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1889
Die Bildung der 1880er Jahre
Die Bildungspolitik der 1880er Jahre in Deutschland
wurden sehr vom viktorianischen Regierungsstil, der
ursprünglich aus Großbritannien kam, beeinflusst.
Dieses Jahrzehnt wurde zum größten Teil von
Regentschaft Kaiser Wilhelms I geprägt. Dieser war
äußerst konservativ eingestellt, so dass größere
Reformen in der Bildung eher auf der Strecke
blieben.
Ein bedeutendes Ereignis der 1880er Jahre, welches
nicht unerwähnt bleiben soll, stellte der erste
Deutsche Taubstummenlehrer Kongress in Berlin im
Jahr
1884 dar. Hierbei ging es hauptsächlich um die
Frage, in welcher Form taubstumme Schüler
unterrichtet werden sollten. Man einigte sich
schließlich darauf, jene Kinder lediglich in oraler
Form und der Lautsprache zu unterrichten, was den
vorübergehenden Untergang der Gebärdensprache
darstellte. Diesem Entschluss ging der Mailänder
Kongress im Jahr 1880 voraus. Auf diesem wurde die
Lautsprache zur einzig gültigen Unterrichtssprache
für taubstumme Schüler erklärt.
Dies hatte allerdings stark negative Folgen auf die
Integration und das soziale Leben von Taubstummen,
die bis in die heutige Zeit hineinwirken.
1885 kam es in Deutschland zur Entwicklung des
Automobils, was die damalige Wirtschaft etwas
ankurbelte. Aus diesem Grund zog es auch zahlreiche
Menschen vom Land in die Städte. Diese versprachen
nämlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt sowie
ein größeres Angebot an kulturellen Attraktionen. Zu
dieser Zeit erkannte man auch, dass höhere Bildung
von Bedeutung für etwaigen Reichtum und einen
gesellschaftlichen Aufstieg war. Somit gewannen
Schulabschlüsse auf höheren Schulen sowie ein
Hochschulstudium an Wichtigkeit und wurde von Staat
und Gesellschaft zusätzlich aufgewertet. Aus diesem
Grund nahm die Anzahl der Leute, die über einen
Schulabschluss verfügten, in diesem Jahrzehnt zu.
Nichtsdestotrotz war die Analphabetenrate in den
1880er Jahren vergleichsweise noch sehr hoch. Dies
lag nicht zuletzt an der Kinderarbeit, gegen die es
zur damaligen Zeit noch keine Gesetze gab.
Allerdings war in diesem Jahrzehnt schon bekannt,
dass diese einen schlechten Einfluss auf die
Schulbildung hatte, so dass bereits über deren
Einschränkung diskutiert wurde.
Durch die wachsende Zahl an Arbeitsplätzen in der
Industrie, gelang einigen Personen der Mittelschicht
auch der finanzielle und gesellschaftliche Aufstieg.
Auf diese Weise stieg auf längere Sicht auch der
Bildungsgrad der Kinder, die jener
Bevölkerungsschicht angehörten.
Frauen wurden zur damaligen Zeit im Bildungssektor
noch nicht wirklich berücksichtigt. Zumeist
verfügten diese lediglich über eine
Grundschulausbildung und waren in manuellen und
schlecht bezahlten Berufen tätig.
Insgesamt gesehen waren die 1880er Jahre ein, vom
bildungspolitischen Standpunkt her, mageres
Jahrzehnt. Trotz einiger Reformen und Kongresse,
wurden im Bildungssektor keine großartigen
Veränderungen herbeigeführt. Lediglich die
Mittelschicht profitierte ein wenig vom
wirtschaftlichen Umschwung im damaligen Deutschland.
Bücher zur Bildung der 1880er Jahre
Die 13- 18- Jährigen: Einführung in die
Probleme des Jugendalters
"So erzieht man keinen Menschen!"
Lebens- und Berufserinnerungen aus der
Heimerziehung der 50er und 80er Jahre
Haben sich die Bildungschancen für
Kinder von Arbeitern gebessert
aus den unteren Schichten durch die
Bildungsexpansion der 80er und 70er Jahre
verbessert?
Medienkultur der 80er Jahre.
Diskursgeschichte der Medien nach 1945
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