März 1938 - Kein Friedensinstrument

Kalender März 1938
Zur Erinnerung an die neu gegründete deutschen Luftwaffe am 1. März 1935 wird im Deutschen Reich der „Tag der Luftfahrt" festlich gefeiert. Hermann Göring hielt im Ehrensaal des Reichsluftfahrtministeriums die Festansprache und stellt dabei klar daß sich jeder einzelne bewußt sein muß, daß in der neuen deutschen Luftwaffe kein Friedensinstrument geschaffen wurde, sondern das schärfste Kriegsinstrument. Am Abend nimmt er an einer Festsitzung der Akademie für Luftforschung teil. Sein Stellvertreter General Erich Milch legt in Wannsee den Grundstein zur Reichsluftschutzschule. In der Reichskanzlei überreicht Adolf Hitler Hermann Göring den Marschallstab.
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Wichtige Ereignisse im März 1938

1. März
Das südkoreanische Unternehmen Samsung wird in Daegu von Lee Byung-Chull als Lebensmittelladen gegründet.
2. März

In Berlin wurde Pastor Martin Niemöller zu sieben Monaten Festungshaft und rund 2000 Reichsmark Geldstrafe verurteilt und anschließend ins Konzentrationslager überführt.
2. März
In Nationalspanien wurde eine Verordnung über die Ehe erlassen, nachdem das von der Republik eingeführte Ehescheidungsgesetz für ungültig erklärt worden war. Künftig durften die Gerichte nur Anträge auf eine vorläufige Trennung von Tisch und Bett prüfen.
3. März
Die Reichsregierung protestierte bei der Sowjetregierung in Moskau gegen die „fortdauernden Behinderungen“ der deutschen Konsulate in Kiew und Nowosibirsk. Sie kündigte die Schließung an und verlangte die Auflösung der sowjetischen Konsulate in Königsberg und Hamburg.
3. März
In Berlin empfing Führer und Reichskanzler Adolf Hitler den britischen Botschafter Neville Henderson. Dabei erklärte Henderson die Bereitschaft seiner Regierung, den deutschen Wunsch nach Rückgabe der Kolonien zu prüfen.
3. März
Der neue US-Botschafter in Berlin, Hugh R. Wilson, übergab Führer und Reichskanzler Adolf Hitler sein Beglaubigungsschreiben.
4. März
Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, legte auf dem Baugelände in der Ufa-Stadt Babelsberg den Grundstein für die Deutsche Filmakademie.
4. März
Ministerpräsident Milan Hodža gab vor dem tschechoslowakischen Abgeordnetenhaus eine Regierungserklärung ab. Bezüglich des Verhältnisses zum Deutschen Reich erklärte er, seine Regierung dulde „niemals und unter keinen Umständen einen Eingriff in ihre innenpolitischen Angelegenheiten“.
4. März
Arno Köblin wurde beim Titelkampf um die Europameisterschaft im Schwergewicht in Berlin gegen den Österreicher Heinz Lazek in der 2. Runde disqualifiziert.
5. März
Bei der fünften Reichsstraßensammlung des Deutschen Winterhilfswerks (WHW) 1937/38 wurden Soldatenfiguren aus Porzellan verkauft.
5. März
Als Startschuss für die Modesaison 1938 wurde in Düsseldorf die Frühjahresmodetagung des Reichsinnungsverbandes des Herrenschneiderhandwerks eröffnet.
6. März
In Leipzig fand bis zum 11. März die Leipziger Frühjahrsmesse mit 9500 Ausstellern statt. Die Messe wurde von Reichswirtschaftsminister Walther Funk eröffnet.
7. März
Im Oberkommando der Deutschen Wehrmacht (OKW) entstand eine Denkschrift über „Die Kriegsführung als Problem der Organisation“. Darin wurde der Krieg der Zukunft als Auseinandersetzung mit „allen Mitteln“ erklärt, am Ende eines verlorenen Krieges stünden künftig nicht mehr Schädigung, sondern „die Vernichtung von Staat und Volk“.
7. März
In Engelberg im Kanton Obwalden in der Schweiz gingen die alpinen Skiweltmeisterschaften zu Ende.
7. März
Die Vertreter der ausländischen Presse folgten der Einladung von Reichsleiter Alfred Rosenberg ins Hotel „Adlon“ in Berlin. Reichspressechef Otto Dietrich erläuterte die Aufgabe der Presse im nationalsozialistischen Staat und rief alle dazu auf, die politische Hetze als Friedenssabotage zu bekämpfen.
