Biografie Ferdinand Porsche Lebenslauf

Ferdinand Porsche war der Sohn eines österreichischen Installateurs – er kam am
3. September 1875 in Maffersdorf bei Reichenberg/Böhmen zur Welt. Der begabte Konstrukteur ist für die Entwicklung des Automobils in Deutschlands mitverantwortlich und hat diese entscheidend geprägt. Im Jahre 1906 begann Porsche bei der Daimler KG in Österreich als Entwicklungsleiter zu arbeiten. Hier entstand das Lohner-Porsche-Elektromobil – und dies kann durchaus als „erstes allradangetriebenes Hybridfahrzeug der Welt“ bezeichnet werden. Ferdinand Porsche brachte „neuen Wind“ in das Unternehmen und sorgte für viele Weiterentwicklungen in dem Bereich. 1916 bekam er den Posten als Generaldirektor angeboten, den er annahm. Porsche besaß von Anfang an die Leidenschaft, Sport- und Rennwagen zu bauen. Und gerade für diesen Bereich waren hohe Entwicklungskosten erforderlich die nicht immer problemlos genehmigt wurden. Nach einer Kürzung seines Etats im Jahre 1923 wechselte er zu der Stuttgarter Daimler Motoren Gesellschaft. Hier hob Porsche z.B. den Mercedes S, SS und SSK „aus der Taufe“. Die Weltwirtschaftskrise hatte damals die Firmen Daimler und Benz fusionieren lassen. Das neue Unternehmen räumte Ferdinand Porsche aber weniger Bewegungsfreiheiten ein. Außerdem  wurde der Vertrag von Porsche nicht verlängert. Kurz darauf ging er zu Steyr, das Unternehmen hatte aber bereits im Jahre 1930 Insolvenz anmelden müssen. Aufgrund dieser Situation machte sich Porsche selbständig und gründete am 25. April 1931 die „Dr. Ing. h.c. Porsche GmbH".

Ab 1934 arbeitete Porsche im Auftrag des Reichsverbandes
Gemeinsam mit seinem Büro konstruierte Ferdinand Porsche den deutschen VW-Käfer, der damals auch als Kraft-durch-Freude-Wagen (KdF-Wagen) bezeichnet wurde. 1937 änderte der Autohersteller die Rechtsform seines Unternehmens in eine Kommanditgesellschaft um. Unter anderem waren jetzt sein Sohn Ferry (15%) und seine Tochter Louise (5%) Teilhaber des Autoherstellers. Gleichzeitig ließ sich Porsche als Mitglied der NSDAP registrieren. Neben dem KdF-Wagen sollte er auch den Volkstraktor entwickeln. Ein Jahr später, 1938, wurde Porsche zusätzlich zum Hauptgeschäftsführer der Volkswagen GmbH, die für die Produktion des KdF  vorgesehen war. In Fallersleben entstand das neue und moderne VW-Werk. Übrigens: der  KdF-Wagen wurde niemals ausgeliefert. Die von Porsche entwickelte Technik ging in den Kübel- und Schwimmwagen der Wehrmacht über. Porsche war bekennender Nationalsozialist. Er setzte sich persönlich dafür ein, dass Zwangsarbeiter. z. B. aus den Konzentrationslagern, im Volkswagenwerk arbeiten mussten. Dafür wurde 1942 ein KZ-Arbeitsdorf für ca. 20.000 Menschen nahe des Werkes errichtet. Porsche war zum Lieblingskonstrukteur von Adolf Hitler geworden, nachdem ihm bereits 1938 das Reichsministerium für Wirtschaft zum Wehrwirtschaftsführer ernannt hatte. Kurze Zeit später bekam er den Vorsitz innerhalb der Panzerkommission und wurde gleichzeitig in den Rüstungsrat des Deutschen Reiches berufen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging Ferdinand Porsche nach Österreich zurück. Hier verhafteten ihn französische Besatzer.  Später wurde Porsche zu 22 Monaten Gefängnis verurteilt.

Porsches Sohn Ferry entwickelt den ersten „echten“ Porsche
Während der gesamten Zeit des Gefängnis-Aufenthaltes von Ferdinand Porsche betreute Sohn Ferry das Unternehmen. Er war u. a. Hauptverantwortlicher für den Bau des neuen Porsche 356. Als Porsche Senior nach der Haftentlassung den 356 begutachtete, machte er seinem Sohn Ferry ein riesiges Kompliment: „Keine Schraube hätte ich anders gemacht!“. Immerhin war der 356 ein richtiges Rennauto. Das war unverkennbar. 1950 wurde die Firma „Porsche"  zur eigenständigen Automobilfabrik. Spätestens mit dem Spyder 550 schrieb die sportliche Autoschmiede Rennsportgeschichte. Der Gründer des Unternehmens, Ferdinand Porsche, starb am 30. Januar 1951 in Stuttgart. Gleich zwei Museen geben Einblick in sein außergewöhnliches Leben: das Porsche-Museum in Stuttgart und das Porsche-Automuseum-Gmünd in Kärnten/Österreich. Das Ausnahme-Talent von Ferdinand Porsche wurde innerhalb der Familie von Generation zu Generation weitergegeben. So konnte sich das Unternehmen auch nach dessen Tod weiterentwickeln. Die Sportwagen-Firma ist heute eine der bekanntesten und wird  für ihre Qualität und die technischen Weiterentwicklungen weltweit geschätzt. Der Enkel von Porsche, Ferdinand Alexander, entwarf den legendären Porsche 911. Wie schon erwähnt: Das Talent wurde innerhalb der Familie weitergegeben...