1. November
Generalfeldmarschall Hermann Göring verfügte die
Schaffung einer Haupttreuhandstelle Ost zur
Erfüllung wirtschaftlicher aufgaben im ehemaligen
Polen.
1. November
Die Eingliederung der ehemals polnischen Westukraine
in die UdSSR wurde vom Obersten Sowjet gebilligt.
1. November
Im Deutschen Reich trat eine Polizeiverordnung vom
19. Oktober 1939 über die Sammlung von Küchen- und
Nahrungsmittelabfällen aus Privathaushalten in
Haussammeleimern in Kraft. Verwertbare Reste wurden
von der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt
abgeholt.
2. November
Gauleiter Arthur Greiser wurde Reichsstatthalter im
Reichsgau Posen.
2. November
Die am Vortag erlassene Erste Ergänzungsverordnung
zur Kriegssonderstrafrechtsverordnung vom 17. August
1939 trat im Deutschen Reich in Kraft. Sie bedrohte
mehr als dreitägige unbefugte Abwesenheit von der
Truppe mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe und
Fahnenflucht mit lebenslänglichem Zuchthaus oder
Tod.
2. November
Die Eingliederung Westweißrusslands in die
weißrussische Sowjetrepublik wurde vom Obersten
Sowjet der UdSSR gebilligt.
2. November
Die Schweiz verbot die Kontrolle des Warenverkehrs
von Schweizer Firmen durch ausländische Behörden.
3. November
Das Deutsche Reich und die UdSSR unterzeichneten ein
Umsiedlungsabkommen. Als Gegenleistung für die
Rückführung der Volksdeutschen aus der Westukraine
und Weißrussland durften Ukrainer, Weißrussen,
Russen und Ruthene das polnische Generalgouvernement
verlassen.
3. November
Die Deutsche Umsiedlung-Treuhand wurde als
Dienststelle des Reichskommissars für die Festigung
des Deutschen Volkstums, Heinrich Himmler,
gegründet. Sie sollte Umsiedler vermögensrechtlich
betreuen und Kredite gewähren.
3. November
In Preßburg demonstrierten Studenten gegen die
Besetzung slowakischer Gebiete durch Ungarn. Es kam
zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf fünf
deutsche Geschäfte demoliert wurden.
3. November
Der Schweizer Rundfunk begann mit besonderen
Sendungen für Soldaten.
4. November
US-Präsident Franklin D. Roosevelt unterzeichnete
eine revidierte Neutralitätsakte. Sie erlaubte
Kriegsführenden, gegen Barzahlung Waffen in den USA
zu kaufen und auf eigenen Schiffen
abzutransportieren.
4. November
Zur Vorbereitung einer Wiedereröffnung der
Universität Krakau fand ein Gottesdienst statt. Die
rund 500 Teilnehmer sangen zum Schluss die polnische
Nationalhymne, wobei die Zeile „Das freie Vaterland
segne, oh Herr“ in „Das freie Vaterland gib uns, o
Herr“ geändert wurde.
4. November
In Prag vollzog Reichsbildungsminister Bernhard Rust
die Übernahme der Hochschule als Deutsche
Karls-Universität in deutsche Verwaltung.
4. November
Das Züricher Hallenstadion wurde mit einem großen
Sportfest eingeweiht.
5. November
Reichspropagandaminister Joseph Goebbels sprach
anlässlich der ersten Filmfeierstunde der
Hitlerjugend (HJ).
5. November
Das britische Innenministerium gestattete die
Öffnung der Kinos bis 23 Uhr, nachdem sie am 3.
September zunächst geschlossen worden waren und ab
15. September bis 18 Uhr geöffnet waren.
5. November
In den deutschen Fußball-Gauligen begann die
Kriegsmeisterschaft 1939/40.
6. November
Der gesamte Lehrkörper der jagiellonischen
Universität Krakau wurde von der Schutzstaffel (SS)
verhaftet und in Konzentrationslager überführt.
6. November
Infolge des auch in Italien eingeschränkten
Benzinverbrauchs waren in Italien (44,4 Millionen
Einwohner) über fünf Millionen Fahrräder in
Gebrauch.