8. März
Der Schweizer Bundesrat erließ eine Verordnung über die Organisation der Kriegswirtschaft und übertrug deren Leitung dem Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement.
9. März
Der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg kündigte in einer Rede vor den Amtswaltern der Vaterländischen Front in Innsbruck eine Volksbefragung für ein unabhängiges Österreich für den 13. März an.
9. März
Die nationalspanischen Truppen begannen eine Offensive in Aragon. Ihr Ziel war der Durchbruch zum Mittelmeer, um das Gebiet der spanischen Republik in zwei Hälften zu teilen.
10. März
Der radikalsozialistische Ministerpräsident Frankreichs, Camille Chautemps, dessen am 18. Januar 1938 gebildetes Kabinett von den Linksparteien gestützt wurde, trat zurück.
10. März
In den meisten österreichischen Städten fanden Demonstrationen für die von Bundeskanzler Kurt Schuschnigg für den 13. März angekündigte Volksabstimmung statt. Die österreichischen Nationalsozialisten riefen ihre Anhänger zur Stimmenthaltung auf.
10. März
In Hollywood wurden die Academy Awards, die Oscars, vergeben. Als bester Film wurde „The Life of Emile Zola“ von William Dieterle prämiert. Die Preise für die besten Hauptdarsteller gingen an Spencer Tracy und Luise Rainer.
11. März
Der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg tritt nach ultimativen Äußerungen Adolf Hitlers zurück. "Vor der Gewalt weiche" er eher, als einen Kampf zu beginnen, erklärt Schuschnigg in einer Rundfunkansprache. Der Nationalsozialist Arthur Seyß-Inquart bildet eine neue Regierung.
12. März
Adolf Hitler lässt reichsdeutsche Wehrmachtstruppen in Österreich einmarschieren und vollzieht damit den ersten Schritt für den Anschluss an das Deutsche Reich
13. März
In dem seit dem 2. März in Moskau geführten dritten Schauprozess gegen den „antisowjetischen Block der Rechten und Trotzkisten“ wurden die Urteile gefällt. Unter den 18 zum Tode verurteilten Personen waren auch Nikolai I. Bucharin und Alexei I. Rykow.
13. März
In Zürich spielten die Fußball-Nationalmannschaften der Schweiz und Polens 3:3.
13. März
In Moskau wurde die Bildung des Obersten Militärrates der Roten Armee bekannt gegeben.
13. März
Die französische Regierung öffnete die Grenzen für Lieferungen in das republikanische Spanien.
13. März
Nachfolger des am 10. März zurückgetretenen Radikalsozialisten Camille Chautemps wurde in Frankreich der Sozialist Léon Blum, der sein zweites Kabinett bildete.
13. März
Wegen seines Still Haltens beim deutschen Einmarsch in Österreich am Vortag telegrafierte Führer und Reichskanzler Adolf Hitler dem Duce und Ministerpräsidenten Italiens Benito Mussolini: „Mussolini, ich werde Ihnen dieses nie vergessen!“
14. März
Von Linz kommend traf Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in Wien ein.
14. März
Italiens Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini beantwortete das Telegramm Hitlers vom 13. März folgendermaßen: „Hitler – Wien: Meine Haltung ist bestimmt von der in der Achse besiegelten Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern. Mussolini.“
14. März
Das britische Unterhaus in London debattierte über den deutschen Einmarsch in Österreich. Dabei erklärte Winston Churchill, Europa sehe sich einem Angriffsplan gegenüber, der „sorgfältig ausgedacht und zeitlich berechnet ist“. Premierminister Neville Chamberlain sagte, man hätte sich dem deutschen Vorgehen nur dann widersetzen können, wenn man bereit gewesen wäre, Gewalt anzuwenden.
15. März
Per Erlass von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wurden die öffentlichen Beamten des Landes Österreichs auf den Führer vereidigt. Jüdische Beamte waren nicht zu vereidigen. Wer den Eid verweigerte, war aus dem Dienst zu entfernen. Ferner wurden verschiedene Reichsgesetze für das Land Österreich verbindlich erklärt, die Bundesregierung in „österreichische Landesregierung“ umgenannt und der bisherige Innenminister Arthur Seyß-Inquart zum Reichsstatthalter ernannt.
15. März
Auf dem Wiener Heldenplatz erklärte Adolf Hitler auf einer Kundgebung, er könne nun vor der Geschichte „den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich melden“.
