April 1931 - 5880 km mit einer Tankfüllung

Kalender April 1931
Die Junkers-Flugzeugwerke Dessau führen am 22. April 1931 nach 2-jähriger Entwicklungszeit auf dem Tempelhofer Feld in Berlin das  erste Flugzeug mit einem Diesel-Flugmotor vor. Das mit Schweröl betriebene und unter dem Namen „Jumbo 4" gebaute Flugzeug verbrauchte nur wenig Kraftstoff und schaffte eine maximale Strecke von 5880 km ohne zu tanken. Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin“ startete am 9. April 1931 zu einer Fahrt nach Ägypten und Palästina. Am 13. April kehrte das Luftschiff nach Friedrichshafen zurück.
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Wichtige Ereignisse im April 1931

1. April
Auf Anweisung von NSDAP-Führer Adolf Hitler wurde Hauptmann a.D. Walther Stennes als Stellvertreter Ost des Obersten SA-Führers abgesetzt. Als Folge besetzten revoltierende SA-Leute die Räume der Berliner NSDAP in der Hedemannstraße.
1. April
Aus Kostengründen hob die deutsche Reichsregierung ihre seit 1871 bestehende Gesandtschaft in München auf.
2. April
Adolf Hitler erteilte Joseph Goebbels, dem Gauleiter der NSDAP von Berlin-Brandenburg und Reichspropagandaleiter der Partei eine Generalvollmacht zur Säuberung von Partei und SA.
2. April
Nach einer Woche endete in Rom die von 27 europäischen und 21 außereuropäischen Ländern besuchte Weltgetreidekonferenz. Es wurde eine grundsätzliche Einigung über die Verteilung der Getreideernte 1931/32 auf die europäischen Verbraucherländer erzielt.
3. April
Vom 3. bis zu 7. April waren im Deutschen Reich von den Jugendverbänden der KPD Ostertreffen geplant. Diese wurden aufgrund der Notverordnung des Reichspräsidenten vom 28. März verboten.
3. April
Am 19. März hatten in London Gespräche über die Flottenbegrenzung in Frankreich und Italien begonnen. Aufgrund von Vorbehalten Italiens gegen die Zulässigkeit von Ersatzbauten wurden die Gespräche unterbrochen. Als sie am 14. April wiederaufgenommen wurden, blieben zunächst die Franzosen den Gesprächen fern.
4. April
Die Gutachterkommission zur Arbeitslosenfrage, die im Januar von der deutschen Reichsregierung eingesetzt worden war, schlug Verkürzungen der Arbeitszeit und Einschränkung von Doppelverdiensten zur Schaffung neuer Arbeitsplätze vor.
4. April
In Berlin wurde unter Mitwirkung der Tobis-Filmgesellschaft ein Tonfilmstudio zur Ausbildung von Schauspielern, Regisseuren und Technikern eröffnet.
5. April
In Berlin wurden 187 KPD-Mitglieder wegen Teilnahme an verbotenen Osterkundgebungen verhaftet.
5. April
In den „Wiener Neuesten Nachrichten“ würdigte der deutsche Industrielle Carl Duisberg die geplante deutsch-österreichische Zollunion als „befreiende Tat“ auf dem Weg zur Schaffung eines „größeren mitteleuropäischen Wirtschaftsraums“.
6. April
Wegen eines Putsches der Garnison von Funchal verhängte die portugiesische Regierung den Kriegszustand über Madeira und die Azoren.
7. April
Der frühere Stellvertreter Ost des Obersten SA-Führers, Walther Stennes, kündigte eine Beleidigungsklage gegen Adolf Hitler und Joseph Goebbels an. Goebbels ließ bei Stennes angeblich aus der Parteizentrale gestohlenes Mobiliar pfände.
7. April
Die deutschen Länder einigten sich auf die gegenseitige Anerkennung der Reifezeugnisse von Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen, deutschen Oberschulen und Oberlyzeen. Dem Erwerb der mittleren Reife muss eine mindestens zehnjährige Schulzeit an einer entsprechenden Schule vorausgegangen sein.
8. April
Reichskanzler Heinrich Brüning und Außenminister Julius Curtius nahmen die Einladung für einen Besuch nach Großbritannien an. Er sollte von 5 bis zum 9. Juni stattfinden und dem Gespräch über die politische und wirtschaftliche Lage im Deutschen Reich dienen.
8. April
Die Anträge der KPD-, NSDAP- und DNVP-Fraktionen zur Einberufung des Parlaments, um über die Notverordnung vom 28. März zu debattieren, wurden vom Ältestenrat des Reichstags abgelehnt.
