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Chronik 1665 - Der Absolutismus in Dänemark war verfassungsgerecht

In Dänemark trat 1665 das Königsgesetz, das Kongelov, in Kraft. Schon 1661 war es von dem dänischen Staatsmann und Reichskanzler Peter Schumacher, Graf von Griffenfeld (1635-1699) verfasst worden, der die Grafenwürde zu jener Zeit allerdings noch nicht hatte. Zur Verkündigung des Gesetzes kam es erst 1665. Das Kongelov machte Dänemark zum einzigen Land in Europa, in der der Absolutismus verfassungsmäßig verankert war. Es enthielt konkrete Maßnahmen zur Entmachtung der Stände, wandelte die Wahlmonarchie in eine Erbmonarchie um und führte die weibliche Erbfolge ein. Bis zur ersten dänischen Verfassung durch König Friedrich VII. (1808-1863) im Jahr 1849 blieb das Kongelov in Kraft. Graf von Griffenfeld, der Verfasser dieses Gesetzes, der aus deutschen Landen stammte, weit gereist und hoch gebildet war, wurde 1663 vom dänischen König Frederik III. (1609-1970) zum königlichen Bibliothekar ernannt worden. Als Kabinettssekretär entwarf er schließlich die „Lex Regia“ – das Königsgesetz, das ihm am Hofe Dänemarks eine – vorerst zumindest – lukrative Karriere sicherte. In England ging es im Jahr 1665 hoch her. Die Pest wütete in London auf verheerende Weise, dauerte länger als ein Jahr und raffte mehr als 70.000 Menschen dahin. Sie ging als die „Große Pest von London“ in die Annalen ein. Bei dieser Epidemie wurde erstmals ein Pesttodesfall namentlich registriert und zwar der von Margaret Porteous am 12. April. Zusätzliche zur Pest befand sich England im Kriegszustand, denn Charles II. (1630-1685) hatte der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande den Krieg erklärt und so fochten die Engländer Seeschlachten gegen die Niederländer aus. Dabei gründeten im Dezember 1665 der Ratspensionär Johan de Witt (1625-1672) und Admiral Michiel de Ruyter (1607-1676) das „Regiment de Marine“, das heute als „Korps Mariniers“ Teil der niederländischen „Koninklijke Marine“ ist. 1665 war auch das Jahr, in dem ein holländischer Malers, der zu Lebzeiten mit seinen Werken weitestgehend unbekannt geblieben war, heute aber zu den bekanntesten Barockmaler gezählt wird, sein berühmtestes Werk, „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“, vollendete und das heute im Mauritshus in Den Haag zu sehen ist – Jan Vermeer van Delft (1632-1675). Seine Bilder hatten über einen kleinen Kreis von Kennern und Liebhabern hinaus, kaum Beachtung gefunden. Erst im 19. Jahrhundert änderte sich das. Heute ist Vermeer van Delft ein anerkannter und geschätzter Künstler.
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