16. März
Bei seiner Rückkehr nach Berlin wurde Führer und Reichskanzler Adolf Hitler von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels begrüßt. Reichserziehungsminister Bernhard Rust hatte angeordnet, dass die Kinder im Deutschen Reich schulfrei hatten.
16. März
In der Pariser Zeitung „Petit Parisien“ bat Otto Habsburg-Lothringen „im Namen des unterdrückten österreichischen Volkes“ um Hilfe zur Wiedererlangung der Freiheit Österreichs.
17. März
Führer und Reichskanzler erklärte per Verordnung die Reichsmark neben dem Schilling zum gesetzlichen Zahlungsmittel in Österreich. Eine Reichsmark entsprach 1,50 Schilling.
17. März
In Noten an die Regierungen von Frankreich und Großbritannien protestierte die Sowjetunion gegen die deutsche Besetzung Österreichs und erklärte ihre Bereitschaft zur Hilfe für die Tschechoslowake im Fall einer deutschen Aggression.
18. März
In Berlin verkündete Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vor dem Reichstag die Schaffung eines neuen deutschen Volksreiches und erklärte, der Staat Österreich sei ein von vornherein lebensunfähiges Gebilde gewesen.
18. März
In Mexiko wurden die US-amerikanischen Ölgesellschaften und andere in ausländischem Besitz befindliche Firmen nationalisiert.
18. März
Die Führung der bisherigen österreichischen Bundesbahnen ging per Verordnung von Reichsverkehrsminister Wilhelm Dorpmüller auf den Reichsverkehrsminister über.
18. März
Am 10. April sollten auf Erlass von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eine Volksabstimmung und Reichstagswahl im Großdeutschen Reich stattfinden.
19. März
Die österreichische Post- und Telegrafen Verwaltung und das Postsparkassenamt wurden durch Erlass von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler dem Reichspostminister Wilhelm Ohnesorge unterstellt.
19. März
Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, wurde durch Erlass des Reichsinnenministers, Wilhelm Frick, ermächtigt, die notwendigen Maßnahmen für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung im Lande Österreich „auch außerhalb der sonst hierfür bestimmten gesetzlichen Grenzen zu treffen“.
19. März
Die Regierung Litauens erklärte sich aufgrund eines am 17. März ausgesprochenen und auf 48 Stunden befristeten polnischen Ultimatums breit, diplomatische Beziehungen mit Polen aufzunehmen. Ferner wurde die im Verfassungsentwurf enthaltene Festlegung des polnischen Wilna als litauische Hauptstadt zurückgezogen.
20. März
In Nürnberg spielten die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und Ungarn 1:1. Eine zweite deutsche Vertretung schlug in Wuppertal die Elf von Luxemburg 2:1.
21. März
Der Schweizer Bundesrat und die Fraktionen der Bundesversammlung erklärten zu den Ereignissen in Österreich ihren Willen zur Unabhängigkeit, Neutralität und Wehrhaftigkeit.
22. März
Die deutsche Partei Bund der Landwirte (Bdl) erklärte ihren Austritt aus der tschechoslowakischen Regierung und wurde ein Teil der von Konrad Henlein geführten Sudetendeutschen Partei (SdP).
22. März
Mit einer Massenkundgebung im Sportpalast in Berlin eröffnete Reichspropagandaminister Joseph Goebbels den Wahlkampf für die Reichstagswahl am 10. April.
22. März
Im Deutschen Reich wurde eine Verordnung zur Volksabstimmung und über die Wahl zum großdeutschen Reichstag am 10. April erlassen. Auf je 60 000 abgegebene Stimmen entfiel ein Abgeordnetensitz.
23. März
Generalfeldmarschall Hermann Göring, der Beauftragte für den Vierjahresplan, unterzeichnete die Verordnung zur wirtschaftlichen Wiederbelebung Österreichs. Es waren u. a. der Bau von Reichsautobahnen, der Aufbau neuer Wasserkraftanlagen und die Erschließung neuer Vorkommen im Bereich von Bergbau und Erdölgewinnung vorgesehen.
23. März
In Prag und in Böhmen wurde eine ganztägige Luftschutzübung abgehalten. Es fanden mehrere Scheinangriffe der Luftwaffe mit dem Abwurf von Rauch- und Tränengasbomben statt, die sich in der tschechoslowakischen Hauptstadt gegen für die Versorgung und Kommunikation wichtige Ziele richteten. Erprobt wurden die Beseitigung der Trümmer und die Versorgung der Verwundeten.
