Chronik 1621 - Ein neuer Papst, eine neue Universität und immer noch Krieg

Seit 1605 hatte Camillo Borghese auf dem Heiligen Stuhl der römisch-katholischen Kirche residiert, war als jüngstes Mitglied des Kardinalskollegiums gewählt wurden und hat sich nicht nur mit der Parkanlage „Villa Borghese“ in die päpstliche Geschichte eingebracht – Papst Paul V., dessen Name sich aber auch mit der Förderung der Wirtschaft im Kirchenstaat verbindet. Rom bekam eine neue Wasserleitung, die Acqua Paola. Er hatte im Jahr seines Amtsantritts Roms erste Bank gegründet, die Banco di Santo Spirito und er gilt als geistiger Vater des vatikanischen Geheimarchivs. Die Fassade von St. Peter war ebenfalls in seinem Auftrag gebaut worden. Die Lettern, die dort verewigt wurden, belegen das und erinnern an ihn. Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges waren an ihm nicht vorbeigegangen. Er hatte schon zu Beginn die Katholische Liga unterstützt. Als innerhalb des Böhmisch-Pfälzischen Krieges die Schlacht am Weißen Berg im November des Vorjahres den Kaiser Ferdinand II. (1578-1637) endgültig die Krone Böhmens sicherte – die Katholische Liga hatte gesiegt – ließ Papst Paul V. eine feierliche Prozession abhalten. Von dem Zusammenbruch, den er selbst dabei erlitt, konnte er sich nicht mehr erholen. Im Januar 1621 starb er. Der noch von ihm im Jahr 1616 zum Kardinal ernannte Alessandro Ludovisi (1554-1623) und in seinen Diensten seit 1612 als Erzbischof von Bologna stehende Kleriker und studierte Jurist wurde sein Nachfolger. Er hatte das Amt des Papstes mit dem Namen Gregor XV. am 9. Februar 1621 angetreten. Auch in Spanien gab es einen Thronwechsel. Dort starb mit 42 Jahren Philipp III. (1598-1621) von Spanien und Portugal. Sein Sohn übernahm als Felipe IV. (1605-1665) die Nachfolge. Kaiser Ferdinand II. zwang zum Ende des Jahres den Fürsten von Sieben bürgen, Bethlen Gábor (um 1580-1629), auf die ungarische Krone zu verzichten. Im Weserbergland wurde die Universität Rinteln eingeweiht, der Akademie von Straßburg wurde der Rang einer Universität zugebilligt und zum ersten Mal wurde systematisch das Polarlicht beobachtet. In der Malerei hatte sich in jenem Jahr der Spanier mit flämischen Wurzeln, Juan van der Hamen y León (1596-1631), mit seinem Frühwerk „Stillleben mit Obstschale, Vögeln und Fensterausblick“ ein finanzielles Standbein geschaffen. Das Bild des Barockmalers hat seinen Platz in der heutigen Zeit im El Escorial bei Madrid gefunden.
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