Dezember 1930 -
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Wichtige Ereignisse im
Dezember 1930
Im Dezember
Eröffnung des Karl Ernst Osthaus-Museum
Im Dezember
Der Kummerbund zum Smoking beginnt sich in Kontinentaleuropa
durchzusetzen
Im Dezember
Agatha Christie veröffentlicht die erste Miss-Marple-Geschichte
1. Dezember
Der Erlaß der Notverordnung zur „Sicherung der
Wirtschafts- und Finanzlage“ von Reichskanzler
Heinrich Brüning (Zentrum) sollte für einen
ausgeglichenen Haushalt für 1931 sorgen.
1. Dezember
Die Reichsregierung reichte beim Völkerbund einen
schriftlichen Protest wegen der gewalttätigen
Übergriffe während des Wahlkampfes zum Parlament im
November gegen die deutsche Minderheit in
Oberschlesien seitens Teilen der polnischen
Bevölkerung.
2. Dezember
US-Präsident Herbert Clark Hoover Forderte in seiner
Eröffnungsrede vor dem am 4. November neu gewählten
Kongress umgerechnet 600 Millionen RM zur
Finanzierung öffentlicher Arbeiten. Damit wollte er
die hohe Zahl der Arbeitslosen abbauen.
2. Dezember
Bei einem schweren Verkehrsunfall in Lübeck war ein
Wagen von der Fahrbahn abgekommen und in die Trave
gestützt. Dabei starben vier junge Leute.
3. Dezember
Auf einem Rittergut bei Breslau nahm die Polizei 150
SA-Männer in Uniform und bewaffnet mit Karabinern
und Handgranaten fest.
3. Dezember
In Wien bildete der christlich soziale Politiker
Otto Ender eine neue Regierung mit Mitgliedern der
Christlich Sozialen, der Wirtschaftspartei und des
Landbundes.
4. Dezember
Nach dem Entzug des Vertrauens durch den
französischen Senat mit 147 gegen 139 Stimmen, trat
die Regierung unter dem radikal sozialistischen
Ministerpräsidenten Andre Tardieu zurück.
4. Dezember
Die sozialdemokratische Partei der Schweiz
beschuldigte den Bundesrat, das traditionelle
Asylrecht verletzt zu haben. Dieser hatte drei
Italiener des Landes verwiesen.
5. Dezember
Premiere des Antikriegsfilmes Im Westen nichts Neues nach Erich
Maria Remarques gleichnamigem Roman
6. Dezember
Der kommunistische Antrag, die Notverordnung vom 1.
Dezember aufzuheben, wurde vom Reichstag mit 293 zu
253 Stimmen abgelehnt. Dadurch wurde die Gefahr
einer Reichstagsauflösung beseitigt.
6. Dezember
Im Wiener Burgtheater fand die Uraufführung des
Schauspiels „Das Reich Gottes in Böhmen, Tragödie
eines Führers“ von Franz Werfel statt.
7. Dezember
Der 22-jährige SA-Mann Klaus Clemens wurde bei einer
Schlägerei zwischen Nationalsozialisten und
Kommunisten in Bonn getötet. Die NSDAP erhob ihn
daraufhin zu einem der „Märtyrer der Bewegung“.
8. Dezember
Der britische Offizier Norman Simpson wurde in
Kalkutta (Britisch-Indien) bei einem Anschlag
bengalischer Extremisten getötet. Angehörige der
indischen Freiheitsbewegung, die eine Politik des
„gewaltlosen Widerstandes“ verfolgten, sahen in
diesem Attentat auf die britische Kolonialregierung
einen Versuch zur Spaltung der Bewegung.
8. Dezember
Die Deutsche Kolonialgesellschaft (DKG) wählte in
Berlin Heinrich Schnee zu ihrem Präsidenten. Ziel
der Gesellschaft war es, die Rückgabe der ehemaligen
deutschen Kolonien in Afrika zu erwirken.
