Geschichte des Handys Chronik

Handys sind tragbare Telefone, die ortsunabhängig verwendet werden können, da sie mit dem Telefonnetz über Funk kommunizieren. Aus diesem Grund werden sie richtigerweise auch als Mobiltelefone bezeichnet. Apple, Samsung, Motorola, Nokia und Blackberry gehören wohl zu den größten und bekanntesten Herstellern von Handys, eine Bezeichnung übrigens, die nur in Deutschland verwendet wird, im englischsprachigen Raum ist der Begriff unbekannt.
Es gab Vorläufer-Modelle, ehe sich die heutigen Mobiltelefone durchsetzen konnten. Die Entwicklung des Handys begann bereits im Jahr 1926. Damals wurde ein Telefondienst der Reichspost und der Deutschen Reichsbahn auf der Strecke zwischen Berlin und Hamburg eingerichtet. Diesen Dienst konnten allerdings nur Fahrgäste, die mit 1. Klasse reisten, benutzen. Im gleichen Jahr entwarf Karl Arnold, ein Zeichner des Simplicissimus (damalige Wochenzeitschrift), mit seinem Werk „Drahtlose Telefonie“ ein visionäres Bild vom Sinn und Unsinn des mobilen Telefonierens in der Öffentlichkeit.
Im Jahr 1931 entstand eine Schilderung der Utopie des Mobiltelefons in der Literatur. Wiederzufinden ist sie im von Erich Kästner geschriebenen Kinderbuch „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“ und lautet: „Ein Herr, der vor ihnen auf dem Trottoir langfuhr, trat plötzlich aufs Pflaster, zog einen Telefonhörer aus der Manteltasche, sprach eine Nummer


Motorola Dynatac 8000x Handy von 1983
Motorola Dynatac 8000x
Handy von 1983

hinein und rief: 'Gertrud, hör mal, ich komme heute eine Stunde später zum Mittagessen. Ich will vorher noch ins Laboratorium. Wiedersehen, Schatz!' Dann steckte er sein Taschentelefon wieder weg, trat aufs laufende Band, las in einem Buch und fuhr seiner Wege.“
Die ersten Autotelefone die deutschlandweit verwendet werden konnten, gab es 1958. Die damaligen Geräte waren sehr groß, da für die Funktechnik Vakuumröhrchen verwendet wurden. Der Preis dieser Telefone lag bei etwa der Hälfte des Wagenpreises, außerdem wurden die Gespräche damals noch handvermittelt (A-Netz).
Der erste Prototyp des Handys wurde 1973 von Motorola hergestellt. Entwickelt hatte diesen der Chefdesigner Rudy Krolopp, der dafür einen Metall-Hydrid-Akku, einen sehr leistungsfähigen Stromspeicher mit dem Innenleben von UKW-Radios kombinierte. Jedoch gelang es Krolopp trotzdem erst 10 Jahre später, den ersten Handy-Anruf der Weltgeschichte durchzuführen. Dieser fand in einem Hotelrestaurant in Amerika statt und ging an den Hotelmanager. Den Inhalt stellte die profane Bitte: „Bringen Sie uns bitte Wasser.“ dar.


Ab 1974 wurde in Österreich das so genannte B-Netz verwendet, mit dem die Anrufe automatisch vermittelt werden konnten. Nach sieben Jahren wurde dieses bereits von 1000 Teilnehmern genutzt. Es war allerdings nötig, dass der Standort eines Teilnehmers bekannt war, damit dieser angerufen werden konnte.
1975 führte man in der Schweiz „Natel“, ein nationales Autotelefonnetz ein. Acht Jahre später folgte „Natel B“, 1987 dann „Natel C“ und 1994 die GSM-Technologie, die noch heute die Grundlage der D- und E-Netze bildet.
In Österreich und Deutschland gab es ab 1985 das kleinzellige, analoge C-Netz. Durch dieses wurden eine geringere Sendeleistung der Telefone und damit auch kleinere Geräte möglich. Daraufhin kamen kleine Kistchen, die einen Tragegriff und einen angeschlossen Telefonhörer besaßen, auf den Markt. Zudem hatten sie eine deutlich längere Antenne. 1983 wurde dann von Motorola „Dynatac 8000x“ vorgestellt, das weltweit erste kommerzielle Mobiltelefon.
In der Schweiz, Österreich und Deutschland wurden Ende der 1980er Jahre und Anfang der 1990er Jahre flächendeckende digitale Mobilfunknetze (D-Netze) eingeführt, wodurch die benötigte Batterieleistung und damit auch die Größe der Mobiltelefone erneut vermindert werden konnte. Das erste GSM-fähige Handy wurde 1992 von Motorola vorgestellt. Dabei handelte es sich um das „International 3200“.
Heute tendiert die Entwicklung zunehmend in Richtung der Multifunktionsgeräte, wie Smartphones (früher auch PDA-Phone genannt), die auch über Funktionen wie IP-Telefonie Internet Kamera, Uhr, Navigationsgerät, MP3-Player, Spielekonsolen und jede Menge andere Apps (Anwendungen) verfügen.

Siehe auch:
Handyverträge im Laufe der Zeit
Smartphones