1. Februar
In Aachen und Münster fand gleichzeitig die
Uraufführung der preußischen Biedermeierkomödie „Der
alte Wrangel“ von Otto Brües statt.
1. Februar
Im Berliner Sportpalast eröffnete Reichsjugendführer
Baldur von Schirach die dritten
Reichsberufswettkämpfe der Hitlerjugend (HJ), ein
Leistungswettbewerb der in der HJ organisierten
Berufsschüler.
1. Februar
In der Berliner Deutschlandhalle gewann die
deutsche, nur aus Soldaten bestehende,
Springreitermannschaft den Großen Preis von
Deutschland vor Polen und Italien.
2. Februar
Die Grüne Woche in Berlin, die am 25. Januar
eröffnet worden war, ging zu Ende. 285 000 Menschen
besuchten die größte deutsche
Landwirtschaftsausstellung, 40 000 mehr als im
Vorjahr 1935.
2. Februar
Unter dem Vorsitz von Heinrich Mann wurde in Paris
ein „Komitee zur Verbreitung der deutschen
Volksfront“ von Vertretern der KPD, der SPD, der
sozialistischen Arbeiterpartei und der
Revolutionären Sozialisten Deutschlands gebildet.
2. Februar
Bei der Verbrechenbekämpfung und der psychiatrischen
Diagnose wurde ein neuer elektrischer
Blutdruckschreiber verwendet.
2. Februar
Beim Skispringen der Nationen in
Garmisch-Partenkirchen gewann der Schwede Sven Ivan
Eriksson vor dem Norweger Virger Ruud und dem
US-Amerikaner Roy Michelsen.
2. Februar
In mehreren deutschen Filmtheatern wurde der
US-amerikanische Spielfilm „Anna Karenina“
uraufgeführt. Der Film wurde 1935 bei der
internationalen Filmkunstausstellung in Venedig zum
besten Film des Jahres gekürt. Greta Garbo spielte
unter der Regie von Clarence Brown die Hauptrolle.
3. Februar
In Borkenberge in Westfalen wurde die erste deutsche
Reichssegelflugschule eröffnet. Interessierte
Jugendliche sollten in Ihr auf eine Ausbildung im
Flugwesen und in der Luftwaffe vorbereitet werden.
3. Februar
Die Leitung der deutschen Wirtschaftsgruppe
Gaststätten und Beherbergungsgewerbe teilte mit,
dass für den Eintopfsonntag am 9. Februar, der
zugunsten des Winterhilfswerks durchgeführt wurde,
drei Eintopfgerichte für die deutschen Gaststätten
vorgeschrieben waren.
3. Februar
In Neubabelsberg bei Potsdam übergab die UFA das
erste „Filmmuseum der Welt“ seiner Bestimmung.
4. Februar
Lucie Englisch und Elisabeth Flickenschild spielten
die Hauptrollen in dem bayerischen Lustspielfilm
„Der ahnungslose Engel“, der in München seine
Uraufführung hatte. Regie führte Franz Seitz.
4. Februar
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler stiftete „für
Verdienste um die in Deutschland übertragenen
Olympischen Spiele“ ein deutsches
Olympia-Ehrenzeichen.
4. Februar
Der Leiter der NSDAP-Landesgruppe Schweiz, Wilhelm
Gustloff, wurde in seiner Wohnung in Davos vom dem
Jugoslawen David Frankfurter ermordet.
5. Februar
Sämtliche Veranstaltungen des Reichsverbandes
jüdischer Kulturbünde wurden vom deutschen
Reichspropagandaminister, Joseph Goebbels, verboten.
5. Februar
In Paris erklärte Otto Habsburg-Lothringen, dass
eine Wiederaufrichtung des Habsburger Thrones in
Österreich durchaus denkbar sei.
5. Februar
Der Konstrukteur und Luftfahrtpionier August von
Parseval wurde 75 Jahre alt. Er hatte 1890–1892 das
erste deutsche Flugzeug gebaut und hatte 1897 die
für militärische Zwecke genutzten „Drachenballons“
(Fesselballon) konstruiert.
5. Februar
Der Stummfilm „Modern Times“ von Charlie Chaplin
wurde in den USA uraufgeführt.