7. November
Der Termin für den Beginn der deutschen Offensive im
Westen wurde wegen des überaus schlechten Wetters
zunächst vom 12. auf den 15. November verschoben.
7. November
Hans Frank, der Generalgouverneur für Polen,
siedelte von Lodz nach Krakau über. Er residierte
auf dem in „Krakauer Burg“ umbenannten Wawel.
7. November
Leopold III, der König Belgiens, und Königin
Wilhelmina der Niederlande boten dem Deutschen
Reich, Großbritannien und Frankreich ihre
Vermittlung zur Herbeiführung des Friedens an.
7. November
Die Kraftfahrzeughalter im Deutschen Reich wurden
zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung für
Sach- und Personenschäden verpflichtet. Das Gesetz
trat am 1. Juli 1940 in Kraft.
9. November
Die britischen Geheimdienstoffiziere S. Payne Best
und R. H. Stevens, die eine Liste mit Namen von
Agenten in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten
mit sich führten, wurden in Venlo von Männern der
Schutzstaffel (SS) entführt.
9. November
Nach Eintreffen der Nachricht vom Attentat auf
Führer Adolf Hitler wurden im Konzentrationslager
Buchenwald bei Weimar 21 österreichische und
deutsche Juden erschossen.
10. November
Der Schweizer Bundesrat ordnete auf Antrag von
General Henri Guisan ein Wiederaufgebot von Truppen
an („Novemberalarm“). Auch Belgien machte wegen der
Nachrichten über deutsche Truppenkonzentrationen an
seiner Grenze mobil.
10. November
Generalfeldmarschall Hermann Göring rief die
deutsche Bevölkerung auf, sich „in das Ganze“
einzuordnen und das Querulantentum zu bekämpfen.
11. November
Der Bezirk Lodz im ehemaligen Polen wurde in den neu
geschaffenen Reichsgau Posen eingegliedert.
11. November
In einem Staatsakt wurden die sieben Toten des
Bombenanschlags im Münchner Bürgerbräukeller vom 8.
November in der bayerischen Hauptstadt beigesetzt.
11. November
Führer Adolf Hitler gratulierte dem italienischen
König Viktor Emanuel III. zu dessen 70. Geburtstag.
11. November
In Teilen des besetzen Polen wurden Plakate zur
Erinnerung an die Gründung der Polnischen Republik
am 11. November 1918 angeschlagen. Generalgouverneur
Hans Frank ordnete an, dass „in jedem Haus, in dem
des Plakat hängen bleibt, ein Bewohner erschossen
wird“.
11. November
Eine deutsche Rektorenkonferenz tagte in Berlin.
Thema war die geplante Wiedereröffnung aller
Hochschulen des Reiches zum Frühjahrssemester 1940.
12. November
Generalgouverneur Hans Frank erklärte in Krakau im
polnischen Generalgouvernement, es sei „der Wille
des Führers, dass dieses Gebiet das erste
Kolonialgebiet der deutschen Nation sei“.
12. November
König Georg VI. von Großbritannien und Frankreichs
Präsident Alber Lebrun lehnten das
belgisch-niederländische Vermittlungsangebot für
einen Friedensschluss ab. Lebrun erklärte, ein
wahrer Frieden sei nur durch die Wiederherstellung
von Österreich, der Tschechoslowakei und Polen zu
erreichen.
12. November
In Breslau trennten sich vor 45 000 Zuschauern die
deutsche Fußball-Nationalmannschaft und eine
Auswahlmannschaft von Böhmen-Mähren mit 4:4.
12. November
In Zürich gewann die Schweizer
Fußball-Nationalmannschaft gegen den zweifachen
Weltmeister Italien mit 3:1.
13. November
Die Moskauer Verhandlungen zwischen Finnland und der
UdSSR über die von Moskau verlangten
Grenzrevisionen, die am 2. November
wiederaufgenommen worden waren, wurden unterbrochen.
