April 1972 - Verkehrserleichterung zwischen BRD
und DDR
Am 26. April 1972 kam es in Ostberlin zu einem
Treffen zwischen dem
Staatssekretär des
Bundeskanzleramts Egon Bahr
(SPD) und dem Staatssekretär
beim Ministerrat der DDR Michael
Kohl mit dem Ausgang des
erfolgreichen Abschlusses der
Verhandlungen über einen
Verkehrsvertrag zwischen den
beiden Ländern. Der Vertrag, der
erhebliche Reiseerleichterungen
im Verkehr zwischen beiden
Staaten vorsah, sollte erst nach
der Ratifizierung der
Ostverträge unterzeichnet
werden. Bereits an Ostern wurden
die Besuche zwischen den beiden
Deutschen Staaten erleichtert.
Wichtige Ereignisse im
April 1972
20. April
Die Vereinigten Arabischen Emirate werden
Mitglied in der UNESCO
21. April
Die nordvietnamesische Hafenstadt Thanh Hoa, die als
Nachschubhafens Nordvietnams galt, wurde von
US-amerikanischen B-52-Fernbombern bombardiert.
22. April
Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) hielt sich drei
Tage lang zu einem offiziellen Besuch in
Großbritannien auf. Mit seinem Amtskollegen Edward
Heath sprach er über die britische EG-Mitgliedschaft
und die Zukunft der EG.
22. April
Der langjährige Generalintendant der Metropolitan
Opera in New York, Rudolf Bing, wurde mit einem
Galakonzert verabschiedet.
22. April
Die Tschechoslowakei gewann im eigenen Land die
Eishockey-Weltmeisterschaft vor Titelverteidiger
UdSSR.
23. April
In Frankreich fand eine Volksabstimmung über den
Beitritt von vier Staaten zur EG statt. Die Mehrheit
von 68,31 Prozent stimmte dafür, 31,68 Prozent
stimmten dagegen. Die Wahlbeteiligung lag bei nur
60,24 Prozent.
23. April
Die Bundesregierung verlor faktisch die absolute
Mehrheit im Bundestag, weil der FDP-Abgeordnete
Wilhelm Helms aus der FDP austrat.
23. April
in Baden-Württemberg fanden Landtagswahlen statt.
Die CDU erreichte mit 53 Prozent die absolute
Mehrheit.
24. April
Die Truppen Nordvietnams waren im zentralen Hochland
von Südvietnam siegreich und rückten nun gegen die
Provinzhauptstadt Kontum vor. Von Saigon wird
berichtet, dass sich Tausende Menschen auf der
Flucht vor den nahenden Nordvietnamesen und Vietcong
sind.
24. April
Unter Berufung auf Artikel 68 des Grundgesetzes
beschloss die Bundestagsfraktion der CDU/CSU fast
einstimmig, einen konstruktiven Misstrauensantrag
gegen Bundeskanzler Willy Brandt einzubringen. Der
CDU-Vorsitzende Rainer Barzel sollte zum neuen
Bundeskanzler gewählt werden.
25. April
Der Auswärtige Ausschuss des Deutschen Bundestages
billigte mit knapper Mehrheit die Ostverträge und
empfahl ihre Ratifizierung. Die 17 Mitglieder der
SPD/FDP Koalition überstimmten dabei die 16
Vertreter der CDU/CSU.
26. April
US-Präsident Richard M. Nixon kündigte trotz der
schweren Kämpfe in Südvietnam in einer Rundfunk- und
Fernsehansprache einen weiteren Abzug von US-Truppen
aus Vietnam an. Die Truppen sollten bis zum 1. Mai
auf 69 000 Mann reduziert werden.
26. April
In Ostberlin kam es zwischen dem Staatssekretär im
Bundeskanzleramt Egon Bahr (SPD) und dem
Staatssekretär beim Ministerrat der DDR Michael Kohl
zu einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen
über einen Verkehrsvertrag zwischen den beiden
Ländern. Der Vertrag, der erhebliche
Reiseerleichterungen im Verkehr zwischen beiden
Staaten vorsah, sollte erst nach der Ratifizierung
der Ostverträge unterzeichnet werden.
26. April
Die beiden Filme „Ludwig II. – Requiem für einen
jungfräulichen König (1972)“ von Hans-Jürgen
Syberberg und „Trotta – Die Kapuzinergruft (1871)“
von Johannes Schaaf erhielten den Bundesfilmpreis.
27. April
Ein Misstrauensvotum gegen
Bundeskanzler Willy Brandt schlägt fehl
28. April
Der deutsche Bundestag lehnte den Etat des
Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes mit 247 zu
247 Stimmen ab. Damit kam es nach Beendigung der
Regierungsmehrheit erstmals zu einer Pattsituation
zwischen der SPD/FDP Koalition und der
CDU/CSU-Opposition.
28. April
In der DDR wurden vom Ministerrat und von SED- und
FDGB-Spitzengremien sozialpolitische Maßnahmen und
Verbesserungen vor allem für berufstätige Mütter,
kinderreiche Familien und Rentner beschlossen.
29. April
Die erste deutsche Schwulendemo fand in Münster
statt.
30. April
Das Bundesinnenministerium gab bekannt, das seit
1950 insgesamt 719 999 Personen als Aussiedler bzw.
Rückkehrer aus den ehemals deutschen Ostgebieten und
osteuropäischen Staaten in die Bundesrepublik
Deutschland gekommen waren.
30. April
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewann
erstmals ein Spiel auf englischem Boden. Sie gewann
mit 3:1 in London gegen England.
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