Dezember 1934 - Gesetz über den Nachfolger des
Führers
Adolf Hitler bestimmt aufgrund des am 13.
Dezember 1934 erlassene „Gesetz über den Nachfolger
des Führers und Reichskanzlers" im Falle seines
Todes, Hermann Göring uu seinem Nachfolger.
Danach hätte Göring unmittelbar nach Hitlers Tod
„die Mitglieder der Reichsregierung und die
Wehrmacht sowie die Formationen der SA und der SS
des Deutschen Reiches auf seine Person zu
vereidigen. Das Reichskabinett beschließt ein
Gesetz, durch das der
Urheberecht von 30 Jahre auf 50 Jahre
nach dem Tod des Urhebers verlängert wird.
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Wichtige Ereignisse im
Dezember 1934
1. Dezember
In deutschen Reichsgesetzblatt erschien die
Verordnung über den Aufbau der organischen
Wirtschaft. Damit war die Umstrukturierung der
nationalsozialistischen Wirtschaftsordnung im
Wesentlichen abgeschlossen.
1. Dezember
Nachdem das Direktorium des zu Litauen gehörenden
Memel Gebietes zurückgetreten war, wurde am 3.
Dezember ein noch deutsch feindlicheres Direktorium
gebildet.
2. Dezember
Der deutsche Reichsaußenminister, Konstantin
Freiherr von Neurath (parteilos), betonte in einem
Interview mit dem Berliner Büro der
Nachrichtenagentur Reuter, das Deutsche Reich werde
in den Völkerbund zurückkehren, wenn seine
berechtigten Ansprüche frei und offen anerkannt
würden.
3. Dezember
Die Saarregierung untersagte das freie Anbringen von
Plakaten. Die Abstimmungsparteien durften gleich
große Plakate nur an vorgeschriebenen Orten
anbringen.
3. Dezember
In Rom wurden die Verhandlungen über die geplante
Volksabstimmung an der Saar und alle damit
zusammenhängenden Fragen beendet.
4. Dezember
Ein Gesetz der Reichsregierung verlängerte den
Urheberrechtsschutz an Werken der Literatur,
Tonkunst und bildenden Kunst von 30 auf 50 Jahre.
4. Dezember
Das Gesetz über die Gewinnverteilung bei
Kapitalgesellschaften (Anleihestockgesetz), das
Gesetz über die Neuordnung der deutschen Börsen und
das Gesetz zur Beaufsichtigung des Kreditgewerbes
wurden vom deutschen Reichskabinett in Berlin
verabschiedet.
5. Dezember
Die Justizministerien der deutschen Länder wurden
durch das zweite Gesetz zur Überleitung der
Rechtspflege auf das Reich aufgehoben und ihre
Funktionen gingen an das Reichsjustizministerium
über.
5. Dezember
Karl Seitz, der frühere Bürgermeister von Wien und
Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei
Österreichs, wurde nach amtlicher Mitteilung auf
freien Fuß gesetzt unter der Bedingung, dass er sich
den Behörden zur Verfügung hielt. Seitz war am 12.
Februar unter dem Vorwurf hochverräterischer
Unternehmungen verhaftet worden.
6. Dezember
In Saargebiet wurde die Partei Deutscher Volksbund
für christlich-soziale Kultur gegründet, die für die
Beibehaltung des Status quo eintrat.
6. Dezember
Der deutsche Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler
(NSDAP) berief Gottfried Feder (NSDAP) als
Reichskommissar für das Siedlungswesen ab. Die
Aufgaben zur Förderung des Siedlungswesens wurden
dem Reichsarbeitsministerium übertragen.
7. Dezember
Auf einer Veranstaltung in Wiesbaden erklärte der
deutsche Reichsinnenminister Wilhelm Frick (NSDAP),
die Reichskirchenregierung sei in dem Bemühen, die
28 evangelischen Landeskirchen in der Reichskirche
aufgehen zu lassen, etwas zu stürmisch vorgegangen
und habe dabei Anordnungen ohne die nötige
Rechtsgrundlage erlassen.
8. Dezember
Im Deutschen Reich wurde der „Tag der nationalen
Solidarität“ begangen.
8. Dezember
In Kiel lief der deutsche Kreuzer „Nürnberg“ vom
Stapel.
9. Dezember
In der Tschechoslowakei fanden Gemeindewahlen statt.