13. November
Die Führung der Kongress-Partei teilte der
britischen Regierung mit, dass in ganz Indien eine
Politik der Nicht-Kooperation betrieben wurde.
13. November
König Karl II. von Rumänien machte den
kriegsführenden Mächten ein geheimes
Friedensvermittlungsangebot, das sowohl vom
Deutschen Reich als auch von den Westmächten
abgelehnt wurde.
15. November
Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop teilte
Belgien und den Niederlanden mit, dass nach der
britisch-französischen Ablehnung ihres Vorschlags
einer Friedensvermittlung für die Reichsregierung
die Sache erledigt sei.
15. November
In Prag kam es zu einer antideutschen
Studentenkundgebung.
15. November
Eine Säuglings- und Kleinkinderpflegeverordnung
beschränkte die Tätigkeit jüdischen Pflegepersonals
im Deutschen Reich auf jüdische Anstalten.
15. November
Bei einem Petroleumbrand in Lagnillas bei Maracaibo
in Venezuela kamen über 1000 Menschen ums Leben.
15. November
In Genua lief das italienische Schlachtschiff „Imperio“
(35 000 t) vom Stapel.
16. November
Generalfeldmarschall Hermann Göring, der Beauftragte
für den Vierjahresplan, befahl eine verstärkte
Anwerbung polnischer Arbeitskräfte.
16. November
Australiens Premierminister Robert Fordon Menzies
verkündete die allgemeine Wehrpflicht für alle über
21-jährigen Männer ab 4. Januar 1940.
17. November
Die tschechischen Hochschulen in Böhmen und Mähren
wurden auf drei Jahre geschlossen. Neun
„Rädelsführer“ der Kundgebungen in Prag wurden
standrechtlich erschossen.
17. November
Als erster Gebietsverband der Sturmabteilung (SA)
begann die westfälische SA mit vormilitärischer
Ausbildung.
17. November
In London tagte der britisch-französische Kriegsrat.
Es wurde die Bildung eines gemeinsamen
Wirtschaftsrates beschlossen.
18. November
Führer Adolf Hitler wurde von General Johannes
Blaskowitz ein Bericht über Gewalttaten deutscher
Polizei und SS-Einsatztruppen im besetzten Polen
vorgelegt.
18. November
Mit Wirkung zum 1. Dezember 1939 mussten die Juden
im Distrikt Krakau einen Judenstern tragen.
18. November
Der niederländische Passagierdampfer „Simon Bolivar“
(8309 t) lief im Kanal auf eine Mine. Dabei kamen 84
Menschen ums Leben.
19. November
Der tschechische Rundfunk meldete die Erschießung
von drei Tschechen, die am 14. November einen
Volksdeutschen aus Karanice im Bezirk Chlumec mit
einer Latte erheblich verletzt hatten.
19. November
Robert Ley, der Leiter der deutschen Arbeitsfront
(DAF), richtete einen Aufruf an alle „Schaffenden
Großdeutschlands“ in dem es u. a. hieß „Sozialismus
gegen Kapitalismus. Das ist unser Schlachtruf“.
20. November
In der Weisung Nr. 8 zur Kriegsführung befahl Führer
Adolf Hitler die Fortsetzung des Aufmarsches im
Westen. Der Angriff sollte mit den Stichworten
„Danzig“ ausgelöst und „Augsburg“ gestoppt werden.
20. November
Deutsche Flugzeuge warfen vor der englischen
Ostküste Magnetminen ab.
20. November
Die niederländische Fluggesellschaft KLM Royal Dutch
Airlines markierte ihre Maschinen aus
Sicherheitsgründen mit leuchtend gelber Farbe. Ab 1.
Dezember wollen die belgische SABENA und die
schwedische ABA folgen.
21. November
Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei,
Heinrich Himmler, gab bekannt, dass der 36 Jahre
alte Schreinergeselle Johann Georg Elser den
Bombenanschlag im Münchner Bürgerbräukeller
gestanden hatte.
21. November
Der britische Kreuzer „Belfast“ wurde durch einen
Minentreffer im schottischen Firth of Forth schwer
beschädigt.
