Oktober 1930 - Tin Lizzy kommt nach Köln
Am 2. Oktober 1930 wurde der Grundstein für
die Fordwerke in Köln gelegt. Der Christdemokrat und
Oberbürgermeister Konrad Adenauer empfing Henry Ford
höchstpersönlich in der Domstadt. Bereits im Jahre
1926 kam die „Blechliesel" zerlegt in Kisten nach
Deutschland. Dort wurde sie in Berlin
zusammengeschraubt. Der Verkaufsschlager rollte
schon am 8. Mai 1931 vom Band, obwohl man erst ein
Werk bauen musste. Durch die Fließbandarbeit die
Henry Ford einführte, konnte man die Tin Lizzy für
sagenhafte 850 Dollar kaufen.
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September 1930
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November
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Wichtige Ereignisse im
Oktober 1930
Im Oktober
Kurt Gödel veröffentlicht seinen Unvollständigkeitssatz
Im Oktober
Der bei Blohm & Voss gebaute neue Schnelldampfer „Europa“ tritt
seine Jungfernreise nach New York an und gewinnt dabei das Blaue Band
Im Oktober
Erstbeschreibung des Grisel-Syndroms durch den späteren Namensgeber
Pierre Grisel (1869 - 1959), einen französischen Chirurgen.
Im Oktober
Wolfgang Pauli postuliert die Existenz des Neutrinos
Im Oktober
Philo Taylor Farnsworth beschreibt und patentiert die Idee zum Bau
eines Sekundärelektronen-Vervielfachers (Photomultiplier)
1. Oktober
Der österreichische Bundespräsident Wilhelm Miklas
löste den Nationalrat auf, nachdem Bundeskanzler
Johannes Schober bereits am 25. September
zurückgetreten war. Neuwahlen waren für den 9.
November vorgesehen.
1. Oktober
Der britische Premierminister James Ramsey MacDonald
eröffnete in London die Empire-Konferenz, an der
Vertreter Großbritanniens, der fünf Dominions, des
Irischen Freistaates und des Kaiserreichs Indien
teilnahmen.
1. Oktober
Im Deutschen Reich gab es inzwischen 3 731 681
Rundfunkteilnehmer. Damit besaß jeder vierte
deutsche Haushalt einen Rundfunkempfänger.
2. Oktober
Henry Ford legt in Köln den Grundstein für ein Ford-Autowerk
2. Oktober
Das Pergamonmuseum in Berlin wird eröffnet
3. Oktober
Uraufführung der Oper Vom Fischer und syner Frau von Othmar Schoeck
an der Staatsoper in Dresden
4. Oktober
Drei Ulmer Reichswehroffiziere waren wegen
Hochverrats angeklagt, weil sie in der Reichswehr
für den Nationalsozialismus geworben hatten. Das
Reichsgericht verurteilte sie zu Gefängnisstrafen
von einem Jahr und sechs Monaten.
4. Oktober
In Genf fand seit dem 10. September die elfte
Völkerbund Tagung statt. Auf der Tagung wurden u. a.
die 15 Richter des Internationalen Gerichtshofes in
Den Haag gewählt.
5. Oktober
In Athen fand der erste Kongress der Balkanvölker
statt, an dem Vertreter aus sechs Staaten
teilnahmen.
5. Oktober
Das britische Luftschiff „R 101“ explodierte in der
Nähe der französischen Stadt Beauvais. Insgesamt 48
der 54 Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen ums
Leben.
6. Oktober
Um das Defizit im Reichshaushalt zu begrenzen,
ordnete die Reichsregierung die Erhöhung der
Beiträge zur Arbeitslosenversicherung um 2 Prozent
auf 6,5 Prozent an. Vor allem die steigende Zahl der
Arbeitslosen belastete den Etat des Reiches.
6. Oktober
In Rumänien trat Ministerpräsident Iuliu Maniu
zurück, nachdem es zwischen im und dem rumänischen
König Karl II. (Carol) zu Kompetenzstreitigkeiten
gekommen war. Sein Nachfolger wurde Georg Mirunescu.
