November 1930 -
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Wichtige Ereignisse im
November 1930
Im November
Walther Bothe und Herbert Becker entdecken die Neutronen
Im November
George Gamow gibt sein Tröpfchenmodell des Atomkerns an
Im November
"Blitz" heißt der neue Opel-Lkw aus Rüsselsheim. Die Adam Opel AG
hat sich nach einem Preisausschreiben mit 1,5 Millionen Vorschlägen für diesen
Namen entschieden.
1. November
Die Berliner Halbwochenzeitung der NSDAP, „Der
Angriff“, wurde in eine Tageszeitung umgewandelt.
Das im gleichnamigen Verlag erscheinende Blatt wurde
vom Reichspropagandaleiter der NSDAP, Joseph
Goebbels, herausgegeben.
1. November
Aufgrund der Finanznot des Deutschen Reiches
kündigte das Auswärtige Amt Einsparungen von rund
4,4 Millionen RM für das Jahr 1931 an. Zu den
Sparmaßnahmen gehörte u. a. eine Einkommenskürzung
für Beamte im Auswärtigen Dienst: Ihre
Auslandszulagen sollten statt der bisher 33 nur noch
25 Prozent des Gehalts betragen.
2. November
Haile Selassie (Äthiopier Ras Tafari Makonnen ) wird zum Kaiser bzw
zum "König der Könige" gekrönt
3. November
In Brasilien wurde Getúlio Dornelles Vargas zum
Übergangspräsidenten ernannt. Vargas und seine
politische Sammelbewegung „Aliança Liberal“
(Liberale Allianz) hatten am 3. Oktober einen Putsch
gegen Präsident Washington Luis ausgelöst.
3. November
In Schlesien kam es durch Unwetter zu einer
Hochwasserkatastrophe. Weite Landstriche im
Mittellauf der Oder wurden unter Wasser gesetzt und
zahlreiche Dämme brachen.
4. November
In den USA konnte die Republikanische Partei von
Präsident Herbert Clark Hoover bei den Wahlen zum
US-Repräsentantenhaus nur knapp die Mehrheit vor den
Demokraten behaupten.
4. November
Albert Grzesinski (SPD), der am 28. Februar als
preußischer Innenminister zurückgetreten war, kehrte
in das Amt des Polizeipräsidenten von Berlin zurück,
das er schon 1921 bis 1926 innehatte. Gryesinski
galt als entschlossener Gegner der rechts- und
linksradikalen Parteien.
5. November
In Italien wurden mehrere hundert politische Gegner
des faschistischen Ministerpräsidenten und Duce
Benito Mussolini verhaftet. Mussolini, der seit 1924
mit diktatorischen Vollmachten regierte,
unterdrückte jegliche Opposition mit brutalen
Mitteln. Alle Parteien mit Ausnahme der Faschisten
waren in Italien verboten.
5. November
Der Film „Kohlhiesels Töchter“ mit Henny Porten in
der Doppelrolle wurde im Berliner Mozartsaal
uraufgeführt. Regie führte Hans Behrendt.
6. November
Otto Klemperer dirigierte in Berlin die Uraufführung
der „Begleitmusik zu einer Lichtspielszene“ von
Arnold Schönberg. Die „Vossische Zeitung“ schrieb
über Schönbergs Stück: „Seine Musik wirkte wie der
Klang aus einer anderen Welt“.
6. November
Der Brite J. S: Wright brach im irischen Cork den
Geschwindigkeitsweltrekord für Motorräder. Seine
1000 ccm Maschine erreichte eine
Durchschnittsgeschwindigkeit von 242,590 km/h.
7. November
Der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare der
Sowjetunion, Alexei I. Rykow, trat einen
„Krankheitsurlaub“ an. Gegen Rykow, der in
Opposition zum diktatorisch regierenden Staats- und
Parteichef Josef W. Stalin stand, wurde bereits seit
längerer Zeit wegen „rechter Abweichung“ ermittelt.
8. November
Uraufführung des Singspiels Im weißen Rößl von Ralph Benatzky im
Großen Schauspielhaus in Berlin
9. November
Uraufführung der Oper Soldaten von Manfred Gurlitt in Düsseldorf
9. November
Die Sozialdemokratische
Arbeiterpartei Österreichs wurde stimmen- und mandatsstärkste Partei.
10. November
Vertreter des Lebensmittelgewerbes sagten dem
Reichsernährungsministerium zu, die
Nahrungsmittelpreise zu senken und so einen Beitrag
zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise zu leisten.
10. November
Bei dem feierlichen Umzug zur Amtseinführung des
neuen Bürgermeisters von London, William Phene Neal,
wurden 30 Menschen verletzt, als vier in der Menge
mitgeführte Elefanten außer Kontrolle gerieten.
11. November
Das finnische Parlament in Helsinki billigte die
sog. Lapua-Gesetze, die die Unterdrückung der
kommunistischen Partei zum Inhalt hatten. Mitglieder
des Finnischen Reichstags war danach ab sofort die
Mitgliedschaft in der kommunistischen Partei
untersagt.