5. Februar
In Sibirien stiegen innerhalb von zwei Tagen die
Temperaturen von minus 40 Grad auf 5 Grad plus.
7. Februar
Das Innenministerium und das Finanzministerium
Preußens verfügten eine Beschränkung der
Gemeindeausgaben zugunsten des Aufbaus der deutschen
Wehrmacht.
7. Februar
Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie in
Berlin meldete neue Erfolge in der
Zwillingsforschung.
8. Februar
Jawaharlal Nehru wurde Vorsitzender der
national-indischen Kongresspartei und somit
Nachfolger von Mahatma Gandhi.
8. Februar
Eine Klage der sozialdemokratischen
Gewerkschaftsorganisation „Allgemeiner
Arbeiterverband“ gegen die am 17. Dezember 1935
verfügte Auflösung des Verbandes wurde von
Landgericht Danzig abgelehnt. Der Grund für das
Verbot der Gewerkschaft war deren kritische
Äußerungen über die Politik der
nationalsozialistischen Regierung von Danzig.
9. Februar
Vom deutschen Reichserziehungsminister, Bernhard
Rust, wurden Richtlinien für die „gesundheitliche“
Auslese zum Hochschulstudium erlassen. Danach war u.
a. untauglich, wer "dauernde Scheu und Mangel an
Willen zu Leibesübungen, körperlicher Härte und
Einsatzbereitschaft“ an den Tag legte.
9. Februar
Das Wehrpflichtalter in Ägypten wurde von 19 auf 18
Jahre herabgesetzt und auf im Land ansässige
Beduinen und Sudanesen ausgedehnt. Das Heer wurde um
6000 Mann auf 18 000 Mann verstärkt. Gründe für
diese Maßnahmen waren der Einfall Italiens in
Abessinien (Äthiopien) und die Lösung Ägyptens vom
militärischen „Schutz“ Großbritanniens.
9. Februar
Der seit vier Wochen andauernde Generalstreik in
Teilen Syriens gegen die französische
Kolonialbesatzung weitete sich auf das ganze Land
aus.
9. Februar
Ein Brand in der Londoner Filmstadt Elstree richtete
einen Schaden von umgerechnet sechs Millionen
Reichsmark an.
10. Februar
Bei einem Besuch in Wldadiwostok sagte der
sowjetische Volkskommissar und Vertraute von
Regierungschef Josef W. Stalin, Lasar M.
Kaganowitsch, die Sowjetunion sei dafür gerüstet,
eine Offensive der Japaner abzuwehren.
10. Februar
Der Archäologe Hans Spethmann hielt in Essen einen
Vortrag über die Ausgrabungen nahe der Stadt Xanten.
11. Februar
Der österreichische Vizekanzler, Ernst Rüdiger
Starhemberg, äußerte sich in einem Interview mit dem
„Daly Telegraph“ positiv über eine Habsburger
Thronbesteigung in Österreich, sah für die nächste
Zukunft jedoch keine Realisierungsmöglichkeiten in
dieser Richtung.
12. Februar
Die US-Regierung berichtete, dass die Zahl der
Lynchmorde vom 15 im Jahr 1934 auf 30 im Jahr 1935
gestiegen war.
12. Februar
In Mailand wurde die Oper „Il Campiello“ von Ermanno
Wolf-Ferrari uraufgeführt.
12. Februar
In Schwerin fand die Trauerfeier für den ermordeten
Landesgruppenleiter Schweiz der NSDAP, Wilhelm
Gustloff, statt.
13. Februar
Die Auflösung der rechtsradikalen Organisation
„Action Française“ wurde durch die französische
Regierung angeordnet.
13. Februar
Der britische Außenminister, Anthony Eden, betonte
im Unterhaus die Souveränitätsrechte Großbritanniens
über die Falklandinseln. Er wies darauf hin, dass es
unzulässig wäre, wenn Argentinien auf seinen
Briefmarken die Falklandinseln als eigenes
Territorium darstelle.
13. Februar
Das deutsche Propagandaministerium wies die deutsche
Presse an, dass Reklame für Charlie Chaplin „absolut
unerwünscht“ sei.
