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1753
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1755
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1757
1758
1759
Das geschah
1753
1753 war vor allem für Frankreich
ein bewegtes Jahr. Der Radikalphilosoph Jean-Jacques
Rousseau veröffentlichte sein Buch "Über die
Ungleichheit der Menschen" und verlieh damit der
Unzufriedenheit der Bevölkerung eine Stimme. Zu sehr
litten die Menschen einerseits an den Folgen
schlechter Ernten und andererseits unter einer zu
hohen Abgabenlast. Es schien, dass der König Ludwig
XV. sich für die Probleme im Land nicht
interessierte. In mehreren Provinzen kam es zu
Aufständen, die jedoch niedergeschlagen wurden, ohne
irgendwelche Erleichterungen zu bewirken. Die
Revolution sollte noch lange auf sich warten lassen.
In Russland begründtete die Zarin Elisabeth Petrowna
eine Tradition, die künftig tausende Biographien
prägen sollte: Bisher wurde eine große Anzahl von
Straftaten mit dem Tode geahndet. Doch ab jetzt
verbannte man einen Großteil der Verurteilten nach
Sibirien. Nur auf schwerste Verbrechen folgte jetzt
noch die Hinrichtung. Damit schlug man zwei Fliegen
mit einer Klappe: Man konnte eine Modernisierung des
Strafrechts vorweisen und gleichzeitig die
Besiedlung riesiger bisher unerschlossener Gebiete
vorantreiben.
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Ereignisse & Schlagzeilen
1753Das Jahr 1753
Herzog Karl I. verlegte die Residenz des Fürstentum
Braunschweig-Wolfenbüttel von Wolfenbüttel nach
Braunschweig, obwohl das Braunschweiger Schloss noch
nicht fertiggestellt war.
Das Khanat Karabach eroberte das Khanat Ardabil, das
damit nach nur sechs Jahren wieder aufhörte zu
existieren.
Das Werk „Species Plantarum“ von Carl von Linne
wurde zur Grundlage der botanischen Nomenklatur. In
zwei Bänden, an denen er fast zwanzig Jahre
gearbeitet hatte, beschrieb der schwedische
Botaniker alle bekannten Pflanzenarten und gab
erstmals für jede Art einen zweiteiligen Namen an.
Das naturwissenschaftlich-philosophische Werk „De
l’Interpretation de la Nature (Zur Interpretation
der Natur)“ von Denis Diderot, in dem er sich mit
wissenschafts-methodologischen und philosophischen
Problemen seiner Zeit auseinandersetzte, wurde
veröffentlicht.
Die schwedische Königin Louise Ulrike von Preußen
gründete die Kongliga Svenska Vitterhets-acadmien
als Alternative zur 1739 gegründeten Königlich
Schwedischen Akademie der Wissenschaften.
Die Academia de Bellas Artes de Santa Barbara wurde
in Valencia gegründet.
William Hogartz veröffentlichte die dem Rokoko
verbundene kunsttheoretische Schrift „The Analysis
of Beauty“. Im selben Jahr veröffentlichte er eines
seiner bekanntesten Bilder, den Stick „Absurd
Perspectives“.
Giovanni Battista Tiepolo vollendete nach
einjähriger Arbeit das Deckenfresko im Treppenhaus
der Würzburger Residenz, das größte zusammenhängende
Deckenfresko der Welt.
Das Theaterstück „La locandiera“ von Carlo Goldoni,
nach der Hauptfigur auch als „MIrandolina“ bekannt,
wurde in Venedig uraufgeführt. Es galt als eines der
Meisterwerke Goldonis und wurde in den nächsten
Jahrhunderten mehrfach vertont und verfilmt.
Der erste Teil von Carl Philipp Emanuel Bachs
musikalischen Lehrwerk „Versuch über die wahre Art
das Clavier zu spielen“ erschien.
Der erste Teil des musiktheoretischen Lehrbuchs
„Abhandlung von der Fuge“ von Friedrich Wilhelm
Marpung wurde veröffentlicht.
Eine Hungersnot in Frankreich führte in mehreren
Provinzen zu Aufständen.
Januar 1753
5. Januar
Sigismund III. Christoph von Schrattenbach wurde als
Nachfolger des verstorbenen Andres Jakob von
Dietrichstein zum Fürsterzbischof von Salzburg
gewählt. Die Entscheidung fiel erst am 13. Wahltag
im 50. Wahlgang gegen Joseph Maria von Thurn und
Hohenstein, dem Bischof von Gurk.
8. Januar
Die Oper „Attilio Regolo“ von Niccolo Jommelli auf
das Libretto von Pietro Metastasio wurde am Teatro
delle Dame in Rom uraufgeführt.
11. Januar
In seinem Testament vermacht der verstorbene
Wissenschaftler Sir Hans Sloane seine Sammlung dem
englischen Staat. Das British Museum verfügte damit
über seinen Grundstock. Gleichzeitig wurde auch die
British Museum Library gegründet.