24. März
Das erste deutsche KdF-Schiff „Wilhelm Gustloff“ ging auf seine zweitägige Jungfernfahrt.
24. März
Der britische Premierminister Neville Chamberlain erklärte in einer Rede vor dem Unterhaus in Bezug auf die Verpflichtungen seines Landes gegenüber der Tschechoslowakei, aus dem Defensivbündnis Großbritanniens mit Frankreich und dem Bündnis Frankreichs mit der Tschechoslowakei ergebe sich nicht zwangsläufig auch eine Garantie Großbritanniens für die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei.
24. März
Die Deutsche Christlichsoziale Volkspartei erklärte ihr Ausscheiden aus der tschechoslowakischen Regierung und ihren Eintritt in die Sudetendeutsche Partei (SdP), hielt aber an einer eigenen Organisation fest. Damit verfügte die SdP-Fraktion im Abgeordnetenhaus über 55 der 71 deutschen Mandate. Die Christlich Sozialen gehörten ebenso wie der am 22. März zur SdP übergetretene Bund der Landwirte zu den aktivistischen deutschen Parteien.
25. März
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eröffnete mit einer Rede in Königsberg seine Wahlkampfreise, die ihn durch 14 Städte im Deutschen Reich und durch das ehemalige Österreich führte.
25. März
In Berlin schlug der deutsche Profiboxer Adolf Heuser den belgischen Titelverteidiger Gustave Roth durch Aufgabe in der 7. Runde K.o. und war Europameister im Halbschwergewicht.
26. März
Das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg verurteilte Mitglieder des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) zu Gefängnis- und Zuchthausstrafen.
26. März
Durch Verordnung von Reichsarbeitsminister Franz Seldte wurde im Deutschen Reich eine Neuregelung der Nacht- und Sonntagsruhe für Arbeiterinnen und Arbeiter unter 18 Jahren in der Glasindustrie verkündet. Künftig durften u. a. männliche Jugendliche unter 16 Jahren zwischen 20 und 24 Uhr an Schmelz-, Kühl- und Glühöfen beschäftigt werden, sofern die Arbeitszeit 48 Wochenstunden nicht überschritt.
27. März
Der Sommerflugplan der Deutschen Lufthansa trat in Kraft. Neu waren regelmäßige Verbindungen nach Bagdad und Budapest.
27. März
In den katholischen Kirchen Österreichs wurde der Hirtenbrief der Bischöfe zur Volksabstimmung am 10. April verlesen, die aufriefen, mit Ja zu stimmen.
28. März
In Berlin gab Führer und Reichskanzler Adolf Hitler dem Vorsitzenden der Sudetendeutschen Partei (SdP), Konrad Henlein, Weisungen für das künftige Verhalten gegenüber der Regierung in Prag. Hitler erklärte, dass „von seien der SdP Forderungen gestellt werden sollen, die für die tschechische Führung unannehmbar sind“.
29. März
Das zweite Schiff der Organisation Kraft durch Freude (KdF) wurde in Hamburg in Anwesenheit von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler auf den Namen „Robert Ley“ getauft.
30. März
Zur Kontrolle des Flüchtlingsstroms aus Österreich führte der Schweizer Bundesrat den Visumzwang für österreichische Pässe ein.
31. März
Durch Verordnung des Reichsministers für Justiz, Franz Gürtner, wurden Juden als Rechtsanwälte in Strafsachen im Land Österreich nicht mehr zugelassen, sofern sie ihren Beruf nicht schon vor dem 1. August 1914 ausgeübt hatten oder sich im Weltkrieg an einer Kampfhandlung beteiligt bzw. dort ihre Söhne verloren hatten.
31. März
Der frühere US-Präsident Herbert Hoover (1929-1933) erklärte in Washington, die USA sollten sich nicht in eine Allianz mit denjenigen europäischen Staaten begeben, die den faschistischen Staaten Europas Widerstand leisten wollten, da diese zum Krieg führe.

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März 1938 in den Nachrichten
Bis zuletzt fast täglich die Felder seines Sohns besichtigt
Schwarzwälder Bote
Er wurde am 17. März 1938 als Sohn von Friedrich und Maria Anna geborene Locher in Tübingen geboren und wuchs ohne Geschwister in Stetten .... >>>

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