Anton Wilhelm Amo Lebenslauf
Der afrikanische Philosoph Anton Wilhelm Amo kam
um
1703
in Nkubeam in der Nähe von Axim an der
westafrikanischen Goldküste auf die Welt. Noch
im Kindesalter, im Jahr 1707, wurde der kleine
Anton Wilhelm auf einem Schiff der
Niederländisch-Westindischen Gesellschaft in die
Niederlande gebracht.
Über
Amsterdam führte ihn sein Weg an den Hof
des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig. Da
das Zeitalter der Aufklärung seinen Anfang nahm,
stieß der Junge bei Hofe auf reges Interesse. So
erhielt er die christliche Taufe auf den Namen
Anton Wilhelm und nahm den Status eines
Bediensteten in Form eines herzoglichen Lakaien
ein.
1721
fand seine Konfirmation statt.
Anton Wilhelm entpuppte sich als
überdurchschnittlich talentiert. Im Jahr
1727
besuchte er die Universität Halle und belegte
das Fach Philosophie. An der Universität
Wittenberg machte Amo seinen Magister in
Philosophie und Freien Künsten. Mit einer
Dissertation über das Leib-Seele-Problem
promovierte der junge Student. Es folgte eine
Habilitation über das „nüchterne und sorgfältige
Philosophieren“.
Als
1733 der sächsische Kurfürst Friedrich
August II. (
1696-1763) der Universität einen
Besuch abstattete, spielte Amo eine wichtige
Rolle bei den umfangreichen
Begrüßungszeremonien. Nach seiner Dissertation
gestattete die Universität Anton Wilhelm Amo die
eigenständige Betreuung von Studenten.
1736 ging Amo an die Universität Halle. Dort
erteilte er als Privatdozent Unterricht in
Philosophie. Dabei entwarf er auch das Werk „Tractatus
de arte sobrie et accurate philosophandi“, das
1738 in Halle in gedruckter Form erschien.
1739 wechselte der Philosoph an die Universität
Jena. Amo erteilte dort Unterricht in den
Fächern
Astrologie, Geomantie, Physiognomik,
Kryptographie und Chiromantie. Zwischen 1740 und
1746 trug sich Amo in Jena in verschiedene
Stammbücher ein. Weitere akademische Tätigkeiten
Amos aus Jena sind nicht bekannt.
Im Jahr 1746 beschloss Anton Wilhelm Amo wieder
nach Afrika zurückzukehren. Über Amsterdam
segelte er in das Gebiet des heutigen
Ghana.
Dort lebte er ab April
1747. In seiner Heimat
erwarb sich Amo großes Ansehen als Wahrsager und
Eremit. Diese Informationen stammten von einem
Schiffsarzt, der Amo in Afrika einen Besuch
abstattete. Er berichtete zudem, dass der
Philosoph Deutschland aus Schwermut nach dem
Tode seines Meisters verlassen hatte. Dadurch
war wohl die Förderung durch die Herzöge von
Braunschweig-Wolfenbüttel entfallen. Eventuell
hatte auch der Tod seines Freundes Johann Peter
von Ludewig, der 1743 verstorben war, eine Rolle
gespielt.
In Axim lebte Amo das Leben eines Einsiedlers.
Später zog er nach Fort San Sebastian in der
Nähe des Fischerorts Shama. Wann Anton Wilhelm
Amo starb, ist nicht genau bekannt. Auf einem
neueren Grabstein im Fort San Sebastien ist das
Sterbejahr
1784 verzeichnet.
Anton Wilhelm Amo
Seiten, Steckbrief etc.
n.n.v.