Oktober 1931 -

Kalender Oktober 1931
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Wichtige Ereignisse im Oktober 1931

1. Oktober
In mehreren Ortsnetzen nahm die Deutsche Reichspost den Fernsprech-Kundendienst auf. Damit wurden Serviceleistungen für Fernsprechteilnehmer möglich.
1. Oktober
Die Höchstdauer der Arbeitslosenunterstützung wurde im Deutschen Reich von 26 auf 20 bzw. 16 Wochen bei berufsüblicher Arbeitslosigkeit gekürzt. Am 9. November war die Krisenunterstützung verfügt worden, bei der die Gesamthöchstdauer der Arbeitslosenhilfe 58 bzw., 71 Wochen für über 40-Jährige betrug.
2. Oktober
Die deutsche Reichsregierung erließ die sechste Verordnung über die Devisenbewirtschaftung. Demnach wurde die Freigrenze für den Erwerb von Devisen auf Vorlage eines Reisepasses von 1000 auf 200 Reichsmark herabgesetzt. Gold, ausländische Wertpapiere und Devisen waren innerhalb von drei Tage nach Erwerb zu melden.
2. Oktober
In New York übernahm die National City Bank die Bank of America mit 2,31 Milliarden US-Dollar (9,7 Milliarden RM) Kapital und Reserven. Sie wurde damit die zweitgrößte Bank der Welt hinter der Chase National Bank mit 2,43 Milliarden US-Dollar (10,2 Milliarden RM)Kapital und Reserven.
3. Oktober
Reichsaußenminister Julius Curtius trat zurück, wovon die Öffentlichkeit aber erst am 6. Oktober erfuhr.
3. Oktober
Nachdem die Große Koalition im Hamburger Senat bei den Bürgerschaftswahlen am 27. September verloren hatte, trat er zurück. Er blieb jedoch geschäftsführend bis zum 5. März 1933 im Amt.
4. Oktober
In Berlin fand auf einer Reichskonferenz die Gründung der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) statt.
4. Oktober
Nach einem Fußballländerspiel zwischen Ungarn und Österreich, das 2:2 endete, kam es in Budapest zu Ausschreitungen, die von der Polizei mit Waffengewalt beendet wurden.
5. Oktober
Die Kampfgemeinschaft Revolutionärer Nationalisten („Schwarze Front“) um den im Juli 1930 aus der NSDAP ausgeschiedenen Otto Strasser hielt auf Burg Lauenstein bei Hannover eine dreitägige Reichstagung ab. Otto Strasser wurde einstimmig als Führer bestätigt.
6. Oktober
Reichspräsident Paul von Hindenburg unterschrieb die Dritte Verordnung zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen und zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen.
6. Oktober
In Washington machte US-Präsident Herbert Hoover einen Vorschlag zur Wiederbelebung des Finanzmarktes. Er ersuchte die Banken, einen Fonds in Hofe von mindestens 500 Millionen US-Dollar (2,1 Milliarden RM) zu gründen.
7. Oktober
Reichspräsident Paul von Hindenburg beauftragte Heinrich Brüning (Zentrum) nach dem Rücktritt seines Kabinetts erneut mit der Regierungsbildung.
7. Oktober
In Bukarest fand seit dem 1. Oktober der 17. Kongress der Interparlamentarischen Union statt. Das Deutsche Reich beantragte, dass alle Mitglieder in ihren Heimatparlamenten für die Einberufung einer Abrüstungskonferenz eintreten.
8. Oktober
Die Federal Reserve Bank von New York hob wegen der starken Goldverluste durch den Umtausch von US-Dollar den Diskontsatz von 1,5 auf 2,5 Prozent. Am 15. Oktober wurde er auf 3,5 Prozent angehoben.
8. Oktober
Der Film „Berlin – Alexanderplatz“ von Piel Jutzi feierte in Berlin Premiere. Heinrich George und Bernhard Minetti spielten die Hauptrollen.
9. Oktober
Heinrich Brüning (Zentrum) bildete sein zweites Reichskabinett.
9. Oktober
Durch die Trennung der Rudolf Karstadt AG von ihrer Beteiligung an den EPA-Einheitspreisladen, sanken die Bankschulden der 1920 gegründeten Firma um 24,5 Millionen RM.
9. Oktober
Die österreichische Bundesversammlung aus Nationalrat und Bundesrat bestätigte den christlich sozialen Politiker Wilhelm Miklas im Amt des Bundespräsidenten.
10. Oktober
Reichspräsident Paul von Hindenburg empfing zum ersten Mal den NSDAP-Führer Adolf Hitler.
10. Oktober
In Leipzig fand eine dreitägige Generalversammlung des Bundes deutscher Frauenvereine statt. Agnes von Zahn-Harnack wurde zur ersten Vorsitzenden für vier Jahre gewählt.
