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Chronik 1677 - Das Londoner Monument und das
Invalidenheim in Paris
Da waren die Schlachten des Nordischen Krieges, in
dem sich die Dänen und Schweden an den Kragen
gingen, da war der Holländische Krieg. Einzelne
Schlachten und Städteeroberungen, die Landung der
dänischen Flotte auf der Insel Rügen, die
Seeschlachten der Franzosen gegen die Niederländer
in der Karibik; es ging wüst zu in Europa und
darüber hinaus. Doch es gab in all dem kriegerischen
Tun auch Dinge, die nachhaltigen Wert erlangten. Zum
Beispiel wurde in
London das Monument vollendet. Der
vollständige Name des Denkmals, das an den Großen
Brand von London 1666 erinnert, ist „The Monument to
the Great Fire of London“. Es ist schlicht, eine 61
Meter hohe dorische Säule ist durch eine
Aussichtsplattform und eine vergoldete Urne gekrönt
worden. Der Entwurf zu dem Monument stammte von
Robert Hooke (1635-1702) und Christopher Wren
(1632-1722). Zwei Jahre vor der Fertigstellung des
Monuments hatte Wren mit den Bauarbeiten zur St.
Pauls Cathedral begonnen. Das Brand-Denkmal war in
den Jahren 1671 bis 1677 entstanden. Kein Vergleich
zur Bauzeit der Kathedrale. Doch zu
Sehenswürdigkeiten der Neuzeit wurden beide
architektonischen Kunstwerke. Heute können sich
London-Besucher auf der Aussichtsplattform umschauen
und den Anblick weiter Teile der Stadt genießen. Die
Wendeltreppe hat 311 Stufen. Und wer diese Hürde
genommen hat, wird oben mit einer Urkunde belohnt.
Ein anderes Bauwerk, das heute ebenfalls einen
Anziehungspunkt für Besucher darstellt, ist die
Cathédrale Saint-Louis-des-Invalides in Paris, zu
dem der Invalidendom gehört. Seine ursprüngliche
Bezeichnung „Hôtel royal des Invalides“ erklärt die
Bedeutung des Bauwerkes, das im Auftrag des
Sonnenkönigs Ludwig XIV. (1638-1715) in
sechsjähriger Bauzeit – wie das Londoner Monument –
entstand. Um seine heimatlosen, arbeitslosen und zum
großen Teil verwundeten Soldaten nach einem Krieg
unterzubringen, hatte der Franzosen-König nach dem
Vorbild des spanischen Escorial eine Anlage
errichten lassen, die den Soldaten eine humane
Möglichkeit bot, ihr Leben nach einem Krieg zu
fristen. Doch nicht nur aus humanen Gründen war es
wichtig geworden, sie würdig unterzubringen. Auch
sicherheitspolitische Gründe spielten eine Rolle,
damit sie nicht als marodierende Horden durch die
Lande zogen. Immerhin waren sie waffenkundig. Und
Klöster waren keine gute Lösung, denn die Soldaten
waren nicht gewillt, sich den strengen,
klösterlichen Regeln zu unterwerfen. So aber konnten
sie ein geregeltes Leben führen, konnten sich
handwerklich betätigen und an Gottesdiensten
teilnehmen. Dieses Heim für Kriegsinvaliden
beherbergt heute u. a. Museen und die Grabstätte
Napoleons I. (1769-1821) und ist eine Pariser
Attraktion.
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