Olympische Sommerspiele in Brasilien
Zum ersten Mal wurden die XXXI. Olympiade in
diesem Sommer in
Brasilien, in Rio de Janeiro,
ausgetragen. Dort fanden sie vom 5. Bis zum 21.
August 2016 statt. Damit war Südamerika erstmals
Austragungsort, der zweite nach Mexiko-Stadt im
Jahr 1968 in Lateinamerika überhaupt.
Bei der Eröffnungsfeier wurde ein aufwändiges
Kulturprogramm gezeigt mit dem traditionellen
Einmarsch der Athleten aus insgesamt 206
Nationen, was einen neuen Teilnehmerrekord
darstellte. Formell eröffnete der brasilianische
Übergangspräsident, Michel Temer, die Spiele,
dessen Worte allerdings von Pfiffen aus dem
Publikum begleitet wurden.
Die Sportveranstaltung, die für jeden Sportler
einen Höhepunkt in seiner Laufbahn bedeutet, war
überschattet von der Tatsache, dass der
brasilianische Bundesstaat Rio de Janeiro im
Finanznotstand steckte und dies etwa 50 Tage vor
dem Beginn der Olympischen Spiele öffentlich
machte. Die brasilianische Zentralregierung
sollte zu Sonderzahlungen gezwungen werden. Auch
wenn die Gesamtkosten auf knapp zehn Milliarden
Euro veranschlagt worden waren, blieb der
Bürgermeister von Rio, Eduardo Paes,
zuversichtlich und betonte, dass dies keine
Auswirkungen auf die Spiele haben würde.
Während der Spiele selbst waren dann
Ticketskandale und Dopingvorfälle die unschönen
Seiten der Olympiade. In Sachen Tickets wurden
Ermittlungen gegen zehn Personen eingeleitet,
wobei der IOC-Präsident, Thomas Bach, unter
erheblichen Druck geriet.
Das Gewichtheben sorgte durch Doping für
negative Schlagzeilen, denn einige Nachtests
hatten vergangene Olympiasieger- und
Olympiasiegerinnen überführt. Die
Medaillenlisten mussten neu geschrieben werden.
Die japanischen Ringer-Frauen konnten mehrfach
über Medaillen jubeln, der Sebastian Brendel
holte im Canadier-Einer Gold über 1000 m und der
Vielseitigkeitsreiter Michael Jung holte
ebenfalls Gold für Deutschland, um nur einige
Erfolge zu nennen. Das erfolgreichste Team der
Olympischen Sommerspiele waren die
US-Amerikaner, sie holten 46 Olympiamedaillen.
Die deutsche Bilanz der Spiele war insgesamt
zwiespältig. Die Kanuten hatten neben Medaillen
auch den tragischen Tod von Kanu-Slalom-Trainer
Stefan Henze zu verkraften, der nach einem
schweren Verkehrsunfall seinen Verletzungen
erlag. Zum Abschied der Frauen-Bundestrainerin
Silvia Neid gab es in Rio zum ersten Mal, für
männlichen Fußballer brachte die Olympiade die
Silbermedaille. Beim Turnen war Fabian Hambüchen
herausragend. Sein Mannschafts-Kollege Andreas
Toba absolvierte noch die Übung am
Pauschenpferd, obwohl er sich einen
Kreuzbandriss zugezogen hatte. Die Schwimmer
konnten leider keine olympische Medaille nach
Hause bringen. Sensationsgold holte der
Diskuswerfer Christoph Harting, der zudem in
Erinnerung bliebt, weil er sich bei der Siegerehrung
„daneben benahm“. Er gab zwar später eine
Entschuldigung dafür ab, aber die Schlagzeile blieb.
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