Lebenslauf Valentino Rossi
Biografie
Er ist einer der
erfolgreichsten Motorradrennfahrer der
Welt und einer der jüngsten. Seine Fans lieben ihn,
besonders die Frauen. Er trägt zahlreiche Spitznamen,
darunter „Valentinik“, „Rossifumi“ oder „Vale“. Den
Spitznamen „The Doctor“ bekam er wahrscheinlich von
italienischen Fans, denn dort wird man respektvoll „Il
Dottore“ genannt, wenn man sich höchste Anerkennung
durch außergewöhnliche Leistungen verdient hat.
Mittlerweile wurde ihm aber von der Universität seiner
Heimatstadt 2005 auch ein echter Doktortitel im Bereich
der Kommunikationswissenschaft ehrenhalber verliehen. Er
zeigt designerisches Talent und liebt es, seinen Outfits
eine eigene, kreative Note zu geben und er zeigt seinem
Publikum gerne mal ein paar Motorrad-Special-Tricks: Der
italienische Ausnahme-Motorradrennfahrer mit dem
klingenden Namen eines Filmstars - Valentino Rossi.
Valentino Rossi wurde am
16. Februar 1979 in Urbino in
Italien geboren. Seine Mutter wünschte sich
immer, dass aus ihm ein
berühmter Fußballer wird, aber
sein Vater begeisterte ihn dann doch für den
Motorrennsport und der kleine Valentino wollte fortan
nur noch eins werden, der schnellste Motorradrennfahrer.
Den Anfang machte er mit dem Go-Kart-Fahren und gewann
bereits mit elf Jahren - nach neun Siegen - die
regionalen Meisterschaften. Dann wurde sein altes
Go-Kart zu klein und er hätte dringend ein neues
gebraucht. Doch die Familie hatte nicht genug Geld. Da
stieg das Fahr-Genie kurzerhand auf ein Minibike (Minomoto)
um. Ein Jahr später gewann er dann sein erstes
Minibike-Rennen, ein weiteres Jahr danach wurde er auch
auf Regionalebene Minimoto-Champion.
Als Valentino Rossi 14 Jahre alt war - er fuhr
mittlerweile schon Straßenrennmaschinen - fuhr er bei
den italienischen Sport-Produktionsmeisterschaften auf
einer „
125-Kubik-Cagiva“ auf den dritten Platz. 1995
wurde er Motorradstraßenmeister in seinem Heimatland
Italien. 1997 gewann er - gerade 18 Jahre alt - den
WM-Titel der 125er-Klasse. 1998 wechselte Valentino die
Klasse und gewann 1999 in der 250er-Klasse auf „Aprilia
RSW 250“ den WM-Titel. Weitere Aufstiege in die nächst
höhere Klasse bis hin zur Königsklasse folgten - und
natürlich Sieg auf Sieg in der jeweiligen Klasse.
Mit knapp 25 Jahren hatte er bereits mehr als 100
Grand-Prix-Siege gewonnen. Damit belegte er den zweiten
Platz der Bestenliste. Vor ihm liegt nur noch
Giacomo Agostini. Zwischen 1997 und 2009 wurde Rossi insgesamt
neunmal Weltmeister und weitere viermal konnte er sich
unter den ersten Drei platzieren. Nach Phil Read war er
damit der zweite Fahrer in der Motorsportgeschichte, der
in drei verschiedenen Klassen als Sieger von der Bahn
gehen konnte.
Sein außergewöhnliches Gespür für den Motorsport zeigte
er beispielsweise
2003, als er für Honda fuhr. Damals
machte er in nur vier Monaten, zusammen mit seinem
Cheftechniker Jeremy Burgess, aus einem
Durchschnittsmotorrad ein echtes „Sieger-Motorrad“. Weil
er mit Honda jedoch schon alles unter allen
Fahrbedingungen gewonnen hatte, was es zu gewinnen gab,
wechselte er 2005 zu Yamaha. Damit er seinen Vertrag
dort verlängerte, soll ihm Yamaha - so wird berichtet -
rund 20 Millionen für die Saison
geboten haben. Wenn dies der Wahrheit entspricht, könnte
Rossi seinen vielen Titel auch noch den des bis dahin
bestbezahlten Motorradsportlers hinzufügen sowie den des
bestverdienenden Sportlers Italiens.
Die beiden Saisons 2006 bis
2007 waren für Rossi eher
durchwachsen.
2008 konnte er jedoch vorzeitig den achten
Titel in seiner Gesamtkarriere und den sechsten WM-Sieg
einfahren. 2010 stürzte Valentino im Training schwer und
musste sechs Wochen mit den Rennen aussetzen. Nach dem
Unfall wurde viel spekuliert, doch Rossi beendete das
Rätselraten und unterschrieb einen Zweijahresvertrag
beim Team von Ducati MotoGP. 2011 wird das Renn-Genie
Rossi ohne Schuld in einen tragischen Rennunfall
verwickelt, bei dem Kollege Marco Simoncelli starb.
Nachdem die Erfolge mit
Ducati ausblieben, kehrte Rossi
Ende 2012 zu seinem Yamaha-Team zurück.
Da Rossi bereits alle Hubraumklassen als Weltmeister
durchfahren hat, wurde immer wieder über seine Zukunft
gerätselt. Einmal, wie 2004, war er als möglicher
Formel-1-Fahrer bei
Ferrari im Gespräch, ein anderes Mal
wurde über seinen Wechsel in die Rallye-WM spekuliert.
Privat geriet er 2007 ins Visier der Steuerfahndung, da
er offiziell nach London umgezogen war, sich aber
trotzdem meist in seiner Heimat aufgehalten hatte.
Nachdem Rossi 35 Millionen Euro gezahlt hatte, wurde das
Verfahren 2008 eingestellt. Seiner Popularität konnte
das jedoch nichts anhaben.
Valentino Rossi blieb auch weiterhin einer der
beliebtesten Sportler Italiens, mit weltweit
begeisterten Fans, die ihm wie einem Popstar folgten und
folgen. Er ist immer auf der Überholspur, bricht alle
Rekorde und sprengt alle Grenzen seines Sports. Und auch
auf vier Räder machte er in Testfahrten, beispielsweise
im Formel-1-Renn-Zirkus, eine äußerst blendende Figur.