Die Kunst in den neunziger Jahren

In den Anfängen der 90er Jahre stellten die damals vorherrschenden Kunstströmungen im Großen und Ganzen eine Reaktion auf den Fall des Eisernen Vorhangs dar. Die politischen Umbrüche in Europa inspirierten zahlreiche Künstler, so dass diese vermehrt zu gesellschaftskritischen Ausdrucksformen griffen.
In diesem Jahrzehnt kam es in der Kunst auch schon vermehrt zum Einsatz von digitalen Medien, so dass sich die Bildende Kunst zum Teil stark durch multimediale Darstellungen definierte.
Eine Persönlichkeit, die sich zu jener Zeit im Bereich der Multimediakünste einen Namen machte, ist Peter Kogler. In den 90er Jahren war er Professor und Dozent an mehreren Künstlerischen Hochschulen Europas und leitete auch viele Kunstausstellungen dieses Jahrzehnts.
Besonderer Beliebtheit erfreuten sich auch computeranimierten Raumlabyrinthe des Peter Koglers, welche diesen zu einem der erfolgreichsten österreichischen Künstler machten.
Im Jahrzehnt der 90er Jahre sind allerdings auch die Documenta- Ausstellungen zu erwähnen. Hierbei handelte es sich, um Ausstellungen, welche sich vorwiegend der zeitgenössischen Kunst widmeten.
Die Documenta IX, im Jahr 1992, öffnete sich vorwiegend der multimedialen Kunst, welche damals immer populärer wurde. Obwohl jene Ausstellung von Kunstkritikern nicht viel Lob erntete, erfreute diese sich bei der Deutschen Bevölkerung einer sehr großen Beliebtheit. Mit 603.456 Besuchern, wurde im Jahr 1992 ein neuer Rekord verzeichnet.
1997 fand eine Ausstellung, mit dem Namen Sensation, in London statt. Hierbei handelte es sich um eine Exposition der Künstlergruppe "Young British Artists", welche in der Royal Academy of Arts 110 Werke begutachten ließ.
Die YBA Artists waren das Ergebnis einer Künstlerbewegung, welche am Ende der 80er Jahre entstand und die 90er Jahre maßgeblich beeinflusste. Ein berühmtes Mitglied jener Künstlergruppe, stellte Damien Hirst dar. Dieser machte vor allem durch provozierende Plastiken von sich Reden. Hirst befasste sich, mit Hilfe der Objekte, in erster Linie mit Themen wie Tod, Leben sowie Krankheit.
Sein bekanntestes Werk, aus dem Jahr 1991, stellten Tierkörper dar, welche in Formaldehyd eingelegt wurden.
Eine weitere bekannte Künstlerin, die den YBA angehörte, war Angela Bulloch. Die gebürtige Kanadierin setzte sich vor allem mit der zeitgenössischen Kunst auseinander. Während ihres künstlerischen Schaffens nahm sie auch multimediale Objekte zur Hilfe und traf somit auch den Kern der damaligen Zeit.
Das ausschlaggebende Merkmal in der Kunstszene der 90er Jahre, war der Einsatz von neuartigen Medien. Jene Tatsache war einerseits für neue Kunstformen und andererseits für leicht revolutionäre Strömungen verantwortlich.
Ereignisse, welche dieses Jahrzehnt zusätzlich beeinflussten, waren die zahlreiche Ausstellungen. Diese lockten allerdings nicht nur Kunstkenner an, sondern sorgten auch dafür, dass die Kunstwerke allen Gesellschaftsschichten näher gebracht wurden.

Bücher zur Kunst der 90er Jahre


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