9. Dezember
Im Anschluss an eine NSDAP-Versammlung in der
Beethovenhalle in Bonn kam es in der Innenstadt
erneut zu Zusammenstößen zwischen Kommunisten und
Nationalsozialisten, bei denen mehrere Personen
durch Schüsse verletzt wurden.
9. Dezember
Die „Vossische Zeitung“ berichtete, dass neuerdings
Taschendiebe aus plötzlich anhaltenden Autos sprange,
auf dem Bürgersteig gehenden Frauen die Handtasche
22-jährige SA-Mann Klaus Clemensntrissen und mit der
Beute davonfuhren.
10. Dezember
Da die Arbeitnehmervertreter bei den
Lohnverhandlungen für den Ruhrbergbau in Essen den
Vorschlag der Arbeitgeberseite eines 12-prozentigen
Lohnabzugs abgelehnt hatten, rief der Zechenverband
die Schlichtung an.
10. Dezember
In Stockholm überreichte der König von Schweden,
Gustav V.den Nobelpreis für Medizin an den
österreichischen Arzt Karl Landsteiner für seine
bereits 1901 gemachte Entdeckung der Blutgruppen und
den Nobelpreis für Chemie an den Deutschen Hans
Fischer. Der schwedische Theologe Nathan Söderblom
erhielt in Oslo der Friedensnobelpreis.
11. Dezember
Die Vereinigte Bundesversammlung der Schweiz wählte
in Bern mit 158 von 160 gültigen Stimmen Heinrich
Häberlin zum Bundespräsidenten für das Jahr 1931.
11. Dezember
Auf Antrag der Länder Sachsen, Bayern und
Württemberg verbot die Reichsfilmprüfstelle den Film
„Im Westen nichts Neues“. Der 1929/30 nach dem
gleichnamigen Anti-Kriegsroman von Erich Maria
Remarque gedrehte Film war nach seiner
Erstaufführung am 5. Dezember von
Nationalsozialisten und deutschnationalen Kreisen
zum Anlass für zahlreiche Demonstrationen genommen
worden.
12. Dezember
Uraufführung der Operette Les Aventures du Roi Pausole von Arthur
Honegger am Théâtre des Bouffes-Parisiens in Paris
13. Dezember
In Frankreich bildete Theodore Steeg von der
radikalen Linken ein neues Kabinett. Die Presse
bezeichnete sie als „Linksministerium“ , da von den
29 Kabinettsmitgliedern n sieben Minister und vier
Unterstaatssekretäre der Radikal sozialistischen
Partei angehörten.
13. Dezember
Im Brüsseler Palais des Beaux Arts fand unter der
Leitung des Schweizer Dirigente Ernest Ansermet die
Uraufführung der „Symphonie des Psalmes“ des
russischen Komponisten Igor Strawinsky statt.
14. Dezember
Laut dem Jahresbericht des US-amerikanischen
Handelsministeriums für den Zeitraum 1. Juli 1929
bis 30. Juni 1930 ging der Wert der
US-amerikanischen Ausfuhr mit rund 20,3 Milliarden
RM gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent zurück. Die
Zahl der beschäftigten Industriearbeiter sank
gleichzeitig um 3,7 Prozent.
15. Dezember
Eine Revolte republikanisch gesinnter Militärs wurde
auf dem Flughafen Cuatro Vientos bei Madrid durch
spanische Regierungstruppen niedergeschlagen.
15. Dezember
In Chicago fand die Hochzeit zwischen der
18-jährigen Schwester des Gangsterbosses Al(fonso)
Capone („Scarface“), Mafalda Capone und dem jüngeren
Bruder des Bandenchefs Jack Diamond, John J.
Maritote,, statt. Durch diese Heirat sollte Harmonie
zwischen den Banden in Chicago hergestellt werden.
16. Dezember
In Guatemala wurde Vizepräsident Bautillo Palma, der
die Regierungsgeschäfte führte, durch einen blutigen
Militärputsch gestürzt. Bei den Straßenkämpfen kamen
rund 50 Menschen ums Leben. Neuer Präsident wurde
Manuel Maria Orellana.
