Chronik Samsung Geschichte
Der Lebensmittelhändler Byung-Chull Lee gründete am
01. März 1938 im koreanischen Taegu sein eigenes
kleines Unternehmen namens Samsung. Im Koreanischen
bedeutet das „Drei Sterne“. Die drei Sterne standen
für die drei Söhne von Byung-Chull Lee. Zunächst
bestand das Hauptgeschäft darin, Lebensmittel wie
Fisch, Obst und Gemüse nach
China zu
exportieren. Nach dem Koreakrieg errichtete Samsung
die erste Weizenmühle und die erste Zuckerraffinerie
in industriellem Maßstab in
Korea sowie
weitere Produktionsstätten zur
Nahrungs-mittelverarbeitung. Daraus ging der heute
größte Lebensmittelproduzent Südkoreas hervor, der
immer noch unter dem Namen Samsung firmiert.
1969 wurde die Tochter Samsung Electronics
gegründet, die bis in die Gegenwart das Flaggschiff
des Konzerns bildet. Das Unternehmen konzentrierte
sich auf Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte
und konnte in den
1980er Jahren unter anderem die
Marktführerschaft bei tragbaren Fernsehgeräten
einnehmen.
In den 1970er Jahren begann Samsung mit dem Export.
Weitere Tochterunternehmen wurden gegründet, um die
Geschäftsfelder auszubauen, unter anderem Samsung
Heavy Industries und Samsung Precision, das heutige
Samsung Techwin. Außerdem übernahm man 50 Prozent an
Korea Semiconductor und sicherte sich so die
Marktführerschaft in der Halbleiterherstellung.
Im nächsten Jahrzehnt stieg Samsung mit der Gründung
von Samsung Data Systems in die IT-Industrie ein.
Zwei Forschungs- und Entwicklungszentren für
Bereiche wie Elektronik, Gentechnik,
Nachrichtentechnik, Nanotechnologie und
Netzwerkarchitektur wurden eingerichtet.
1987 verstarb Firmengründer Byung-Chull Lee, nachdem
er fast 50 Jahre lang die Geschicke des Unternehmens
geleitet hatte. Sein Sohn Kun-Hee Lee übernahm das
Geschäft mit dem Ziel, Samsung zu einem der größten
Elektronikkonzerne der Welt auszubauen.
Die 1990er Jahre brachten weltweit einen Wandel im
Markt. Um die Krise zu überstehen, startete Samsung
einen groß angelegten Umstrukturierungsprozess.
Insgesamt wurden 50.000 Stellen abgebaut und 10
Geschäftsbereiche verkauft. Stattdessen
konzentrierte Samsung sich auf seine Kerngebiete,
allen voran Samsung Electronics. Mit Produkten wie
den TFT-LCD-Bildschirmen konnte das Unternehmen
seine Marktposition sichern und zählte mit 17
Produkten zu den fünf weltbesten Produkten nach
Marktanteil in der jeweiligen Produktgruppe.
Nach dem Jahr 2000 ist das digitale Zeitalter
endgültig angebrochen. Samsung spielt weiterhin
an der
Spitze mit und bietet zum Beispiel im Bereich
Smartphone dem wohl größten Konkurrenten Apple
erfolgreich die Stirn.
Auch als Sponsor für Sportevents hat sich Samsung
einen Namen gemacht. Chairman Kun-Hee Lee wurde 1996
zum Mitglied des Internationalen Olympischen
Komitees berufen. Neben einem eigenen
E-Sport-Werksteam sponsert der Konzern den
Olympischen Fackellauf und ist Trikotsponsor des
Fußballvereins FC Chelsea. 2009 war Samsung
Hauptsponsor der Leichtathletik-WM in Berlin.
So viel Erfolg blieb nicht ungetrübt. Der erste
große Skandal passierte 2005, als Beweise
auftauchten, dass Samsung mit Spendengeldern in die
Präsidentschaftswahl 1997 eingegriffen hatte.
Außerdem sollten etliche einflussreiche Personen
Gehaltszahlungen von Samsung bezogen haben. Der
Konzern wies die Vorwürfe, die als „Samsunggate“
bekannt wurden, als grundlos zurück. 2010 und 2011
geriet Samsung wegen Preisabsprachen ins Kreuzfeuer
und wurde zu hohen Geldstrafen verurteilt. Auch an
den Arbeitsbedingungen in den Fabriken kam heftige
Kritik auf. So sollen die Arbeiter mit hochgiftigen,
krebserregenden Stoffen in Kontakt gekommen und
daran erkrankt sein. Zulieferern von Samsung wurde
zudem Kinderarbeit vorgeworfen.
Chairman Kun-Hee Lee trat 2008 als Vorsitzender von
allen Posten zurück. Seitdem wird die Gruppe, die
auch in den Bereichen
Lebensversicherung,
Schwerindustrie und Chemie vertreten ist und mit
Renault unter Renault Samsung Motors kooperiert, von
den CEOs der einzelnen Firmen geleitet.
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