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Wichtige Ereignisse im
Dezember 1939
1. Dezember
Im Reichsgau Posen begann die Umsiedlung der rund
150 000 Polen in das Generalgouvernement.
1. Dezember
In Finnland bildete Risto Heikki Ryti ein Kabinett.
Es vereinte erstmals Sozialdemokraten und die
konservative nationale Sammlungspartei.
1. Dezember
In Stockholm wurde ein Freiwilligen
Rekrutierungsbüro für Finnland eröffnet.
1. Dezember
Um den Seehandel neutraler Staaten mit dem Deutschen
Reich zu unterbinden und Kontrollen auf See zu
erleichtern, führte Großbritannien sog. Navicerts
ein. Diese Passagierscheine wurden von britischen
Agenten nach Kontrolle der Ladung auf Bannware im
jeweiligen Ausgangshafen ausgestellt.
2. Dezember
Die UdSSR und die von ihr unter Otto Wilhelm
Kuusinen eingesetzte finnische Gegenregierung
unterzeichneten einen Freundschafts- und
Bündnisvertrag.
2. Dezember
In der Zeitschrift „Musik Woche“ polemisierte Rudolf
Bauer gegen atonale Musik, die der deutsche Mensch
weder innerlich begreifen, noch ihr äußerlich folgen
können und die deshalb der „gefühlsmäßigen
Ablehnung“ anheimfalle.
3. Dezember
Britische Bomber griffen erfolglos deutsche
Kriegsschiffe bei Helgoland an.
3. Dezember
Der am 17. September wegen Linksabweichung aus der
Sozialdemokratischen Partei der Schweiz
ausgeschlossene Léon Nicole aus Genf gründete in
Renens die Fédération Socialiste Suisse, der sich
ein großer Teil der Sozialdemokraten aus den
französischsprachigen Kantonen Genf und Waadt
anschlossen.
3. Dezember
In Chemnitz besiegte die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft die
Slowakei mit 3:1,
5. Dezember
Die Einladung des Völkerbundes, zu einer Debatte
über den sowjetisch-finnischen Krieg nach Genf zu
kommen, wurde von der UdSSR abgelehnt.
5. Dezember
Zwischen dem Deutschen Reich und Tschungking wurde
eine Flugverbindung eingerichtet. Die Maschinen der
deutsch-chinesischen Luftfahrtgesellschaft Eurasia
hatten Anschluss an die sowjetisch-chinesische
Luftfahrtgesellschaft.
5. Dezember
Im rumänischen Erdölgebiet kam es zum fünften
Großbrand innerhalb weniger Tage. Die deutsche
Presse machte britische Geheimagenten dafür
verantwortlich.
6. Dezember
Führer Adolf Hitler gratulierte dem preußischen
Generalfeldmarschall August von Mackensen auf dessen
Alterssitz Erbhof Brüssow bei Prenzlau zum 90.
Geburtstag.
6. Dezember
Philippe Hériat wurde für „Les enfants gâtés“ mit
dem Prix Goncourt, dem bedeutendsten französischen
Literaturpreis, ausgezeichnet.
7. Dezember
Die Reichsgruppe Industrie wurde im Deutschen Reich
mit der Leitung des Werkluftschutzes beauftragt.
7. Dezember
Der britische Zerstörer „Jersey“ wurde bei einem
Gefecht mit den deutschen Zerstörern „Hans Lody“ und
„Erich Giese“ vor der britischen Ostküste schwer
beschädigt.
9. Dezember
In der deutschen Presse wurden von deutschen
Flugzeugen aufgenommene Luftbilder britischer
Hafenstädte veröffentlicht.
9. Dezember
Unter Vorsitz von Jan Ignacy Paderewski bildeten in
Paris Vertreter der bisherigen polnischen Opposition
einen Nationalrat.
