Biografie Christina Baum Lebenslauf

Dr. Christina Baum wurde am 21. März 1956 als Christina Sauser im thüringischen Kleingrabe geboren. Heute gehört die Siedlung zu Grabe, einem südöstlich gelegenen Ortsteil Mühlhausens. Nachdem sie in dieser eher ländlichen Umgebung aufgewachsen war, zog die Familie später ins benachbarte Mühlhausen, wo Christina Baum das dortige Gymnasium besuchte und im Jahr 1974 das Abitur absolvierte. Danach ging sie an die Universität Leipzig und studierte dort bis zum Jahr 1976 Zahnmedizin. Das Studium setzte Baum an der medizinischen Akademie in Erfurt fort und schloss dieses im Jahr 1979 als diplomierte Stomatologin, einer alternativen, außerhalb der Bundesrepublik gängigen Bezeichnung für Zahnärztin, ab. Anschließend kehrte sie nach Mühlhausen zurück, wo sie sich an der Poliklinik im Fachbereich Mund-, Kiefer- und Zahnmedizin bis zum Jahr 1984 weiterbildete.
Ein Jahr zuvor hatte Baum bereits eine Stelle als Betriebszahnärztin im Volkseigenen Betrieb (VEB) OT Mülana, einer damals über die Grenzen der ehemaligen DDR bekannten Produktionsstätte für Textilien, angetreten. Mit den persönlichen und politischen Lebensumständen in der DDR unzufrieden stellte Christina Baum im Jahr 1985 einen Ausreiseantrag, welcher letztendlich im Jahr 1989 bewilligt wurde. In der Bundesrepublik ging sie an die Universität Würzburg und promovierte im Jahr 1990 mit einer Fachabhandlung über die Einflüsse von Waschprozessen und Dampfsterilisationen auf die Abnutzung von OP-Textilien. Privat fand sie zwei Jahre später ihr Glück, heiratete und betreibt seit dem Jahr 1992 zusammen mit ihrem Mann eine zahnärztliche Praxis in Lauda-Königshofen, einer nordwürttembergischen Kleinstadt zwischen Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim. Die beiden haben eine Tochter.
Zur Politik stieß die Zahnärztin erst relativ spät, als sie sich nach eigenen Aussagen von keiner politischen Partei mehr angemessen vertreten und verstanden sah. In einem ausführlichen Artikel las Baum Anfang 2013 über die damals von Bernd Lucke, Konrad Adam, Gerd Robanus und Alexander Gauland neu gegründete Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD). Vom Programm und der neuen Perspektive angesprochen wurde Baum im April 2013 aktives Mitglied und begann ihr parteipolitisches Engagement. Noch im selben Jahr wurde sie zur Vorsitzenden des Main-Tauber Kreisverbandes der AfD gewählt. Ambitioniert widmete sich Christina Baum der Regionalpolitik und avancierte im Juni 2015 zur stellvertretenden Vorsitzenden des baden-württembergischen Landesvorstandes der AfD. Eine Position, welche sie bis zum März 2017 innehatte. Im Jahr 2016 schaffte sie durch ein Zweitmandat und einem 17,2-prozentigen Stimmenanteil in ihrem Wahlkreis Main-Tauber den Einzug in den Landtag Baden-Württembergs.
Seit dem Jahr 2016 gehört Christina Baum auch dem Landtagsausschuss für Soziales, Familie, Gesundheit und Integration an. Bei der zeitweiligen Spaltung der baden-württembergischen AfD durch den Austritt des Abgeordneten Wolfgang Michael Gedeon, der augenscheinlich antisemitische Schriften verbreitet hatte, verblieb Baum in der Fraktion. Die politischen Positionen der diplomierten Zahnärztin sind bis heute umstritten. So war Baum eine der ersten Unterstützerinnen der „Erfurter Resolution“, die den rechtspopulistischen Zusammenschluss der Partei stärkte und die Organisationsbewegung „Der Flügel“ unter dem Vorsitzenden Bernd Höcke zu mehr politischer Macht verhalf. Baum selbst hatte gegen die offizielle Leitlinie des AfD-Landeschefs Jörg Meuthen den Thüringer AfD-Vorsitzenden Höcke im Jahr 2016 zu einer Wahlkampfveranstaltung eingeladen. Zuvor hatte sich Baum als Gastrednerin einer Höcke-Veranstaltung in Erfurt betätigt. Die AfD-Gruppierung „Flügel“ wird seit März 2020 als rechtsextremistische Bestrebung eingestuft und vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet. Seit dem Dezember 2018 fungiert Christina Baum als Mitglied und Obfrau im NSU-Untersuchungsausschuss und ist seit Juli 2019 Kreisrätin im Kreistag des Main-Tauber-Kreises.


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