9. April
Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin“ startete mit 25 Passagieren an Bord unter Leitung von Hugo Eckener zu einer Fahrt nach Ägypten und Palästina. Am 13. April kehrte das Luftschiff wieder nach Friedrichshafen am Bodensee zurück.
10. April
Der Berliner Polizeipräsident Albert Gryesinski verbot das Wochenblatt des Stahlhelms, Bund der Frontsoldaten „Der Stahlhelm“ wegen Beschimpfung der preußischen Regierung für drei Monate. Das Reichsgericht verkürzte am 20. April die Verbotsdauer auf die Zeit bis zum 1. Mai.
10. April
Die Revue „Alles Schwindel“ von Marcellus Schiffer mit der Musik von Mischa Spoliansky hatte ihre Uraufführung im Berliner Kurfürstendamm-Theater. Die Hauptrollen wurden von Margo Lion und Gustaf Gründgens, der auch Regie führte, gespielt.
11. April
In den Werken der I.G: Farbenindustrie wurden Fälle von Betriebsspionage für die sowjetische Handelsvertretung in Berlin aufgedeckt. Der KPD-Funktionär Wilhelm Diestbach aus Höchst und mehrere Arbeiter wurden verhaftet.
12. April
Bei den Gemeindewahlen in Spanien gewannen die republikanischen Parteien in den Städten des Landes. In der Provinz gewannen die Monarchisten.
12. April
Die deutschen Rennfahrer Rudolf Caracciola und Wilhelm Sebastian gewannen das zum fünften Mal ausgetragene Auto-Langstreckenrennen Mille Miglia mit Start und Ziel in Brescia in Italien.
13. April
Die sowjetische Handelsvertretung in Berlin wies die Vorwürfe, an wiederholten Fällen von kommunistischer Werksspionage in deutschen Großfirmen beteiligt gewesen zu sein zurück.
13. April
Im Vatikan empfing Papst Pius XI. den deutschen Reichsinnenminister Joseph Wirth (Zentrum) zu einer Privataudienz.
14. April
Proklamation der Republik in Spanien
15. April
Der litauische Diktator Ananas Smetona verweigerte in Kowno dem apostolischen Nuntius nach dessen Rückkehr aus Rom den Empfang. Das Verhältnis zwischen Litauen und dem Vatikan wurde immer schlechter.
15. April
Ohne förmlich auf seine königlichen Rechte zu verzichten, verließ der spanische König Alfons XIII. von Cartagena aus sein Heimatland mit dem Schiff und begab sich nach Marseille.
16. April
Das britische Unterhaus lehnte einen Misstrauensantrag der Konservativen gegen die von den Liberalen tolerierte Labour-Minderheitsregierung von Premierminister James Ramsey MacDonald mit 305 gegen 251 Stimmen ab.
16. April
Der Aufklärungsfilm „Gefahren der Liebe“ über das Schicksal einer an Syphilis erkrankten Frau hatte im Mozart Saal in Berlin Premiere. Die Hauptrollen wurden von Albert Bassermann und Toni van Eyck gespielt.
17. April
Nach Zusicherung des Status einer autonomen Provinz für Katalonien durch die spanische Zentralregierung, gab die in Barcelona gebildete Regierung von Katalonien ihren Anspruch auf eine katalanische Republik auf.
17. April
In Paris wurde offiziell eine Initiative von Außenminister Aristide Briand bekannt gegeben. Er wollte eine mitteleuropäische Wirtschaftskooperation zwischen Agrar- und Industriestaaten gründen. Die deutsche Presse wertete dies als Gegenprojekt zur geplanten deutsch-österreichischen Zollunion.
18. April
Die Gutachterkommission zur Arbeitslosenfrage, die im Januar von der deutschen Reichsregierung eingesetzt worden war, regte die Einführung eines freiwilligen Arbeitsdienstes („Freicorps der Arbeit“) an.
18. April
Die Fußballmannschaft von Arsenal London wurde zum ersten Mal englischer Fußballmeister.
19. April
Der französische Automobilrennfahrer Louis Chiron gewann mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 87,06 km/h in 3:39:09,2 h den über 318 km führenden Großen Preis von Monaco, der zum dritten Mal ausgetragen wurde.
19. April
Vor 30 000 Zuschauern gewann in Dresden die Auswahl Süddeutschlands mit 4:3 (2:1, 3:3) n. V. über Mitteldeutschland das Endspiel um den Bundespokal des Deutschen Fußball-Bundes. Süddeutschland errang den Titel zum siebten Mal.