9. Dezember
Das sowjetische Außenkommissariat informierte die in
Moskau akkreditierten Botschafter über die
Verhängung einer Blockade über die finnische Küste
und die Erklärung der Region zum Kriegsgebiet.
10. Dezember
In Stockholm fand die Verleihung der Nobelpreise
statt. Der Nobelpreis gingen an den Physiker Ernst
Orlando Lawrence aus den USA, den Schriftsteller
Frans Eemil Sillanpää aus Finnland, die Chemiker
Leopold Ružicka aus der Tschechoslowakei und Adolf
Butenrandt aus dem Deutschen Reich sowie an den
Mediziner Gerhard Domagk aus dem Deutschen Reich.
10. Dezember
Die Geschäfte im Deutschen Reich waren an zwei
Sonntagen vor Weihnachten von 13 bis 17 Uhr
geöffnet. Jedoch mussten viele Läden wegen
Warenmangels geschlossen bleiben. Aus vielen Städten
wurden Angstkäufe gemeldet, wobei offenbar aus
Furcht vor einer Inflation n großem Umfang
hochwertige Einrichtungsgegenstände angeschafft
wurden.
10. Dezember
Reichsjugendführer
Baldur von Schirach wendete sich
anlässlich der Eröffnung der Aktion „Jugend und
Buch“ in Kattowitz über den deutschen Rundfunk an
die Jugend.
10. Dezember
Die Kriminalstatistik zeigte, dass sich in der Zeit
von 1. bis 10. Dezember im Deutschen Reich
Schaufenstereinbrüche und Raubüberfälle häuften.
11. Dezember
Die in Berlin und der Mark Brandenburg beheimateten
Kaiser-Wilhelm-Institute mit Ausnahme des
Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie wurden zu
wehr wichtigen Betrieben erklärt.
11. Dezember
Das Reichsfinanzministerium kündigte die Herausgabe
von 50-Pfennigstücken aus Aluminium an.
11. Dezember
Führer Adolf Hitler forderte von
Reichspropagandaminister Joseph Goebbels vermehrt
Filme zur „Volksmobilisierung“.
12. Dezember
Unter dem Titel „Dokumente zur Vorgeschichte des
Krieges“ veröffentlichte das deutsche Auswärtige Amt
ein Weißbuch über die Jahre 1919 bis 1939.
12. Dezember
Eine Verordnung über den Arbeitsschutz besagte, dass
der Zwölfstundentag dann gestattet war, wenn dabei
auch Arbeitsbereitschaft geleistet wurde. Bei mehr
als zehnstündiger täglicher Arbeitszeit waren
Überstundenzuschläge fällig.
12. Dezember
Frauen wurde im Deutschen Reich durch eine
Sonderzuteilung auf dem Sonderabschnitt I der
Reichskleiderkarte der Bezug von Strümpfen und
Männern der Kauf einer Krawatte ermöglicht.
13. Dezember
Das deutsche Panzerschiff „Admiral Graf Spee“ wurde
bei einem Gefecht mit den britischen Kreuzern
„Exeter“, „Ajax“ und „Achilles“ beschädigt. Es
steuerte den Hafen von Montevideo zu
Reparaturarbeiten an.
13. Dezember
Die deutschen leichten Kreuzer „Leipzig“ und
„Nürnberg“ wurden in der Nordsee vom britischen
U-Boot „Salmon“ durch Torpedos schwer beschädigt.
13. Dezember
Der Schnelldampfer „Bremen“ des Norddeutschen Lloyd
machte aus New York über Murmansk kommend wieder in
Bremerhaven fest.
15. Dezember
Im Generalgouvernement wurden aufgrund einer
Verordnung Radiogeräte beschlagnahmt. Vor
Kriegsausbruch besaßen in Polen rund 1,2 Millionen
Haushalte Rundfunkgeräte.
15. Dezember
Johann Dorbert aus Leverkusen-Rheindorf wurde vom
Sondergericht Düsseldorf wegen Abhörens feindlicher
Sender zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt.