16. Dezember
Die Uraufführung des Films „Einbrecher“ von Hans
Schwarz mit Lilian Harvey, Heinz Rühmann und Willy
Fritsch in den Hauptrollen fand im Ufa-Palast in
Berlin statt. Kritikern zufolge war der Film sehr
oberflächlich.
17. Dezember
60 Abgeordnete der britische Labour Partei und zwei
liberale Abgeordnete protestierten schriftlich beim
Völkerbund die Unterdrückung der ukrainischen
Minderheit in Polen. Die polnische Regierung hatte
in mehr als 700 Dörfern systematische Strafaktionen
gegen Ukrainer durchgeführt.
17. Dezember
Der sog. Droschken-Krieg in Berlin wurde durch die
Einführung einheitlicher Fahrpreise beigelegt. Zuvor
hatten sich die Taxiunternehmen ständig gegenseitig
im Preis unterboten.
18. Dezember
Aus der britischen Kolonie Njassaland (Malawi) in
Südostafrika wurde eine Löwen Plage gemeldet. Von
den Raubtiere, die durch Überschwemmungen aus ihren
Jagdgebieten vertrieben worden waren, waren bereits
34 Menschen getötet worden.
19. Dezember
In der Sowjetunion wurde Wajtscheslaw M. Molotow
Nachfolger von Alexei I. Rykows als Vorsitzender des
Rates der Volkskommissare.
19. Dezember
Die preußische Bibliothek in Berlin erhielt zwei.
Eine Fotokopie dauerte bei Eilbestellungen 30
Minuten, sonst mehrere Stunden. Bisher hatte es
Fotokopiergeräte nur in der Pariser
Nationalbibliothek gegeben.
20. Dezember
Der bisherige Generalgouverneur von Kanada, Freeman
Freeman-Thomas, 1. Viscount Ratendone of Willingdon
wurde vom britischen König Georg V. zum Vizekönig
von Indien als Nachfolger von Edward Frederick
Lindley Wood Halifax, 1. Baron Irwin ernannt.
Willingdon Trat das Amt im Jahr 1931 an.
20. Dezember
In Tokio wurden zwei ehemalige japanische Minister
wegen der Annahme von Bestechungsgeldern von einem
Gericht zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt. Der
ehemalige Unterrichtsminister Ichida Kobashi und der
stellvertretende Eisenbahnminister Sango Satako
sollten beim Ankauf einer Privatbank durch die
japanische Regierung im Jahr 1927 Schmiergelder
angenommen haben.
21. Dezember
Das bischöfliche Ordinariat Augsburg verbot dem
Pfarrer der Gemeinde Straßburg (Augsburg), Häusser,
sich in irgeneiner Weise poliisch zu beträtigen.
Häussers Reden mit nationalsozialistisches Ideen
waren von der
NSDAP im gesamten Deutschen Reich
verbreitet worden.
22. Dezember
Im Dreigroschenoper-Prozess kam es zu einem
Vergleich zwischen Bertold Brecht und der
Nero-Filmgesellschaft, die Brechts
„Dreigroschenoper“ ohne seine Zustimmung verfilmt
hatten. Brecht erhielt 9000 RM Honorar.
22. Dezember
In Washington bewilligte der US-Kongress das
Nothilfeprogramm des US-Präsidenten Herbert Clark
Hoover in Höhe von 311 Millionen US-Dollar (rund 1,3
Milliarden RM). Mit dem Geld sollten u. a.
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Kredite für Farmer
finanziert werden, die von Missernten betroffen
waren.
23. Dezember
Ein erweitertes Schöffengericht in Glogau sprach den
wegen „Verleumdung der Republik“ angeklagten
NSDAP-Führer von Breslau, Kurt Kremser, frei. Das
Gericht führte aus, dass Kremser recht habe, wenn er
behaupte, die Weimarer Republik sei auf dem „Meineid
und Hochverrat“ der Revolutionäre von 1918
aufgebaut.