11. November
Der türkische Staatspräsident Mustafa Kemal Pascha
veranlasste die Auflösung der einzigen
Oppositionspartei, der Freiheitspartei, die erst am
9. August auf ausdrücklichen Wunsch des Staatschefs
gegründet worden war.
12. November
In London fand unter Leitung von Premierminister
James Ramsey MacDonald die Indien Konferenz statt.
An der Konferenz nahmen Delegierte der
Unabhängigkeitsbewegung der britischen Kolonie
Indien und britische Regierungsvertreter teil. Auf
der Konferenz sollte ein neues Regierungssystem für
Indien gefunden werden. Es wurde vor allem über den
Status eines sog. Dominions für Indien, d. h. eines
mit Großbritannien lose verbundenen unabhängigen
Staates gesprochen.
13. November
Im Tarifstreit der bayerischen Erzbergbau- und
Hüttenbetriebe fällte in Nürnberg die
Landesschlichtungskommission ihren Schiedsspruch.
Danach wurden die Löhne um rund fünf Prozent
heruntergesetzt. In den parallel geführten
Beratungen der niedersächsischen
Schlichtungskommission in Peine setzten die
Schlichter die Löhne der Arbeitnehmer der Peiner
Stahlindustrie um acht Prozent herab.
13. November
In Lyon wurden durch einen Erdrutsch mehr als 20
mehrstöckige Mietshäuser verschüttet. Dabei kamen 30
Menschen ums Leben.
14. November
Die sächsischen Gussstahlwerke Döhlen in Dresden
schlossen wegen schlechter Absatzlage. 800 Arbeiter
wurden entlassen.
14. November
In Tokio wurde der japanische Premierminister Juko
Hamaguchi bei einem Attentat schwer verletzt. Der
Attentäter Tomeo Sagoya, der einer rechtsextremen
Gruppierung angehörte, warf Hamaguchi eine
ineffektive Wirtschaftspolitik und eine zu
nachgiebige Außenpolitik vor.
15. November
In Madrid kam es bei der Beerdigung von fünf
Bauarbeitern, die beim Einsturz eines Neubaus
getötet worden waren, zu Auseinandersetzungen
zwischen den trauernden Bauarbeitern und der
Polizei. Dabei wurden drei Menschen getötet. Die
Bauarbeitergewerkschaft rief daraufhin einen
zweitägigen Generalstreik aus.
16. November
Bei den Wahlen zur zweiten Kammer des polnischen
Parlaments (Sejm) gewann der Regierungsblock unter
Ministerpräsident Josef Klemens Pilsudksi mit 247
Sitzen die absolute Mehrheit. Die Opposition wurde
während des Wahlkampfes systematisch
eingeschüchtert.
16. November
Bei den Wahlen zum Danziger Volks Tag erreichten die
bislang nicht vertretenen Nationalsozialisten 16 der
71 Sitze. Die SPD, die bei den Wahlen von 1927 noch
42 Mandate erhalten hatte, entsendete nur noch 19
Abgeordnete ins Parlament.
17. November
In einer Debatte im Unterhaus des britischen
Parlaments warf der Liberale David Lloyd George der
Regierung unter James Ramsey MacDonald (Labour
Party) Unfähigkeit bei der Verwaltung des
Völkerbunds Mandates Palästina vor. Die von den
Briten geförderte jüdische Einwanderung führte in
Palästina zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen
den Neusiedlern und den alteingesessenen Arabern.
17. November
In Berlin wurde die Verfilmung der Operette „Land
des Lächelns“ des österreichisch-ungarischen
Komponisten Franz Lehar uraufgeführt. Unter der
Regie von Max Reichmann spielte Richard Tauber die
Hauptrolle des Prinzen Sou-Chong.
18. November
Der italienische Ministerrat kürzte die Gehälter der
im öffentlichen Dienst Angestellten zum 1. Dezember
um 12 Prozent. Damit sollte das Haushaltsdefizit,
das bereits nach den ersten vier Monaten des
Haushaltsjahres 1930 rund 160 Millionen RM betragen
hatte, verringert werden.
18. November
Die Adam Opel AG in Rüsselsheim gab bekannt, dass
der neue Opel LKW „Blitz“ heißen sollte. Der Name
wurde durch ein Preisausschreiben aus insgesamt 1,5
Millionen Einsendungen ermittelt.
19. November
Die SPD-nahe Organisation Reichsbanner
Schwarz-Rot-Gold veranstaltete im Berliner
Sportpalast eine Massenkundgebung. Unter dem Motto
„Werden Köpfe rollen?“, das auf einen Ausspruch des
Parteiführers der NSDAP, Adolf Hitler, vom 25.
September zurückgeht, warnen u. a. der preußische
Innenminister Carl Severing (SPD) und
Reichsbannerführer Otto Hörsing vor den radikalen
Parteien der Rechten und der Linken.
19. November
In Rom übergab die US-amerikanische
Telefongesellschaft „international Telephone and
Telegraph Corporation“ Papst Pius XI. die zentrale
Telefonanlage für Vatikanstadt.