15. Dezember
Der Film „Vom Winde verweht (Gone with the Wind)“
nach dem gleichnamigen Roman von Margaret Mitchell
feierte in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia
Premiere.
16. Dezember
Generalgouverneur Hans Frank ordnete die Erfassung
der polnischen Kunst- und Kulturschätze an.
16. Dezember
Reichspropagandaminister Joseph Goebbels wies die
Presse an, den britischen Premierminister Arthur
Neville Chamberlain als „rachsüchtigen Greis“ zu
karikieren.
16. Dezember
Winston Churchill, der Erste Lord der Admiralität,
regte wie am 19. September im britischen
Kriegskabinett eine Landung in Norwegen an.
16. Dezember
In Stans bei Nidwalden in der Schweiz wurden die
Pilatus-Flugzeugwerke gegründet.
16. Dezember
Zur „Wiedereröffnung des deutschen Kulturlebens“
gastierten in Krakau die Wiener Philharmoniker unter
Leitung von Hans Knappertsbusch.
18. Dezember
Die britische Royal Air Force verlor bei einer
Luftschlacht über der Deutschen Bucht zwölf von 24
Vickers-Wellington-Bombern.
18. Dezember
Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei,
Heinrich Himmler, regelte die Tätigkeit der höheren
SS- und Polizeiführer. Sie vertraten Himmler in
ihrem Aufgabenbereich und leiteten gemeinsame
Einsätze von Polizei, Schutzstaffel (SS), Waffen-SS
und Sicherheitsdienst (SD).
18. Dezember
Einkünfte aus Überstunden, Sonntags-, Feiertags- und
Nachtarbeit wurden auf Anweisung des
Reichsfinanzministeriums künftig bei der Bemessung
des Kriegszuschlages der Einkommenssteuer nicht mehr
berücksichtigt.
19. Dezember
Der deutsche Luxus-Schnelldampfer „Columbus“
versenkte sich im Nordatlantik, nachdem ihn der
britische Zerstörer „Hyperion“ gestellt hatte.
19. Dezember
Führer Adolf Hitler empfing die neuen Gesandten
Saburo Kurusu aus Japan und Rudolf Möllerson aus
Estland zu ihren Antrittsbesuchen.
19. Dezember
In Paris trat erneut der oberste alliierte Kriegsrat
zusammen.
19. Dezember
In Krakau wurden die Richtlinien für den
Schulunterricht im Generalgouvernement festgelegt.
20. Dezember
An der Reichsgrenze trafen die ersten Transporte mit
deutschem Umsiedlern aus Ostgalizien und Wolynien
ein.
20. Dezember
Aus amtlichen deutschen Statistiken ging hervor,
dass seit dem 1. September 224 alliierte und
neutrale Handelsschiffe mit 849 137 BRT auf See
verloren gegangen waren. Im gleichen Zeitraum wurden
18 deutsche Schiffe mit 128 689 BRT versenkt.
20. Dezember
Der Generalrat für den Vierjahresplan beschloss,
dass 1940 1,5 Millionen Polen im Deutschen Reich
arbeiten sollten.
20. Dezember
Der Ministerrat für Reichsverteidigung ordnete an,
dass der Arbeitsdienst im Krieg sechs Monate
dauerte. Alle Arbeiten erfolgten für die
Landesverteidigung.
21. Dezember
Führer Adolf Hitler gratulierte dem sowjetischen
Parteichef Josef W. Stalin zu dessen 60. Geburtstag.
Hitler sprach u.a. seine besten Wünsche für eine
„glückliche Zukunft der befreundeten Völker der
Sowjetunion“ aus.
21. Dezember
Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei,
Heinrich Himmler, unterzeichnete in Rom ein Abkommen
über die Umsiedlung deutschsprachiger Bewohner der
Region Alto Adige (Oberetsch) ins Reichsgebiet.