11. Oktober
Bildung der Harzburger Front. Nationale Opposition (NSDAP, DNVP, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten) gegen Eiserne Front (SPD, Gewerkschaften, Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold)
12. Oktober
In Rio de Janeiro wurde auf dem Gipfel des Corcovado die Christus-Statue eingeweiht. Sie war nach dem Entwurf des französischen Bildhauers Paul Landowski von dem brasilianischen Architekten Silva Costa gefertigt worden.
12. Oktober
Der am 6. November fällige internationale Kredit für das Deutsche Reich in Höhe von 419,55 Millionen RM wurde vom Verwaltungsrat der Baseler Bank für internationalen Zahlungsausgleich um weitere drei Monate verlängert.
13. Oktober
Reichskanzler Heinrich Brüning gab seine Regierungserklärung ab. Die Rechtsopposition kehrte in das Parlament zurück, um dem „volksfeindlichen System und der Regierung Brüning ein Ende zu bereiten“.
13. Oktober
Die Belegschaft der stillgelegten Wenzeslaus-Grube im schlesischen Neurode wollte die Grube wieder eröffnen. Dazu bat sie den Staat um finanzielle Unterstützung. Eine Betriebsgemeinschaft war bereits gegründet worden.
14. Oktober
Nachdem die Beschäftigten auf zehn Prozent ihres Lohnes verzichtet hatten, wurde die angedrohte Stilllegung des Mansfelder Kupferbergbaus von der Betriebsführung kurzfristig abgewendet.
14. Oktober
Vor dem preußischen Landtag in Berlin gab Innenminister Carl Severing (SPD) Zahlen zum politischen Mord in Preußen seit Jahresbeginn bekannt.
15. Oktober
In Berlin fand seit dem 9. Oktober der Weltkongress zum zehnjährigen Bestehen der von Willi Münzenberg gegründeten Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) statt. Die kommunistische IAH hatte 105 000 persönliche Mitglieder. 602 Organisationen mit 1,2 Millionen Mitgliedern waren ihr korporativ angeschlossen.
15. Oktober
In Paris fand seit dem 1. Oktober der 25. Pariser Automobilsalons statt. Danach fand bis zum 24. Oktober in London eine internationale Automobilausstellung statt. Dabei waren 26 britische und 36 ausländische Autohersteller vertreten.
16. Oktober
Der deutsche Reichstag lehnte nach einer Debatte von drei Tagen alle Misstrauensanträge gegen das von Heinrich Brüning geführte Kabinett ab. Die Vertreter der Rechtsopposition verließen daraufhin erneut das Parlament.
16. Oktober
Der Reichstag nahm die Entschließungen der SPD-Fraktion zur Verschärfung der Kartellgesetzgebung und zur Verbesserung der Winterhilfe für Arbeitslose an. Darüber hinaus wurde eine Entschließung der KPD zur Einstellung der Arbeiten am Bau des Panzerkreuzers B mit 211 gegen 181 Stimmen gebilligt. Dann vertagte sich der Reichstag bis zum 23. Februar 1932.
17. Oktober
Nach den Ländern Bayern, Baden, Lübeck und Hessen hob auch der Hamburger Senat die diplomatische Vertretung in Preußen zum 31. März 1932 auf.
17. Oktober
Seit dem 6. Oktober fand auf 40 deutschen Schiffen im Hafen von Leningrad ein Seemannstreik statt. Die Seeleute protestierten gegen die Senkung Ihrer Heuer um 13,5 Prozent. Der Streik wurde ohne Ergebnis abgebrochen.
18. Oktober
Thomas Edison stirbt in New Jersey
18. Oktober
Adolf Hitler demonstriert mit einem Massenaufmarsch von 100.000 Mann in Braunschweig
19. Oktober
Bei einem Grubenunglück auf der Zeche Mont Cenisin Sodingen bei Herne kamen neun Bergleute ums Leben und 27 wurden verletzt.
19. Oktober
Nach Angaben des Bevölkerungsexperten Joseph Hill war New York mit 10 901 424 Einwohnern (inkl. Vororte) vor London mit 8 202 818 Bürgern die größte Stadt der Welt.
20. Oktober
Die Reichswehr beteiligte sich in Berlin an den Sammlungen für die Winterhilfe zugunsten der Arbeitslosen.
20. Oktober
Nach internen Differenzen trat der langjährige Vorsitzende Ludwig Quidde in München aus der Deutschen Friedensgesellschaft aus.
21. Oktober
Die „SAZ, Sozialistische Arbeiterzeitung“ unter Leitung von Richard Kleineibst wurde das Zentralorgan der Sozialistischen Arbeiterpartei.
21. Oktober
Der österreichische Schriftsteller Arthur Schnitzler starb im Alter von 69 Jahren in Wien an einem Schlaganfall. Am 23. Oktober wurde er auf eigenen Wunsch in aller Stille beigesetzt.
