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Jahr 12 – Die Weichen für die Kaisernachfolge waren gestellt

Als Kaiser Augustus in jenem Jahr 12 seinen Adoptivsohn Tiberius ganz offiziell zum Mitregenten erklärte, war die Kaisernachfolge quasi im Vorfeld abgeklärt. Da Tiberius ebenfalls mit Germanicus einen Adoptivsohn hatte, waren die Weichen auch für die fernere Zukunft gestellt worden. Doch derweil hatte Germanicus noch etliche Bewährungsproben zu bestehen. Er war zwar im Jahr 12 zum römischen Konsul ernannt worden, aber noch hielt er sich in Germanien auf und versetzte dort die Menschen mit seinen Soldaten in Angst und Schrecken, die sich eigentlich auf Frieden gefreut hatten, nachdem im Jahr 9 die Varusschlacht im Teutoburger Wald zu Gunsten der Germanen ausgegangen war und sie mit Arminius eine Art nationale Identitätsfigur hatten. Doch Rom ließ ihnen keine Ruhe, selbst wenn kein Krieg erklärt worden war. << Das geschah 11   |   Das geschah 13 >>


Wichtige Ereignisse im Jahr 12


Rom – Kaiser Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.) ernannte seinen Adoptivsohn Tiberius (42 v. Chr.-37 n. Chr.) offiziell zum Mitregenten, das war die Vorstufe auf dessen Thronfolge.
Literatur – Publius Ovidius Naso, genannt Ovid (43 v. Chr.-wahrscheinlich 17 n. Chr.), hatte in der Verbannung auf der Insel Tomis (heutiges Constanta in Rumänien) die Arbeit an den „Tristia“ beendet, den Briefen in elegischer Form, die er am verschiedene Adressaten richtete.
Rom – Der römische Feldherr Nero Claudius Germanicus (15 v. Chr.-19 n. Chr.) wurde Konsul im römischen Reich. Ebenfalls wurde Gaius Fonteius Capito (Lebensdaten unbekannt) zum Konsul des römischen Reiches.
Rom – Annius Rufus (?-wahrscheinlich 14/15 n. Chr.) wurde der dritte Präfekt in Judäa, Samaria und Idumäa. In den Jahren 12 bis etwa 15 n. Chr. war er für dieses Gebiet von Kaiser Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.) eingesetzt worden.
Rom – Der römische Senator Publius Sulpicius Quirinius (um 45 v. Chr.-21 n. Chr.) kehrte aus Judäa zurück. Er hatte bis dahin in der römischen Verwaltung in Palästina gewirkt und soll in der Weihnachtserzählung im Evangelium nach Lukas wegen der dort erwähnten Volkszählung aktiv gewesen sein. Später wurde Quirinius Berater des späteren Kaisers Tiberius (42 v. Chr.-37 n. Chr.).
Groß-Armenien – Der Herodier Tigran V. (?-12 n. Chr.), der König von Groß-Armenien starb. Er hatte von etwa 7 n. Chr. bis zu seinem Tode regiert.
Partherreich – Beim Thronwechsel im Partherreich wurde König Vonones I. (?-19 n. Chr.), der von 6 bis 12 n. Chr. regierte, von König Artabanos II. (regierte von etwa 10 bis 38 n. Chr.) abgelöst. Vonones I. hatte eine römische Erziehung genossen. Er hatte sich nie mit den parthischen Bräuchen anfreunden können und wurde deshalb vertrieben. Er flüchtete nach Armenien, gründete dort als König die armenische Dynastie der Arsakiden. Artabanos II. bedrängte Kaiser Augustus, dieser schickte dann den abgelösten Vonones I. nach Syrien ins Exil.

Geboren

Gaius Caesar Augustus Germanicus („Caligula“) (12-41 n. Chr.), war von 37 bis 41 römischer Kaiser
Aulus Vitellius (12 oder 15-69 n. Chr.), war im Jahr 69 römischer Kaiser, gehörte als einer der vier Kaiser in das Vierkaiserjahr in den Wirren des Bürgerkrieges nach Neros erzwungenem Selbstmord im Jahr 68, galt als herrschsüchtiger Trunkenbold, der aber bei seiner Truppe großes Ansehen genossen hatte wegen seiner robusten Sprache.

Gestorben

Tigran (?-12 n. Chr.), König von Groß-Armenien


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