Casanova Lebenslauf
Am
2. April 1725 wurde Giacomo Girolamo Casanova
in
Venedig geboren. Später sollte er auch unter
dem Pseudonym Jean-Jacques Chevalier de Seingalt
in Erscheinung treten.
Seine Mutter war die die venezianische
Schauspielerin „Zanetta“ Giovanna Farussi,
mutmaßlicher Vater war der Schauspieler Gaetano
Casanova. Neben den Geschwistern Francesco,
Giovanni Battista, Faustina Maddalena sowie
Maria Maddalena war Giacomo das älteste Kind der
Schauspielerfamilie. Hier übernahm die
Großmutter Marzia einen Großteil der Versorgung,
besonders in der Zeit nach dem frühen Tod des
Vaters im Dezember
1733.
Schon seit frühester Kindheit interessierte sich
Giacomo für die Mediziner und Wundheiler seiner
Zeit. Bereits im Alter von zwölf Jahren begann
er ein Studium des Kirchenrechts an der
ehrwürdigen Universität Padua. Infolge des
Theologiestudiums wurde Casanova Abbé,
1741
erhielt er die niederen Weihen. Sein bis dato
sauberes Image wurde erstmals am denkwürdigen
19. März des gleichen Jahres beschädigt, als der
angehende Priester total betrunken von der
Kanzel der Chiesa San Samuele fiel. Drei Jahre
danach beendete Casanova seine kirchliche
Karriere dann endgültig.
Giacomo Casanova promovierte
im Jahr 1742 zum
Doktor der Rechte, arbeitete anschließend
kurzzeitig für den römischen Kardinal Acquaviva
und praktizierte daraufhin von 1746 bis 1749 in
den Kanzleien der Notare Leze und Manzoni, ohne
sich dabei besonders zu engagieren.
1749 reiste Casanova nach Korfu. Dort war er
einige Zeit im Militärdienst und anschließend
Stehgeiger im örtlichen Theater.
In
Konstantinopel traf Casanova später erstmals
auf Claude Alexandre Comte de Bonneval, den
Reformator der Artillerie des türkischen
Sultans. Den weniger ruhmreichen Casanova
verhaftete man allerdings gleich nach seiner
Rückkehr nach Venedig wegen allerlei
Erbschaftsstreitigkeiten.
Nach dieser Haft reiste Casanova nach
Rom, wo er
freundschaftliche Beziehungen zu Papst Clemens
VIII. knüpfte. Der ernannte Casanova zum
apostolischen Protonotar extra urbem;
1760
schlug er ihn sogar zum Ritter vom Goldenen
Sporn.
Seiner inzwischen zahllosen Liebesaffären wegen
musste Casanova Rom allerdings bald den Rücken
kehren, um sich daraufhin in Venedig vermehrt
dem Glücksspiel zuzuwenden. Nebenher sind viele
Affären bekannt, so zu zwei Nonnen des Klosters
Santa Maria degli Angeli. Einige Schmähschriften
Casanovas entsprachen nicht den damaligen
religiösen Vorstellungen, weshalb er
1755 in den
berüchtigten Bleikammern Venedigs landete. 1756
gelang ihm dennoch die Flucht aus dem Kerker.
Als berühmter Spieler wird Giacomo Casanova 1757
in Paris Direktor der französischen Lotterie.
Damit zu Reichtum gekommen, adelte er sich
kurzerhand selbst und nannte sich Jean-Jacques
Chevalier de Seingalt. Sein Einkommen
verbesserte er außerdem nebenher als
Militärkundschafter.
Im Jahr 1764 empfing ihn Friedrich der Große in
Berlin - in diese Zeit fällt auch Casanovas
Audienz bei Russlands Zarin Katharina die Große
in St. Petersburg. Ab 1776 war Casanova
Geheimagent der Inquisition, in den Jahren
1780
und 1781 bezog er dafür ein festes Gehalt.
Sekretär des venezianischen Botschafters Foscarini wurde Giacomo Casanova im Jahr 1784.
Ein Jahr darauf übernahm er die Anstellung als
Bibliothekar im Hause des Grafen Waldstein in
Dux.
Mit den Arbeiten an seinen umfangreichen
Memoiren "Histoire de ma vie" begann Casanova
1790. Auszugsweise wurde das insgesamt
15-bändige Werk erstmals 1821 veröffentlicht.
Besonders die erotischen Erlebnisbeschreibungen
und Skandalgeschichten fanden seitdem einen
riesigen Leserkreis. Dazu kommen außerdem
fundierte Eindrücke von den kulturhistorischen
Gegebenheiten zu Lebzeiten Casanovas.
Er erkrankte 1798 an einem Blasenleiden. Am
4.
Juni 1798 verstarb Giacomo Casanova in Dux. Sein
Ruhm als Liebhaber zahlloser Frauen machten
Casanova zum Synonym für die Kunst des
Verführers.
Casanova
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