20. November
Reichsaußenminister Julius Curtius (DVP) sprach sich
in einer außenpolitischen Programmrede dafür aus,
dass sich das Deutsche Reich, wenn möglich, an die
Reparationsbedingungen des Youngplans hält. Die Rede
war vor allem an Frankreich gerichtet, wo am 12.
November in einer außenpolitischen Debatte mehrere
Redner Zweifel an der deutschen Vertragstreue
geäußert hatten.
20. November
In Washington richtete die US-Regierung einen
Extrafonds von umgerechnet 20 Millionen RM zur
Bekämpfung organisierter Gangsterbanden ein. Seit
Einführung des bundesweiten Alkoholverbotes
(Prohibition) im Jahr 1920 kontrollierten straff
geführte Verbrechersyndikate u. a. die Herstellung
und den Verkauf von Alkohol.
21. November
Im württembergischen Mühlacker beginnt der erste deutsche
Großrundfunksender mit seinen Ausstrahlungen
22. November
Der ungarische Ministerpräsident Istvan (Stephan)
Graf Bethlen von Bethlen traf zu einem dreitägigen
Staatsbesuch in Berlin ein.
22. November
Der sowjetische Staats- und Parteichef Joseph W.
Stalin gab in Moskau erstmals einer westlichen
Nachrichtenagentur, der United Press, ein Interview.
Damit trat er Gerüchten über seine Ermordung
entgegen, die von ausländischen Zeitungen verbreitet
worden waren.
23. November
Bei den Wahlen zum polnischen Senat und zum
oberschlesischen Parlament kam es zu
anti-semitischen Ausschreitungen vonseiten der
Anhänger des Regierungsblocks unter
Ministerpräsident Josef Klemens Pilsudski, der in
Oberschlesien eine systematische Polnisierung der
deutschen Minderheit anstrebte. Die Deutsche
Wahlgemeinschaft verlor gegenüber den letzten Wahlen
acht Sitze.
23. November
Ein orkanartiger Sturm richtete im gesamten
Deutschen Reich schwere Schäden an. Am schwersten
betroffen war Karlsruhe, wo in ganzen Straßenzügen
die Dächer abgedeckt wurden. Auf der Elbe sank bei
Großvogelsand der 3400-t-Dampfer „Luise Leonhardt“.
Die 30 Mann starke Besatzung ging mit dem Schiff
unter.
24. November
Laut Londoner „Times“ beschloss die britische
Luftwaffe die Anschaffung von rund 250 neuen
Kampfflugzeugen. Die beiden Maschinen „Fury“ und
„Hart“ wurden vom britischen Flugzeughersteller
Hawker gebaut.
24. November
Im Berliner Reichstag konstituierte sich die
Deutsch-Spanische Gesellschaft, die den
Kulturaustausch zwischen den beiden Ländern fördern
sollte.
25. November
Der Reichsausschuss der Wirtschaftspartei beschloss,
das Finanzprogramm der Regierung Heinrich Brüning
(Zentrum) nicht mehr weiter mitzutragen. Die Partei,
die sich als Interessenvertreterin der Haus- und
Grundbesitzer verstand, protestierte damit gegen
Brünings Versuche, die SPD zur Unterstützung seiner
finanzpolitischen Pläne zu bewegen. Justizminister
Victor Bredt, der Parteimitglied war, reichte seinen
Rücktritt ein.
25. November
In Moskau begann der öffentliche Prozess gegen den
Ingenieur Leonid Ramzin und sieben weitere führende
Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Sie standen unter der Anklage, eine
„konterrevolutionäre Organisation“ gegründet zu
haben, die sog. Industriepartei. Die Angeklagten
erklärten sich für schuldig und wurden ausnahmslos
zu hohen Haft- und Verbannungsstrafen verurteilt.
26. November
Die „Frankfurter Zeitung“ meldete die
Grönlandexpedition des deutschen Forschers Alfred
Wegener, die am 1. April gestartet war, als
vermisst.
27. November
Die Reichsregierung protestierte vor dem Völkerbund
in Genf gegen Übergriffe von Teilen der polnischen
Bevölkerung gegen die deutsche Minderheit in
Oberschlesien. Bei den Wahlen zum oberschlesischen
Parlament am 23. November war es zu
deutschfeindlichen Ausschreitungen gekommen.
27. November
Die Stadt Berlin verlor ihre Etatfreiheit. Da sich
die Stadtverordnetenversammlung nicht über die
Finanzierung des Haushaltes einigen konnte, setzte
das Oberpräsidium von Brandenburg und Berlin zwei
Kommissare ein, die Zwangssteuern einführen sollten.
28. November
In Genf fand seit dem 24. November die
Wirtschaftskonferenz des Völkerbundes statt. Es
wurden keine verdinglichen Regelungen für den
Welthandel getroffen.
29. November
Uraufführung der romantischen Oper Morana von Jakov Gotovac in
Brünn
30. November
Bei den Bürgerschaftswahlen in Bremen errang die
NSDAP einen großen Wahlerfolg. Die Partei erhielt 32
der insgesamt 120 Sitze und war damit hinter der
SPD, die 40 Mandate hatte, die stärkste Fraktion in
der Bürgerschaft.
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