1750
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1758
1759
Das geschah
1759
1759 musste Frankreich sich
endgültig aus Kanada zurückziehen, weil die
Engländer nicht nur Quebec einnahmen, sondern auch
die französische Atlantikflotte vernichtend
schlugen.
Der Erste Minister Portugals, Marquês de Pombal,
errang einen großen politischen Sieg, als er den
Jesuitenorden aus seinem Land vertrieb. Dieser war
ihm nämlich genauso ein Dorn im Auge wie er selbst
dem Orden. Seit Jahren versuchte Pombal, in Portugal
eine moderne, aufgeklärte, wenn auch absolutistische
Monarchie zu etablieren. Sein große Geschick bei der
Organisation des Wiederaufbaus nach dem Erdbeben
stärkte seine Stellung in Lissabon beträchtlich. Als
die Jesuiten gegen seine Reformen predigten, sah er
seine Stellung gefährdet, konnte aber den Machtkampf
klar für sich entscheiden. In der Folgezeit wurde
die Macht der Katholischen Kirche in Portugal
erheblich geschwächt.
Für Preußen verlief das Jahr weniger erfolgreich. Im
Sommer fügte ihnen die russische Armee erst in der
Schlacht bei Kay und dann in der Schlacht von
Kunersdorf schwere Niederlagen zu.
Voltaire kommentierte den Krieg mit der Satire "Candide
oder Der Optimismus", in der er bissig auf die
Einstellung einiger Philosophen einging, es werde
sich schon alles zum Guten wenden.
Es war das Todesjahr Georg Friedrich Händels und des
preußischen Kapellmeisters Carl Heinrich Graun.
Und als ob er das Prinzip vom "Kommen und Gehen"
unterstreichen wollte, komponierte Joseph Haydn
seine erste Sinfonie.
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Ereignisse & Schlagzeilen
1759
10. November
Georg Friedrich Händel stirbt in
London
10. November
Friedrich Schiller wird in Marbach am Neckar
geboren
Im April
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wird gegründet.
13. AprilIn der Schlacht bei Bergen besiegen die französischen Truppen
unter Victor-François de Broglie Preußen und seine Verbündeten unter dem
Kommando von Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel.
23. April
Die Briten erlangen im Siebenjährigen Krieg Besitz über die Insel
Guadeloupe. Auf der zuvor französischen Kolonie werden Zuckerrohr und Kaffee
angebaut. Mit dem Pariser Frieden 1763 erhalten die Franzosen Guadeloupe wieder
zurück.
Im Mai
Robert Symmer veröffentlicht seine chiliastische Theorie der
Elektrizität (mit der Fluidumshypothese).
25. Juni
Die Briten besetzen das von den Franzosen geräumte Fort Ticonderoga am
Lake George.
26. Juni
Die Briten landen überraschend bei Québec und beginnen die Belagerung
dieser französischen Festung.
24. Juli
Ein französischer Versuch, den britischen Belagerungsring um Fort
Niagara am Ontariosee zu durchbrechen, scheitert mit der vernichtenden
Niederlage in der Schlacht bei La Belle Famille.
25. Juli
Die französische Garnison von Fort Niagara kapituliert vor den Briten.
Zeitgleich verlieren die Franzosen auch die Schlacht von Ticonderoga.
23. Juli
In Schlacht bei Kay werden die Preußen von den Russen vernichtend
geschlagen.
Juli
Die Russen besetzen unter Graf Saltykow Frankfurt an der Oder.
1. August
Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel besiegt die Franzosen in der
Schlacht bei Minden. Am gleichen Tag siegen die Preußen auch im Gefecht bei
Gohfeld.
12. August
Friedrich II. wird in der Schlacht von Kunersdorf von
österreichischen und russischen Verbänden unter der Leitung von Saltykow und dem
livländischen General Freiherr von Laudon schwer geschlagen. Russen und
Österreichern steht der Weg nach Berlin offen. Ihre Uneinigkeit zum weiteren
Vorrücken lässt Friedrich den Großen vier Tage später vom Mirakel des Hauses
Brandenburg reden.
18. August
Die französische Mittelmeerflotte wird durch den britischen Sieg in
der Seeschlacht bei Lagos nahezu vollkommen vernichtet.
25. September
Im Siebenjährigen Krieg gewinnt das preußische Heer die Schlacht
von Hoyerswerda gegen die österreichischen Truppen.
20. November
Die Österreicher unter Leopold Joseph Graf Daun gewinnen im
Siebenjährigen Krieg das Gefecht von Maxen über preußische Truppen unter General
Friedrich August von Finck.
20. November
In der Seeschlacht in der Bucht von Quiberon gelingt einem
britischen Geschwader ein entscheidender Sieg im Siebenjährigen Krieg gegenüber
einem Pulk französischer Linienschiffe. Die französische Flotte kann sich von
dieser Niederlage bis Kriegsende nicht mehr erholen.
21. November
12.500 preußische Soldaten unter General Finck kapitulieren bei
Maxen (genannt „Finckenfang“)
4. Dezember
Schlacht von Meißen
Im September
Carl Eugen von Württemberg stiftet den Militär-Carls-Orden für
herausragende Verdienste im Siebenjährigen Krieg.
13. September
Die Briten unter James Wolfe besiegen in der Schlacht auf der
Abraham-Ebene die Franzosen unter Louis-Joseph de Montcalm und schaffen damit
die Voraussetzung für die Eroberung von Québec. Beide Heerführer kommen in der
Schlacht ums Leben.
18. September
Die französische Garnison von Québec kapituliert vor den Briten.
10. August
Durch den Tod des Königs Ferdinand VI. folgt ihm Karl III. auf den
spanischen Thron. Er regierte zuvor als Karl IV. das Königreich beider Sizilien.
Dort übernimmt an seiner Stelle sein Sohn Ferdinand die Regentschaft. Karl III.
setzt die von der französischen Aufklärung beeinflusste Reformpolitik fort.
Im Juni
Der belgische Konstrukteur Jean-Joseph Merlin erfindet den ersten
historisch dokumentierten Rollschuh.
15. Januar
Das Britische Museum in London wird eröffnet.
5. November
Uraufführung des musikalischen Dramas Ippolito ed Aricia von Ignaz
Holzbauer in Mannheim
24. November
Uraufführung der Oper Der neue krumme Teufel von Joseph Haydn in
Wien
3. September
In Portugal und seinen Besitzungen wird der Jesuitenorden auf
Betreiben von Premierminister Sebastião José de Carvalho e Mello, Marquês de
Pombal verboten, weil er im Vorjahr in ein Attentat auf König Joseph I.
verwickelt gewesen sein soll. Alle Jesuiten müssen im Oktober das Land
verlassen.
7. September
Papst Clemens XIII. weist auf Gefahren hin, die durch Skandale und
Korruption der Kirche drohen. In der Enzyklika Cum primum ermahnt der Papst
Bischöfe und Priester zum Einhalten der kanonischen Rechte und Pflichten.