22. Oktober
Im preußischen Landtag in Berlin stellten die DNVP und die KPD einen Misstrauensantrag gegen das Kabinett von Otto Braun (SPD), der vom Landtag mit 225 gegen 195 Stimmen abgelehnt wurde.
22. Oktober
Österreich erhielt von der Bank von Frankreich zur Stärkung der Notendeckung der Nationalbank eine Anleihe von 60 Millionen Schilling (rund 42 Millionen RM) in Form von Devisen.
23. Oktober
Aufgrund der Unruhen, die am 21. Oktober mit dem Sturm auf das Regierungsgebäude in Nikosia begannen, schickte die britische Admiralität zwei Kreuzer und zwei Zerstörer nach Zypern.
23. Oktober
Der Operettenfilm „Der Kongress tanzt“ von Erik Charell mit Lilian Harvey und Willy Fritsch in den Hauptrollen feierte in Berlin Premiere.
24. Oktober
In Genf fand seit dem 13. Oktober eine außerordentliche Sitzung des Völkerbundsrates statt. Es gelang nicht den Mandschurei-Konflikt zwischen China und Japan zu beenden. Am 16. Oktober nahm mit Prentiss Gilbert erstmals ein US-Vertreter an einer Sitzung des Rates teil, nachdem der Rat die USA um Vermittlung ersucht hatte.
24. Oktober
Der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Franklin D. Roosevelt, übergab die George-Washington-Memorial-Bridge zwischen Manhattan und New Jersey ihrer Bestimmung.
25. Oktober
Die SPD und die Freien Gewerkschaften veranstalteten mit Otto Wels als Hauptredner in der Stadthalle von Braunschweig eine Gegenkundgebung zum SA-Aufmarsch.
25. Oktober
In der Schweiz fanden Wahlen zum Nationalrat statt. Trotz des Verlustes von sechs Mandaten blieb die Freisinnig-demokratische Partei mit 52 der 187 Sitze stärkste Fraktion im Parlament vor den Sozialdemokraten mit 49 Sitzen.
26. Oktober
Pierre Laval, der Ministerpräsident Frankreichs, stattete den USA einen viertägigen Besuch ab.
26. Oktober
Das Schauspiel „Trauer muss Elektra tragen“ des US-Amerikanischen Autors Eugene O’Neill hatte seine Uraufführung im Guild Theater in New York.
27. Oktober
Seit dem 25. Oktober hielt sich der italienische Außenminister Dino Grandi zu einem Besuch in Berlin auf. Grandi war der Einladung des Reichskanzlers Heinrich Brüning und des Außenministers Julius Curtius von ihrem Besuch in Rom am 8. August gefolgt.
27. Oktober
Die Allparteienregierung des britischen Premierministers James Ramsey MacDonald ging gestärkt aus den Wahlen zum britischen Unterhaus hervor. Die Konservativen gewannen zulasten der Labour Party hinzu.
28. Oktober
Das Deutsche Reich brach die deutsch-schweizerischen Gespräche über einen Handelsvertrag ab, weil die Schweiz u. a. eine Kontingentierung der deutschen Einfuhren in die Schweiz forderte.
28. Oktober
Im vollbesetzten Sportpalast von Berlin fand in Anwesenheit zahlreicher prominenter Sportler das 11. Sportpressefest statt.
29. Oktober
In Berlin konstituierte sich der am 21. Oktober gebildete Reichswirtschaftsbeirat. Das aus 25 Mitgliedern bestehende Gremium sollte auf Initiative des Reichspräsidenten die Regierung beraten. Es bestand aus sieben Vertretern von Handel, Schifffahrt und Industrie, je drei Vertretern von Banken, Versicherungen, Kleinbetrieben, Handwerks- und Landwirtschaftskammern, einem Vertreter der Genossenschaften und fünf Gewerkschaftern.
29. Oktober
Per Dekret reduzierte die spanische Regierung den Beamtenapparat in den Ministerien und den davon abhängigen Behörden um die Hälfte.
30. Oktober
NSDAP-Führer Adolf Hitler ernannte Baldur von Schirach zum Reichsjugendführer der NSDAP.
30. Oktober
Das Erscheinungsverbot des SPD-Organs „Braunschweiger Volksfreund“, das am 21. Oktober von Braunschweigs Innenminister Dietrich Klagges (NSDAP) für zwei Monate erlassen worden war, wurde von Reichsinnenminister Wilhelm Groener auf zehn Tage verkürzt.
31. Oktober
Reichsfinanzminister Hermann Robert Dietrich verbot in einer Verordnung die Herstellung und Ausgabe von Notgeld und belegte sie mit bis zu 10 000 RM Geldstrafe.
31. Oktober
Vor allem durch Aufkäufe aus Frankreich waren seit Ende September rund 755 Millionen US-Dollar (3,2 Milliarden RM) in Gold aus den USA abgeflossen.

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