1750 1751 1752 1753 1754 1755 1756 1757 1758 1759

Das geschah 1759
1759 musste Frankreich sich endgültig aus Kanada zurückziehen, weil die Engländer nicht nur Quebec einnahmen, sondern auch die französische Atlantikflotte vernichtend schlugen.
Der Erste Minister Portugals, Marquês de Pombal, errang einen großen politischen Sieg, als er den Jesuitenorden aus seinem Land vertrieb. Dieser war ihm nämlich genauso ein Dorn im Auge wie er selbst dem Orden. Seit Jahren versuchte Pombal, in Portugal eine moderne, aufgeklärte, wenn auch absolutistische Monarchie zu etablieren. Sein große Geschick bei der Organisation des Wiederaufbaus nach dem Erdbeben stärkte seine Stellung in Lissabon beträchtlich. Als die Jesuiten gegen seine Reformen predigten, sah er seine Stellung gefährdet, konnte aber den Machtkampf klar für sich entscheiden. In der Folgezeit wurde die Macht der Katholischen Kirche in Portugal erheblich geschwächt.
Für Preußen verlief das Jahr weniger erfolgreich. Im Sommer fügte ihnen die russische Armee erst in der Schlacht bei Kay und dann in der Schlacht von Kunersdorf schwere Niederlagen zu.
Voltaire kommentierte den Krieg mit der Satire "Candide oder Der Optimismus", in der er bissig auf die Einstellung einiger Philosophen einging, es werde sich schon alles zum Guten wenden.
Es war das Todesjahr Georg Friedrich Händels und des preußischen Kapellmeisters Carl Heinrich Graun.
Und als ob er das Prinzip vom "Kommen und Gehen" unterstreichen wollte, komponierte Joseph Haydn seine erste Sinfonie.
<< Das Jahr 1758   |   Das Jahr 1760 >>



Ereignisse & Schlagzeilen 1759
10. November
Georg Friedrich Händel stirbt in London
10. November
Friedrich Schiller wird in Marbach am Neckar geboren
Im April
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wird gegründet.
13. April
In der Schlacht bei Bergen besiegen die französischen Truppen unter Victor-François de Broglie Preußen und seine Verbündeten unter dem Kommando von Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel.
23. April
Die Briten erlangen im Siebenjährigen Krieg Besitz über die Insel Guadeloupe. Auf der zuvor französischen Kolonie werden Zuckerrohr und Kaffee angebaut. Mit dem Pariser Frieden 1763 erhalten die Franzosen Guadeloupe wieder zurück.
Im Mai
Robert Symmer veröffentlicht seine chiliastische Theorie der Elektrizität (mit der Fluidumshypothese).
25. Juni
Die Briten besetzen das von den Franzosen geräumte Fort Ticonderoga am Lake George.
26. Juni
Die Briten landen überraschend bei Québec und beginnen die Belagerung dieser französischen Festung.
24. Juli
Ein französischer Versuch, den britischen Belagerungsring um Fort Niagara am Ontariosee zu durchbrechen, scheitert mit der vernichtenden Niederlage in der Schlacht bei La Belle Famille.
25. Juli
Die französische Garnison von Fort Niagara kapituliert vor den Briten. Zeitgleich verlieren die Franzosen auch die Schlacht von Ticonderoga.
23. Juli
In Schlacht bei Kay werden die Preußen von den Russen vernichtend geschlagen.
Juli
Die Russen besetzen unter Graf Saltykow Frankfurt an der Oder.
1. August
Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel besiegt die Franzosen in der Schlacht bei Minden. Am gleichen Tag siegen die Preußen auch im Gefecht bei Gohfeld.
12. August
Friedrich II. wird in der Schlacht von Kunersdorf von österreichischen und russischen Verbänden unter der Leitung von Saltykow und dem livländischen General Freiherr von Laudon schwer geschlagen. Russen und Österreichern steht der Weg nach Berlin offen. Ihre Uneinigkeit zum weiteren Vorrücken lässt Friedrich den Großen vier Tage später vom Mirakel des Hauses Brandenburg reden.
18. August
Die französische Mittelmeerflotte wird durch den britischen Sieg in der Seeschlacht bei Lagos nahezu vollkommen vernichtet.
25. September
Im Siebenjährigen Krieg gewinnt das preußische Heer die Schlacht von Hoyerswerda gegen die österreichischen Truppen.
20. November
Die Österreicher unter Leopold Joseph Graf Daun gewinnen im Siebenjährigen Krieg das Gefecht von Maxen über preußische Truppen unter General Friedrich August von Finck.
20. November
In der Seeschlacht in der Bucht von Quiberon gelingt einem britischen Geschwader ein entscheidender Sieg im Siebenjährigen Krieg gegenüber einem Pulk französischer Linienschiffe. Die französische Flotte kann sich von dieser Niederlage bis Kriegsende nicht mehr erholen.
21. November
12.500 preußische Soldaten unter General Finck kapitulieren bei Maxen (genannt „Finckenfang“)
4. Dezember
Schlacht von Meißen
Im September
Carl Eugen von Württemberg stiftet den Militär-Carls-Orden für herausragende Verdienste im Siebenjährigen Krieg.
13. September
Die Briten unter James Wolfe besiegen in der Schlacht auf der Abraham-Ebene die Franzosen unter Louis-Joseph de Montcalm und schaffen damit die Voraussetzung für die Eroberung von Québec. Beide Heerführer kommen in der Schlacht ums Leben.
18. September
Die französische Garnison von Québec kapituliert vor den Briten.
10. August
Durch den Tod des Königs Ferdinand VI. folgt ihm Karl III. auf den spanischen Thron. Er regierte zuvor als Karl IV. das Königreich beider Sizilien. Dort übernimmt an seiner Stelle sein Sohn Ferdinand die Regentschaft. Karl III. setzt die von der französischen Aufklärung beeinflusste Reformpolitik fort.

Im Juni
Der belgische Konstrukteur Jean-Joseph Merlin erfindet den ersten historisch dokumentierten Rollschuh.
15. Januar
Das Britische Museum in London wird eröffnet.
5. November
Uraufführung des musikalischen Dramas Ippolito ed Aricia von Ignaz Holzbauer in Mannheim
24. November
Uraufführung der Oper Der neue krumme Teufel von Joseph Haydn in Wien
3. September
In Portugal und seinen Besitzungen wird der Jesuitenorden auf Betreiben von Premierminister Sebastião José de Carvalho e Mello, Marquês de Pombal verboten, weil er im Vorjahr in ein Attentat auf König Joseph I. verwickelt gewesen sein soll. Alle Jesuiten müssen im Oktober das Land verlassen.
7. September
Papst Clemens XIII. weist auf Gefahren hin, die durch Skandale und Korruption der Kirche drohen. In der Enzyklika Cum primum ermahnt der Papst Bischöfe und Priester zum Einhalten der kanonischen Rechte und Pflichten.