20. April
In Harburg bei Hamburg endete die Frist für die Einschreibung für die 128 Grundstücke, auf denen Arbeitslose ihre eigenen Häuser bauen sollten. Die Stadt stellte die Grundstücke zur Verfügung. Das Baumaterial wurde durch Darlehn der städtischen Sparkasse finanziert.
20. April
Das britische Unterhaus stimmte einer Lockerung der Sonntagsruhe zu. Kino- und Theatervorstellungen wurden sonntags erlaubt, wenn die Reingewinne wohltätigen Zwecken dienten.
21. April
Das Bundesamt des Stahlhelms, Bund der Frontsoldaten, gab bekannt, dass bei der tags zuvor geendeten Einschreibung in die Listen für das Volksbegehren zur vorzeitigen Auflösung des preußischen Landtages die Mindestzahl von 20 Prozent der Wahlberechtigten weit überschritten worden war.
21. April
Im KPD-Zentralorgan „Die Rote Fahne“ lehnte Parteichef Ernst Thälmann eine Beteiligung der KPD an dem Preußen-Volksbegehren ab.
22. April
In Thüringen bildete Alfred Baum (Thüringischer Landbund) eine Landesregierung ohne die NSDAP.
22. April
Das Deutsche Reich kannte, wie mehrere andere Staaten auch, die neue republikanische Regierung in Spanien an.
23. April
In Berlin informierte Reichskanzler Heinrich Brüning den US-Botschafter Frederic Sackett über die deutschen Wünsche, 10 Milliarden RM kurzfristige Auslandskredite in langfristige Anleihen umzuwandeln.
24. April
In Moskau fand der XI. Kongress des Exekutiv-Komitees der Kommunistischen Internationale statt. Gegen Ende wurde aufgerufen, das Bewusstsein der Arbeiter zu revolutionieren und gegen die Sozialdemokratie zu kämpfen.
24. April
In der Türkei fanden Wahlen zur Nationalversammlung statt. Dabei wurden sämtliche Kandidaten der von Staatspräsident Mustafa Kemal Pasche (ab 1934 mit dem Beinamen Atatürk) geführten republikanischen Volkspartei gewählt.
25. April
Ferdinand Porsche macht sich mit der Dr. Ing. Porsche GmbH selbstständig
26. April
In Lippe-Detmold scheiterte ein Volksentscheid, der von der NSDAP initiiert worden war. Für die Auflösung des Landtags wurde statt der erforderlichen 54 000 nur 35 713 Ja-Stimmen abgegeben.
26. April
Ein Volkszählung in England und Wales ergab eine Wohnbevölkerung von 39 947 931 Menschen auf 151 028 Quadratkilometern. Das waren 264,51 Einwohner auf einem Quadratkilometer. In dem 77 170 Quadratkilometer großen Schottland lebten mit 4 842 554 Personen 62,75 auf einem Quadratkilometer. London hatte ohne die Vororte 4,397 Millionen Einwohner.
27. April
Der britische Schatzkanzler Philip Snowden legte dem Unterhaus in London ein Notbudget mit einem Defizit von 37,4 Millionen Pfund (rund 761 Millionen RM) vor.
27. April
In Hannover fand seit dem 24. April der Parteitag der Reichspartei des deutschen Mittelstandes – Wirtschaftspartei statt. Hermann Drewitz wurde mit 701 von 1006 Stimmen zum Vorsitzenden gewählt. Gegen ihn waren Anfang des Jahres schwere Vorwürfe wegen angebliche Unterschlagung erhoben worden.
28. April
Der frühere spanische Regierungschef General Dámaso Berenguer y Fusté hatte am 25. April einen Treueeid auf die Republik abgelegt. Er wurde in Madrid wegen seiner Verantwortung für die Erschießung zweier Offiziere, die an einem Militärputsch Ende 1930 beteiligt gewesen waren, verhaftet.
29. April
Die deutsche Reichsregierung erhöhte die Zölle einiger Agrarprodukte. Reichsernährungsminister Martin Schiele (christliches Landvolk) sollte ungerechtfertigte Preiserhöhungen untersagen.
29. April
Der NSDAP-Gauleiter von Berlin-Brandenburg, Joseph Goebbels erhielt wegen Beschimpfung der Reichsregierung eine Geldstrafe von 1000 RM.
30. April
Der frühere Stellvertreter Ost des Obersten SA-Führers, Walther Stennes, gründete die Nationalsozialistische Kampfbewegung Deutschlands.
30. April
Die Fliegerin Elly Beinhorn kehrte von ihrem am 4. Januar gestarteten Afrikaflug nach Berlin zurück.

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