussen
ermöglichten, dem Publikum die
kleinen Filmszenen zu präsentieren. Welcher Film nun
als erster Film der Geschichte gilt, ist umstritten.
Mit "Histoire d'un crime" aus dem Jahr 1901, wird
allerdings bereits eine Kriminalgeschichte erzählt,
die sich über etwa fünf Minuten erstreckt. Es
entstanden mehrere solcher Kurzfilme, die allerdings
oftmals verloren gegangen, oder zerstört worden
sind. International bekannt wurden erstmal
diejenigen Filme, die sich über eine längere Zeit
erstreckten, und eine komplette Geschichte
erzählten. So beispielsweise "Der große
Eisenbahnraub" des Regisseurs Edwin Stratton Porter.
In zwölf Minuten wurden dem Zuschauer 14 Szenen
gezeigt, die an mehreren Orten gedreht wurden.
Fälschlicherweise wird "Der große Eisenbahnraub"
oftmals als erster erzählender Film genannt. Ein
Jahr zuvor, also im Jahr 1902, schuf Porters
französischer Kollege Georges Méliès, den ersten
Science-Fiction-Film. "Die Reise zum Mond" basiert
auf Romanen von Jules Verne und H. G. Wells, und
erzählt die Geschichte der ersten Mondlandung durch
französische Astronauten, die auf dem Planeten gegen
dessen Bewohner kämpfen. Das Werk faszinierte
ebenfalls durch Techniken, die auf der Theaterbühne
nicht zu realisieren gewesen wären. Wie auch "Der
große Eisenbahnraub", erschien 1903 die erste
Filmadaption von " im Wunderland", die bis
dahin als längster, in England produzierter Film
galt. Auch startete China 1905, mit "Der Berg
Dingjun", in der Filmindustrie Fuß zu fassen. Von
diesem Zeitpunkt begann man, weltberühmte Dramen der
Peking-Oper, filmisch umzusetzen. 1906 entstand
schließlich der erste Langspielfilm: "Die Geschichte
der Kelly-Bande". Der Film wurde teils in England,
teilweise auch in Australien gedreht und hatte eine
Länge von etwa 70 Minuten. Die Gangster-Geschichte
löste einen Skandal aus, da den Mitwirkenden eine
Verharmlosung von Gewalt und Kriminalität
vorgeworfen wurde. In einigen Gegenden Australiens
und Englands wurde der Film verboten. Heute sind
leider nur noch etwa 14 Minuten des Films erhalten,
die von der UNESCO, in die Liste des
Weltdokumentenerbes aufgenommen wurden. Mit der
ersten Verfilmung von "Ben Hur" wurden außerdem
erstmals die Rechte der Autoren an ihren Werken
anerkannt. So ist es seit 1907 notwendig, die
Filmrechte vom Autoren zu erwerben, statt deren
Werke, einfach filmisch umzusetzen. Thomas Edison
gründete im selben Jahr außerdem die Motion Picture
Patents Company, die zwar in den Zehner Jahren
bereits wieder aufgelöst wurde, aber sehr dazu
beitrug, die Filmindustrie auf den Ort Hollywood zu
konzentrieren. Insgesamt entstanden in dieser Zeit
zahlreiche Kurzfilme, deren Inhalte viel weniger
zählten, als die Faszination an dem technisch
machbaren.
Filme
1910-1919 >>