7. Oktober
In Berlin kam es zur Spaltung der Deutschen
Staatspartei, die erst im Juli gegründet worden war.
Die Volksnationale Reichsvereinigung unter Führung
von Arthur Mahrauns begründete ihren Austritt aus
der Partei mit Gegensätzen in der Weltanschauung.
7. Oktober
Im Schwarzwald fiel der erste Schnee. Aus den
höheren Lagen wurde eine geschlossene, 10 cm dicke
Schneedecke gemeldet.
8. Oktober
In Übereinstimmung mit dem Londoner Flotten-Abkommen
verschrottete die US-amerikanische Marine 49
Kriegsschiffe und entließ 4800 Seeleute.
8. Oktober
Der Wirtschafts- und Finanzplan der Reichsregierung
wurde vom Präsidium des Reichsverbands der Deutschen
Industrie gewürdigt. Durch Einsparungen in den
Bereichen Gehaltsbezüge, der Altersversorgung und
durch Steuererhöhungen sollten die öffentlichen
Finanzen geordnet werden.
9. Oktober
Mehrere hessische Bürgermeister beschlossen in
Hanau, auf unbestimmte Zeit auf einen Teil ihres
Einkommens zu verzichten. Dieses freiwillige
Notopfer sollte der Wohlfahrtsfürsorge zugutekommen.
9. Oktober
Laut der „Frankfurter Zeitung“ hatte sich die
US-amerikanische Universität Illinois entschlossen,
ihren Studenten das Autofahren zu untersagen. Grund
für dieses Verbot war die Beobachtung, dass
Studenten, die Auto fuhren, langsamer lernten als
ihre Kommilitonen, die kein Auto besaßen. Außerdem
waren autofahrende Studenten immer wieder in Unfälle
verwickelt.
10. Oktober
Reichspräsident Paul von Hindenburg setzte seine im
Juli begonnene Rheinland-Reise mit einem Besuch der
Stadt Aachen fort.
10. Oktober
Die österreichische Regierung ließ in Wien drei
Tageszeitungen, die „Neue Freie Presse“, das „Neue
Wiener Tageblatt“ und das „Neue Wiener Extra-Blatt“
beschlagnahmen. Die Zeitungen berichteten in ihren
aktuellen Ausgaben über angebliche Pläne der
rechtsgerichteten österreichischen Heimwehr, in
Tirol und Vorarlberg einen „unabhängigen und
anti-parlamentarischen Heimstaat“ zu errichten.
11. Oktober
Das Deutsche Reich beschloss, einen
Überbrückungskredit in Höhe von 125 Millionen
US-Dollar (522 Millionen RM) aufzunehmen, um die für
den Winter zu erwartenden Mehrausgaben zu
abzudecken.
12. Oktober
Der USA-Korrespondent der „Frankfurter Zeitung“
stellte Minigolf als eine der neuen „Verrücktheiten“
der US-Amerikaner vor.
12. Oktober
In Berlin wurde das Iberoamerikanische Institut
unter Teilnahme von Delegierten aus Peru, Ecuador,
Mexiko, Panama und Spanien eröffnet.
Reichsaußenminister Julius Curtius (DVP) betonte in
seiner Eröffnungsrede die freundschaftlichen
Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und den
iberoamerikanischen Staaten.
13. Oktober
Major Nello Marinelli, Italien, fliegt mit einem von Corradino
d'Ascanio konstruierten Koaxialhubschrauber 1.078 m weit, ein Weltrekord
13. Oktober
Erstflug der Ju 52
14. Oktober
Uraufführung des Musicals Girl Crazy von George Gershwin am Alvin
Theatre in New York
15. Oktober
Der Sozialdemokrat Paul Löbe wurde mit 269 zu 209
Stimmen vom deutschen Reichstag zum neuen
Reichstagspräsidenten gewählt. Löbe nahm damit zum
vierten Mal dieses Amt ein. Er war seit 1895
Mitglied der SPD und vertrat seine Partei seit 10
Jahren im Reichstag.