Februar 1753
5. Februar
Die Barockoper „Solimano“ von Johann Adolph Hasse
nach einem Libretto von Giovanni Ambrogio
Migliavacca wurde am Hoftheater in Dresden
uraufgeführt. Die Titelrolle sang Angelo Amorevoli,
zwei weiter Hauptrollen waren mit Teresa
Albuzzi-Toeschini und Giuseppe Belli besetzt.
März 1753
1. März
Schweden übernahm den Gregorianischen Kalender, der
vorige Tag war de 17. Februar.
17. März
Der erste offizielle St. Patrick's Day wurde
begangen.
April 1753
16. April
Der Jewish Naturalization Act 1953 wurde vom
britischen Oberhaus verabschiedet. Er erlaubte
jüdischen Einwanderern nach England, eingebürgerte
Bürger zu werden, ohne das Abendmahlsakrament zu
erhalten. Der Gesetzesentwurf, der von George
Montagu-Dunk, dem 2. Earl of Halifax, vorgelegt
wurde, wurde am 22. Mai vom House of Commons
verabschiedet.
Mai 1753
1. Mai
Die Stadt Suhl in der Grafschaft Henneberg in
Kursachsen brannte fast vollständig nieder. Nur das
Gebäudeensemble um das untere Malzhaus, die
Kreuzkirche, zwei Mühlen und wenige Häuser, darunter
einige Rohrschmieden und Hammerwerke am Stadtrand
blieben verschont. Insgesamt brannten neben den
öffentlichen Gebäuden 542 Privathäuser mit 220
Nebengebäuden, 490 Stallungen und 161 Städel ab.
Damit die Gewehr- und Barchent-Farbrik nach dem
Brand nicht abwanderte, erhielt sie einen
staatlichen Bauvorschuss. Am Wiederaufbau der Stadt
wirkten mehrere bekannte Baumeister mit, unter
anderem Gottfried Heinrich Krohne aus Weimar.
7. Mai
Der neue Fürsterzbischof von Salzburg, Sigismund
III. Christoph von Schrattenbach zog in die Stadt
Salzburg ein.
31. Mai
Das Libretto „L’isola disabitate“ von Pietro
Metastasio wurde in der Vertonung von Giuseppe Bonno
zum Namenstag von König Ferdinand VI. von Spanien in
Aranjuez erstmals aufgeführt. Die Idee zu dem Werk
stammte von dem mit Metastasio befreundeten Sänger
Farinelli. Metastasio sah es als eines seiner besten
Werke an.
Juni 1753
15. Juni
Das Schlosstheater Schwetzingen wurde mit der Oper
„Il Figlio delle selve“ von Ignaz Holzbauer
eröffnet.
23. Juni
Mikael Bedros III. Kasbarian wurde zum dritten
armenisch-katholischen Patriarch von Kilikien
gewählt. Er wurde somit Nachfolger des verstorbenen
Hagop Bedros II. Hovsepian.
Juli 1753
7. Juli
Das jüdische Einbürgerungsgesetz des britischen
Parlamentes erhielt die Zustimmung des Königs. Das
Gesetz wurde 1754 wieder aufgehoben.
August 1753
7. August
Die Einheit der Brüder, ein Zweig der Mährischen
Kirche, erhielt einen Zuschuss für den Wachovia
Trakt im Westen von North Carolina zugunsten des
deutschsprachigen Raums für deutsche Einwanderer
nach Amerika. Das Gebiet umfasste jetzt
Winston-Salem, North Carolina.
September 1753
20. September
Die bayrisch-österreichische Münzkonvention wurde
geschlossen. Mit diesem Münzvertrag zur
Harmonisierung ihrer Währungen vereinbarten das
Kurfürstentum Bayern und Österreich, den
Konventionstaler zu prägen, von dem 10 Stück aus der
Kölner Mark geprägt wurden. Der Konventionstaler war
damit ein schwererer und wertvollerer Taler, als die
Taler nach dem Leipziger Fuß und andere Taler.
Weiterhin wurde die Unterteilung des Talers in
Kreuzer festgelegt.
Oktober 1753
12. Oktober
Das Cuvillies-Theater in München wurde mit der Oper
„Catone in Utica“ des französischen Komponisten und
kurfürstlichen Kammermusikdirektors Giovanni
Battista Ferrandini eröffnet.
29. Oktober
In Fontainebleau wurde „Daphnis et Egle“, eine
Pastorale heroique in einem Akt von Jean-Philippe
Rameau nach einem Libretto von Charles Colle
aufgeführt.
November 1753
7. November
Louis-Joseph de Montmorency-Laval wurde Bischof von
Orleans.
12. November
Ein Feuer zerstörte den Kaiserpalast in Moskau.
13. November
In Fontainebleau fand die Uraufführung des Einakters
„Les Sybarites“ von Jean-Philippe Rameau nach einem
Libretto von Jean-Francois Marmontel statt.
19. November
Die Oper „La Fête de Cythère“ von Michel Blavet
wurde im Château de Berny uraufgeführt.
Dezember 1753
16. Dezember
Der neue Fürsterzbischof von Salzburg Sigismund III.
Christoph von Schrattenbach erhielt die
Bischofsweihe.