21. November
In Berlin unterzeichneten das Deutsche Reich und die
Slowakei einen Vertrag über die Rückgabe der 1920,
1924 und 1948 von Polen in Besitz genommenen
slowakischen Gebietsteilen an die Slowakei.
21. November
In Warschau nahm ein deutsches Sondergericht seine
Arbeit auf.
22. November
Zahlreiche kommunistische Flugblätter mit der
Aufschrift „Hitler zieh hin, es kommt Stalin“ wurden
in den Wiener Gemeindebezirken II und IV verteilt.
22. November
Der „Völkische Beobachter“ beschuldigte den früheren
NS-Führer Otto Strasser der Urheberschaft am
Münchner Attentat vom 8. November. Strasser was 1930
aus der NSDAP ausgetreten und 1933 emigriert.
22. November
Aufgrund der Minengefahr riet die niederländische
Regierung allen Reedereien, ihre Schiffe vorläufig
nicht auslaufen zu lassen.
23. November
Führer Adolf Hitler kündigte in Berlin vor führenden
Offizieren die baldige Westoffensive an.
23. November
Führer Adolf Hitler verlieh erstmals das neu
geschaffene Schutzwall-Ehrenzeichen. Zu den
Empfängern gehörte Fritz Todt, der Generalinspekteur
für das deutsche Straßenwesen.
23. November
Die deutschen Schlachtschiffe „Scharnhorst“ und
„Gneisenau“ versenkten südlich von Island den
britischen Hilfskreuzer „Rawalpindi“ (16 697 t).
25. November
Auf dem Bahnhof Brenner kam es bei der Abfahrt von
Südtiroler Umsiedlern ins Deutsche Reich zu
anti-italienischen Kundgebungen. Es wurden Rufe laut
wie „hässliches Italien – Heil Hitler“.
25. November
Wer einen kriegswichtigen Betrieb stört wurde durch
eine Verordnung zum Schutz der Wehrkraft im
Deutschen Reich in schweren Fällen mit dem Tode
bedroht. Verbotener Umgang mit Kriegsgefangenen
konnte mit Zuchthaus bestraft werden.
26. November
Ein Führer-Erlass verlegte den Buß- und Bettag auf
einen Sonntag, um Produktionsausfälle in der
Kriegsindustrie zu vermeiden.
26. November
Die Sowjetregierung protestierte bei der finnischen
Regierung gegen die Beschießung sowjetischer Truppen
durch finnische Artillerie.
26. November
Vor 90 000 Zuschauern besiegte die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft im Berliner
Olympia-Stadion den zweifachen Weltmeister Italien
mit 5:2.
27. November
In den eingegliederten Ostgebieten wurde die
Reichsmark alleiniges Zahlungsmittel (1 RM = 2
Zloty).
27. November
König Georg VI. von Großbritannien unterzeichnete
ein Dekret über die Durchführung der über das
Deutsche Reich verhängten Ausfuhrblockade.
Frankreich schloss sich dieser Maßnahme an.
27. November
Die Reichskulturkammer und die NS-Gemeinschaft
„Kraft durch Freude (KdF)“ hielten in Berlin ihre
Jahrestagung ab. Bisher waren 6481
Wehrmachtveranstaltungen von KdF durchgeführt
worden.
27. November
Der zweite Teil des Films „Der große Patriot“ über
das Schicksal eines Parteisekretärs zwischen 1925
und 1934 hatte seine Premiere in der Sowjetunion.
Regie führte Friedrich M. Ermler.
28. November
Die Versenkung eines britischen Kreuzers der
„London-Klasse“ durch U 47 unter Kapitänleutnant
Günther Prien wurde vom Oberkommando der Wehrmacht
bekannt gegeben.
28. November
Gdingen wurde durch Führerweisung zum
Reichskriegshafen erklärt.
29. November
Führer Adolf Hitler befahl in Weisung Nr. 9 für die
Kriegsführung die Bombardierung und Verminung
britischer Seehäfen.
29. November
Die UdSSR brach die diplomatischen Beziehungen zu
Finnland ab.
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