15. Oktober
US-Außenminister Henry Lewis Stimson gab bekannt,
dass die USA die brasilianische Regierung unter
Washington Luis Pereira de Souzas gegen die von
Getulio Dornelles Vargas angeführten Rebellen mit
Kriegsmaterial unterstützten.
16. Oktober
Reichskanzler Heinrich Brüning (Zentrum) gab vor dem
Reichstag in Berlin eine Regierungserklärung ab.
16. Oktober
In London wurde die 24. Internationale
Automobil-Ausstellung eröffnet. Zum ersten Mal fand
gleichzeitig eine Ausstellung für Motorboote statt.
Das Deutsche Reich wurde von vier Firmen vertreten.
17. Oktober
US-Präsident Herbert Clark Hoover richtete ein
Komitee zur Unterstützung der Arbeitslosen ein. In
den USA gab es schätzungsweise zwischen drei und
fünf Millionen Arbeitslose.
17. Oktober
Der Schriftsteller Thomas Mann hielt in Berlin die
Rede „Appell an die Vernunft“. Er wandte sich nach
dem Wahlerfolg der Nationalsozialisten am 14.
September gegen den politischen Fanatismus.
18. Oktober
Der Reichstag billigte ein Amnestiegesetz, das für
politische Verbrechen, die vor dem 1. September 1924
begangen wurden und sich nicht gegen Mitglieder der
Reichsregierung gerichtet hatten, Straffreiheit.
18. Oktober
Die Misstrauensanträge der Kommunisten,
Deutschnationalen und Nationalsozialisten gegen den
neu gewählten Reichskanzler Heinrich Brüning
(Zentrum) wurden im Berliner Reichstag mit 336 zu
218 Stimmen abgelehnt.
19. Oktober
Der Bruder des japanischen Kaisers Hirohito, Prinz
Takamatsu, und seine Frau trafen mit großem Gefolge
zu einem mehrtägigen Besuch in Deutschland in
Frankfurt am Main ein.
19. Oktober
Julius Rastenberger gewann auf dem Rennpferd „Graf
Isolani“ den Großen Preis der Republik auf der
Galopprennbahn Berlin-Grunewald.
20. Oktober
Das sechste Treffen der bedeutendsten Physiker der
Welt fand im Brüsseler „Institut International de
Physique Solvay“ statt. U. a. nahmen Auguste
Piccard, Marie Curie, Albert Einstein und Werner
Heisenberg teil.
20. Oktober
In Köln wurde ein Fußball-Professional-Verband
gegründet, nachdem der Deutsche Fußballbund (DFB) es
wiederholt abgelehnt hatte, auch Berufsspieler
zuzulassen.
21. Oktober
Reichs- und Staatsminister a. D. Carl Severing (SPD)
wurde zum neuen preußischen Innenminister ernannt.
Severing, der bereits in den Jahren 1920–26 das
preußische Innenministerium geleitet hatte, wurde
Nachfolger des zurückgetretenen Heinrich Waentig
(SPD).
21. Oktober
Der preußische Landtag beschloss die Kürzung der
Abgeordnetendiäten von 750 auf 600 RM.
22. Oktober
In Berlin fand der 7. Bundestag des Deutschen
Beamtenbundes statt. Der Vorsitzende Wilhelm Flügel
sprach sich vor etwa 500 Delegierten und 1000 Gästen
gegen Angriffe auf die Privilegien des
Berufsbeamtentums und gegen Gehaltskürzungen aus.
22. Oktober
In der Festlandhalle in Frankfurt fand eine
anti-faschistische Massenkundgebung der
Sozialdemokraten statt, in deren Mittelpunkt die
Rede des neuen preußischen Innenministers Carl
Severing (SPD) stand. Nach der Kundgebung schlossen
sich etwa 10 000 Teilnehmer zu einem
Demonstrationszug Richtung Innenstadt zusammen.