23. Dezember
Im Frankfurter Kokain-Prozess wurde der
Hauptangeklagte Robert Pache wegen Rauchgifthandels
und Kuppelei zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt.
24. Dezember
Papst Pius XI. sprach sich in seiner
Weihnachtsansprache gegen einen „Blinden
Nationalismus“ aus und Forderte eine verstärkte
Zusammenarbeit zwischen den Staaten zur Sicherung
des Weltfriedens.
24. Dezember
Der Physiker Manfred Baron von Ardenne führte in
Berlin der Fachwelt das erste elektronische
Fernsehbild vor. Im Gegensatz zum bisherigen
mechanisch-optischen Fernsehen wurde das Bild
mithilfe elektronischer Leuchtschirmabtaster
aufgebaut.
25. Dezember
Der Film „Stürme über dem Montblanc“ mit Ernst Udet
und Leni Riefenstahl in den Hauptrollen wurden in
Dresden uraufgeführt. Das Bergdrama beeindruckte
durch seine Naturaufnahmen.
25. Dezember
In einzelnen Teilen Spaniens Forderte eine
Kältewelle vier Todesopfer. Die Temperaturen fielen
bis auf minus acht Grad.
25. Dezember
Weihnachten 1930 :-)
26. Dezember
Uraufführung der Operette Der verlorene Walzer von Robert Stolz in Dresden
27. Dezember
Der Vorsitzende des Deutschen Reichsausschusses für
Leibesübungen (DRA), Carl Diem, appellierte in einem
Artikel der „Frankfurter Zeitung“ an die
Sportvereine, die wachsende Zahl von arbeitslosen
Mitgliedern, die kein Geld mehr für den
Vereinsbeitrag aufbringen könnten, nicht
auszuschließen.
28. Dezember
Die deutsche Tänzerin Mary Wigman (eigentlich Marie
Wiegmann) wurde bei ihrem ersten Gastspiel in den
USA in New York vom Publikum begeistert gefeiert.
Die Solovorstellungen der Choreografin und
Tanzpädagogin galten als Höhepunkte des
Ausdruckstanzes.
29. Dezember
In der Türkei wurden bei einer Großaktion der
Polizei 50 Oppositionelle festgenommen, die
angeblich eine Verschwörung gegen die Regierung
unter Ministerpräsident Ismet Inönü geplant haben
sollten. Über mehrere Provinzen des Landes, in denen
allgemeine politische Unruhe herrschte, war bereits
der Belagerungszustand verhängt worden.
29. Dezember
Der Zechenberband des Ruhrbergbaus kündigte 295 000
Bergarbeitern zum 15. Januar 1931, da in der
Tarifauseinandersetzung die
Schlichtungsverhandlungen ergebnislos verlaufen
waren. Die Entlassungen wurden dadurch verhindert,
dass die Reichsregierung am 9. Januar 1931 sechs
prozentige Lohnkürzungen für den Bergbau festsetzte.
30. Dezember
In New York wurde vor dem Polizeigericht die erste
offizielle Anklage wegen Erpressung von Schutzgeld
gegen Polizisten erhoben. Die Staatsanwaltschaft
ermittelte gegen rund 100 Polizisten wegen ähnlicher
Vergehen.
30. Dezember
Im Südwesten der Mandschurei brachten chinesische
Banditen einen Zug der Eisenbahnlinie Peking-Mukden
(Schenjang) zum Entgleisen. Bei dem Überfall wurden
80 Personen getötet und 20 Reisende von den Räubern
als Geiseln entführt.
31. Dezember
Die Statistik des deutschen Reitsports zeigte, dass
1930 die Zahl der Turniersportveranstaltungen im
Deutschen Reich mit 391 Wettkämpfen an 599
Turniertagen gegenüber 1929 leicht zugenommen hatte.
An Preisgeldern wurden 130 insgesamt 530 000 RM
ausgezahlt.
Wer
hat im Dezember 1930 Geburtstag >>
Dezember 1930 in den Nachrichten
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Werbung 1930 Reklame
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