13. Februar
In Berlin fand die Uraufführung des Spielfilme „Der
schüchterne Casanova“ mit Fita Benkhoff und Adele
Sandrock unter der Regie von Carl Lamac statt.
14. Februar
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler sprach mit dem
deutschen Botschafter in Rom, Ulrich von Hassell,
über die von Italien erhoffte politische
Rückendeckung bei der geplanten militärischen
Besetzung des Rheinlandes.
14. Februar
Laut dem Befehlshaber der deutschen Polizei,
SS-Gruppenführer Kurt Daluege, waren fast alle
maßgebenden Stellen bei der Polizei mit
NS-Parteigenossen besetzt.
14. Februar
Die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Japan
verschlechterten sich nach einem Zwischenfall an der
mandschurisch-mongolischen Grenze weiter.
15. Februar
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eröffnete in
Berlin die Internationale Automobil- und
Motorrad-Ausstellung.
15. Februar
In Abessinien (Äthiopien) gewannen die italienischen
Invasionstruppen nach fünftägigen Kämpfen die
„Schlacht von Enderta“ und zwangen die Abessinier
zur Aufgabe der stark befestigten Stellungen am
Bergmassiv Ambar Aradam.
15. Februar
Das Deutsche Reich und die USA unterzeichneten ein
Abkommen, das Versuchsflüge über den Atlantik
vorsah, um eine regelmäßige Luftlinie über den Ozean
einzurichten.
16. Februar
In Spanien siegte die Volksfront der Linksparteien
bei den Parlamentswahlen.
16. Februar
In Paris fand eine Protestkundgebung gegen den
Überfall auf den französischen Sozialistenführer,
Leon Blum, statt. Die Volksfrontparteien
(Kommunisten, Sozialisten und Liberale) hatten zu
der Kundgebung aufgerufen und laut Polizei nahmen
200 000 Menschen daran teil.
16. Februar
In New York kam es zu schweren Auseinandersetzungen
zwischen Polizei und 12 000 Arbeitslosen. Die
Arbeitslosen wollten einen Protestmarsch
durchführen, der allerdings „wegen des verschneiten
Zustands der Straßen“ verboten wurde. 100 Personen
wurden verletzt, 13 Führer wurden wegen
„unordentlichen Betragens“ vorübergehend von der
Polizei festgenommen.
16. Februar
Mit der Schlussfeier in Garmisch-Partenkirchen
wurden die IV. Olympischen Winterspiele 1936
beendet.
16. Februar
In Berlin wurde der Spielfilm „Der Kurier des Zaren“
mit Adolf Wohlbrück und Theo Linden unter der Regie
von Richard Eichberg uraufgeführt.
17. Februar
Der Völkerbund begrenzte die legale Jahresproduktion
an Rauschgiften auf 35 t.
17. Februar
An der Staatsoper in Berlin wurde die Neufassung von
Werner Egks „Zaubergeige“ uraufgeführt. Die
Inszenierung übernahm Rudolf Hartmann.
18. Februar
Ein Militärputsch unter Führung von Oberst Rafael
Franco stürzte die Regierung in Paraguay. Franco
nannte als Grund für die Machtübernahme die
Unzufriedenheit des Heeres mit den Bedingungen des
Friedensprotokolls mit Bolivien vom 12. Juni 1935.
18. Februar
In Leipzig wurde der deutsche Spielfilm „Der Raub
der Sabinerinnen“ unter der Regie von Robert Adolf
Stemmle mit Grethe Weiser in der Hauptrolle
uraufgeführt.
18. Februar
In Düsseldorf wurden Verkehrssünder erstmals mit
versteckten Kameras fotografiert.
19. Februar
Der Führer der Republikanischen Linken, Manuel
Azaña, erhielt in Spanien den Auftrag, eine neue
Regierung zu bilden.
19. Februar
Der britische Generalmajor Neill Malcolm wurde zum
neuen Flüchtlingskommissar des Völkerbundes ernannt.
Er wurde somit Nachfolger von James MacDonald, der
am 31. Dezember 1935 zurückgetreten war.