23. Oktober
Der Präsident der Chinesischen Republik, Chiang Kai-shek, tritt zum
methodistischen Glauben über und wird getauft
24. Oktober
Brasiliens Präsident Washington Luis Pereira de
Souza wurde nach der Revolution von der
„Provisorischen Regierung“ ultimativ zum Rücktritt
aufgeFordert. Sein Amt übernahm am 3. November der
Gouverneur von Rio Grande do Sul, Getulio Dornelles
Vargas.
24. Oktober
Das deutsche Reichskabinett verabschiedete den
Haushaltsplan für das Jahr 1931.
25. Oktober
In der Basilika des heiligen Franziskus in Assisi
heiratete der bulgarische König Boris III.
Prinzessin Giovanna von Italien.
25. Oktober
Auf der Schachtanlage Maybach im Saarland kam es zu
einer schweren Kohlenstaubexplosion, bei der 98
Bergleute getötet wurden. Es war die zweite schwere
Grubenkatastrophe in diesem Monat im Deutschen
Reich.
26. Oktober
In Krakau fand vier Tage lang der 7. internationale
Kulturbund-Kongress der Fédération Internationale
des Unions Intellectuelles statt. An dem
philosophischen Kongress nahmen auch deutsche
Professoren teil. Sein Thema war „Die Grundhaltungen
des modernen Geistes“.
26. Oktober
Der Vorstand des Deutschen Fußballbundes (DFB)
kündigte entgegen seiner bisherigen Politik an, dass
er künftig auch Berufsspieler vertreten wollte.
27. Oktober
Der italienische Ministerpräsident und Duce Benito
Mussolini sprach sich bei einer Rede in Florenz für
ein „faschistisches Europa“ aus.
27. Oktober
Der Pianist Wladimir Horowitz aus der Ukraine gab
zum ersten Mal ein Konzert in London.
27. Oktober
Reichsregierung und preußische Staatsregierung
teilten amtlich mit, dass ihre Mitglieder wegen der
großen wirtschaftlichen Not Einladung
gesellschaftlicher Art „nur beim Vorliegen von
besonderen Anlässen“ Folge leisten bzw. „selbst
aussprechen“ sollten.
28. Oktober
König Georg V. eröffnete in London die neue
Sitzungsperiode des britischen Unterhauses mit der
Thronrede.
28. Oktober
In Berlin wurde der Streik der Metallarbeiter
beigelegt. Der vereinbarte Lohnabzug betrug drei
Prozent.
29. Oktober
Der hessische Oberpräsident in Kassel verbot die
nationalsozialistischen Zeitungen „Frankfurter
Volksblatt“ und „Rheinwacht“ wegen
republikfeindlicher Artikel für vier Wochen.
29. Oktober
Bei Perigueux entgleiste der französische Schnellzug
Genf-Bordeaux. Dabei wurden 16 Menschen getötet und
31 verletzt.
30. Oktober
In Angora (Ankara) unterzeichneten Griechenland und
die Türkei einen Freundschaftsvertrag, der auch eine
Kontrolle der Flottenrüstung beider Länder vorsah.
31. Oktober
Der bayerische Landtag in München verabschiedete das
Deckungsgesetz für den Haushalt 1930. Durch die
Einführung neuer Steuern ab 15. November 1930 und
die von der Reichsregierung zugesagten
Portoabfindungszinsen in Höhe von 5,6 Millionen RM
sollte der verschuldete bayerische Staatshaushalt
ausgeglichen werden.
31. Oktober
Die in einer Serie von Bombenattentaten 1928–29
Angeklagten wurden von einem Hamburger Gericht zu
Haftstrafen von bis zu sieben Jahren verurteilt.
Wer
hat im Oktober 1930 Geburtstag >>
Oktober 1930 in den Nachrichten
Bald fliegt ein neuer Zeppelin über den Bodensee
St.Galler Tagblatt
Die erste Landungsfahrt nach Bern und Basel fand am
12. Oktober 1930 statt. Mehr zum Thema. Am Ende der
Weltrundfahrt empfingen Tausende das ...
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