Die Sudetendeutsche Heimatfront Konrad Henleins
errang in fünf deutschen Orten einen Sieg.
10. Dezember
Als Nachfolger es zurückgetretenen Wilhelm
Furtwängler wurde der österreichische Dirigent
Clemens Krauss, der seit 1929 Direktor der Wiener
Staatsoper war, zum Direktor der Berliner Staatsoper
berufen.
10. Dezember
Die estländische Regierung in Reval ordnete die
Errichtung von Konzentrationslager für
staatsgefährdende Personen an.
10. Dezember
In Stockholm und Oslo wurden die
Nobelpreise
verliehen.
11. Dezember
Um die Uneinnehmbarkeit des britischen Stützpunktes
in Singapur unter Beweis zu stellen, begannen
britische Luft-, See- und Landmanöver bei Singapur.
11. Dezember
In Vaduz, der Hauptstadt des Fürstentums
Liechtenstein, Forderten Demonstranten des sog.
Heimatdienstes die Abdankung des 80-jährigen Fürsten
Franz zugunsten des Thronfolgers Franz Joseph.
Außerdem verlangten sie eine Volksabstimmung, eine
Verfassungsänderung und das Verbot für Geistliche,
Staatsämter zu bekleiden.
12. Dezember
Der österreichische Bundesminister für soziale
Verwaltung, Odo Neustädter-Stürmer (Heimwehr) erließ
die Satzungen des Gewerkschaftsbundes.
12. Dezember
Reichserziehungsminister Bernhard Rust (NSDAP)
führte für Hochschulstudenten und -studentinnen eine
Ausbildung in Leibesübungen während der ersten drei
Semester ein. Die Fortsetzung des Studiums wurde an
die erfolgreiche Absolvierung dieser Ausbildung
geknüpft.
13. Dezember
Literatur 1934 – Unter dem Pseudonym e. o. plauens veröffentlichte Erich Ohser
die erste Geschichte von „Vater und Sohn“ in der „Berliner Illustrierten
Zeitung“.
13. Dezember
Theater 1934 – Am Schauspielhaus Zürich wurde die Komödie „Hin und Her“ von Ödön
von Horváth uraufgeführt.
14. Dezember
In Kowno (Kaunas), der Hauptstadt Litauens, begann
vor dem Kriegsgericht ein Prozess gegen 129
Memelländer. Ihnen wurde vorgeworfen mit den
deutschen Nationalsozialisten zusammengearbeitet zu
haben, um eine Abtrennung des Memel Gebietes von
Litauen zu erreichen.
14. Dezember
In den USA nahm der Dickstein-Ausschuss zur
Untersuchung kommunistischer Aktivitäten seine
Tätigkeit auf.
14. Dezember
Die deutsche Presse ermahnte in Aufrufen die
Bevölkerung: „Nur nicht vergessen! Am kommenden
Sonntag Eintopf essen!“
15. Dezember
Der schweizerische Theologieprofessor Karl Barth
wurde vom deutschen Reichsminister für Wissenschaft,
Erziehung und Volksbildung, Bernhard Rust (NSDAP)
von seinem Lehrstuhl in Bonn suspendiert.
16. Dezember
In Montreux fand der erste Faschisten Weltkongress
statt.
16. Dezember
In Saarbrücken fuhr ein britischer Polizeioffizier
in eine Menschengruppe hinein. Dabei wurde eine
schwangere Frau erheblich verletzt.
16. Dezember
Bei den Wahlen zur Nationalversammlung in Portugal
wurden alle 90 Kandidaten der Einheitsliste mit
Mehrheit gewählt. Portugal wurde als autoritärer
Standesstaat seit 1928 von General António Oscar de
Fragoso Carmona als Staatspräsident und seit 1932
von António de Oliveira Salazar als
Ministerpräsident regiert.
17. Dezember
In Mittel- und Südeuropa grassierte das
Ulmensterben.
17. Dezember
In Uppsala erklärte der schwedische Außenminister
Richard Johannes Sandler, alle nordischen Staaten
stimmten darin überein, einen neutralen Kurs in der
Außenpolitik einzuhalten.
18. Dezember
Die spanische Regierung setzte das Autonomiestatut
Kataloniens für unbestimmte Zeit außer Kraft.
18. Dezember
Das trockengelegte Land um die neu gegründete Stadt
Littoria wurde 93. Provinz Italiens.
18. Dezember
In nationalsozialistischen Deutschen Reich wurde der
Tag der Polizei gefeiert.