20. Februar
Auf Erlass des Reichspropagandaministeriums durften
alle Reichsministerien, Berufsorganisationen,
Sportverbände und Wirtschaftsunternehmen,
Einladungen an die Presse nur nach Rücksprache mit
den zuständigen Stellen im
Reichspropagandaministerium aussprechen.
20. Februar
Im Rheinland und in Westfalen verhaftete die Geheime
Staatspolizei (Gestapo) zahlreiche Geistliche und
Laienführer des Katholischen Jungmännerverbandes,
die angeblich zusammen mit kommunistischen
Organisationen „hochverräterische Unternehmen“
geplant haben sollten.
21. Februar
Der bisher in Hamburg tätige Dirigent Karl Böhm
übernahm die Leitung der Dresdener Oper.
21. Februar
In der Sowjetunion wurde der zweite Fünfjahresplan
verabschiedet. Im Jahr 1936 sollte die Produktion
von Gebrauchsgütern wie Grammofonen, Fahrrädern und
Radioapparaten erhöht werden.
21. Februar
In Köln wurden unter der Leitung von Reichsleiter
der Deutschen Arbeitsfront, Robert Ley, die ersten
30 von insgesamt 500 jungen Männern ausgewählt, die
an den Schulungskursen in den neuen
NSDAP-Ordensburgen teilnehmen sollten. Neben
körperlicher Gesundheit und rassischer Reinheit
mussten die Anwärter aktive Mitarbeit in der NSDAP
nachweisen können.
23. Februar
Um Ägypten gegen den italienischen Expansionsdrang
abzusichern, stellte die Regierung 100 000
ägyptische Pfund für Verteidigungsanlagen an der
ägyptisch-libyschen Grenze bereit.
23. Februar
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewann in
Barcelona ein Länderspiel gegen Spanien mit 2:1.
Josef Fath aus Worms schoss beide Tore für die
deutsche Mannschaft.
24. Februar
Der britische Außenminister, Anthony Eden,
widersprach der verbreiteten Ansicht, dass die
wirtschaftlichen Sanktionen gegen Italien
wirkungslos seien. Er wies auf den Kaufkraftverlust
Italiens hin, der es Italien bald unmöglich machen
werde, Einkäufe in Ausland zu tätigen.
24. Februar
Bei den diesjährigen Rosenmontagszügen im Deutschen
Reich war die Kleidung des „Negus“ Kaiser Haile
Selassie I. Von Abessinien (Äthiopien) als
Faschingskostüm sehr beliebt.
25. Februar
Die Reichsleitung des deutschen Arbeitsdienstes gab
die Personengruppen bekannt, die von der Einberufung
zum Reichsarbeitsdienst am 1. April 1936 betroffen
waren.
25. Februar
Um einen Anreiz für die Flaschenrückgabe zu
schaffen, mussten die deutschen Brauereien, die Bier
in Leihflaschen verkauften, ab sofort ein
Flaschenpfand von mindestens zehn Reichspfennigen
erheben.
26. Februar
Nach dem Wahlsieg der Liberalen verübten in Tokio
junge Offiziere einen Militärputsch.
27. Februar
Das Beistandsabkommen mit der Sowjetunion wurde von
der französischen Nationalversammlung mit 353 gegen
164 Stimmen angenommen.
27. Februar
Das Deutsche Verkehrsluftschiff LZ 129 wurde auf der
Werft in Friedrichshafen der Öffentlichkeit
vorgestellt.
27. Februar
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewann ein
Länderspiel gegen Portugal in Lissabon mit 3:1.
29. Februar
Der US-Kongress verabschiedete das zweite
Neutralitätsgesetz. Das erste Neutralitätsgesetz aus
dem Jahr 1935 wurde damit bis zum Mai 1937
verlängert. Danach durften u. a. keine Kredite oder
Anleihen an kriegsführende Staaten gegeben werden.
29. Februar
Der tschechoslowakische Staatspräsident, Eduard
Bene, enthob Ministerpräsident Milan Hodža seines
Amtes als Außenminister. Nachfolger wurde der
Geschichtsprofessor Kamill Krofta.
Wer hat im Februar 1934 Geburtstag >>