21. Dezember
König Viktor Emanuel III von Italien stattete Papst
Pius XII. im Vatikan einen Besuch ab. Am 28.
Dezember erfolgte der Gegenbesuch im Palazzo del
Quirinale.
23. Dezember
Führer Stellvertreter Rudolf Heß beantwortete den
Brief einer werdenden Mutter, deren Verlobter
gefallen war. Dabei erläuterte er die Einstellung
des Staates zu unehelichen Kriegerwitwen.
23. Dezember
US-Präsident Franklin D. Roosevelt bat Papst Pius
XII., die evangelischen Kirchen und den Großrabbiner
der USA um Hilfe bei der Schaffung des Friedens und
ernannte Myron Taylor, früher Präsident von United
States Steel, zum persönlichen Vertreter im Vatikan.
23. Dezember
Die panamerikanische Konferenz protestierte gegen
die Verletzung der amerikanischen Sicherheitszone
durch das britisch-deutsche Seegefecht am 13.
Dezember vor dem Rio de la Plata.
24. Dezember
Der deutsche Rundfunk strahlte sein Festprogramm
unter dem Motto „Soldatenweihnacht – Volksweihnacht“
aus. Um 19.30 Uhr richtete Heeresoberbefehlshaber
Walter von Brauchitsch einen Aufruf an die Soldaten.
Um 21 Uhr sprach Führer Stellvertreter Rudolf Heß.
24. Dezember
Papst Pius XII. rief vor dem Kardinalskollegium im
Vatikan zum Frieden auf.
25. Dezember
Führer Adolf Hitler beendete mit der Visite eines
Feldflugplatzes und des Infanterie-Regiments „List“
einen dreitägigen Aufenthalt an der Westfront im
Raum Saarbrücken.
27. Dezember
Das Deutsche Reich und die Slowakei unterzeichneten
einen Vertrag über die Anwendbarkeit der
reichsdeutschen bzw., slowakischen
Staatsbürgerschaft.
27. Dezember
An der Front der sowjetischen 8. Armee nördlich des
Ladogasees begann eine erfolgreiche finnische
Gegenoffensive.
27. Dezember
Das britische Expeditionskorps in Frankreich wurde
durch indische Einheiten verstärkt.
27. Dezember
Ein schweres Erdbeben in Anatolien forderte über 20
000 Tote.
28. Dezember
Bei Suomussalmi wurde die sowjetische 163.
Schützendivision nach 17-tägigen Kämpfen
aufgerieben.
28. Dezember
das britische Schlachtschiff „Barham“ wurde durch
Torpedos von U 30 unter Kapitänleutnant Fritz Lemp
schwer beschädigt.
28. Dezember
Wegen Gefährdung der Schweiz verbot die Abteilung
Presse und Funkspruch der Schweizer Armee die
kommunistische Zeitung „Freiheit“ und die
rechtsextreme „Neue Baseler Zeitung“.
28. Dezember
In Großbritannien wurde die Lebensmittelrationierung
eingeführt.
29. Dezember
Eine Dokumentation des Auswärtigen Amtes über „Die
polnischen Gräueltaten an den Volksdeutschen in
Polen“ bezifferte die Zahl der in Polen im September
ermordeten Volksdeutschen mit 5437.
29. Dezember
Heeres-Oberbefehlshaber Walter von Brauchitsch gab
die Stiftung des Infanterie-Sturmabzeichens und des
Panzerkampfwagen-Abzeichens bekannt.
29. Dezember
Der Schweizer Bundesrat veröffentlichte eine
Botschaft über die Einführung eines obligatorischen
militärischen Vorunterrichts für 16- bis 19-Jährige.
30. Dezember
Das ZK der verbotenen Kommunistischen Partei
Deutschlands billigte eine „auf der Vertiefung der
Freundschaft des deutschen Volkes mit der
Sowjetunion“ beruhende politische Konzeption.
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