19. Dezember
Paraguay lehnte eine Regelung des Konflikts mit
Bolivien durch den Völkerbund ab.
19. Dezember
Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
(NSDAP) enthob Hans Frank (NSDAP) von seinem Amt als
Reichskommissar für die Gleichschaltung der Justiz
und ernannte ihn zum Reichsminister ohne
Geschäftsbereich.
20. Dezember
Das deutsche Forschungsinstitut für Wasserbau und
Wasserkraft der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft zur
Förderung der Wissenschaften erhielt von der
chinesischen Regierung den Auftrag, den Fluss
Hwangho zu regulieren.
21. Dezember
Amtliche sowjetische Stellen teilten mit, dass seit
dem 1. Dezember 105 Todesurteile im Zusammenhang mit
der Ermordung des sowjetischen Politikers Sergei M.
Kirow durch einen Studenten in Kiew vollstreckt
worden waren.
21. Dezember
Das Lied „So oder so ist das Leben“ von Theo
Mackeben, das Brigitte Horney am Anfang und am
Schluss des Südsee- und Matrosenfilms „Liebe, Tod
und Teufel“ sang, wurde ein Evergreen. Der Ufa-Film,
der mit dem Prädikat „künstlerisch wertvoll“
ausgezeichnet wurde, hatte in Berlin Premiere.
22. Dezember
Musik 1934 – Die Operette „Die Tänzerin Fanny Elßler“ mit nachgelassener Musik
von Johann Strauss (Sohn) hatte in Berlin ihre Uraufführung.
23. Dezember
Am sog. Goldenen Sonntag, dem letzten Einkaufsonntag
vor Weihnachten, verzeichneten die Geschäfte im
Deutschen Reich ein kräftiges Umsatzplus. In
mehreren Großstädten mussten Spielwarengeschäfte
zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden.
23. Dezember
Der österreichische Vizekanzler Ernst Rüdiger
Starhemberg (Heimwehr) rief zur nationalen
Versöhnung im Innern auf.
24. Dezember
In Österreich wurden zahlreiche Sozialdemokraten,
Kommunisten u. a. im Zusammenhang mit den
Februarunruhen verhaftete Oppositionelle aus den
Anhaltelagern entlassen, darunter auch der General
und ehemalige Bundesrat Theodor Körner.
24. Dezember
Papst Pius XI. formulierte in seiner
Weihnachtsansprache ein neues Gebet für den Frieden:
„Zerstreue die Völker, die den Krieg suchen!“
25. Dezember
Auf seiner Weihnachtsfahrt vom Bodensee nach
Südamerika flog das deutsche Luftschiff LZ 127 „Graf
Zeppelin“ seinen 1 000 000. Kilometer.
25. Dezember
Weihnachten 1934.
26. Dezember
Im Deutschen Reich wurde der 165. Geburtstag des
Dichters Ernst Moritz Arndt gefeiert. Arndt galt als
„großer Künstler deutschen Wesens und Vorkämpfer
deutscher Erneuerung“.
27. Dezember
Der Staatsname „Persien“ wurde in „Iran“ geändert,
um an die Glanzzeiten des Reiches in der Antike zu
erinnern.
28. Dezember
Bei einem Erdbeben in der portugiesischen Provinz
Algarve wurde u. a. das ehemalige Maurenschloss
Silves, das als Gefängnis diente, zerstört. Mehrere
Häftlinge konnten fliehen.
28. Dezember
Japan kündigte das Washingtoner Flottenabkommen von
1922, in dem es der Festlegung seiner Flottenstärke
im Verhältnis 3:5:5 gegenüber Großbritannien und den
USA zustimmen musste.
29. Dezember
Theater 1934 – Am Teatro Espanol in Madrid wurde die Tragische Dichtung „Yerma“
von Federico Garcia Lorca uraufgeführt.
30. Dezember
Der französische Staatspräsident Albert Lebrun
schlug in seiner Rede vor dem Jahreswechsel in der
internationalen Politik stärkere Zusammenarbeit vor.
30. Dezember
In München wurde der im Milieu des österreichischen
Offiziersadels spielende Film „Hohe Schule“ von
Erich Engel mit Rudolf Forster in der Hauptrolle als
Kunstreiter uraufgeführt.
31. Dezember
In Westeuropa war es so warm, dass in manchen Parks
die Bäume Knospen hatten.
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